Was passiert denn jetzt, wenn man versucht die Aufklärung mit ihren eigenen Waffen zu schlagen?
Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, dessen werden wir uns bewusst.
(29.09.2010, 11:13)fiodra schrieb: Ja, Ricky, aber man kann doch in diesem Gleichnis aus der Höhle heraustreten.
(29.09.2010, 12:32)ricky_ho schrieb: Ich sehe da keinen Widerspruch. Wir können die fälschliche Identifizierung nicht so ohne weiteres ablegen - aber es ist nicht unmöglich. Die Menschen im Gleichnis können ihre Höhle nicht so ohne weiteres verlassen - aber es ist nicht unmöglich.
Zitat:Besonders interessant ist es auch, zu beachten, was demjenigen, der die Höhle verlässt, im Gleichnis danach wiederfährt. Das scheint mir doch zumindest eine weitere Teilantwort auf SenChas Frage zu sein (jedenfalls wie ich die Frage verstehe: warum wir die Illusion nicht einfach erkennen und ablegen können):naja, der subjektive Horizont wurde um den objektiven erweitert... höhere Erkenntnis... ein diffiziles Problem/Rätsel wurde gelöst/entschlüsselt --> Erhabenheit (erstaunlicherweise auch nach Kant )
Zitat:Die Illusion ist eine kollektive, hat intersubjektiven Charakter, wird durch die Masse der Subjekte und ihrer Kommunikation konstruiert und aufrechterhalten, und genauso, wie das individuelle Ego sich gegen das Erkennen wehrt, weil das seine absolute Existenz gefährdet, gilt das auch für die intersubjektiv konstruierte Welt, das kollektiv akzeptierte Weltbild, das zusammenbricht, wenn es als Konstruktion erkannt und durchschaut wird (als nicht unabhängig existent), und sich darum dagegen wehrt (ganz konkret z.B. indem Leute, die es durchschauen, zunächst mal als Verrückte weggesperrt, und wenn es hart auf hart kommt, vernichtet werden).Ich verstehe nicht, warum das (sich gegen die Erkenntnis wehrende) Ego, immer so zentral steht... steht das irgendwo geschrieben, dass das Ego keine positiven Synergieeffekte aus einer Kooperation (oder ähnlichem) mit dem Wesen ziehen kann ~ oder ist das ein übernommenes kollektives Weltbild?
Zitat:Meiner Meinung nach ist das Höhlengleichnis hier durchaus ein sehr aussagekräftiges und stimmiges Gleichnis, und was genau es jetzt komplett vernachlässigen soll, verstehe ich noch nicht.tja, das ist wahrscheinlich eine Frage der Auslegung. Nach meinem Verständnis, sitzt meine Ego in der Höhle und fröhnt dem Hedonismus oder tut sonst gerade irgendwas selbstherrliches... während mein Wesen die Aussenperspektive einnimmt und mir durchweg irgendwelche Sächlichkeiten in die Sonne hält, auf dass ich den Schatten (in einem Moment der Klarheit) schon richtig zu deuten verstehen werde... die Form dieses Schattens gibt Auskunft über seinen Ursprung... [diese Bild ist leider räumlich, Emotionen etc. - also alles Wesenliche - wirft natürlich ebenso Schatten]
(29.09.2010, 15:41)SenCha schrieb:Zitat:Besonders interessant ist es auch, zu beachten, was demjenigen, der die Höhle verlässt, im Gleichnis danach wiederfährt. Das scheint mir doch zumindest eine weitere Teilantwort auf SenChas Frage zu sein (jedenfalls wie ich die Frage verstehe: warum wir die Illusion nicht einfach erkennen und ablegen können):naja, der subjektive Horizont wurde um den objektiven erweitert... höhere Erkenntnis... ein diffiziles Problem/Rätsel wurde gelöst/entschlüsselt --> Erhabenheit (erstaunlicherweise auch nach Kant )
Zitat:Ich verstehe nicht, warum das (sich gegen die Erkenntnis wehrende) Ego, immer so zentral steht... steht das irgendwo geschrieben, dass das Ego keine positiven Synergieeffekte aus einer Kooperation (oder ähnlichem) mit dem Wesen ziehen kann ~ oder ist das ein übernommenes kollektives Weltbild?
Zitat:Mein Wesen kennt also mindestens Mich(Ego) & meine Höhle. Das Wesen ist somit jederzeit in der Lage, mich für bestimmte Schattenwürfe (Codierungen) zu sensibilisieren. [Allein die Frage nach dem 'Ich' lenkt schon in entsprechende Richtungen]
Naja, auch wenn man bis hier mit den Ansichten konform gehen kann, stellt sich gerade dann die Frage, warum ich bei entsprechender Einstellung nicht einfach (aus der vermaledeiten Höhle) rausgezogen werde.
