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Ethische Prinzipien im Klartraum

Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#16
16.01.2005, 15:12
Hallo Jeyelle, ich kann schon verstehen, was Du schreibst. Ich stimme auch zu, daß das im Grunde wünschenswert wäre. Allerdings habe ich auch Zweifel. Das Erforschen des Unbewußten ist für mich eine absolut persönliche Angelegenheit, und ich möchte da auch meiner Partnerin nicht immer Einzelheiten mitteilen. Das Sexuelle stellt aber eben (wenn wir auf Freud, Jung und viele andere „vom Fach“ hören) einen wichtigen Bereich der Psyche dar, bei dem der moderne Mensch irgendwie in Schieflage geraten ist. Nutze ich den Klartraum zur Bewältigung dieser Frage, kann das schon mal zum Konflikt mit den üblichen Moralvorstellungen führen...
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Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#17
16.01.2005, 17:11
Hallo,
Yanshou hat es für mich schon vorformuliert bigwink . Träume sind persönliche Erfahrungen und meine Angelegenheit. Der Respekt vor den Träumen und dem Inhalt gehört für mich schon dazu. D.h. ich führe mich nicht wie die Axt im Walde auf.
ABER ich würde mich nicht in _meinen_ Träumen durch, meiner Meinung nach, falsche moralische Vorstellungen manipulieren lassen. D.h. angenommen die moralischen Grundsätze in deiner Kultur schreiben dir vor, du darfst keine sexuellen Kontakte vor der Ehe haben. Wäre es sinnvoll, das auch gleichzeitig auf die Träume zu übertragen? (Abgesehen davon, ob es überhaupt auf das normale Leben angewandt sinnvoll ist)
Ich denke, das ist es nicht. Meine Meinung. Genauso kann es sich aber mit vielen anderen moralischen Grundsätzen verhalten. Auf was ich hinaus will: Moral / falsche Moral schränkt dich ein. Ich glaube nicht, dass Einschränkung etwas Gutes für luzide Träume ist.
Außerdem, wie Jeyelle schon sagt: In normalen Träumen macht man oft komische Dinge und handelt irrational/amoralisch. Das ist doch vollkommen normal. Warum? Vielleicht weil der Mensch im Traum das macht, was ihm durch Moralvorstellungen im Alltag versagt bleibt, aber irgendwo in ihm drin ist? Und es ist wohl gut, wenn ich im Traum jemanden umbringe und nicht in der Realität... wenn ich luzide bin, versuche ich jedoch auch, eine andere Lösung zu finden.
Was Sex im Traum anbelangt: Das ist meine Privatsache. Ich verletze dabei das Vertrauen meines Partners nicht im Geringsten. Wenn doch, dann sind das Moralvorstellungen, die etwas weit hergeholt sind. Muß ich meinem Partner auch sagen, wenn ich mir im Sommer eine Kugel Eis kaufen gehe, oder läuft das schon unter "Vertrauensbruch"?

PS: ich hoffe es steigt noch jemand durch....
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Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#18
16.01.2005, 19:45
auf was ich hinauswollte war die ethik und nicht die moral..... ethik ist nicht an zeit und ort gebunden.... der von mir beschriebene zustand ist auch das ideal, also der sollwert nicht der istwert... es ist schwer bis unmöglich das ideal zu erreichen
aber gerade deswegen sollte man in kts denke ich schon darauf achten niemanden (also nich sich selbst) zu verletzten... deswegen würde ich in einem KT, falls ich da jemals sexuelles verlangen verspüren würde, mir wohl meinen freund herbeirufen....denn ansonsten würde ich es für mich selbst als fremdgehen sehn und das würde mich belasten, wo ich doch das gegenteil erreichen will
lange rede kurzer sinn, tu nichts was dir schaden würde (ob nun dir als traumperson oder andren traumcharakteren) im KT
LG jey

