Hui, der Thread wächst ja gerade schnell. *mitwachs*
@steffi
Zitat:Wenn man diese Hypothese umkehrt, entsteht daraus: Empiriker haben keine OOBEs weil sie nicht daran glauben. Was würde also passieren, wenn sie testweise für eine Zeit daran glauben würden? Sie hätten OOBEs!
Und genau DAS EXPERIMENT habe ich gemacht!
Ich auch, teilweise, aber in anderen Bereichen.
Im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass ich mich an vielen Stellen doch selbst ein wenig zu viel belogen habe, mir etwas vorgemacht, was nicht da war.
Unglaubliche Zufälle hab ich aber in meinem Leben auch schon gehabt. Synchronizität und so. In Ermangelung einer testbaren Gegenhypothese muss ich aber wohl dem "war eben ein Zufall" den Vorzug geben, zumindest vorläufig. Ist ja alles immer vorläufig in der Wissenschaft.
Zitat:Ich habe mich für die Globulis entscheiden.
Na dann bleibt zu hoffen, dass du dir damit nicht schadest.
Zitat:Ich frage mich wer hat das Recht, Rationalität über Intuition zu stellen.
Das ist kein Recht, sondern oftmals eine Notwendigkeit. Glassmoon hat ja schon optische Täuschungen erwähnt, es gibt aber noch so viele andere Beispiele dafür, wo menschliche Intuition konsistent falsche Antworten gibt.
Ohne Rationalität hat man eben keine Möglichkeit festzustellen, was wirklich ist. Es ist wie im Gericht, wenn Angeklagter und Ankläger sich gegenseitig des Mordes beschuldigen. Ohne dass man auf Indizien zurückgreift, kommt man nicht weiter.
Und wenn man die Menge abstimmen lässt, rein auf Basis der Intuition, dann schicken sie womöglich den Unschuldigen ins Gefängnis, weil er ungewaschen ist und weniger nett dreinschaut.
Zitat:Die Intuitiven Menschen und Fähigkeiten sind eine Minderheit.
Naaaa... Schön wärs. In der Realität haben die wenigsten Menschen wirklich gelernt, kritisch zu denken.
Zitat:Hat die Mehrheit deshalb das Recht zu bestimmen war Realität für alle ist?
Die Leute, die Naturwissenschaft betreiben, sind keine Mehrheit. Aber selbst wenn sie es wären, wäre dies kein Argument gegen sie.
Zitat:Erst intuitive Erfahrungen haben mich glauben lassen. Ich sage aber deshalb nicht, dass es so ist.
Naja, indirekt doch, wenn du sagst, dass du daran glaubst. Es sei denn, du willst mir sagen, dass du zwar daran glaubst, aber insgeheim anderer Meinung bist.
Dieses Verstecken hinter "in meiner Welt ist das so" funktioniert in der Praxis nicht, meiner Meinung nach. Dadurch ändert sich vielleicht der Tonfall des Gesprächs, aber der ist mir zumindest eigentlich nicht wichtig. Mich interessiert, ob shared-dreams existieren, aber ob die Leute, die das glauben, mich anschreien, dass sie im Recht sind, oder nicht, spielt für mich keine besondere Rolle, denke ich.
Zitat:Ich kann im Umkehrschluss auch sagen, ich habe im Buch von X gelesen dass jeder Mensch fünf Finger an einer Hand hat. Es ist ein Unterschied zu sagen, jeder Mensch hat fünf Finger an einer Hand. Denn es gibt nun mal auch Menschen mit mehr oder weniger Fingern an einer Hand. Vielleicht hast du nur noch keinen dieser Menschen getroffen und kannst es deshalb nicht glauben. Auch steht in den meisten Büchern, dass Menschen 5 Finger haben. Deshalb nimmst du an, dass alle 5 Finger haben. Das weis doch jeder.
Ich weiß nicht, auf was du hier genau hinauswillst. Würde ich annehmen, dass alle Menschen 5 Finger haben, ließe sich das leicht falsifizieren.
