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Hofer'sche Traumanalyse» Eine Theorie, wie Trübträume entstehen und wie man diese anhand einiger zu beachtenden Punkte analysieren und verstehen kann.

Hofer'sche Traumanalyse
#1
31.01.2014, 22:59
Ich möchte meine Traumanalyse auch mal in diesem Forum präsentieren. Primär dient sie den Träumern als Hilfestellung eigene Träume zu verstehen und anhand einiger Punkte die Ursachen diverser Traumhandlungen zu erarbeiten. In einem anderen Forum findet diese schon bei einigen Usern Verwendung. Es gibt theoretisch keinen Traum, den man nicht mit dieser "Technik" analysieren kann.

Die in esoterischen Kreisen oft verwendete "Technik" der Traumdeutung ist absoluter Unsinn und bringt kaum Erkenntnisse. Will man allerdings wissen, warum man gerade über Thema/Person X träumt, wie es zu bestimmten Traumhandlungen kommt und warum man im trüben Traum unterbewusst manifestierte Dinge tut (Bsp. vor einem Monster flüchten), so kann man das mit Hilfe der Hofer'schen Traumanalyse machen.

Analysiert man einen Traum nach dem Erwachen bzw. deutet man ihn (ich meide explizit die Benutzung des Wortes "deuten", da man sonst sofort mit angesprochener Esoterik in Verbindung gebracht wird), so wird man einige Strukturen erkennen.

Ich habe die Theorie, dass alle Träume aufgrund folgender Punkte entstehen bzw. diese Punkte immer in einer Form beinhalten[1]:
  • Vorstellungen
  • Wünsche
  • Erfahrungen
  • Ängste
  • Erlebtes
  • Faktor X / Relevanz zur Sinnvolligkeit / Logik [2]

Ich werde dies nun mit einem Beispiel erläutern:

Aus "Kann wer meinen schlimmsten Albträum deuten?" von Sabo:

Zitat:Ich war 7 als ich den Traum hatte:

Ich sass mit meinem damaligem besten Freund und einer Freundin aus der Schule vor dem altem Haus meiner Grossmutter, in dem ich einen grossen Teil meiner Kindheit verbracht habe.
Sie hat uns ihre neuen Schuhe gezeigt und mir ist aufgefallen das ich die gleichen Schuhe habe (Kann in dem alter vorkommen das Mädchen und Jungs, die gleichen Schuhe haben^^)
Ich habs gesagt und hab gesagt sie sollen warten, ich geh sie schnell holen. Ich hab also die Tür zum Haus meiner Grossmutter geöffnet und wenn man reingeht gibt es einen Minifloor mit 2. Türen. Die Tür links für ins Haus und die Tür gegenüber der Eingangstür führ in den Keller. Ich habe die Kellertür aufgemacht und hab die Schuhe im Kellereingang genommen. Links geht die Treppe in den Kelller runter.
Aus einen mir unerklärlichen Grund, habe ich plötzlich eine aufkommende Angst verspürt. Ich habe in die Dunkelheit des Kellers geschaut und plötzlich gespürt, dass da etwas ist. Ich bin schnell aus dem Kellereingang gegangen und hab die Tür zugemacht. Ich hab einen Moment die Tür angeschaut und plötzlich hörte ich ein "Bam Bam" "Bam Bam" und die Tür hat zu dem Geräusch gebebt, als würde etwas hinter der Tür versuchen sie aufzuschlagen. Ich bin in das Haus gerannt und habe dort die Tür zugemacht. Dann hörte ich wieder ein "Bam Bam" "Bam Bam" und ich sah wie die Tür, wie bei der 2. Tür das gleiche passiert wie bei der Kellertür. Es hat die 1. Tür also schon zerschlagen. Ich bin durch das Wohnzimmergerannt, durch die Gartentür und sah meine Familie, die am Tisch des Gartens sass und gegessen haben(solche Familientreffen gabs früher öfter). Für einen Moment habe ich mich durch ihre Anwesenheit wieder Sicher gefühlt, doch plötzlich hab ich gemerkt wie die 2. Tür schon zerschlagen wurde. Ich bin panisch weitergerannt und plötzlich kam von der Gartentür eine komische Gestalt hinausgerannt. Es war männlich und sah aus wie eine Mischung aus einem Zombie, einer japanischen Grudge und einer Art Boogeyman. Plötzlich sah ich alles aus einer Kameraperspektive. Ich sah mich, wie ich von ihm wegrannte, doch nur nach ein paar Meter hat es mich eingeholt, mich gepackt, ist ein bisschen weiter gerannt und plötzlich hat es seinen Kopf in die Richtung meiner Kameraperspektive gedreht und hat mich boshaft angegrinst und ich bin vor schrecken aufgewacht.

