Re: Klartraum als Lebenshilfe?
31.05.2005, 20:33
Hi,
...also ich würde das ganze auch lassen.
Zitat:Ich meine, wenn man es schafft mit seinen Traumgestalten zu kommunizieren, und lernt die richtigen Fragen zu stellen, ist man dann nicht in der Lage die Gründe für die Verstimmung herauszufinden und dann entsprechend reagieren zu können?
Das sagt sich so leicht. Traumgestalten reagieren in aller Regel nicht so wie man es vielleicht erwartet. Und selbst wenn sie etwas zum Thema sagen, dann sind das Antworten, die man in alle möglichen Richtungen auslegen kann.
Außerdem wird er die Gründe für seine Verstimmung auch so schon längst kennen; darauf kannst du wetten. Er wird höchstwarscheinlich nur nicht wissen, wie er die Probleme (allein) lösen kann. DABEI kannst du ihm helfen (unauffällig versteht sich - nicht sofort direkt darauf ansprechen oder gar den Fehler begehen, ihn gleich zum Arzt schleifen zu wollen).
Mal ganz davon abgesehen, wenn es eine richtige Depression ist, wird er sich wohl kaum überwinden können, jetzt sowas dubioses wie Klarträumen zu erlernen; besonders wenn er noch nie zuvor davon gehört hat.
Und wenn das doch klappen sollte (kommt drauf an, was du unter "an ihn herantreten" verstehst), dann kommt es wieder auf die Gründe der Depression an, ob und wie die KTs hier eingesetzt werden können. Mir allerdings fällt da jetzt nichts Konkretes ein.
Grundsätzlich wird bei einer Depression eher Schlafentzug als ergänzende Therapieform durchgeführt. Nicht gerade förderlich fürs Klarträumen-Lernen.
Zitat:Schlafentzug
Im Rahmen der Schlafforschung stellte man fest, dass die Zeit vom Einschlafen bis zur Rapid-Eye-Movement-Phase (REM-Phase, Tiefschlaf mit schnellen Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern) bei Depressiven kürzer als bei Gesunden ist. Diese Phasen treten zudem häufiger auf als beim Gesunden. Man vermutet, dass während der REM-Phasen vermehrt Serotonin und andere Botenstoffe verbraucht werden. Das führt dazu, dass die Betroffenen zu früh aufwachen und zu diesem Zeitpunkt ihr größtes Tief haben. Durch den Schlafentzug werden die REM-Phasen reduziert.
Eine durchwachte Nacht kann bei depressiven Patienten zu einer deutlichen Besserung der depressiven Verstimmung führen. Es wurde festgestellt, dass der Schlaf am Nachmittag und in der ersten Nachthälfte - im Gegensatz zu Schlaf am Morgen und in der zweiten Nachthälfte - die Depression nicht verstärkt.
Beim kompletten Schlafentzug wird der Patient die ganze Nacht wachgehalten, beim partiellen Schlafentzug wird er um ein oder zwei Uhr morgens geweckt. Die Behandlung kann nach ca. einer Woche wiederholt werden und hat keine Nebenwirkungen.
Schon ein kurzer Schlaf während des Schlafentzugs bzw. am Morgen danach hebt jedoch die Wirkung des ganzen Schlafentzugs auf. Die Betroffenen sollten daher komplett angezogen bleiben und sich nicht im Schlafzimmer aufhalten. Ruhepausen auf dem Bett sind ebenfalls nicht erlaubt.
(
http://www.depression-therapie-forschung...depre.html )
cu
//edit//
Wie in dem kurzen Text von der Website schon angedeutet wurde, hilft Schlafentzug natürlich auch nur bei denjenigen, bei denen der Grund für die Depression ein niedriger Serotoninspiegel ist,
was aber nicht bei jedem so sein muss. Es kann auch anders sein: Der niedrige Serotoninwert kommt entweder gar nicht oder erst wegen der Depression zustande. Da ist noch Streitpotenzial vorhenden.... *mich mal in alle Richtungen absichere*