Zitat:Ich bin davon überzeugt, dass es SD gibt, weil ich 2 übereinstimmende Träume hatte, die kein Zufall sein könenn
Korrektur: Sie können Zufall sein, aber der Zufall wäre sehr unwahrscheinlich.
Davon überzeugt sein darfst du deswegen natürlich.
Wie genau die Wahrscheinlichkeit für die Übereinstimmung ist, ist ohnehin sehr schwer herauszufinden.
Zitat:SD und OOBE ist glaube ich das Gleiche oder zumindest sehr verwandt.
Die einzigen SD-Berichte, die ich mal mit Begeisterung gelesen habe, waren die von WakingNomad und Raven Knight von Dreamviews. Ich kann da zumindest keine unmittelbare Nähe zum OOBE-Phänomen sehen.
Darum war ich auch davon ausgegangen, dass alle Träume außerkörperlich sind. Es ist für mich stimmiger, es so zu sehen, und das lästige Problem "Traum oder OOBE?" fällt weg.
Zitat:Es hat ja Gründe warum Menschen an Wissenschaft festhalten. Festhalten ist das Gegenteil von Loslassen. Ich kann auch so ein Festhalter sein. Ich halte fest, wenn ich Angst habe.
Die Argumentation wird an dieser Stelle unfair. Und zwar auf beiden Seiten:
Die Wissenschaftler werfen den OOBElern vor, Angst vor dem Tod zu haben, und deshalb an ihrem Weltbild festzuhalten. Oder, Angst davor, dass die Welt grau und öde ist. (Protip: Ist sie nicht)
Die OOBEler werfen umgekehrt den Wissenschaftlern vor, Angst davor zu haben, ihr Weltbild loszulassen, weil sie dann ihren Sicherheitsanker verlieren.
Beide Vorwürfe haben was für sich, aber meines Erachtens stören sie beide eher eine seriöse Diskussion.
Und was soll ich sagen? Ich hab die Grenze zwischen den Weltbildern in meinem Leben glaub ich schon 4 mal überschritten. Wenn ich da jedesmal Angst gehabt haben sollte, hat sie mich zumindest nicht zurückgehalten.
Persönlich finde ich die Angst davor, ein nichtmaterialistisches Weltbild aufzugeben, für schlimmer. Jedenfalls kämpfe ich damit heute noch. Ich hätte halt gerne eine unsterbliche Seele und bla. ;-D
Zitat:Als ich dich mal im TS (und ich hoffe ich verwechsle dich nicht) motivieren wollte, dir einen Eindruck über NLP selbst zu machen. Hast du gesagt. Nein das willst du nicht, es wäre manipulativ. Im Grunde hattest du aber keine eigene Referenz.
Haha, da hast du mich ertappt. Ich hatte tatsächlich von NLP vorher nur im Zusammenhang mit FPÖ-Politikern gehört, die dieses angeblich für Wahlwerbung nutzen. Kann gut sein, dass das ein total bestandsloses Gerücht ist.
Mein eigentlicher Grund für die Abneigung ist aber persönlicher: Ich bin extrem egozentrisch. ;-D Ähem, okay, vielleicht sollte ich das erklären: Ich neige dazu, nur Techniken zu verwenden, die ich selbst entwickelt habe, direkt für mich, ohne fremde Anleitung (zumindest nicht direkt). Es widerstrebt mir total, Meditationsanweisungen von fremden Leuten zu benutzen.
Und bis jetzt bin ich damit eigentlich ganz gut gefahren. Zumindest fühle ich mich wohler dabei, ganz intuitiv (;-D) mein eigenes "inneres Wissen" anzuzapfen, als irgendein Buchwissen automatisch anzuwenden. Meine rationale Seite schaltet dabei nicht aus, sondern ist aktiv mit dabei (wenngleich nicht alles gleich zerlegt werden muss. Intuitionen brauchen manchmal auch Zeit zu reifen. Ideen lasse ich einige Tage liegen, bevor ich sie konkret durchdenke)
Und mit Meditations-CDs kann man mich jagen. AAH! *flücht*
Zitat:Alle Bücher die ich über Erleuchtung gelesen habe, bringen mir keine Erleuchtung, nur eine Landkarte aber nicht die Realität.