Was hat der Traum zu bedeuten? Ich hab gedacht, dass Es vieleicht eine Manifestation meiner früheren Angst vor dem Keller meiner Grossmutter war, aber für so eine kleine Angst, war der Traum doch ein bisschen zu heftig, ein bisschen zu sehr.

Zum Originalthread: http://www.luzider-traum.at/viewtopic.php?f=10&t=3453

Lassen wir den Traum mal auf uns einwirken, was fällt uns auf?
- Albtraum; Monster; Angst; Flucht; Erwachen vor Schreck

Einer der für die Analyse wichtigen Punkte kann man schon in diesem kurzem Exzerpt erkennen. Darauf kann man aufbauen. Folglich wird meine Traumanalyse in den Zitatblöcken dargestellt. Darunter Kommentare, wie ich zu der Analyse kam.

Zitat:Vor allem im Kindesalter spielt die grundlose Angst im Albtraum die meiner Meinung nach größte Rolle. Viele, wenn nicht sogar alle, Kinder habe Angst vor der Dunkelkeit. Es ist dunkel, man sieht nichts, was könnte nun also im Dunkeln lauern.


Der Anfang wäre gemacht. Was folgt nun auf die Angst? Die Vorstellung und eventuell die Erfahrung!

Zitat:Die Vorstellung und die Erfahrung kommen ins Spiel. Wer öfters Albträume hat bzw. hatte, weiß unterbewusst aus der Erfahrung, dass dort nur ein Monster sein kann. Bei der Vorstellung liegt es auch am nächsten, dass dort was potentiell Gefährliches oder Abstoßendes ist. Durch die Selbsterfüllende Prophezeiung kommt es dann so.

Der Träumer erwartet nun aus Erfahrung (von vergangen Albträumen) den Worst-Case. Die Vorstellung, wie die Situation dann wäre und wie man damit umgehen würde, führt zur Selbsterfüllenden Prophezeiung, währenddessen ist unser Träumer schon wieder von der potentiellen Gefahr weg, der Gedanke wird aber noch fertig gedacht. Der nächste Abschnitt des Traums beginnt.Der Worst-Case tritt ein.

Zitat:Das limbische Gehirn wird aktiv (in der Theorie). Schock. Dann je nach Einschätzung der Gefahr, Flucht oder Kampf. In deinem Fall die Flucht. Wohin flüchtet man? An einen sicheren Ort, für gewöhnlich wird ein/das Haus damit assoziiert.

Dank der Evolution flüchtet unser Träumer. Der Wunsch nach Sicherheit wird relevant. Wo findet man Sicherheit? Erlebtes, Erfahrung und Logik (Logik im Traum in der Relation zur Wachwelt (wie würde man im Wachleben handeln?)) lassen den Träumer in das Haus flüchten.

Zitat:Das Monster ist zu stark, das Haus nicht mehr sicher. Also schnell raus. Jetzt wünscht man sich etwas anderes, was einem Sicherheit gibt. Bei dir die Familie. Nun kommt auch dort ein Monster hin. Die Situation aussichtslos. Es folgt wieder die Flucht. Aber eine körperliche ist nicht mehr möglich. Also distanziert man sich vom Körper. Du hattest deine Perspektive gewechselt und warst nun Beobachter.

Der Vollständigkeit halber. Wieder treten die oben genannten Punkte in Bezug auf Sicherheit ein.

Zitat:Das Monster "lächelt in die Kamera". So banal das klingen mag, aber in Kameras lächelt man für gewöhnlich für Fotos. Erfahrung und Erlebtes lässt grüßen. Die Logik ist beim Kind sicher nicht so ausgeprägt, wie beim Erwachsenen. Also warum sollte das Monster nicht wie jeder andere auch in die Kamera lächeln. Blöderweise interpretierst du das Lächeln als boshaftes Grinsen (vielleicht kann ein Monster ja nur so lachen). Es erschreckt dich und du wachst auf.

Die Analyse diesen Abschnitts mag nun Geschmackssache sein. Natürlich könnte das Monster boshaft grinsen, weil Monster aus Erfahrung Spaß am Leid anderer haben. Aber laut Tholey soll man mit seinen Albtraum-Monstern ja friedlich umgehen, alles könnte ja nur ein Missverständnis sein.

