Hi,
puuuuuhhhh...
- Da hab ich mir ja als ersten Thread nach über einem Jahr Klartrumforumpause einen sehr Komplexen ausgesucht! - Und, wer ist wieder mal an allem schuld? - Der Dude! Weil der mir eine PN geschickt hat und mich auf diese Weise erinnert hat, dass ich schon ewig nicht mehr hier war...
Aber: Zurück zum Thema. M. E. (und, ich bin kein Wissenschaftler) gibt es kein Richtig oder Falsch hier, da wir einfach immernoch zu wenig wissen. Achtung, dieser Post wird komplex und lang, wer's ned versteht - leistet mir evtl. sogar gute Gesellschaft.
Wir wissen zu wenig, um wirklich eindeutig klären zu können, wie lang ein Trübtraum dauert. Es werden hier beide Thesen vertreten: Es gibt auch heute noch lebende Wissenschaftler, die behaupten, ein (Trüb-)-Traum dauere nicht länger als drei Sekunden, es gibt andere, die das aufgrund von Klartraumergebnissen versuchen zu widerlegen. Beide mögen möglicherweise Recht haben.
So, und, bevor jetzt die Frage kommt: "Wieso kann man das denn nicht mal endgültig klären?", Folgendes:
Jene promovierende Persönlichkeit, die eben behauptet, dass Träume so kurz sind, hat denke ich eine wichtige und evtl. sogar richtige Einschränkung gemacht: Er hat gesagt, dass für ihn Klarträume eine Ausnahme sind (oder, war es eine sie?). Und, dies muss nicht einmal falsch sein. Denn, wir alle wissen, dass das Bewusstsein, welches wir im KT haben, dem Wachbewusstsein sehr nahe kommt. Und natürlich müssen Klarträume somit länger sein und man ist dann offensichtlich - vorausgesetzt, die These stimmt - in der Lage, als geübter Klarträumer die Länge seines Traumes zu beeinflussen. Man könnte - fällt mir gerade auf - sogar die These vertreten, dass der ungeübte Klarträumer nicht deshalb sofort aufwacht, weil er so aufgeregt ist, sondern deshalb, weil der Traum halt nur drei Sekunden gedauert hat... - Aber, egal... - Habe ich also einen Klartraum, so folgt mein Bewusstsein dem normalen Zeitschema und daran hat sich dann auch der Traum zu halten, was ein guter Klarträumer dann ganz gut hinbekommt, wie ja auch bewiesen wurde durch Augenbewegungen und andere Mittel, welche in Experimenten eingesetzt wurden und werden. Der Klartraum dauert also durchaus länger.
So, aber, was ist denn mit dem Trübtraum? Darüber weiß ich faktisch gar nichts. Ich weiß weder, welchem Zeitmuster ein Trübtraum folgt, noch, ob ich den Traum in Echtzeit erlebe oder mich nur nachher dran erinnere, noch, ob ich in der REM-Phase wirklich die ganze Zeit träumen MUSS, oder ob es auch REM-Phasen gibt, in denen ich evtl. sogar gar nicht träume. Und, ob die Augenbewegungen (die ja bei einem Trübtraum nicht UNBEDINGT beeinflussbar sind) immer einen Traum voraussetzen, oder ob die auch andere Gründe haben können, vermag mir auch keiner hundertprozentig sicher zu sagen. Somit bleiben zu viele Fragen offen. Nehmen wir nur mal die Sache mit dem Zeitempfinden: Würde ich davon ausgehen, dass die Zeitempfindung vom Bewusstsein gesteuert wird (vieles spricht dafür), dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich im Traum kein Zeitempfinden habe, oder, zumindestens nicht zwingend das Zeitempfinden, was ich aus dem Wachbewusstsein her kenne. Somit kann es evtl. sogar sein, dass ein Traum zeitlos ist, einfach eine Art Nervencode, der in drei Sekunden generiert wird und der dann nur als chronologischer Traum mit Zeitempfinden in meiner Erinnerung zurückbleibt, wenn ich aufwache und das ganze versuche einzuordnen. Da es sich nicht um einen Klartraum handelt, gibt es dafür kein Beweismittel über einen etwaigen Probanden, denn, im Trübtraum kommt er ja nicht auf die Idee, irgendwelche Augenbewegungen durchzuführen, die dem Forscher signalisiert: "Ich träume ab jetzt", oder "Ich habe jetzt einen neuen Traum", oder sonst was.
So, und wie kommen wir aus dem Ganzen jetzt wieder raus? Gar nicht. Zumindestens vorerst. Denn, um das wirklich hundertpro klären zu können, wäre ein erster Schritt, dass ich die Nervenaktivität im Gehirn soweit entschlüsselt habe, dass ich Gedanken und Gefühle direkt aus dem Hirn ablesen kann. Das wird in den nächsten mindestens hunder Jahren aber nix, wodurch ich mit meinem viertel Jahrhundert jetzt schon zu alt bin, um das noch zu erleben. Erst dann könnte ich z.B. schauen, ob ein Traum nach demselben Muster abläuft, wie das wacherleben, ob ich also dann auch die Gedanken und Gefühle, die der Träumer während des Traumes hat, auslesen kann. Wenn dem so wäre, dann wären zwei Dinge klar, nämlich:
1. Der Traum wird erlebt und
2. könnte ich sehen, wie schnell er erlebt wird und, wie lang er somit dauerte.
Kann ich solche Strukturen im Traum nicht finden, dann gilt es, das zu entschlüsseln, was eben einen Traum bildet. Und, das dauert weitere hundert Jahre und das erlebe ich dann erstrecht nimmer. - Folge: "Ich weiß, dass ich nichts weiß [aber, davon ganz schön viel]."
So, wer durchgehalten hat ist ein König *Demjenigen eine fette Krone aufsetz mit der Aufschrift "König der Träume"*
Viele Grüße
DF