Dann überdehne ich die Metapher mal weiter und sage: Besser, man lernt, selber Landkarten zu zeichnen!
Und dafür ist
eine verlässliche Methode eben Vernunft bzw. Wissenschaft.
Zitat:Zu dem selber belügen... was du ansprichst. Überprüfst du auch jede bestehende Aussage oder verlässt du dich auf Allgemeinwissen?
Das kommt darauf an. Ich versuche mir anzugewöhnen, möglichst alle Aussagen, die mir aus dem einen oder anderen Grund seltsam vorkommen (und zwar INTUITIV ;-D) zu überprüfen.
Zitat:Wenn du mir dann sagst, du hattest keine Erlebnisse, die sich deutlich von Kts unterscheiden und du hattest keiner Energieerlebnisse, dann wäre ich bereit an meinem Glauben zu zweifeln.
Vllt hatte ich welche und hab sie nicht als solche erkannt? Ist auch egal.
Ich bin selber kein allzu talentierter Klarträumer, und hab mir (als ich noch fest an SD glaubte) das Ziel gesetzt, erstmal ordentlich Klarträumen zu üben, bevor ich darüber nachdenke, da Experimente zu machen.
Zitat:da du ja in den Schriften der Wissenschaft, die dein Weltbild prägen, alles nachlesen kannst.
Schriften der Wissenschaft sind unwichtig. Worauf es ankommt, sind die Methoden, die Vorgehensweise. Ich weiß, das wiederhol ich schon zum zehnten Mal.
Es war keine Schrift der Wissenschaft, die mir gesagt hat, dass es Shared-Dreams nicht gibt. Meine Schwester hatte einen SD, hat sie mir erzählt. Ich glaube ihr - aber wenn ich die Welt als ganzes betrachte, sieht sie nicht so aus, als würde es darin SDs geben. Weil es dann mit hoher Wahrscheinlichkeit schon wissenschaftlich bewiesen wäre!
Zitat:Solange du dazu nicht bereit bist, sehe ich mich als überlegen, weil ich beide Weltbilder ausprobiert habe.
Hmm, damit muss ich wohl leben. Das selbe höre ich übrigens auch immer wieder von meinen christlichen Freunden: "Solange du nicht Gott akzeptiert hast, kannst du überhaupt nicht wissen, dass es nicht doch real ist" oder so ähnlich.
Ich hab für mich die Entscheidung gemacht, ehrlich zu sein, und nicht zu versuchen, mir selber einen Glauben aufzuschwatzen. Von daher: Ich weiß nicht, ob es SDs gibt, aber, obwohl ich es cool fände, muss ich leider sagen, dass es mir gegenwärtig unwahrscheinlich scheint.
@Randir
Zitat:Sie heißen Axiome. Sie bilden wenn man so will der "Rahmen", in dem die Wissenschaft Gültigkeit hat. Von dort an ist alles eben unwiderlegbar beweisbar
Nichts ist je "unwiderlegbar beweisbar". Man kann lediglich die Wahrscheinlichkeit immer weiter erhöhen, immer näher zur 1 bringen, aber erreichen kann man sie nicht - auch schon, weil menschliche Gehirne sich irren können.
Selbst ein mathematischer Beweis könnte fallen, wenn festgestellt wird, dass alle, die sich jemals mit einem Problem beschäftigt haben, einem Denkfehler aufgesessen sind. Das heißt nicht, dass man mathematische Beweise dauernd anzweifeln sollte. Aber zu behaupten, etwas wäre "unwiderlegbar beweisbar" ist halt auch unwissenschaftlich.
Zitat:Die Relativitätstheorie heißt ja auch RelativitätsTHEORIE, weil sie bisher nicht eindeutig bewiesen werden konnte.
Auch hier eine kleine Korrektur:
Über einer "Theorie" gibt es in der Wissenschaft nichts. Man beginnt mit einer Hypothese, und wenn diese ausreichend oft bestätigt wurde, wird sie zur Theorie.
Im alltäglichen Gebrauch wird das Wort "Theorie" anders verwendet als in der Wissenschaft.