Das Gute an der Hofer'schen Traumanalyse ist die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten. Ich wage nochmals zu behaupten, dass es kaum einen Trübtraum gibt, dessen Ablauf durch die Traumanalyse nicht herleitbar ist oder dessen Ablauf dadurch nicht weitaus durchdachter und logischer erscheint.

Wer sich bei diesem Traum nicht angesprochen fühlt, der kann gerne mal seine eigenen mysteriösen Träume zu analysieren versuchen, vielleicht klären sich so Inhalte auf und ich konnte weiterhelfen.

Ob man es glaubt oder nicht, das hat sogar Konsequenzen auf das Wachleben. Ich ging einer dubiosen Traumreihe auf den Grund und kam zum Entschluss, dass ich eine Sache viel zu schnell und kompliziert anging, so dass keine Lösung möglich war. Wer immer noch nicht überzeugt ist, der kann seine eigene Technik (weiter)verwenden und/oder sich der klassischen esoterischen Traumdeutung bedienen.

Ich würde mich außerdem freuen, etwas Feedback zu bekommen. Wie findet ihr diese Traumanalyse, konntet ihr so Träume besser verstehen, ist etwas unklar, was kann man verbessern, sind neue Erkenntnisse mit dabei oder ist das hier von mir reines Hirngespinst happy? Eure Meinung ist gefragt.

[1] = Es müssen nicht alle Punkte in einem Traum vorkommen. Es gibt Träume, wo man die Liste nur auf einen oder zwei Punkte beschränken reduzieren muss.

[2] = Die Logik einer Traumstory, wie "realistisch" die Handlung und deren Konsequenzen sind. Je niedriger der Faktor, umso unrealistischer, demnach auch schwerer verständlich und schwerer zu deuten.
"So it's true, even the devil himself didn't want you." Conrad Grayson, in Revenge, als er seine als verstorben gegoltene Frau Victoria wieder sieht.

Mein Blog (KT Magazin)

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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#2
31.01.2014, 23:48 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.01.2014, 23:49 von Metropolis.)
Hallo Hofer,

ich habe bisher zum Glück bisher gar keine Forums-Mitglieder hier kennen gelernt, die Traumdeutung im esoterischen Sinne (ähnlich wie Bleigießen) durchführen. Daher war ich etwas überrascht, dass du mit dem Begriff "Traumdeutung" hier etwas Negatives verbindest. bigwink

Ich deute meine Träume gerne so ähnlich, wie du es beschreibst. Mir ist dabei aufgefallen, dass es sozusagen verschiedene "Strukturebenen" gibt. Das Erlebte, das sich im Traum widerspiegelt, setzt sich bei mir neben wichtigeren Ereignissen im Leben auch aus Kleinigkeiten des Alltags zusammen. Heute z.B. habe ich einen kleinen Vogel beim Singen zugehört (Erlebnis bestehend aus wenigen Sekunden, kurze, flüchtige Aufmerksamkeit) und folgedessen im Einschlafvorgang als hypnagogen "Traum" Amseln beim Singen gehört. Bei mir vernetzen sich oft solche flüchtigen (kaum wahrgenommenen) Alltäglichkeiten mit Gefühlen, die mich unterschwellig bereits länger begleiten. Solche "Vernetzungen" würde ich als extra Punkt mit aufnehmen, da man sie meist erst sieht, wenn man auf sie achtet.

Durch meine WILD- und hypnagogen Einschlaferlebnisse musste ich auch feststellen, dass meine Träume nicht nur aus Wünschen, Ängsten, Erfahrungen, Erlebnissen usw. entstehen sondern auch aus Ideen und aktuellen Gedanken, die bereits Lösungen enthalten können. Bei mir werden manchmal auch bekannte Themen im Traum zu etwas Neuem miteinander verbunden. Besonders im Klartraum gibt es bei mir oft eine Verschmelzung aus Problemen, Erkenntnis, Lösungen usw.. Eine Art kreative und intuitive, im Traum stattfindende "Deutung". Das Verstehen ist bereits im Traum mit inbegriffen. Ich finde es wichtig, auch darauf zu achten: "Hat man bereits im Traum Erkenntnisse?"

