90 oder Unendlich

[mathchild]

Sorry Tiger, aber auch ich bin gegen ein unendlich langes Leben.
Selbst wenn man die körperlichen Beschwerden außer Acht lassen kann ... rein psychisch wäre das absolut nicht verkraftbar. Tausend Jahre kann man sich vielleicht gerade noch vorstellen, aber die Zeitspanne von z.B. einer Million Jahre kann sich kein Mensch so recht vergegenwärtigen. Und dann Billionen, Trillionen, Quadrillionen, Quintillionen, Sextillionen, Septillionen, Oktillionen, Nonillionen ... Jahre, alles noch weit von unendlich entfernt ... völlig undenkbar.

Mein Wunschalter, solange ich dabei körperlich einigermaßen fit bleiben könnte: etwa 300 Jahre. Hauptsächlich, um den technischen Fortschritt mitverfolgen zu dürfen.

[Schwindler]

Á props technischer Fortschritt...
Es gibt da ein Begriff der sich "Technologische Singularität" nennt.
Stimmt diese Theorie und kommt es zu solch einem Ereignis, wäre es nett das zu erleben. Das wäre der größe unvorstellbarste Umbruch überhaupt.

Wer mit dem Begriff noch nichts anfangen kann, bei wikipedia steht ein wenig darüber

[Roter Tiger]

Ich glaube, ihr habt mich ein Stück weit überzeugt, was die bedingungslose Begeisterung für die Unendlichkeit angeht. Ich meine, es ist ja sowieso nur hypothetisch möglich unendlich alt zu werden, also warum sollte man sich darüber den Kopf zerbrechen? (Es sei denn es gibt ein Leben nach dem ... usw. blablabla)

Die Technologische Singularität gefällt mir jedoch. Falls wir uns am Anfang einer solch befänden, könnte man ja mal 1000, 10 000 Jahre alt werden, mithilfe des Medizinischen Fortschritts und wenn man dann genug hat, kann man ja immer noch das Leben beenden. (Ich glaube dieser Thread nimmt so langsam abge-space-de züge an )

[owa]

Es gibt da ein Begriff der sich "Technologische Singularität" nennt.
Stimmt diese Theorie und kommt es zu solch einem Ereignis, wäre es nett das zu erleben. Das wäre der größe unvorstellbarste Umbruch überhaupt.

Ich kannte den Begriff vorher nicht, aber nachdem ich mir das von der wiki jetzt durchgelesen habe, bin ich ganz und gar nicht der Ansicht, dass es "nett" wäre, sowas zu erleben. Man kann wohl eher froh sein, wenn man das, was dadurch/danach kommt, irgendwie überlebt.

[Imke]

Ich würd ja gern mal wissen, in welcher Form du alt werden willst, Tiger. Als Mensch? Als frei beobachtender "Geist"? Mit Eingriffsmöglichkeit, ohne? usw.

Weil so als Mensch hier muss ich nicht unbedingt alt werden. Da reicht mir vll 40-50. Mit den ganzen Gebrechen und Tralala ... nunja. Aber quasi als "Spectator" im Leben, der einfach nur zusieht und sich auch nicht ums Überleben zu scheren hat, das könnte ich mir schon über eine längere Zeit (paar hundert Jarhe oder länger) vorstellen. Aber auch dann nur mit der Option, jederzeit den Dienst quittieren zu dürfen.

Wieso quält dich eigentlich die Vorstellung so sehr, dass du alles "vergessen" könntest? Gut, ist auch wieder Ansichtssache, aber wenn du schonmal operiert und dafür in Narkose versetzt wurdest, dann wirst du das Gefühl/Erlebnis kennen: Es hört einfach auf - auch dein Bewusstsein. Du erlebst nicht mehr, wie du alles "vergisst" ... ergo ist's dann auch egal.

[Schwindler]

@ owa
nun ja diese singularität (es ist ja auch nur eine theorie) klingt natürlich zunächst einmal sehr bedrohlich. sich vorzustellen das der mensch etwas erschafft, was ihn ja schon fast unbrauchbar macht ist doch irgendwie beklemmend (wikipedia ist hier auch sehr kritisch, im web gibts noch mehr dazu). Sei es durch beeinflussung diverser sciencefictionfilme in denen eine "böse" ki, oder maschienen die kontrolle über die menschheit gewinnen, oder allein die tatsache das wir dann nicht mehr per definition alles verstehen können.
ich glaube das das fasziniernde daran für mich, die absolute ungewissheit ist, was denn überhaupt da ersteinmal passieren kann.

Langlebigkeit? Keine Krankheiten? Keine Materiellen Konflikte jeglicher Art? Frieden?

Beherrschung? Entmündigung? ...

Alles nur Spekulation...

[spell bound]

oder allein die tatsache das wir dann nicht mehr per definition alles verstehen können.

sorry, ich find die aussage ziemlich lustig
das klingt, als koennten wir momentan alles verstehen (bzw ueberhaupt etwas)

Langlebigkeit? Keine Krankheiten? Keine Materiellen Konflikte jeglicher Art? Frieden?