@Nischi
Zitat:Also wenn wissenschaftliche Methode davon ausgeht, dass nur das wissenschaftlich bewiesen ist, was in der Objektwelt für mehrere Menschen nachprüfbar ist, können extrem viele Dinge nicht bewiesen werden.
Z.B. die Existenz von Klarträumen.
Und doch gilt das Klarträumen als "wissenschaftlich bewiesen". Der Clou liegt eben darin, dass das Wort "bewiesen" hier anders verwendet wird als in der Mathematik. Hinreichend belegt, wäre ein besserer Ausdruck für das, was hier gemeint ist.
Klarträumen ist eine subjektive Erfahrung, ja. Aber auf deren Basis wurden Voraussagen getroffen, nämlich, dass ein Klarträumer in der Lage sein müsste, Augenbewegungssignale aus dem Traum heraus zu senden. Und voilà, es funktionierte.
Beim Klarträumen liegt die Beweisschwelle niedriger als bei OOBEs oder SDs, weil letztere sehr viele zusätzliche Annahmen über die Welt erfordern, sprich, das derzeitige Weltbild sprengen.
Zitat:Klarträumen kann man so beweisen. Es gibt Zugänge, die begangen werden, und die Menschen erzählen sich dann ihre Erlebnisse und vergleichen gewisse Umstände darin. Dann einigen sie sich darauf, dass sie "vom Prinzip her" dasselbe erlebt haben (auch wenn natürlich jeder seine eigenen Träume hat), nämlich einen Klartraum.
So traurig es auch sein mag, hätte man heute nur die Berichte von Menschen über Klarträume, wäre es wohl auch nicht anerkannt.
Eigentlich müsste eine OOBE ja viel leichter bewiesen werden können, als ein Klartraum.
Für Klarträume ist die Behauptung ja, dass man im Traumzustand bewusst ist. Gäbe es keine Möglichkeit der Kommunikation, wäre das nicht beweisbar, und somit tatsächlich "außer Reichweite der Wissenschaft".
Für OOBEs ist die Behauptung jedoch, dass sich Menschen außerkörperlich in der physischen Realität aufhalten. Wenn das stimmt, können sie von dort Information bekommen, und danach darüber berichten. Das ist experimentell eigentlich viel einfacher zu beweisen als das Klarträumen!
Nur hat es halt bis jetzt niemand bombensicher geschafft.
Bei SDs ist es wiederum schwieriger. Wir haben es mit zwei Traumzuständen zu tun, also zwei subjektiven Erfahrungen. Und mit einer ganzen Menge weiteren Problemen, wie der Tendenz von Menschen, Muster in allem, was sie sehen, zu suchen (was zu falschen Übereinstimmungen führt).
Von den dreien sind also, so betrachtet, SDs am schwersten zu beweisen, gefolgt von Klarträumen, und schließlich OOBEs.
Zitat:Glaube ich Lichtköstlern, die die Existenz dieser Fähigkeit behaupten?
Naja, in dem konkreten Beispiel würde mich die Menge an Betrügern abschrecken, die bei ihren Experimenten dabei erwischt wurden, Essen zu schmuggeln.
Zitat:Als völliger Skeptiker glaube ich nur das, was ich selbst erlebt habe, aber dann verschließe ich mich einem großen Schatz an Erfahrung, die die Menschheit vor mir schon gemacht hat.
"völliger Skeptiker" okay, so wird man zum Solipsisten, und glaubt an gar nichts mehr. Das ist aber dann auch nicht mehr vernünftig.
Zitat:Eine gemachte Erfahrung lässt sich nicht umstoßen, nur ihre Interpretation ist noch fraglich.
Jup.
Zitat:Außerdem ist es doch auch irgendwie egal ob es wirklich existiert oder?
Im Fall von Klarträumen wäre es nur lästig, wenn man es gar nicht nachweisen könnte, und zwangsläufig in die Eso-Ecke rutscht.
Im Fall von SDs und OOBEs ist es überhaupt nicht egal, weil ein Nachweis sehr viele derzeit gängigen Theorien über die Welt und unser Gehirn umstoßen würde. Es wäre ein extremer Umbruch, ähnlich der Entdeckung der Evolution, oder der Quantenphysik.