Von meinen Kritikpunkten abgesehen finde ich deine Analysemethode sehr schön, besonders, wenn man so etwas noch nie gemacht hat, kann es sehr hilfreich sein, diese Anleitung zu bekommen. Ich für meinen Teil lasse mich lieber intuitiv bei der Analyse treiben, arbeite sozusagen keine "Punkte" ab. Ich bin aber der Meinung, dass Selbstreflektion letztendlich zu mehr Erkenntnis über sich selbst, seiner Umwelt und über den Traum führt und damit automatisch zu Klarträumen. Daher finde ich solche Anregungen für Traumarbeit sehr gut! big

Viele Grüße,
Metro
Auf der Suche nach Traumklarheit


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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#3
01.02.2014, 02:22
@Hofer: Ich freue mich wirklich für Dich, dass Du Dich mit Deinen Träumen auseinandersetzen willst. Eine schöne Sache, die ja wohl den meisten hier im Forum etwas bedeutet und viel Freude macht.

Also, ähem... nimm es mir bitte nicht übel, aber: Findest Du nicht auch Deine Bezeichnung "Hofersche Traumanalyse" ein wenig geschwollen, ein klein wenig hochtrabend? augenroll Du hast also erkannt, dass unser aller Träume auch durch unsere eigenen "Vorstellungen, Wünsche, Erfahrungen, Ängste und Erlebtes" beeinflusst werden können und möchtest beim Betrachten Deiner Träume auf diese Aspekte achten und Dir hierüber Gedanken machen. In Ordnung; das ist sicherlich ein nicht unvernüftiger Ausgangspunkt, auch wenn der eine oder andere - wie z.B. Metropolis schon gleich im zweiten Posting - da noch manches hinzufügen wollen mag. Doch erscheint Dir dieser Dein Gedanke denn nun erwähnenswert neu zu sein - ist das nicht allzu banal? Und Dein beispielhaftes Betrachten des von Dir zitierten Traumes zeigt meines Erachtens in erster Linie nur, wie schwer das Einordnen eines Traumes (insbesondere eines uns fremden Menschen) fallen kann. Ich vermute einfach mal, Du dürftest noch recht jung sein. Hoffentlich fühlst Du Dich durch diese meine Zeilen nicht zurückgesetzt. Ich möchte Dich im Gegenteil ermutigen, mit Deiner Traumarbeit weiterzumachen. thumbsu

Viele Grüße
vom LuftAtmer
geträumte Luft schmeckt irgendwie anders

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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#4
01.02.2014, 23:58
Ich denke Träume haben eine andere Ursache! Selbst wen die von dir erwähnten Eigenschaften in Träumen stattfinden, sind diese nicht die Ursache, weshalb es Träume gibt.
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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#5
02.02.2014, 01:43
Ich meine, dass da was Wahres dran ist, dass sich Träume so gestalten, wie sie es tun, aber Träume sind nicht nur in diesem Kontext vorhanden, meine ich.
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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#6
02.02.2014, 17:30
Hi!

Das Modell ist sehr interessant und basiert in Teilen auf der Freud'schen Traumdeutung. Es entspricht ebenfalls der Theorie, im Unterbewusstsein präsente/beschäftigende Inhalte würden im Traum verarbeitet.

Mich interessiert, wie nach deiner Meinung, Hofer, Elemente zu deuten sind, die zwar in Träumen auftauchen, die den Träumer im Wachleben jedoch nicht beschäftigen/ die der Träumer weder mit Angst noch mit Wünschen verbindet und die sich der Träumer noch nie vorgestellt hat.

Kann es vorkommen, dass beschäftigende/belastende Elemente in veränderter Form im Traum zutagetreten? Wenn ja, nach welchen Gesetzmäßigkeiten werden sie "transformiert" (Vgl Tholeys Zensurensystem) und wie sind sie zu deuten?

Kann mit deiner Methode nur der Träumer selbst die Träume analysieren und auf ein schlüssiges Ergebnis kommen oder ist dies grundsätzlich jedem möglich?

Mich verwundert zuletzt, dass du deine vielversprechende Theorie aufweichst: "Es müssen nicht alle Punkte in einem Traum vorkommen. Es gibt Träume, wo man die Liste nur auf einen oder zwei Punkte beschränken reduzieren muss." Das entzieht der Debatte die solide Diskussionsbasis, denn damit wird deine Theorie fast unantastbar.

Ich würde mich freuen, mehr darüber zu hören und zu erfahren, wie du das siehst!

