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An Kindheitserinnerungen erinnern

An Kindheitserinnerungen erinnern
#1
12.11.2014, 20:44
Hallo,

meine Frage wäre, ob man sich an vergangene Kindheitserinnerungen im Klartraum erinnern kann, indem man die Erinnerungen absichtlich hervorruft.

Ihr kennt das doch sicher, wenn man zum Beispiel eine Sendung im Fernseher sieht und sich dann erinnert, dass man die immer als Kind geguckt hat. Das heißt die Erinnerung wurde durch das Erlebnis (Sendung) unbewusst wieder hervorgerufen, also war sie immer noch im Kopf gespeichert.

Ab und zu hat man dann ja aber auch noch falsche Erinnerungen, also Erinnerungen, die man "geschönt" für sich unbewusst hervorruft, zum Beispiel überbrückt man ja gerne sein falsches Verhalten von damals und überspielt das dann mit einem positiven Ereignis, was aber gar nicht so passiert ist.

Kann man solche (wahren) Erinnerungen im Klartraum bewusst herbeiführen (zB indem man sich in die Kindheitsumgebung zurückversetzt und sich dann an verschiedene Dinge wieder erinnern kann), da solche Erinnerungen ja eigentlich noch im Kopf gespeichert sind und man nur ein passendes Erlebnis, ein Geruch oder Geschmack braucht, um sie endgültig wieder hervorzurufen? Und wenn ja, wie kann man solche wahren Erinnerungen von den falschen, ausgedachten unterscheiden?


Liebe Grüße, Chris
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#2
12.11.2014, 23:52
Wenn du meinst, dass man den Traum dazu benutzen kann um verlorengegangene oder "geschönte" Erinnerungen wieder als wahrhaftige Erinnerung wiedererlangen kann. Dann Nein.
Manche Leute schlafen nur deswegen so gut, weil sie so langweilige Träume haben.
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#3
13.11.2014, 08:34
Oh doch. Das geht definitiv zumindest im Trübtraum. Gestern hatte ich so ein Erlebnis, aber im negativen Sinne. Mir sind in einem Alptraum wieder sämtlichen Ängste aus meiner frühesten Kindheit wieder hochgekommen, an die ich seit über 15 Jahren nicht mehr gedacht habe - und sie sogar verdrängt hatte.
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#4
13.11.2014, 13:57
Ich möchte nicht ausschließen, dass sowas generell geht. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass man einfach dem Traum sagt, was man gerne erinnern will und dann kommen Erinnerungen.

Ich würde da eher ähnliche Techniken anwenden, wie sie auch im Wachleben funktionieren. Wenn man ins Büro des Kollegen geht, um ihm etwas zu sagen oder ihn etwas zu fragen, dann aber nicht mehr weiß, was man wollte, dann kann es helfen, wieder zurück zu gehen und sich wieder an den eigenen Platz zu setzen.

Wenn man etwas erzählt, eine Nebenbemerkung macht und dann vergessen hat, was man als nächstes sagen wollte, auch wenn man weiß, was man zuletzt alles gesagt hat, dann kann es helfen, den letzten Satz noch mal auszusprechen.

Wenn einem der Name einer (nicht anwesenden) Person nicht einfällt, dann kann es helfen, die Person wieder zu sehen oder sich die Szene vorzustellen, in der sich die Person einem vorgestellt hat.

Wenn man völlig vergessen hat, was man eigentlich gerade vergessen hat (wollte ich nicht gerade etwas tun, irgendwo hingehen, etwas nachschlagen, einen Termin aufschreiben, einen RC machen), dann kann es helfen, sich noch mal in die Situation zu begeben, in der man vor 10 oder 30 Sekunden war. Also wenn man z.B. gerade nachhause kam sich die Schuhe wieder anziehen, die Autoschlüssel wieder in die Hand nehmen, die Haustür wieder auf machen).

Wenn man sich an eine bestimmte Sache aus der Kindheit nicht mehr erinnern kann dann kann es helfen, die Eltern zu fragen.

(Jetzt ein gleitender Übergang zu Techniken zum Ausprobieren in Klarträumen.) Wenn man sich nicht an die Hausnummer des Hauses erinnern kann, in dem man als Kind gewohnt hat, dann kann es helfen, sich Fotos aus der Kindheit anzusehen. Wenn die Hausnummer nirgens zu sehen ist, könnte es trotzdem helfen, das Haus oder die Straße zu sehen. Wenn sie auf einem Foto zu sehen ist, dann war es einfach. Wenn man gleich an den Ort des Hauses reisen würde, dann kann man gleich auf die Hausnummer schauen. Wenn man träumt, dann macht es auch nichts, wenn das Haus schon lange abgerissen ist.

Wenn man sich nicht mehr richtig an eine Szene erinnern kann, die man als Kind mal erlebt hat, dann kann man die Szene vielleicht neu einleiten.

Man könnte vielleicht einen Freund aus der Kindheit fragen oder sich einen Ort noch mal anschauen. So in die Richtung würde ich mir was überlegen.