Beherrschung? Entmündigung? ...

man kann die tatsache, dass es krankheiten, materielle beduerfnisse und auch konflikte aufgrund der beduerfnisse, etc, gibt, auch so deuten, dass da ein sinn dahinter stecken koennte (bzw eine motivation) - und ich meine nicht bloß so etwas wie "gott wollte das so", sondern (auch) dass der mensch selbst das so moechte.
d.h. vielleicht ist es ja auch "gut so", dass wir hunger haben und dass wir sterben und so zeug. weil das zu dem leben dazu gehoert, das wir leben wollen (der wille ist hier wohl das metaphysische moment).
werden nun all diese dinge beseitigt, dann braeuchte man vielleicht einen anderen sinn im leben. sofern der mensch gerne beduerfnisse hat, und sie gerne stillen moechte (d.h. sofern er sie auch nicht immer schon als erfuellt, sondern noch als erfuellensnoetig haben moechte), wird es durch die beendigung von beduerfnissen und maengeln zu neuen beduerfnissen und maengeln kommen (weil wir sie haben und damit kaempfen wollen, erschaffen wir sie uns).

[Schwindler]

@ spell

Zitat:

"oder allein die tatsache das wir dann nicht mehr per definition alles verstehen können."


sorry, ich find die aussage ziemlich lustig
das klingt, als koennten wir momentan alles verstehen (bzw ueberhaupt etwas)

nun, es ging ja um den technologischen fortschritt, und momentan können wir unseren eigenen technologischen erkenntnisse sehrwohl verstehen denn er ist ja (noch) von menschenhand ..., darauf bezog ich mich jedenfalls.



was du über den sinn des lebens schreibst, tja ... es gibt da so ein Gedankenmodell indem tod, leid, hunger, krankheit dem menschen erst überhaupt ein lebensinn geben, jedoch finde ich das ein wenig schwach, ehrlich gesagt.
Der Mensch unterscheidet sich doch von anderen Lebewesen z.B. durch seine Kultur: Musik, Schauspiel, Mathematik, Kunst, Wissen, Astronomie ...

Wenn man nun ein Sinn des lebens in dem Versuch der erfüllung der alltäglichen bedürfnisse sieht, klammert man doch einen teil des menschlichen lebens aus, welcher dann, in den zeiten der singularätät dejenige welche ist, in dem der sinn des lebens zu suchen sein könnte, namentlich die kultur.

[spell bound]

das stimmt, aber wie ich sagte, koennten ja neue beduerfnisse entstehen, wenn andere beduerfnisse verschwinden oder nicht mehr so wichtig sind.
es gibt da verschiedene theorien, mit denen man kultur au diese weise erklaeren koennte:
die kultur als eine form der unterdrueckung bzw umformung von (materiellen) grundbeduerfnissen (die einfach notwendig wird, um beispielsweise kollektiv ueberleben zu koennen).
oder auch: die kulturformen als reaktion auf das kontrollierte leben durch technik etc. grundbeduerfnisse werden gestillt, also kommen neue (kuenstliche) beduerfnisse auf, die nun wiederum gestillt werden sollen -> kulturformen entstehen..
"wir spielen tennis aus langeweile"; oder auch: gladiatorenkaempfe..
und das wuerde eben wieder zu dem punkt fuehren, den ich eigentlich ansprechen wollte: friede usw. ist nicht durch die erfuellung von grundbeduerfnissen gewaehrleistet (evtl weil wir ihn naemlich garnicht wollen).

[Schwindler]

also um dich in meinen worten zu wiederholen.
...selbst wenn unsere gesellschafft durch diese singularität(oder auch durch den zukünftigen fortschritt im allg.) sich zu einer ohne materielle sorgen entwickeln würde, (d.h niemand hungert, keine krankheiten usw.., ich nehem einfach mal das idealbild) wäre es nach der von dir angesprochenen theorie dann möglich das trotzdem oder gerade deshalb kein frieden usw. herrscht.

soweit, so gut

friede usw. ist nicht durch die erfuellung von grundbeduerfnissen gewaehrleistet

aber ist das nicht trozdem sehr wahrscheinlich?

[spell bound]

mit welchem kriterium bemisst du wahrscheinlichkeit?

[Träumeling]

Wär schlimm, ewig zu leben....
Natürlich ist es auch nicht reizend, zu sterben....

hm..
*grübl*
stellt euch vor, ihr würdet im Schlaf sterben... in einem KT....
meint ihr, der KT wird weitergeträumt? Das gäbe doch Hoffnung

[schuggler]

wenn man die Möglichkeit hätte mit dem träumen aufzuhören wenn man es will wäre das eine schöne vorstellung.

[snapman]

Ich finde die Vorstellung ewig zu leben auch nicht so prickelnd. Ewig in seinem kleinen begrenzten ICH gefangen, das muss nicht sein.

Was ich allerdings traurig finde, ist das man nach seinem Tod vllt. tolle neue Technik verpasst. Personal Matrix Creator Edition 2100 oder so

[Dream Warrior]

Das wär mal was, wann startet die Beta?


Ich bin mal ganz ehrlich, wenn mir Jugend und Gesundheit erhalten bliebe würde ich auch ewig leben wollen. Man kann zwar sagen, das wird mit der Zeit öde oder sogar unerträglich oder so aber da kommt es hald drauf an was man mit seiner Zeit macht. Danach zu streben ein guter moralischer Mensch zu sein, viel zu geben, nur das nötigste zu nehmen und sich stätig weiter zu entwickeln + Unsterblichkeit wäre doch reizend .

Mal davon abgesehen was sich in der Kunst so für Möglichkeiten auftäten.

lg dw