(30.06.2019, 05:28)Jezebel schrieb: (22.08.2014, 18:28)spell schrieb: es gibt ja auch hypnagogien während offener augen. genauso hab ich manchmal geschmacks- und geruchshalluzinationen am hellichten tag.
welcher art?
der begriff halluzination war wohl falsch gewählt, damals. was ich hatte (zur zeit schon lange nicht mehr) waren eher illusionen. v.a. wenn ich wasser ohne kohlensäure getrunken hatte, hatte es dann unterschiedliche geschmäcker, wie z.b. nach brot oder nach vanille. das hab nur ich so wahrgenommen, andere die das wasser tranken, nicht. es war irgendwie stimmungsabhängig. und der geschmackseindruck war auch nur schwach, nicht extrem.
ansonsten mit gerüchen passiert es mir manchmal noch, dass ich dadurch, dass ich mich an was mit einem starken geruch erinnere oder eine assoziation habe, diesen geruch auch riechen kann. auch nur schwach.
hypnagogien mit offenen augen sind so ähnlich wie wenn man sich was vorstellt, in ihrer intensität. d.h. wenn du jetzt die augen offen hast und ich erzähle dir von einem baum, der weinrote blätter hat, wirst du vllt irgend ein bild "sehen", nur eben nicht so deutlich wie du den bildschirm vor dir usw. siehst. mit hypnagogien ist es dann nur so, dass ich mir da nicht aktiv was vorstelle, sondern einfach gucke, was kommt. je mehr ich mich drauf einlasse, umso deutlicher wird es auch, selbst bei offenen augen. am besten klappt es natürlich, wenn ich irgendwo hinstarre und das umfeld mich nicht ablenkt. z.b. auch wenns dunkel ist. das ist dann ja schon recht ähnlich dazu, die augen geschlossen zu haben. - außer dass das augenschließen physiologisch noch einen effekt mit sich bringt, nämlich die gehirnwellen langsamer werden und mehr entspannung befördern. entspannung wiederum befördert das wahrnehmen von hypnagogien.
witziger zusammenhang: auch wenn man kreativ ist, und dabei in einem entspannten flowzustand, kann man sowas ähnliches erleben. das klappt v.a. bei der technik des automatischen zeichnens. ich achte dann darauf, was ich auf dem blatt papier, das ich z.b. bemale, "sehe" - die hypnagogien sind dann nicht einfach etwas, das ich passiv wahrnehme, sondern sie finden gleichzeitig mit dem kreativen schaffensprozess auf dem papier statt. am ende ist ein bild entstanden und es hat eine ähnlichkeit mit hypnagogien.
so kommen wir denn auch zum thema hypnagoge gedanken: wenn ich mir vorstelle, da ist eine stimme, die redet irgendwas, kann ich drauf lauschen, zuhören, ihr fragen stellen, und sie wird nach und nach eigenständig und plastisch. sie bekommt irgendwann einen eigenen charakter, kann sich aber auch aufsplitten auf verschiedene leute oder stimmen. das phänomen kann auch wieder auftreten, wenn ich kreativ bin, bzw. eher gesagt nutze ich es manchmal, wenn ich kreativ bin, also gedichte schreibe. ich kann mir, wenn es gut läuft, aussuchen, wie viel ich kontrolliere, was ich vorgebe an rahmen, auf welche thematik ich mich ausrichte - und den rest lasse ich ausfüllen von dem "hypnagogen" automatischen anteil. dann kann ich auch noch selektieren, was davon mir gefällt und was ich weglasse.
wieso rede ich jetzt über kunst und nicht mehr über klassische hypnas?
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner