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Sehnenverkürzung durch Schlafparalyse?

RE: Sehnenverkürzung durch Schlafparalyse?
#16
26.12.2011, 00:54
Werde jetzt schlafen gehn, ediere aber morgen und beschreibs dir dann gern. So verständlich es geht. Im Grunde ist es aber ein Zusammenspiel von Gehirn und ZNS (zentrales Nervensystem) und Pyramidenbahn. bigwink
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RE: Sehnenverkürzung durch Schlafparalyse?
#17
26.12.2011, 18:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.12.2011, 19:00 von Synovia.)
So, ich bin kein anerkannter Schlaf-Professor, noch habe ich mal speziell etwas über die Schlafparalyse gelernt (Wenn doch, habe ich nicht aufgepasst bigwink )

Kann mir solche Vorgänge nur physiologisch über die Anatomie/Neurologie erklären.

Kurz vorneweg wegen zb. diesem Zitat hier:
(01.02.2011, 19:06)Oreichalkos schrieb: Es sollen doch schließlich alle Muskeln bewegungsunfähig sein (was ja an sich schon Quatsch ist, schließlich müssen der Herzmuskel und das Zwerchfell mindestens noch funktionieren um den Körper am Leben zu erhalten).
Da hat sich der Wiki-Eintrag wohl etwas blöd ausgedrückt.
Man unterscheidet 3 Arten von Muskulatur:
- Quergestreifte M. = Muskulatur des Bewegungsapparates, heißt aktive Bewegung, Körperhaltung durch Tonus(Spannung), Wärmeproduktion
- Glatte M. = Die "Haut"(stimmt nicht, da es nochmal eine extra Haut gibt) eher Wand von Organen (da unsere Haut das größte Organ des Körpers ist, soll bitte nicht auf solche kleinen Ungereimtheiten geachtet werden, von mir aus kann ich auch "Hohlorgan" sagen, wenn jemand drauf besteht)
- Herzmuskulatur: Aussehen der quergestreiften, jedoch Arbeitsweise eher der glatten M. (vereinfacht ausgedrückt)

Die Herzmuskulatur setzt natürlich in keinem Fall einfach so aus (ja, es gibt Ausnahmen, aber hier gehts grad über die Schlafparalyse), genauso wenig wie die glatte Muskulatur.
Glatte M. ist übrigens auch in den Wänden der Gefäße, nur mal so als Info big Unsere Verdauung und alles andere läuft also rein unwillkürlich und natürlich auch nachts, bzw. speziell nachts - Parasympathikus und so, aber führt jetzt zu weit

D.h. wir wissen jetzt also, wenn wir von einer "Paralyse" der Muskulatur sprechen, ist die quergestreifte gemeint. Unsere "Bewegungsmuskulatur". Warum die Augenmuskeln im REM-Schlaf nicht auch paralysiert sind, ist eigentlich merkwürdig. (Wir "bräuchten" diese Augenbewegungen ja nicht, träumen eh nur mit dem Hirn)
Wie auch immer. Die Augenmuskulatur ist zwar auch quergestreift, ich persönlich würde sie aber irgendwie teils auch zur unwillkürlichen Muskulatur zählen (Man denke an einen Nystagmus (Augenzittern), der kommt, nachdem ich man sich länger um seine eigene Längsachse gedreht hat)

Haben wir das also geklärt. big

Weiter. Vereinfacht ausgedrückt (hoffe ich biggrin ). Der Schlaf/Müdigkeit wird natürlich ausgelöst durch einige Neurotransmitter (hierbei sei z.b. Serotonin genannt) - Nerotr. ist die "Kommunikation" zwischen 2 Nerven an ihrer "Andockstation" (Synapse)
und Hormone (hierbei Melatonin erwähnt)

Ok. Wie jetzt die einzelnen Schlafphasen auftreten, können wahrscheinlich jahrelange Klarträumer schon besser beantworten...
Also, wir befinden uns im REM-Schlaf und die Schlafparalyse setzt ein.

Dazu ein paar Infos.
Tiefensensibilität: Es existieren mehrere Rezeptoren in Muskulatur, Gelenken und Sehnen. Diese schicken ständig Auskunft nach oben, in welcher Stellung, Anspannung und ähnliches sie sich gerade befinden.
(Tiefens. ist in Verbindung der Hautsensibilität übrigens ganz interessant. Wenn Einem zb. übel ist bzw. Einen "dreht", also man Schwindel empfindet, kann man -zum Einschlafen- einfach ein Bein außerhalb des Bettes stellen. So kommt ein weiterer Reiz zum Gleichgewichtssinn hinzu und es sollte besser werden.
-nach Achterbahnfahrt oder ähnliches- Einfach von jemanden ganz fest umarmen lassen. wird besser.)

gesamtes Nervensystem besteht aus:
ZNS (zentrales Nervensystem) = Gehirn und Rückenmark
peripheres Nervensystem = alle weiteren peripheren (abgelegenen) Nervenbahnen