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"optisch hört man das gar nicht"
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Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#19
16.01.2005, 20:09
Hallo Jeyelle,
jetzt weiß ich, was du meinst. Ich denke da vielleicht etwas anders. Realistisch betrachtet schläfst du nicht mit deinem Freund, wenn du ihn im KT herbeirufst. Du dürftest also niemals Sex im Traum haben weil du es immer mit dir alleine tust.... Das ist ganz eng mit Selbstbefriedigung verbunden. Ich will nicht indiskret sein, aber ich sag einfach mal, ein Großteil der Menschen praktiziert Selbstbefriedigung. Findest du, dass man dadurch seinen Partner betrügt? Ich nicht. Das ist natürlich Ansichtssache und da könnte man vortrefflich diskutieren, aber ich respektiere, dass jeder seine eigene Meinung dazu hat.
Zum Thema Ethik, ich will zwar nicht schulmeisterhaft auftreten, aber es hat mich selbst interessiert, wie man Moral und Ethik abgrenzt:
wikipedia.de
"Der Gegensatz zwischen Moral und Ethik besteht darin, dass die faktische Moral teilweise emotionale Ursprünge hat (Ekel, Hass, Angst) sowie kultur- und gesellschaftsabhängig ist, die Ethik hingegen mit Logik auf "absoluten" Maßstäben aufzubauen versucht. Ethik kann auch als das Nachdenken über Moral verstanden werden."
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Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#20
16.01.2005, 20:22
nein ich denke auch nicht dass selbstbefriedigung betrug seines partners ist (auch wenn ichs zur zeit nicht mache, weil ich es einfach schöner finde bedient zu werden)... aber schön dass du verstanden hast wie ich das meine
um auf den unterschied von ethik und moral einzugehen.... moral ist immer an die gesellschaft gebunden und kann sehr unterschiedlich sein.... ethik ist das was dahintersteht... also die kernaussage: du darfst dir und anderen nicht schaden
darüber haben wir in der schule 2h lang diskutiert
LG jey
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"optisch hört man das gar nicht"
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Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#21
16.01.2005, 22:12
ethik ist aber auch nicht immer gleich bzw die ansichten ueber ethik.. es gibt viele verschiedene formen..
und das ziel ist natuerlich, unsinnige moral abzuschaffen und sinnvolle einzufuehren..
was nun aber sinnvoll ist und was nicht ist, wie gesagt, nach ansicht unterschiedlich

sex:
*edit
also vllt isses auch mehr als selbstbefriedigung, weil wegen andere welten und so..
also mit meinem partner wuerd ich das schon absprechen, aber denk mein partner, wenn ich einen haett, sollt auch nix gegen sowas haben.. ich natuerlich dann auch nich
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#22
19.01.2005, 16:44
Hallo,
ich hab heute etwas über den Thread nachgedacht. Ich saß in der Mensa und hab mir gedacht, was wäre jetzt, wenn das ein Traum wäre.... RC -> es war natürlich kein Traum.
Trotzdem habe ich überlegt, was ich machen würde. Ich dachte mir dann, ich würde meine Mission (Klartraum-ziel) ausführen. Das wäre konkret Körperbewußtsein testen und Taichi üben.
Dazu hätte ich aber zuerst einmal alle Menschen verschwinden lassen. Ohne bösen Hintergedanken natürlich. Es wäre mir ja völlig egal, was mit den Leuten passiert, sind ja Traumcharaktere von mir und es ist mein Traum. Ich hätte auch alle tot umfallen lassen können.
D.h. ich bin mir in solchen Momenten absolut bewußt darüber, was ich mache und daher denke ich, kann man die ethischen Prinzipien in solchen Situationen ignorieren weil die Handlung keinen Einfluß auf meine Psyche hat. (meine Meinung) Und zwar aus dem Grund, weil ich mir des Umstands, der Situation total bewußt bin und ständig reflektiere, was passiert.

Cu,
Thom
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Re: Ethische Prinzipien im Klartraum
#23
19.01.2005, 22:11

Zitat:Soreytres schrieb am 15.01.2005 14:22 Uhr:
Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! Im Traum bekommt diese Aufforderung eine ungeahnte Bedeutung!


Ein Traum spiegelt meiner Meinung nach das eigene >Selbst< wieder.
Radhakrischnan hat einmal gesagt:
"Du Sollst deinen Nächsten lieben wie dich selber, weil du dein Nächster bist. Nur eine Illsion lässt dich glauben, dein Nächster sei ein anderer als du selber"
Nicht zuletzt käme es einer Selbstverletzung gleich, wenn wir andere im Traum töden.

gruss joe
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