LG und klare Träume!
--Thomas
KLARE TRÄUME MIT NICOLAS UND THOMAS: http://www.youtube.com/user/KlareTraeume
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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#7
02.02.2014, 17:37 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.02.2014, 17:52 von spell bound.)
(31.01.2014, 22:59)Hofer schrieb: Ich würde mich außerdem freuen, etwas Feedback zu bekommen. Wie findet ihr diese Traumanalyse, konntet ihr so Träume besser verstehen, ist etwas unklar, was kann man verbessern, sind neue Erkenntnisse mit dabei oder ist das hier von mir reines Hirngespinst happy? Eure Meinung ist gefragt.
hallo hofer, an sich wirkt das was du sagst einleuchtend. auf der anderen seite wirkt deine analyse auf mich oft nicht plausibel.

z.b. erklärst du, dass die ursache von alpträumen die erfahrung ist. an sich ist das einleuchtend, aber welche erfahrung? die erfahrung, dass man schonmal alpträume hatte und nun weitere befürchtet - klingt sehr speziell, und ich sehe beim zitierten beispiel keine anhaltspunkte für diese spezielle befürchtung. außerdem erklärt das nicht, wieso man seine ersten alpträume hatte.

ich denke du vermischst auch eine unbestimmte angst mit einer grundlosen. letzteres halte ich für unplausibel, denn für alles gibt es meiner ansicht nach gründe, auch wenn wir sie nicht immer kennen.

die idee, dass flucht mit sicherheitsbedürfnis zu tun hat, ist denke ich evident, doch die erklärung, dass gerade flucht als sicherheitsstrategie verwendet wird, weil das evolutionär so vorgesehen sei, wirkt wieder unplausibel und unbegründet.

einen traum so zu deuten, dass ein monster, das böse grinst, in wahrheit gar nicht böse grinst, sondern man das nur so interpretiert, halte ich auch für unplausibel. denn die traumwahrheit ist ja gerade das, was man erlebt. anhaltspunkte für eine dahinterliegende "realitätsebene", die anders sei, als das was man im traum wahrnimmt, gibt es meiner meinung nach nicht.

alles in allem sind die ideen, dass träume mit erfahrungen, ängsten, wünschen und so weiter zu tun haben, nicht gerade neu und dem ein label zu geben, ja sogar ein eigenes namensrecht daran zu beanspruchen, wirkt ehrlich gesagt etwas geltungsbedürftig. das passt auch zu deinem avatar. du gibst einen sehr professionellen eindruck vor, doch letztendlich wirkt dein ansatz auf mich weder neu noch ausgereift.

das ist nicht als beleidigung gemeint, ich hoffe das kommt nun nicht so rüber.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#8
02.02.2014, 23:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.02.2014, 23:04 von Hofer.)
@Metropolis:

Danke für diese interessanten Ansätze. Diverse Vernetzungen wären mir davor persönlich noch nicht aufgefallen, klingt aber plausibel, da ich gestern einen Traum hatte, der für mich so wirkte, als wäre er nur aufgrund eines kleines Gesprächs am Tag davor entstanden. Vielleicht wäre dies ein Unterpunkt in "Erlebtes"? Woher weißt du, dass der Gesang mit einem Gefühl unterbewusst in Verbindung gebracht wurde - das ist mir noch nicht so klar?

Den zweiten Punkt finde ich sehr interessant. Eine Erkenntnis im Traum zu haben bzw. durch einen Traum zu einer Erkenntnis zu kommen gelingt nicht oft und kann von der Verständis des Zusammenhangs banalster Dinge bis hin zur Lösung schwierigen Probleme führen. Dabei fällt mir auf, dass hier die Analyse eventuell Lücken hat und Gedanken (die einen vielleicht auch beschäftigen) nicht berücksichtigt. Ich danke dir für diesen Input.

@LuftAtmer:

Also mir gefällt der Name recht gut^^
Was deine Kritik anbelangt: Es gibt erstaunlich viele, die nicht im geringsten Ahnung davon haben, warum sie manche Handlungen träumen oder wie sie diese verstehen sollen. Es ist mir klar, dass sobald man sich mit der Materie beschäftigt, eventuell Experte auf manch einem Gebiet des Traums ist, diese Analyse als banal empfindet. In erster Linie ist es auch nicht für Profis gedacht, sondern eher für neue User. Die Deutung eines fremden Traums ist in der Tat sehr schwer und kann niemals 100%ig richtig sein, da gebe ich dir natürlich recht. Die Traumanalyse ist auch ein Werkzeug, dass einem selbst beim Deuten helfen soll und nicht beim Deuten eines fremden Traums. Aber gut mal eine andere eher negative Meinung zu hören.

@DasNetzInDir:

Ich habe nie behauptet, dass die Eigenschaften oder Punkte der Traumanalyse die Ursache von Träumen ist. Sonder die Ursache Traumhandlungen. Das sollte man schon differenzieren. Wenn das nicht klar genug aus meinem Text herausgegangen ist, so tut es mir leid.

