RE: Tod, Wiedergeburt, Organspende?
15.12.2010, 14:51
(14.12.2010, 16:30)Fladek schrieb: Ich weiß zwar nicht genau wie das Auswahlverfahren für eine Transplantation geregelt ist, aber ich denke mal, dass der Lebensstil eine immense Rolle dabei spielt.
Es werden wohl kaum Fettleibige, Kettenraucher, Drogenabhängige oder andere Menschen, die ihren Körper besten Wissens schwer zurichten, lebensrettende Organe erhalten, wenn noch andere Menschen, die bewusst mit ihrem Körper und Leben umgegangen sind noch auf welche warten.
Es bleibt zu hoffen, dass es solche, von Dir vermuteten Kriterien bei uns nie geben wird (aber wer weiß das schon genau?). Wer krank ist ist krank und in unserem System gibt es im Krankheitswesen (im Gegensatz z.B. zu den sonst so (von sich selbst?) hochgelobten USA) eine Solidargemeinschaft, dass heißt, alle anderen kommen sozusagen für den (Grund)bedarf eines Einzelnen auf. Wenn jemals einem Menschen, der etwas mehr wiegt als der Durchschnitt, aus solchen Gründen nicht medizinisch geholfen würde, obwohl der Bedarf da ist, dann wären wir glaube ich mit unserem Land am Ende (und z.B. wieder in einer Zeit wie zu Hitler, wo man tatsächlich solche Überlegungen anstellte, wo Behinderte und sonstwie "von der Norm" abweichende Mitmenschen durch Euthanasie bedroht waren).
Aber umgekehrt ist es der Fall: Kranke Leute, möglicherweise auch die von Dir angesprochenen, vor allem aber z.B. solche, die eine Krebserkrankung hatten/haben, kommen als Organ
spender nicht in Frage.
Ich persönlich bin auch für Verbrennen was meinen Körper nach dem Tod angeht. Ich glaube nicht spell, dass die Kohlendioxid-Bilanz beim Verbuddeln da großartig anders aussieht, denn Verwesung oder Auffressen, verdauen und hinausscheißen und dann rumgasen erzeugt genauso Treibhausgase. Und dann kommt noch das Holz des Sarges dazu, was ebenfalls beschafft werden muss und genauso verrottet usw. Weiß natürlich nun nicht, wieviel CO2 zur Herstellung einer metallischen Urne nötig ist. Aber selbst die Urne könnte man weglassen, wenn man meine Asche einfach ins Meer streut. Ja, das sollte eigentlich die sinnvollste Alternative sein. Aber wenn die Kosten dafür zu hoch sind, dann möchte ich das meinen Angehörigen auch wieder nicht zumuten. Generell gilt für mich: den Angehörigen so wenig Kosten wie nötig aufbürden. Und wenn es eine "Trauerfeier" geben soll, mit ganz vielen Leuten, dann möchte ich, dass es auch wirklich ein Freudenfest wird! Ja, in weiß klingt sehr gut und vor allem schöne Musik, gutes Essen und jede Menge Spaß für alle Gäste. Sollen sie teilhaben an der Freude, die ich dann hoffentlich haben werde, wenn ich den Weg geschafft habe.