Egal wie man an die Erinnerung gelangt ist, kann es auch immer erst mal eine falsche Erinnerung sein. Bei in Träumen Wiedererinnertem könnte es eine höhere "Gefahr" geben, falsche Erinnerungen zu akzeptieren, als im Wachleben. Man kann in einem Traum (auch im Klartraum) etwas wissen, sich auch ganz sicher sein, und nach dem Aufwachen feststellen, dass die Annahme total absurd oder ein als wahr angenommener Fakt einfach falsch war. So kann man zum Beispiel Wissen, das früher mal richtig war und gewusst wurde, heute aber nicht mehr aktuell ist, mit aktuellem Wissen aus dem Wachleben vermischen. Ich denke da gerade an ein Beispiel einer Autorin (den Name hab' ich passenderweise Vergessen), die Experimente dazu durchgeführt hat und zum Beispiel in einem Traum, der in ihrer Vergangenheit stattfand, als sie klar wurde, sich zwar an Dinge vom Vortag korrekt erinnern konnte, aber sich sicher war, dass ihre Adresse von vor vielen Jahren noch die aktuelle war. Andere haben von Klarträumen berichtet, in denen sie sich zwar an Erlebnisse von vor wenigen Wochen, aber an nichts vom Vortag erinnern konnten oder etwas in einem Trübtraum in der selben Nacht erlebtes für den Vortag gehalten haben. Auch kann es sein, dass man sich an Vorhaben, Termine in den nächsten Tagen erinnert, aber an fast nichts aus den vergangenen Tagen. Vorstellbar ist da sicherlich vieles, möglich vermutlich ähnlich viel. Äh, jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgekommen. Egal, find' ich auch interessant, ich lass' es mal stehen. Worauf ich raus wollte ist, dass es sein könnte, dass man sich im Traum so sicher ist, dass eine Erinnerung echt ist, dass man, selbst wenn man nach dem Aufwachen einen anderen Eindruck davon hat oder es besser einordnen kann, dam Gefühl, das einem sagt, dass das Erinnerte so auch stattgefunden hat, zu starkes Gewicht gibt. Das gibt es ja auch schon ohne dass Träume direkt im Spiel sind.
Du hast einen phänomenalen Körper.
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#5
13.11.2014, 15:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.11.2014, 15:01 von spell bound.)
man kann sich allerdings auch in dem gefühl irren, dass die erinnerung eine falsche erinnerung sei.

abgesehen davon. jo man kann sich an die kindheit erinnern. andere würd ich da weniger fragen, da man dann die perspektive der andern erzählt bekommt und nicht die eigene.

wie weiß man ob erinnerungen richtig oder falsch sind? ich denke man muss da aufs gefühl hören, und zwar genauer darauf ob das gefühl insgesamt stimmig ist oder ob es da etwas an unstimmigkeit gibt. letztendlich sind die gefühle, an die man sich erinnert, insofern alle wahr, als dass man sie alle mal erlebt hat. die frage ist dann nur, ob man sie den richtigen ereignissen und umständen zuordnet, unter denen die gefühle aufkamen. prinzipiell hilft, darüber eine kritische einstellung zu haben. aber einen externen beweis in der wachwelt gibt es dafür nicht immer, weshalb man letztendlich dennoch auf das eigene gefühl und die logik angewiesen ist, um das zu beurteilen.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#6
13.11.2014, 15:04
(13.11.2014, 15:00)spell bound schrieb: man kann sich allerdings auch in dem gefühl irren, dass die erinnerung eine falsche erinnerung sei.

Bestimmt. Das dürfte das gleiche Prinzip sein.

(13.11.2014, 15:00)spell bound schrieb: wie weiß man ob erinnerungen richtig oder falsch sind?
Ich denke ein guter Anfang ist auf jeden Fall schon mal, dass man sich das überhaupt fragt. Wenn man sich entscheiden will, muss man am Ende doch auf sein Gefühl hören, da hast du recht.
Du hast einen phänomenalen Körper.
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#7
13.11.2014, 20:55
Ich hab's mal mit einer "Technik" versucht, bei der ich mich an eine Szene in meiner Kindheit erinnere, die mir besonders klar und lebhaft im Gedächtnis geblieben ist, und von diesem Punkt aus mich an etwas zu erinnern, was bereits an jenem Tag in meiner Erinnerung gelegen hat. Weiß nicht, wie gut das bei Anderen funktioniert, mir hat es bisher nicht sonderlich viel gebracht...
Ich spitze meine Farbstiftmine mit einer Farbstiftspitzmaschine.
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#8
15.11.2014, 01:01
Klingt ja wirklich interessant das Ganze thumbsu

Also ist es theoretisch wohl möglich, aber wenn es klappt (zB durch langsames Herantasten durch gewählte Geschehnisse aus der Vergangenheit) wird es schwer, zwischen wahrer und falscher Erinnerung zu unterscheiden, weil man sich dabei nur auf sein Gefühl verlassen kann?

Ich hoffe ich werde das mal demnächst ausprobieren können big
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#9
15.11.2014, 01:10
(15.11.2014, 01:01)binjetztauchhier schrieb: wird es schwer, zwischen wahrer und falscher Erinnerung zu unterscheiden, weil man sich dabei nur auf sein Gefühl verlassen kann?
Naja, ich denke das muss nicht ein größeres Problem sein, als bei im Wachleben Erinnertem. Ich habe dem Hinweis oben vielleicht etwas viel Platz eingeräumt.
Du hast einen phänomenalen Körper.
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#10
15.11.2014, 22:05
Ich glaube, als Kind bis zu 5 Jahren verwechseln wir Traum und Wachleben oft, weil wir dazu neigen, viel zu vermischen.
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RE: An Kindheitserinnerungen erinnern
#11
15.11.2014, 22:09
(15.11.2014, 22:05)Peter Trimus schrieb: Ich glaube, als Kind bis zu 5 Jahren verwechseln wir Traum und Wachleben oft, weil wir dazu neigen, viel zu vermischen.
Ich glaube, als Kind bis zu 5 Jahren verwechseln wir Traum und Wachleben oft, weil die kognitiven Fähigkeiten zur Unterscheidung unterschiedlicher Realitäten (auch Fantasie, hypothetische Zukunftsszenarien) noch nicht ausgebildet sind. Äh, ich meine: Ich glaube, das hat nichts mit diesem Thema zu tun.
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