@Peter Trimus:

Dazu kann ich nicht viel sagen. Das ist deine Meinung, die ich natürlich respektiere und auch akzeptiere.

@The Dreamfreak:

Ja, ich habe tatsächlich Teile von Freud übernommen, bzw. diente seine Traumdeutung als Vorlage. Schön, dass du das erkannt hast. Freud hat meiner Meinung nach unglaublich viel in der Psychologie geleistet, seine Arbeit auf diesem Gebiet ist, auch wenn sie sehr "Trieb-fixiert" ist, wirklich hervorragend, wie ich finde.

Mit der Methode kann grundsätzlich jeder zu einer schlüßigen und einleuchtenden Deutung kommen. Es ist jedoch dem Träumer selbst wesentlich einfacher, weil dieser natürlich weiß, was in seinen Gedanken vorgeht und was er erlebt bzw. erfahren hat, was nun im Traum wiederauftreten könnte. Einen fremden Traum zu deuten ist grundsätzlich also möglich, diese ist dann aber sicher nicht 100%ig genau und dahinter bleibt ein kleines Fragezeichen zu setzen.

Bzgl. der belastenden/beschäftigten "Elemente" in einer veränderten Form im Traum. Ich kenne diese Idee von Tholey nur schemenhaft und konnte jetzt bei einer kurzen Recherche dazu auch nichts finden. Bei dem was mir bekannt ist, bei allem Respekt vor Tholey, finde ich das ganze doch irgendwie rätselhaft. Warum sollte man sich unterbewusst irgendwelche Metaphern erfinden, wenn man im Traum doch sowieso die Tür zum Unterbewusstsein öffnet und der Traum einen klar zeigen kann, was einen beschäftigt/belastet bzw. fehlt.

Meine Einschränkung gilt in erster Linie für sehr kurze Träume. Es fehlt hier meinen Beobachtungen zur Folge einfach die Zeit, alle Eigenschaften zu behandeln und des Weiteren scheint es, als würde man unterbewusst auf einen der Punkte spezialisieren und sich in solch einen kurzen Traum nur darauf zu spezialisieren.

PS: Die Inhalte die offenbar überhaupt keinen Bezug zum Wachleben haben, dem Traum nur als Lückenfüller oder detailreiche Vervollständigung dienen, würde ich unter Faktor X/Logik packen. Diese sind nicht logisch, irrational und haben keinen Einfluss auf den Traum und die anderen Punkte. Sollten diese dann jedoch Einfluss auf den Traum nehmen, so sind sie ziemlich sicher mit einem der Punkte verknüpft, unterbewusst vielleicht oder wurden (noch) nicht vom Analysten erkannt. (Passiert natürlich auch den Besten mal big)

Last but not least:
@spell bound:

Zu allererst möchte ich sagen, dass das Gehirn evulotionär bedingt in einer Schock- bzw. Angstsituation immer zwischen "Kampf", "Schockstarre" und "Flucht" entscheidet und die naheliegenste Option in die Tat umsetzt. Wenn du "limbisches Gehirn" googelst, findest du dazu sicher was, was dich davon überzeugt, dass das plausibel ist. Es würde eigentlich etwas Logik reichen, denn was will man den sonst machen, außer offensiv, defensiv oder neutral zu reagieren?

Ich versuche zu erkennen, was du mit grundloser Angst meinst, bzw. wo ich diese mit unbestimmer Angst vermische. Tut mir leid, aber ich weiß hier wirklich nicht was du meinst.

Dass der Abschnitt mit dem Lachen des Monsters nun Geschmackssache sei, habe ich ohnehin gesagt. Es gibt sicher wege, wie man das anderes analysieren und interpretieren kann.

Der letzte Absatz ist deine Meinung und die respektiere sowie akzeptiere ich. Ich bin da allerdings anderer Meinung.
"So it's true, even the devil himself didn't want you." Conrad Grayson, in Revenge, als er seine als verstorben gegoltene Frau Victoria wieder sieht.

Mein Blog (KT Magazin)

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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#9
02.02.2014, 23:40
(02.02.2014, 23:00)Hofer schrieb: Warum sollte man sich unterbewusst irgendwelche Metaphern erfinden, wenn man im Traum doch sowieso die Tür zum Unterbewusstsein öffnet und der Traum einen klar zeigen kann, was einen beschäftigt/belastet bzw. fehlt.
eine erklärung für zensur wäre, dass man unbewusst etwas nicht vollständig klar sehen, also die tür zum unbewussten nicht vollständig öffnen möchte. aus emotionalen blockaden heraus, aus ängsten, aus erlebnissen die man nicht wahrhaben möchte, aus unerträglichem, usw.



