These: Klarträumer sind bessere Menschen

[ricky_ho]

Also ich verstehe SoaringChristian so, dass es für ein Individuum gilt, dass es besser werden kann, wenn es klarträumt, was aber noch lange nicht heisst, dass jeder, der klarträumt, besser ist als die, die nicht klarträumen. Das ist kein Widerspruch. So wie es zwar so ist, dass jemand seine Fitness verbessern kann, wenn er joggen geht, daraus aber noch lange nicht folgt, dass alle Jogger fitter sind als alle Nicht-Jogger.

[Uefken]

Ok, ich halte also fest, die Senoi-Hypothese, nach der man als Klarträumer ein friedlicherer Mensch wird, gilt als überholt. Aber was wird aus einem Klarträumer dann?

Es muss doch Auswirkungen auf die Psyche geben. Welche wären denn das? Vielleicht kann mal ein erfahrener Klarträumer sich dazu äußern?!?

[Viltrudis]

Es muss doch Auswirkungen auf die Psyche geben.

Ich glaube, das bestreiten hier die wenigsten - ich jedenfalls nicht.

Es wurde hier die Frage, ob Klarträumer zwangsläufig bessere Menschen werden, verneint.

Ich sehe Klarträume als ein Tool, das zur Verbesserung des Lebens allgemein eingesetzt werden kann - aber von selber geht nix.

[ichbinmehr]

In Janine Girzigs - Luzides Träumen und seine Bedeutung für die seelische Gesundheit, gibt es Hinweise auf Studien zum Thema. Ich habe ein wenig in diesem Artikel darüber geschrieben:

http://istdaseintraum.blogspot.de/2014/0...itz-2.html

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Ob Klarträumer "bessere" Menschen sind ist ein unvorteilhafte Formulierung. Auf die Frage hin, ob Klarträumer bewusste Menschen sind würde ich pauschal mit Ja antworten. Macht mehr Bewusstheit einen besseren Menschen aus? Viele Menschen die sich ihrer Umwelt gegenüber agressiv verhalten, fehlen Fähigkeiten, wie Frustrationstoleranz, Empatie und Bewusstsein. Jetzt drehen wir uns wieder im Kreis.

Wer Klarträumen ausschliesslich für spassbetonte Aktivitäten und Befriedigung von Bedürfnissen nutzt, wird wohl kaum ein gesteigertes Bewusstsein anstreben. Wer jedoch Klarträume nutzt um sein Inneres zu verstehen, wird gewiss zu mehr Einsicht und Bewusstsein kommen.
Das hat Janine Gierzig auch in ihrem Buch beschrieben.

Fraglich ist, ob die Bereitschaft zu mehr Bewusstsein schon vorher im Menschen angelegt war, oder durch das Klarträumen entstanden ist.
Ich glaube beides ist möglich und gewiss, gibt es Menschen die durch die Beschäftigung mit dem Klarträumen zu mehr Bewusstheit gelangt sind.
Mich würde ich da einschliessen.
Wobei das Klarträumen nur eine Technik zur Bewussseinserweiterung ist und ich mich auch für andere Bereiche des Bewusstseins und der Bewusstseinserweiterung und Realität im Allgemeinen interessiere.

Der enorme Vorteil des Klarträumens ist, das es möglich ist einen Zugang zum Thema zu bekommen auch wenn man ein wisschenschaftlich geprägtes Weltbild besitzt. Viele andere Bewusstseinsthemen sind über über ein esoterisches Weltbild zugänglich aber nicht über ein wissenschaftliches.
Für mich war das Thema ein guter Einstieg in ein erweitertes Weltbild.

[Mikrobyte]

Klarträumer haben fast per definitionem ein kritisches Bewusstsein.

Moment, sind sich darüber eigentlich alle einig? Bei mir sind Klarträume eigentlich eher ein reines Ding der Intuition und unterscheiden sich damit wie der Tag von der Nacht von meiner sonstigen wissenschaftlichen Beschäftigung, bei der ich mein kritisches Bewusstsein gebrauche. Ohne das 'richtige Gefühl' kann ich nicht klarträumen. Es ist wie zaubern, nichts wird erklärt.

Sicher hilft die Logik meine Finger zu zählen oder durch die geschlossene Nase zu atmen manchmal auch, aber das ist eigentlich eine sehr rudimentäre Logik. :D

Ansonsten habe ich mit 'Nein' abgestimmt. Für mich klingt die Frage wie "Sind WorldOfWarcraft-Spieler bessere Menschen?". Die tauchen auch in andere Welten ab, zu denen sonst keiner Zugang hat ...

[ricky_ho]

Der Begriff "kritisches Bewusstsein" meint im Zusammenhang mit dem Klarträumen eigentlich "kritisches Bewusstsein bezüglich des eigenen Bewusstseinszustandes". D.h. der Klarträumer ist sich im Gegensatz zum Trübträumer dessen bewusst, dass er gerade träumt und nicht wach ist.

[Mikrobyte]

Ah, ja. Das hätte ich mir eigentlich auch selber denken können. :D So wird es klarer, danke.