(29.09.2010, 17:26)ricky_ho schrieb: Ich vermute, wenn das Ego das Wesen wirklich akzeptiert, gesteht es damit automatisch ein, dass es selber nicht unabhängig existiert und entzieht sich somit die Grundlage. Das kann es durchaus, aber es relativiert damit eben seine eigene Gültigkeit bis es letztlich überwunden ist.
Zitat:Es ist also glaube ich so, dass ein Ego, dass das Wesen akzeptiert und sich ihm unterordnet, einfach kein Ego in dem Sinne ("das Ego", das eine, das ich bin) mehr ist, per definitionem (oder, wie ichs oben schon gesagt habe: so ein Ego kann durchaus noch vorhanden sein, aber die Identifikation, und um die geht es eigentlich, kann es nicht mehr, das Wesen IST dann nicht mehr das (grade aktuelle) Ego, sondern es HAT ein oder mehrere Egos, die es je nach Bedarf verwendet).an dieser stelle würde ich gerne mal erfahren, wie du dir das handelnde wesen eigentlich vorstellst... kann man als wachbewusstes subjekt überhaupt erkennen, wann eine tat/ein gedanke/ eine emotion... vom Wesen eingeleitet, begleitet oder gar ausgeführt wurde (oder gerade wird)?
Zitat:Mein Wesen kennt also mindestens Mich(Ego) & meine Höhle. Das Wesen ist somit jederzeit in der Lage, mich für bestimmte Schattenwürfe (Codierungen) zu sensibilisieren. [Allein die Frage nach dem 'Ich' lenkt schon in entsprechende Richtungen]
(29.09.2010, 18:46)SenCha schrieb: jo, aber was passiert denn, wenn du dich während der meditation oder sonst wann vom denken entfernst und auf die emotionale ebene wechselst... wird das Ego(subjekt) dann nicht automatisch relativiert, sobald der schärfe-fokus des Egos die ebene der sinnlichen wahrnehmung verlässt?
Zitat:an dieser stelle würde ich gerne mal erfahren, wie du dir das handelnde wesen eigentlich vorstellst...
Zitat:kann man als wachbewusstes subjekt überhaupt erkennen, wann eine tat/ein gedanke/ eine emotion... vom Wesen eingeleitet, begleitet oder gar ausgeführt wurde (oder gerade wird)?
Zitat:wie verhält sich das beim flow? kein denken, pure reine handlung, extrem ergebnisorientiert, instinktiv, optimiert und in scheinbar völliger abwesenheit des subjekts (fühlt sich im nachhinein oft wie black-out an)
(29.09.2010, 23:44)SenCha schrieb: Edit: unklarer Beitrag...
Zitat: --> besteht denn nicht die Möglichkeit, dass allein, der Wille zur Transzendenz ^^ nicht dahingehend, hilfreich, auf das Subjekt und das Wesen einwirken kann?
Zitat:oder sind unterbewusstsein und wahres wesen gar nicht identisch...(?)
die begriffe sind auch einfach alle so schwammig ?
(29.09.2010, 23:05)ricky_ho schrieb:(29.09.2010, 18:46)SenCha schrieb: jo, aber was passiert denn, wenn du dich während der meditation oder sonst wann vom denken entfernst und auf die emotionale ebene wechselst... wird das Ego(subjekt) dann nicht automatisch relativiert, sobald der schärfe-fokus des Egos die ebene der sinnlichen wahrnehmung verlässt?
Ja, denke ich schon, dass irgendwie sowas bei der Meditation passieren könnte, wobei ich aber denke, dass die emotionale Ebene unter der rationalen Ebene liegt und die sinnliche Wahrnehmung noch eine Eben drunter - in dem Sinne, dass diese Ebenen jeweils immer unbewusster werden. Ich könnte mir bei der Meditation auch vorstellen, dass man vielleicht auf Ebenen über der Rationalität äh "wechselt".
Zitat:Laxity
The third obstacle is laxity. When encountering this obstacle you may feel that your mind is calm, but in a passive, weak mental state in which the concentration has no strength. It is important to recognize this state for what it is. It can be a pleasant and relaxed experience and, if mistaken for correct meditation, may cause the practitioner to spend years mistakenly cultivating it, with no discernable change in the quality of consciousness. ...
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