1. Atem beobachten
mindestens 25 Min
Störungen: es juckt zwischen den Schulterblättern / FliegeMückeSpinne krabbelt übers Gesicht / Seifenschaum im Ohr/ Aua, wann bin ich denn in die Glasscherbe getreten?
Antwort: Das ist Illusion, es vergeht
Im Sitzen noch dazu: Ich kann nicht mit so verknoteten Beinen sitzen, kein Europäer kann so was, mir tun jetzt alle Knochen weh.
Antwort: Quatsch, sonst kann ich es doch auch, ich sitze hier, bis ich umfalle!
Zum Glück kommen die Störungen nie alle gleichzeitig.
2. Körper in Ruhe
geschätzt: 2 bis 3 Minuten
Bei spürbarer Ruhe ( nicht schon vorher! ) die Beobachtung ausdehnen, dass sie den ganzen Körper erfasst: Schwere im ganzen Körper, Wärme in Nabelhöhe, wie eine kleine Kugel. Das Gefühl, von der Schwere durchs Bett hindurchzusinken, aber nicht sehr tief, nur als ob ich eine 30 cm tiefe Delle ins Bett drücke. Erste lückenhafte Licht- und Bilderscheinungen, manchmal auch Gesprächsfetzen wie zeitverzögert. Also nicht: Ich höre jetzt etwas, sondern: Eben habe ich was gehört.
Störungen: Zu früh begonnen, auf den ganzen Körper zu achten und davon wachgeworden. Antwort: Was trinken gehen, von vorne ab 1. Mich nicht ärgern!
Oder: In der Wärme und Schwere mich gemütlich zur Seite gerollt und eingeschlafen. Das merke ich erst beim nächsten Aufwachen. Mich nicht ärgern!
3. Raum spüren
geschätzt: zwei bis fünf Minuten, aber die Zeit beginnt zu zerfasern wie ein Stück Stoff, das vom vielen Waschen schon ganz dünn geworden ist
Kühle, Frische, Leichtigkeit, ein Lufthauch, manchmal etwas wie Musik oder leises Summen. Deutlichere Wahrnehmung von Geräuschen, aber ich kann Ferne und Nähe nicht mehr auf Grund der Lautstärke unterscheiden. Kein Unterschied von Außen und Innen. Durchlässige oder ganz verschwundene Wände. Schwebegefühl, manchmal auch Drehen oder Schaukeln.
Störung: Euphorie, denken, nun wäre alles gelaufen, Kritiklosigkeit gegenüber den jetzt dichter fließenden Bildern, Geschichten bilden. Antwort: Illusion! Die Traumvoraussetzungen sind da und ICH bin da, aber wir sind noch nicht zusammen. Beobachtermodus höher regeln und weiter ausdehnen. Vorsicht! Wenn ich zu schnell aufdrehe, verliere ich jetzt zwar nicht mehr den Traum, aber den Moment des Übergangs.
4. "Ich" suchen, die Feinregelung
Dauer: Minuten? Was ist das?
Verunsicherung aushalten, indem ?ich? im Wahrgenommenen überall suche: Was davon ist ?ich? Immer feiner drehen! Nichts finden als Geräusche, Töne, Lichtfunken, Formen wie Gesichter, wie aufreißende Wolken und Himmel dahinter, Farberscheinungen, Gewicht spüren und Bewegung, Kühle, Frische, viele ungeordnete Stückchen - aber soviel auf einmal und alles von gleicher Priorität, das meiste ohne Namen. D.h. um Kraft zu sparen, versuche ich nicht mehr, zu allem und jedem ein passendes Wort zu finden. Wenn ich hinterher in der Erinnerung diesen Vorgang noch einmal rekapituliere, ist er gar nicht so überwältigend und total verwirrend, aber in der Erinnerung ist es auch nicht so intensiv. Nur, in dem Augenblick und in Echtzeit überrollt es mich. Dabei nicht aufgeben, immer weiter suchen! Endlich kapieren: Ich bin nichts. Das bin ich, alles.
Störungen: Sehr schnell in irgendeiner Kleinigkeit um Ruhe zu haben doch ICH entdecken, dann mit dem gefundenen Bildchen erst mal normal weiterträumen und erst im späteren Traumverlauf merken, dass es Traum ist.
Oder die Feinregelung zu früh loslassen. Die Feinregelung erzeugt eine Art Pointillismus. Wenn ich sie loslasse, ist das wie einen Schritt zurücktreten vom Bild. Dann bekommt zwar der Strom von Datentupfen sofort Sinn und ich finde mich im Klartraum wieder, aber ich habe beim Loslassen einen ganz kurzen Blackout, angeblich WILD-typisch. Übergang verpasst! Antwort: Lächeln, Klartraum genießen.
5. Übergangspunkt
Dauer: Alle Zeit der Welt, ein Bruchteil einer Sekunde.
Ein Blitz von Klarheit, der alles ausfüllt.
Störung: Vor Entsetzen in einem Ruck aufwachen, hellwach und alle Muskeln angespannt, bereit zum Aufspringen. Antwort: Mich trösten "Ist wohl nicht ganz einfach." Mir für den Rest der Nacht frei geben.
6. Wach induzierter Klartraum
Dauer: solange ich kann und will und die REM-Phase es erlaubt
Staunen!!! Hier in 6. ist nämlich alles wieder da, die Worte und ICH und Zeit - aber alles wie frischgewaschen, strahlend rein. Nun einfach den Blitz von eben sich zum Klartraum entfalten lassen. Ein Klartraum ist eine Verringerung dieser Klarheit, aber es macht natürlich Spaß, selber etwas tun zu können. Beobachtermodus und Spielmodus, ich lasse die beiden parallel laufen. Und den Beobachter beobachten ... Martrjoschkas
Nach dem Traum den Schwung nützen, weiter klar bleiben
Störungen: Hier habe ich leider noch viel zu wenig Erfahrung. Ich komme viel zu selten bewusst durch 5.
Erwachen ist zum Lachen.