[spell bound]

Der Begriff "kritisches Bewusstsein" meint im Zusammenhang mit dem Klarträumen eigentlich "kritisches Bewusstsein bch des eigenen Bewusstseinszustandes". D.h. der Klarträumer ist sich im Gegensatz zum Trübträumer dessen bewusst, dass er gerade träumt und nicht wach ist.

Allerdings wollte rhetor tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Bewusstsein über der traumzustand und hinterfragung im Leben im allgemeinen herstellen und deshalb ist mikrobytes krititik durchaus angebracht.

[Glassmoon]

Eine Studie, ob es eine Korrelation zwischen kritischem Bewußtsein gegenüber der Realität im Bezug auf Träume und gesellschaftliche Bereiche gibt, wäre interessant. Irgendwelche etablierten Fragebögen dürften sich finden lassen. Geeignete Stichproben zu finden könnte schwieriger werden.

[Rhetor]

Der Begriff "kritisches Bewusstsein" meint im Zusammenhang mit dem Klarträumen eigentlich "kritisches Bewusstsein bch des eigenen Bewusstseinszustandes". D.h. der Klarträumer ist sich im Gegensatz zum Trübträumer dessen bewusst, dass er gerade träumt und nicht wach ist.

Allerdings wollte rhetor tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Bewusstsein über der traumzustand und hinterfragung im Leben im allgemeinen herstellen und deshalb ist mikrobytes krititik durchaus angebracht.

Korrekt.
Deshalb gehe ich auf diese Kritik auch gerne ein:

"Kritisches Bewusstsein" im klarträumerischen Sinne umfasst meiner Ansicht nach schon etwas mehr als die für sich allein stehende Frage "Träume ich oder bin ich wach?"
Diese Frage steht ja meistens erst am Schluss eines Hinterfragungsprozesses der jeweiligen Situation.
Zuvor erfolgt doch wohl meistens eine Überlegung im Sinne von:
"Das ist doch seltsam. Wieso ist das so? Was steckt da dahinter? Ergibt das denn Sinn? Ist das überhaupt möglich? Oder könnte es sein, dass ..."
Und diese Überlegung umfasst eben oft auch das eigene Denken, Fühlen und Handeln:
"Wieso bin ich jetzt hier? Wieso denke/fühle/mache ich das? Will ich das wirklich?
Diese Situation kommt mir aber bekannt vor. Woher kenne ich das?"

Der Knackpunkt ist, dass man sich diese Fragen ja meistens im Wachleben stellt und nur vergleichsweise selten im Traum, auch wenn andersherum natürlich aus Klarträumer-Sicht vorzuziehen wäre

Man hinterfragt also das eigene Fühlen, Denken und Handeln.
Und – das ist jetzt die Schlussfolgerung, die ich natürlich nicht beweisen kann – wer das regelmäßig macht, wird sich nicht so schnell als "besseren Menschen" bezeichnen wie jemand, der das nicht macht und sich deshalb über seine Ambivalenz und Zersplittung in verschiedene Tendenzen und Persönlichkeitsanteile (@spell, anderer Thread: Ja, eine Dichotomie in Vernunft vs. Gefühl wäre in der Tat Nonsens) längst nicht so stark bewusst ist.

Man muss dem nicht zustimmen, aber zumindest wollte ich mich gegen den Eindruck verwahren, ich hätte pauschal "kritisch hier => kritisch dort" gefolgert.

@Glass

Ja, eine aussagekräftige Studie hierzu wird wohl erst vorgenommen werden müssen.

LG
Rhetor

[ricky_ho]

Da stellt sich irgendwie direkt die Frage, ob jemand, der sich nicht als einen "besseren Menschen" bezeichnet, weil er so einsichtig bezüglich seiner Ambivalenzen ist, ein besserer Mensch ist.

[spell bound]

Man hinterfragt also das eigene Fühlen, Denken und Handeln.
Und – das ist jetzt die Schlussfolgerung, die ich natürlich nicht beweisen kann – wer das regelmäßig macht, wird sich nicht so schnell als "besseren Menschen" bezeichnen wie jemand, der das nicht macht und sich deshalb über seine Ambivalenz und Zersplittung in verschiedene Tendenzen und Persönlichkeitsanteile (@spell, anderer Thread: Ja, eine Dichotomie in Vernunft vs. Gefühl wäre in der Tat Nonsens) längst nicht so stark bewusst ist.

das ist eine gute erklärung, und ich war dem von anfang an ja auch geneigt intuitiv zuzustimmen. dennoch handelt es sich hier sicherlich nur um eine tendenz, allein deshalb, weil diese herangehensweise ans klarträumen nicht notwendig ist, um klarzuträumen. besonders die untiefen der eigenen psyche zu erforschen wird dann ein immer spezielleres gebiet, mit dem sich gar nicht so viele beschäftigen. aber wahrscheinlich mehr als ansonsten der durchschnitt der leute die man auf der straße antrifft.

dennoch fand ich den hinweis von microbyte interessant, denn es gibt tatsächlich auch herangehensweisen ans klarträumen, die weder vom ziel her noch von der methodik viel damit zu tun haben, sich selbst besser zu verstehen und zu hinterfragen. da gabs meine ich auch schonmal ne diskussion zu, die don startete, mit der frage, ob klarträumer subversivere menschen sind. oder wars dendro?