Zitat:Zu allererst möchte ich sagen, dass das Gehirn evulotionär bedingt in einer Schock- bzw. Angstsituation immer zwischen "Kampf", "Schockstarre" und "Flucht" entscheidet und die naheliegenste Option in die Tat umsetzt. Wenn du "limbisches Gehirn" googelst, findest du dazu sicher was, was dich davon überzeugt, dass das plausibel ist. Es würde eigentlich etwas Logik reichen, denn was will man den sonst machen, außer offensiv, defensiv oder neutral zu reagieren?
wie du es schon andeutest, gibt es ja verschiedene möglichkeiten, auf eine bedrohliche situation zu reagieren. ich denke, eine weitere, nicht erwähnte möglichkeit, wäre reflexion. sicherlich wäre das keine "limbische" reaktion, doch deine deutung lässt die frage offen, warum denn ausgerechnet diese limbische reaktion folgt, und keine andere. und noch spezieller: warum der fluchtreflex, und nicht die schockstarre oder der angriff? ich würde meinen traum daraufhin befragen, warum ich ausgerechnet so auf die situation reagiere, warum ich glaube, dass das die beste reaktion wäre. darüber hinaus erachte ich evolution nie als erklärung für psychisches verhalten, denn evolution beschreibt kein psychisches motiv, sondern nur eine biologische genese. genauso beschreibt der verweis auf gehirnaktivitäten keine psychischen motive, sondern eben nur physiologische vorgänge. für mich in meiner traumanalyse wäre das unbefriedigend.

außerdem bliebe immer noch die frage, wieso überhaupt von bedrohlichen situationen geträumt wird. also das wäre zumindest meine frage an meine träume.


Zitat:Ich versuche zu erkennen, was du mit grundloser Angst meinst, bzw. wo ich diese mit unbestimmer Angst vermische. Tut mir leid, aber ich weiß hier wirklich nicht was du meinst.
vielleicht vermischst du sie auch nicht, ich bekam aber den eindruck, da du schriebst:

Zitat:Vor allem im Kindesalter spielt die grundlose Angst im Albtraum die meiner Meinung nach größte Rolle. Viele, wenn nicht sogar alle, Kinder habe Angst vor der Dunkelkeit. Es ist dunkel, man sieht nichts, was könnte nun also im Dunkeln lauern.

(ich hoffe das war nun tatsächlich dein zitat. auf den originalthread den du verlinkst können ja nur registrierte mitglieder zugreifen.)



Zitat:Dass der Abschnitt mit dem Lachen des Monsters nun Geschmackssache sei, habe ich ohnehin gesagt. Es gibt sicher wege, wie man das anderes analysieren und interpretieren kann.
jo das mit der geschmackssache hab ich gelesen. ich meinte bloß, dass ich es nicht für geschmackssache halte, sondern dass die genannte option der deutung für mich gar keinen sinn ergibt.


Zitat:Der letzte Absatz ist deine Meinung und die respektiere sowie akzeptiere ich. Ich bin da allerdings anderer Meinung.
ok. ich beschreibe lediglich wie deine beiträge auf mich wirken.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#10
03.02.2014, 14:39
(02.02.2014, 23:00)Hofer schrieb: @DasNetzInDir:

Ich habe nie behauptet, dass die Eigenschaften oder Punkte der Traumanalyse die Ursache von Träumen ist. Sonder die Ursache Traumhandlungen. Das sollte man schon differenzieren. Wenn das nicht klar genug aus meinem Text herausgegangen ist, so tut es mir leid.