Pyramidenbahn = willkürliche Bewegungen, Nervenbahnen ziehen vom Gehirn ins Rückenmark (und dann in die Peripherie - Beine z.b.) und zurück. Die meisten Fasern kreuzen im Hirnstamm (bevor das Rückenmark anfängt) auf die Gegenseite. (Vergleiche Halbseitige Lähmung - immer auf Gegenseite)

extrapyramidale Bahn = alles was nicht Pyramidenbahn ist. LOL biggrin
unwillkürliche Muskelbewegungen, Tonus, (aber auch Modifizierung von willkürlicher Bewegung... lassen wir das bigwink )
Es gibt verschiedene Kerne, die die Hauptaufgabe übernehmen.
Sie stehen mit Gehirn, visuellen System und Gleichgewichtssinn (!) in Verbindung.
(Nebeninfo: Kommt es zu einem Ausfall dieser Kerne - Parkinson (verlangsamte Bewegungen, Ruhezittern usw.)
Vermehrte (krankhafte) Aktivität in den Kernen - Chorea Huntington, ich nenne sie gerne "Tanzkrankheit", die Personen scheinen alles "schneller, übertriebener" auszuführen)

Diese Kerne befinden sich im Großhirn (dieses schwammige etwas, was man als Hirn kennt) und im Zwischenhirn (Schaltstelle zw. Großhirn und Kleinhirn/Hirnstamm)
Im Zwischenhirn befindet sich übrigens noch der Thalamus - für unsere Verarbeitung und Erinnerung nötig. Er wirkt sich im alltäglichen Leben wie ein Filter aus und nachts wichtig fürs Lernen/Träumen/Abspeichern von Erfahrungen.
Hypothalamus liegt auch dort. Er ist die Schaltstelle zwischen dem Nervensystem und Hormonsystem und bei ihm kommen auch die oben genannten Reize der Rezeptoren an (nicht alle).

WICHTIG nun:
Die Formatio reticularis. Ein Netz aus Nervenfasern die sich komplett zwischen Hirnstamm und Thalamusbereich befinden.
HIER findet die komplette Regulation des Nervensystem statt.
Heißt, Tonusregulation, Wach-Schlaf-Rhytmus,...


Diese ganzen Bereiche zusammen regulieren also die Schlaf"starre".
Im Grunde werden die Muskeln nicht ausgeschaltet, sondern der Tonus (die Muskel(ruhe)spannung) wird komplett nach unten gefahren.
Einerseits (wie überall oft zu lesen ist) wahrscheinlich, damit wir keine Traumbewegungen ausführen, andererseits, weil wir einfach keine Bewegung brauchen im Schlaf (klar, ab und zu drehen, bliblablup, ich versuche hier nur etwas zu erklären, bitte nicht alles auf die Goldwaage legen, sonst muss ich 3 Seiten schreiben), da wir so auch Energie sparen können.
In der "Schlafstarre" sind die Muskeln also nicht starr sondern schlaff.

Also meine kleine persönliche Veranschaulichung:
Melatonin wird ausgeschüttet -> Nervenimpulse Richtung ZNS -> Verarbeitung im ZNS, Entwicklung Handlungsstrategie -> Man wird müde, Nervenimpulse über Pyramidenbahn, Körperbewegungen werden eingeleitet -> Man sucht Bett (oder ähnliches Gebilde bigwink ) -> Man sieht Bett, visueller Eindruck wird mit Gedächtnisinhalt "Bett schlafen, macht wieder fit" verknüpft -> Man legt sich hin -> Neurotransmitter werden ausgeschüttet, hauptsächlich wahrscheinlich Azetylcholin (wg. Entpannung), Serotonin (Schlaf) und Dopamin (emotional, geistig) -> Was weiß ich, aber man schläft ein bigwink -> Leichtschlaf, Tiefschlaf, REM-Schlaf (was weiß ich) -> Rezeptoren melden Körperhaltung an ZNS -> Verarbeitung und Nervenimpulse über extrapyramidale Bahnen zur Regulierung der Muskelspannung -> "Schlafparalyse"

Ich hoffe es war einigermaßen verständlich und man konnte auch einige Unterschiede bzw. Verbindungen feststellen.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit big
Falls ich was vergessen habe, bitte Info. Mir fällt grad nix mehr ein, glaube aber, irgendwas vergessen zu haben biggrin

Edit: PS: Nochmal zum allg. Topic: Was mir grad aufgefallen ist. Eine Sehnenverkürzung durch die Schlafparalyse ist somit auch undenkbar. Die Sehnen sind ja nicht angespannt, sondern entspannt. Wie soll das die Dehnfähigkeit beeinträchtigen?
- Nothing is real, Everything is possible. -

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RE: Sehnenverkürzung durch Schlafparalyse?
#18
26.12.2011, 20:49
Ich sag danke big
"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." Danzelot von Silbendrechsler
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