Re: Gralstafeln von Chartres
26.11.2004, 16:51
Ich habe den Text tatsächlich nur überflogen, Luzi. Aber wir sollten auch noch peregrinus2 fragen, was er dazu noch sagen könnte. Er weiß ziemlich viel über diese ganze Thematik und ist ein begeisterter Photoreader. Auch ist er umgelernter und nun rückschulender Linkshänder. Ich möglicherweise auch, jedenfalls kann ich rechts wie links schreiben und weiß nicht, welches der beiden nun antrainiert und welches authentisch ist.
Für mich war immer Motivation und nüchterne Betrachtung meiner Umwelt der Schlüssel zum Erfolg. Wenn ich sehr viele Dinge um die Ohren habe, dann bin ich oft abends zu müde, um noch die richtige Erwartungshaltung aufzubauen. Ich wecke mich auch regelmäßig auf, nahezu jede Nacht mehrmals und versuche dann ein paar Minuten wach zu bleiben und "wegbereitende Vorfreude" aufs Klarträumen zu wecken. Das klappt nicht immer und oft entscheide ich, dann einfach wieder wegzusacken und alles, alles zu vergessen. Ich glaube, auch dieses "alles Vergessen" hat seinen berechtigten Platz in unserem Leben.
Also in möglichst zeitlicher Nähe zur frühmorgendlichen REM-Phase Vorfreude aufs Klarträumen kultivieren und dann, wichtig, auch die ersten Einschlafphantasien wegschieben und bei der Vorfreude bleiben. Sonst verliert man sich in angenehmen Bildern und der Fokus ist ganz schnell "futsch".
Photoreading. Ich habe dieses Standardbuch von Scheele. Ich habe nur ein wenig mit dieser Technik experimentiert, da ich nicht so viel Lesematerial aufnehmen muss. Die "Blippseite" oder so ähnlich zwischen den beiden Seiten links und rechts zu sehen, ist überhaupt kein Problem. Eher das im Buch geforderte Drumherum, also Fragen formulieren, Lese-Absicht festlegen und am nächsten Tag das Aktivieren usw. Ich mache seit 1993 jede Woche bis zu 15 Stunden Hatha-Yoga und da ist dieser Blick mir sehr, sehr vertraut. Mein Geist ist mir in der Regel eher viel zu still. Ich hätte ihn gerne ein wenig umherschweifender. Das würde auch dem Klarträumen nützen, denn, und werden einige erstaunt aufhorchen, ich bin nach diesen Jahren des Yogas davon überzeugt, dass Hatha-Yoga so still macht, dass man nicht mal daran Interesse hat, zu wissen, ob man gerade träumt oder nicht. Man ist halt einfach da. Wenn man den Traumzustand bemerkt, gut, wenn man ihn nicht bemerkt, auch gut. Deshalb muss ich, um öfter klar zu träumen, GEGEN diesen stillen Geist des Yogas ausgleichend aktiv werden. Aber auch nicht so stark, dass der Geist wieder müde wird. Das ist alles gar nicht so kinderleicht, wie man den Eindruck hat, wenn's mal gerade wieder rund läuft.
Klarträumen, wenn man es wirklich regelmäßig erleben will, fordert eine darauf ausgerichtet Lebensweise, die nicht selten auf sehr viel Widerstand in der Umwelt trifft. Man muss für das Klarträumen auch auf vieles verzichten. Darunter fällt zum Beispiel, das "Sich-einfach-Fallen-lassen" in Gefühle und Erfahrungen, undzwar in diejenigen, die normalerweise eine starke Absorption hervorrufen. Denkt nur an einen Kinobesuch. In einem normalen Kinobesuch seit ihr spätestens nach 7 Minuten total weg und wacht beim Abspann wieder auf. Das ist dann so ziemlich unluzide und das prägt auch wieder, wie man mit der Umwelt umgeht. Eben ziemlich unachtsam gegenüber seinem eigenen Bewusstseinszustand gegenüber. Es ist ein weites Feld und ich habe heute wieder ziemlich starke Kopfschmerzen. Das letzte Mal hatte ich die nach dem Usertreffen in MA, letzten Monat. Deshalb entschuldigt bitte meinen ziemlich ungeordneten Beitrag.