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Fernando Pessoa

Fernando Pessoa
#1
17.01.2012, 16:05
Meine Suche ergab keinerlei Treffer, daher wage ich es, den Thread zu eröffnen und euch einen wunderbaren Mann nahezulegen: Fernando Pessoa.
Der ein oder andere mag den Dichter und Schriftsteller bereits kennen, anderen, denen er noch fremd ist, sollten sich die Zeit nehmen, sich mit ihm zu beschäftigen.

Ich lese im Moment wieder einmal "Das Buch der Unruhe"; jede Seite liebe ich für seinen Ausdruck und die Art, wie er die Welt und Gefühle in Worte packt und mit ihnen spielt. Stets haftet diese melancholische Note in der Luft - doch sie ist nie zu aufdringlich, aber so schön, dass sie zu einem Seufzen einlädt, begleitet von einem sachten Lächeln.

Abgesehen davon erscheint Pessoa ein Freund von Träumen gewesen zu sein. Immer wieder entdecke ich Zitate und Anspielungen darauf. Manchmal frage ich mich, ob Pessoa nicht ein Klarträumer war - ich konnte es noch nicht anhand einer direkten Nennung beweisen (aber vielleicht wisst ihr mehr darüber), aber zwischen den Zeilen erscheint es mir stets so.

Hier nur eine kleine Auswahl an Zitaten zum Thema "Träume" von Fernando Pessoa, um den ein oder anderen neugierig zu machen:


“I am nothing.
I'll never be anything.
I couldn't want to be something.
Apart from that, I have in me all the dreams in the world.”


"What can I expect from myself? My sensation in all their horrible acuity, and a profound awareness of feeling. A sharp mind that only destroys me, and an unusual capacity for dreaming to keep me entertained. A dead will and a reflection that cradles it, like a living child."


“I've never done anything but dream. This, and this alone, has been the meaning of my life. My only real concern has been my inner life.”


“FIRST WATCHER: Why do people die?
SECOND WATCHER: Perhaps because they don't dream enough...”


“Ich bin es müde, geträumt zu haben, freilich nicht müde zu träumen.”


“Once we're able to see this world as an illusion and a phantasm, then we can see everything that happens to us as a dream, as something that pretended to exist while we were sleeping. And we will become subtly and profoundly indifferent towards all of life's setbacks and calamities. Those who die turned a corner, which is why we've stopped seeing them; those who suffer pass before us like a nightmare, if we feel, or like an unpleasant daydream, if we think. And even our own suffering won't be more than this nothingness.”


"‘I love my dreams’, I said, a winter morn,
To the practical man, and he, in scorn
Replied: ‘I am no slave of the Ideal,
But, as all men of sense, I love the Real.’
Poor fool, mistaking all that is and seems!
I love the real when I love my dreams."




Liebe Grüße,
Dalia
Wir alle führen zwei Leben: Eines, das wir träumen, und ein anderes, das uns ins Grab bringt. | Pessoa
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RE: Fernando Pessoa
#2
17.01.2012, 17:26
Zitat:"‘I love my dreams’, I said, a winter morn,
To the practical man, and he, in scorn
Replied: ‘I am no slave of the Ideal,
But, as all men of sense, I love the Real.’
Poor fool, mistaking all that is and seems!
I love the real when I love my dreams."

Sehr schön.big

Mal sehen, ob ich mir den Namen Pessoa merken kann bis zum nächsten Büchereibesuch - wenn sie denn sowas haben.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Fernando Pessoa
#3
17.01.2012, 20:43

Hm... Also den Pessoa, den kannte ich bislang noch gar nicht. Danke, guter Hinweis. Und wenn ich das sagen darf - dies hier:

(17.01.2012, 16:05)Dalia schrieb: Stets haftet diese melancholische Note in der Luft - doch sie ist nie zu aufdringlich, aber so schön, dass sie zu einem Seufzen einlädt, begleitet von einem sachten Lächeln.

Das gefällt mir vielleicht mit am meisten. Und macht mich neugierig auf den Pessoa! Ich werde ihn mir mal anschauen. Das Gedicht von dem Niemand-Sein spricht mich schon an; alles scheint mir recht elegisch zu sein, aber ich gebe zu, eine Schwäche für so etwas zu haben.


LG vom LuftAtmer

P.S.: Unter Wikipedia habe ich jetzt gelernt, dass der Junge unter einer Reihe verschiedener anderer Namen veröffentlich hat. Wenn man also nach Pessoa suchen sollte, wird man unter diesem Namen nur mit Schwierigkeiten etwas finden.
geträumte Luft schmeckt irgendwie anders

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RE: Fernando Pessoa
#4
17.01.2012, 20:50
Das stimmt!
Für den Einstieg würde ich daher fast wirklich "Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares" von ihm empfehlen, das zahlreiche Fragmente enthält. Darin sind Beobachtungen, Gedanken und Träume niedergeschrieben - zahlreiche Fragmente, die zum Nachdenken anregen und in ihrer Sprachschönheit verzaubern.
Wir alle führen zwei Leben: Eines, das wir träumen, und ein anderes, das uns ins Grab bringt. | Pessoa
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