Das TräumerMaNiFEST
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Das TräumerMaNiFEST
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Zwischen Funktion für die Gesellschaft und Meeresgrund des Unbewussten
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In Träumen regiert die Emotion. Tiefe Angst, schäumende Aggression und lähmende Trauer; warme Zuneigung, große Freude und wahre Nähe. Wünsche, Bedürfnisse und Triebkräfte: die Waffen des Überlebens. Alles tritt zutage, nichts bleibt verborgen. Beides ist da: das, was sich schwer anfühlt und bindet und das Leichte, das Erhebende. Strahlende Farben, hell leuchtende Funken und unfassbare Schönheit. Und der Abgrund, natürlich.
Die, die nach innen schauen, um zu wachsen, wenden sich dieser Welt zu, stellen sich ihr. Sie tauchen ein ins tief schillernde Meer und harren der Dinge, die da kommen mögen. Sie fließen mit dem Strom, sich findend, sich verwerfend. Emotional, und damit wissend und verwundbar zugleich.
Sie sind die Träumer, fasziniert vom Ungeformten, vom Dunkel der Nacht.
Es braucht Aufmerksamkeit, Sensibilität, Empathie, Zulassen und Neugier, um zu träumen. Diese Offenheit macht es manchmal nicht leicht, mit dem zweiten Fuß auf der Tagseite der Existenz zu (be)stehen. Manchmal ist die Wachwelt so anstrengend und zehrend, und es ist viel leichter, sich aufzulösen, einfach nachzugeben und mit dem Strom zu verschmelzen.
Doch die Träumer sind wie Antennen der Menschheit. Vielleicht einer Dimension gegenüber besonders offen, in deren Richtung man nicht zeigen kann. Oft sensibel, verspielt, visionär, kreativ, träumen sie (in) die Zukunft und brechen Bahn für Innovation, Neuschöpfung und Heilung durch Gefühl. Sie brauchen Respekt, Unterstützung und Mitstreiter. Ohne Träume/r verlöre die Menschheit die Verbindung zu sich selbst, wäre das Gleichgewicht gestört und zuallererst Bezuglosigkeit die bittere Folge.
Deshalb arbeiten sie in der schamanischen Tradition mit anderen zusammen. In Formationen gibt es diejenigen, die außen die Grenzen stützen, der Wachwelt zugewandt, und in deren innerem Kreis erst: die Träumer. Sie sind es, die sich ins Unbekannte wagen, die Erkenntnis und Kraft heraufbringen, vibrierenden Kontakt zu Willen und Impuls herstellen. Und in den peitschenden Wellen zum Wesentlichen vorstoßen.
Denn auf der Traumebene herrscht Quantenlogik; alles existiert in Wahrscheinlichkeiten und Superpositionen. Die Mutter ist die Tochter ist die Blume ist der Wind. Schlafen ist Wachen, Wachen ist Schlafen und der Träumer ist die Traumfiguren. Rinks ist lechts, innen ist außen, gestern ist heute und getrennt ist eins.
Und ganz unten in der Tiefe, da tritt das Gefüge zutage, das Gewebe der Basis, das Rohmaterial des Bewusstseins, vielleicht des Lebens, aus dem sich alles zusammensetzt, das in allem enthalten ist. Auf jener abstrakten Ebene, vielleicht eher jenem Zustand, in dem die Dinge sich wandeln und neu entstehen. Bei einem Ursprung, aus dessen Fülle und Nichts Struktur von Raumzeit quillt, sich durch Wehen hindurch das Sein erträumt.
Dort werfen Riesen sich Brocken von noch Unverarbeitetem und Unvorstellbarem zu. Schatten von Untieren dräuen in den Falten der Existenz. Und der Träumer steht dort, und er wacht. Er lauscht in die Tiefe, er weiß, was kommt. Er ist Bote und Übersetzer. Er hält die Verbindung zwischen Einem und Vielem, vereint Tag und Nacht, vermählt Bewusstheit mit Unbewusstem. Er schafft die innere Einheit, die Achse inmitten der Ebenen des Bewussten. Er läutet die Glocke und bittet zu Tisch, unverrückbar makellos im Angesicht seiner Feinde.
So lasst uns denn innehalten, uns neu aufstellen und festen Stand finden mit und durch all jene an unserer Seite, die mit uns fühlen, träumen, jagen und erschaffen. Die uns kennen und stützen, vielleicht lange schon. Lasst uns die Emotionen feiern und das Leben, lasst uns unsere Feuer entzünden und weit leuchten in finst're Nacht, wie es uns bestimmt ist, wie es uns zusteht. Denn auch das sind Träumer: (sich) selbst sicher, wahrhaftig, in glasklarer Präsenz.
Die, die träumen, sind wach.
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Zum Weitergucken und -hören:
Das verlinkte Bild zeigt eine der wohl schönsten Metaphern in Sachen tiefes, tiefes Meer -
Schillers „Der Taucher“
… als Bild angucken: http://leo4mare.nazwa.pl/4mare.pl/wp-con...er_002.jpg
… sich dabei vorlesen lassen: https://www.youtube.com/watch?v=Krzreb1CuJM
… oder selber lesen: http://germanstories.vcu.edu/schiller/taucher_dual.html
PS: Womöglich gehört dieser Text doch nicht in "Klarträume und OoBE".
Dann wird er wahrscheinlich in absehbarer Zeit ins "Philosophische" wandern.
Herrje, man kann doch nicht immer ALLES fertig im Kopf haben. ^^
EDIT: Links korrigiert.