Dann hab ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt.
Wenn du annimmst, man könne das von dir vermutete aus den Träumen herausdeuten, dann nimmst du natürlich an, dass die Träume dazu dienen dir diese Schlussfolgerungen ins Bewusstsein zu bringen.
Dies mag für einen Bruchteil von Träumen sogar gelten!
Jedoch sind die meisten Träume anderer Natur. So gelten Assoziationen von Traumcharakteren mit dir real bekannten Personen, fast immer nur als Orientierungs und Bezugspunkte im Traumgeschehen. Meine Erfahrung zeigt mir außerdem, dass scheinbar Bekanntes unser Unterbewusstsein Repräsentierendes von dem ablenken soll, was man als präluzider/luzider Träumer in den Katakomben der Traumwelten extrahieren kann. (Ganz nach der Idee welche der Film "Nirvana" leicht abstrakt wiederspiegelt http://www.moviepilot.de/movies/nirvana-2 )
...unser Ego ist natürlicherweise darauf aus, alles was im Traum passiert auf sich selbst in der Wachrealität zu beziehen. Ich denke wenn man sich davon lösen kann, dann werden die Erfahrungen in den Traumwelten allgemein aufschlussreicher und bleiben weniger phantastisch und Ich bezogen.
(Über sich und seine Beziehung zu seiner Umwelt zu reflektieren ist, meiner Meinung nach ein klares und kritisches Erd-Wachwelt-Bewusstsein, die ausreichende und beste Möglichkeit.)
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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#11
03.02.2014, 16:07
Hey dasnetz, könntest Du eine beispielhafte Analyse mit deiner Methode von einem Traum machen? Ich verstehe sie nämlich nicht. Evtl auch in einem anderen thread.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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RE: Hofer'sche Traumanalyse
#12
04.02.2014, 15:08
Hallo Hofer,

erst einmal finde ich gut, dass du uns deine Traumanalyse vorstellst. Auch wenn ich für mich ebenfalls nichts grundlegend Neues entdecken konnte, ist es zumindest für Leute, die sich noch nie mit Träumen beschäftigt haben wichtig, auch solche "banalen" Sachen zu wissen. Trotzdem ist mir das Ganze noch ein bisschen zu einfach und ungenau gehalten. Warum glaubst du, dass deine Punkte nicht auf jeden Traum zutreffen? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein Traum immer eine Mischung aus deinen genannten Faktoren sind, auch wenn sie noch so unscheinbar im Traum vorkommen oder man sich vielleicht einfach nicht mehr and die Details erinnern kann.

Hofer schrieb:Dass der Abschnitt mit dem Lachen des Monsters nun Geschmackssache sei, habe ich ohnehin gesagt. Es gibt sicher wege, wie man das anderes analysieren und interpretieren kann.
spell bound schrieb:jo das mit der geschmackssache hab ich gelesen. ich meinte bloß, dass ich es nicht für geschmackssache halte, sondern dass die genannte option der deutung für mich gar keinen sinn ergibt.
Hier muss ich zustimmen. Die Deutung hat für mich auch keinen Sinn ergeben. Da es nunmal die Wahrnehmung des Träumers war, dass das Monster böse gegrinst hat, kannst du nicht einfach sagen, er hat es falsch interpretiert, wenn du keine Basis hast das zu beurteilen. Der Träumer ist ja schließlich der einzige, der das Monster gesehen hat. Viel mehr hätte ich bei der Deutung auf dem aufgebaut, was du schon vorher gesagt hast. Du meintest ja, dass der Träumer immer wieder flüchtet, bis er sogar von seinem eigenen Körper Abstand nimmt und alles hinter der Kamera sieht als Beobachter. Ich denke der boshafte Blick in die Kamera und deswegen auch das Erschrecken des Träumers kommt daher, dass das Monster den Träumer wieder im Visier hat und er sich nun auch hinter der Kamera nicht mehr sicher fühlt. Als letzte Flucht bleibt ihm dann nur noch das Aufwachen.

spell bound schrieb:ch würde meinen traum daraufhin befragen, warum ich ausgerechnet so auf die situation reagiere, warum ich glaube, dass das die beste reaktion wäre. darüber hinaus erachte ich evolution nie als erklärung für psychisches verhalten, denn evolution beschreibt kein psychisches motiv, sondern nur eine biologische genese. genauso beschreibt der verweis auf gehirnaktivitäten keine psychischen motive, sondern eben nur physiologische vorgänge.
Das sehe ich ein bisschen anders. Durch Evolution wurden auch bestimmte Verhaltensmuster besonders herausgebildet, die zum überleben nützlich sind. Tiere die vor ihrem Fressfeind flüchten überleben nunmal eher als die, die sich dem Kampf stellen oder in Schockstarre verfallen. Dieses Verhalten wird an die Nachkommen weitergegeben oder von diesen erlernt und so verbreitet sich das dann. Daher finde ich es nur natürlich, dass sich die Flucht als primäre Reaktion auf Gefahrensituationen im Laufe der Evolution in den meisten Lebewesen verankert hat.


@Hofer: Achja, mir gefällt dein Avatar. Ich mag Henry Czerny als Conrad Grayson biggrin
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