RE: Grundeinstellung zum perfekten Klarträumen
03.11.2014, 21:30
Zitat:ach Leute, entweder man hat Scheisslaune oder man hat gute Laune. Oder zumindest neutrale. Und das ist eine freie eigene Entscheidung.
Man kann Freude am Leben haben oder nicht. Auch das ist ne eigene freie Entscheidung.
Sorry, aber für mich ist das Bullshit.
Wenn ich krank im Bett liege, habe ich keine freie Entscheidung, ob ich glücklich bin oder nicht. Wenn ich depressiv bin, hab ich keine freie Entscheidung, ob ich glücklich bin oder nicht. Wenn mich das Leid von Bettlern, die halbnackt mitten auf der Straße sind, sehe, habe ich keine freie Entscheidung, ob ich (darüber) glücklich bin oder nicht.
Die Einstellung führt zu Selbstvorwürfen: "Du bist doch selber schuld, wenn es dir nicht gut geht! Stell dich doch nicht so an!"
Ein durch jahrelange Meditation abgeklärter Typ kann vielleicht das Leid sehen und trotzdem innerlich glücklich bleiben. Aber das ist eine Fähigkeit, die erworben ist, nicht etwas, das man einfach so entscheidet. Und wenn es nicht auch dazu führt, dass man diese innere Abgeklärtheit zum Wohl anderer einsetzt, dann ist das Glück imho auch nur vorgetäuscht - Glück hat für mich immer auch mit anderen Menschen (/Wesen) zu tun.
Offtopic, aber hey. Elemental stuff.
Zum Positiven Denken: Ich schätze mal, ich hab das viel trainiert, in der Zeit, als ich ins Klartraumforum kam. Und es ist eine nützliche Fähigkeit, Probleme spontan so umzuformulieren, dass man sie in einem positiveren Licht sieht. Das benutze ich auch im Alltag und im Bezug aufs Klarträumen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.
Die Grenze ist für mich erreicht, wenn das Umformulieren effektiv zum Selbstbetrug wird: Ich werde mir nicht suggerieren "Ich bin glücklich", wenn ich es nicht bin. Sich einzugestehen, wie man sich fühlt, auch wenn es nicht so gut ist, seine negativen Gefühle zu akzeptieren, hereinzulassen, das ist mir wichtiger. Man kann auch aus Leid und Schmerz lernen. Die Botschaft ist vielleicht unangenehm, aber es sind gute Lehrer.
Zitat:Es geht darum sich den Kopf frei zu machen, um sich ganz und gar dem Klarträumen hingeben zu können
Hmm, dann muss ich aber erst wissen, warum ich mich überhaupt ganz und gar etwas hingeben will. Ist das überhaupt so, oder ist das bereits ein kleiner Schwindel, um sich mehr mit einem Thema zu beschäftigen?^^ Wann ich früher glaubte, ich wäre total klartraumbegeistert, war es oft eher oberflächlich. Ich hab halt bewusst gedacht, da gibts coole Sachen zu erleben, aber unbewusst waren mir ganz andere Dinge wichtig.