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Das TräumerMaNiFEST
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Zwischen Funktion für die Gesellschaft und Meeresgrund des Unbewussten
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In Träumen regiert die Emotion. Tiefe Angst, schäumende Aggression und lähmende Trauer; warme Zuneigung, große Freude und wahre Nähe. Wünsche, Bedürfnisse und Triebkräfte: die Waffen des Überlebens. Alles tritt zutage, nichts bleibt verborgen. Beides ist da: das, was sich schwer anfühlt und bindet und das Leichte, das Erhebende. Strahlende Farben, hell leuchtende Funken und unfassbare Schönheit. Und der Abgrund, natürlich.
Die, die nach innen schauen, um zu wachsen, wenden sich dieser Welt zu, stellen sich ihr. Sie tauchen ein ins tief schillernde Meer und harren der Dinge, die da kommen mögen. Sie fließen mit dem Strom, sich findend, sich verwerfend. Emotional, und damit wissend und verwundbar zugleich.
Sie sind die Träumer, fasziniert vom Ungeformten, vom Dunkel der Nacht.
Es braucht Aufmerksamkeit, Sensibilität, Empathie, Zulassen und Neugier, um zu träumen. Diese Offenheit macht es manchmal nicht leicht, mit dem zweiten Fuß auf der Tagseite der Existenz zu (be)stehen. Manchmal ist die Wachwelt so anstrengend und zehrend, und es ist viel leichter, sich aufzulösen, einfach nachzugeben und mit dem Strom zu verschmelzen.
Doch die Träumer sind wie Antennen der Menschheit. Vielleicht einer Dimension gegenüber besonders offen, in deren Richtung man nicht zeigen kann. Oft sensibel, verspielt, visionär, kreativ, träumen sie (in) die Zukunft und brechen Bahn für Innovation, Neuschöpfung und Heilung durch Gefühl. Sie brauchen Respekt, Unterstützung und Mitstreiter. Ohne Träume/r verlöre die Menschheit die Verbindung zu sich selbst, wäre das Gleichgewicht gestört und zuallererst Bezuglosigkeit die bittere Folge.
Deshalb arbeiten sie in der schamanischen Tradition mit anderen zusammen. In Formationen gibt es diejenigen, die außen die Grenzen stützen, der Wachwelt zugewandt, und in deren innerem Kreis erst: die Träumer. Sie sind es, die sich ins Unbekannte wagen, die Erkenntnis und Kraft heraufbringen, vibrierenden Kontakt zu Willen und Impuls herstellen. Und in den peitschenden Wellen zum Wesentlichen vorstoßen.
Denn auf der Traumebene herrscht Quantenlogik; alles existiert in Wahrscheinlichkeiten und Superpositionen. Die Mutter ist die Tochter ist die Blume ist der Wind. Schlafen ist Wachen, Wachen ist Schlafen und der Träumer ist die Traumfiguren. Rinks ist lechts, innen ist außen, gestern ist heute und getrennt ist eins.
Und ganz unten in der Tiefe, da tritt das Gefüge zutage, das Gewebe der Basis, das Rohmaterial des Bewusstseins, vielleicht des Lebens, aus dem sich alles zusammensetzt, das in allem enthalten ist. Auf jener abstrakten Ebene, vielleicht eher jenem Zustand, in dem die Dinge sich wandeln und neu entstehen. Bei einem Ursprung, aus dessen Fülle und Nichts Struktur von Raumzeit quillt, sich durch Wehen hindurch das Sein erträumt.
Dort werfen Riesen sich Brocken von noch Unverarbeitetem und Unvorstellbarem zu. Schatten von Untieren dräuen in den Falten der Existenz. Und der Träumer steht dort, und er wacht. Er lauscht in die Tiefe, er weiß, was kommt. Er ist Bote und Übersetzer. Er hält die Verbindung zwischen Einem und Vielem, vereint Tag und Nacht, vermählt Bewusstheit mit Unbewusstem. Er schafft die innere Einheit, die Achse inmitten der Ebenen des Bewussten. Er läutet die Glocke und bittet zu Tisch, unverrückbar makellos im Angesicht seiner Feinde.
So lasst uns denn innehalten, uns neu aufstellen und festen Stand finden mit und durch all jene an unserer Seite, die mit uns fühlen, träumen, jagen und erschaffen. Die uns kennen und stützen, vielleicht lange schon. Lasst uns die Emotionen feiern und das Leben, lasst uns unsere Feuer entzünden und weit leuchten in finst're Nacht, wie es uns bestimmt ist, wie es uns zusteht. Denn auch das sind Träumer: (sich) selbst sicher, wahrhaftig, in glasklarer Präsenz.
Die, die träumen, sind wach.
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Zum Weitergucken und -hören:
Das verlinkte Bild zeigt eine der wohl schönsten Metaphern in Sachen tiefes, tiefes Meer -
Schillers „Der Taucher“
… als Bild angucken: http://leo4mare.nazwa.pl/4mare.pl/wp-con...er_002.jpg
… sich dabei vorlesen lassen: https://www.youtube.com/watch?v=Krzreb1CuJM
… oder selber lesen: http://germanstories.vcu.edu/schiller/taucher_dual.html
PS: Womöglich gehört dieser Text doch nicht in "Klarträume und OoBE".
Dann wird er wahrscheinlich in absehbarer Zeit ins "Philosophische" wandern.
Herrje, man kann doch nicht immer ALLES fertig im Kopf haben. ^^
EDIT: Links korrigiert.