Re: Im Kampf mit dem Unterbewusstsein
13.07.2006, 19:09
Mein Vater sagt immer "Alles Kopfsache". Es weiss gar nicht wie recht er damit hat. Aber er meint damit etwas anderes: Alles was ich will, das schaffe ich auch. (vorrausgesetzt es ist subjektiv gesehen gerade
möglich!) Dabei ist der bewusste Wille gemeint.
Aber das ist falsch. Nicht alles was ich bewusst will, was möglich ist, (ich will jetzt ins kalte Wasser springen) tue ich dann auch. (irgendwie kann ich mich nicht dazu durchringen)
Da ist noch etwas, was mich davon abhält. Vielleicht mein Unterbewusstsein, aber auf jeden Fall irgendein Wille in mir drin, den ich gerade oder überhaupt nicht kontrollieren kann. (bewusst)
Dabei würde ich das Unterbewusstsein nicht als Gegenspieler betrachten,(es ist für mich kein "Kampf") sondern als Mitspieler, Schiedsrichter.
Die Natur hat das Gehirn erschaffen. Dieses Teil ist sowas von Koplex und Leistungsstark wie wir es uns kaum vorstellen können. Auf dem Weg zu seiner heutigen Form hat es wohl Fähigkeiten erlernt, die wir heute nicht mehr direkt benötigen; alle bewusst kontollieren zu können, wäre vielleicht ganz schön, würde unser bewusstsein aber wohl völlig überlasten.
Davon abgesehen ist die NAtur schlauer als unser Bewusstsein. Informationen, die nicht nützlich sind oder schlecht für die Entwicklung werden dann halt einfach zurückgehalten, verdrängt, etc.
Was wissen wir schon über uns selbst? Wie hinter Politikern die "Großen" stehen, steht hinter uns wohl unser Unterbewusstsein, mit seinem Masterplan. Es sagt uns nicht was es will, denn wir sind viel zu dumm es zu verstehen. Wir würdem dem ganzen nur einen Strich durch die Rechnung machen, alles kaputt machen. Manchmal gibz es uns Tipps, die auf Informationen beruhen, die wir gar nicht kennen, nicht bewusst wahrgenommen und/oder verarbeitet haben(Intuition)
Und wer weiss, vielleicht hat unser Unterbewusstsein, sogar ein ganz eigenes Bewusstsein; wiso nicht, wenn es doch soviel komplizierter ist als unsere bewusste Wahrnehmung/Verarbeitung.
Ich versuche auf meine "innere Stimme" zu hören, und es funktioniert ganz gut.
Was aber, wenn wir eine innere blockade haben, wenn wir etwas tun wollen, wovon wir innerlich total von überzeugt sind, aber dennoch nicht handeln können? Was, wenn da doch etwas ist, was scheinbar gegen uns handelt?
Schwierige Frage. Ich denke, das Unterbewusstsein hat auch seine Makel, nämlich die, die ihm anerzogen wurden.
"Wir handeln immer nach dem Prinzip des inneren Schweinehundes"
Was immer funktioniert hat, wird irgendwann zur Routine und nicht in Frage gestellt, was nicht funktioniert wird ersetzt. Eigentlich ganz gut. Aber was, wenn auf einmal etwas, was immer funktioniert hat, auf etwas ganz und gar nicht anwendbar ist. Dann stehen wir da, und wissen nicht weiter. Wir könnten einfach etwas anderes ausprobiren... so einfach ist das nicht, und es wird mit dem Alter immer schwerer. Das ist die andere Seite des unbewussten. Seine Methoden sind zwar sehr gut, aber nicht sehr flexibel. Dazu soll dann wohl unser bewusstes Denken da sein.
Ausserdem wäre es ja langweilig, wenn wir alles verstehen würden, oder? Das schafft viel mehr Möglichkeiten und fördert die Fantasie.
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Zitat:Vain:
Ich hab das übrigens mal ausprobiert, z.B. auf Aufregung einzugehen und sie zu "genießen" bzw. sie richtig wahrzunehmen, sie zu erleben. Und siehe da, nach kurzer Zeit war's wohl genug und sie verschwand. Eigentlich ein völlig trivialer Trick, wenn ich so drüber nachdenke.
Versuch mal, dich in einer ungemütlichen Situation, so körperlich auszudrücken, als wenn es gemütlich wäre. (ich meine Körpersprache)
Wer sonst die Arme verschränkt, soll sie locker lassen.
Das hilft, is aber nicht ganz einfach durchzuhalten.
Wenn ich mich unwohl fühle, zeiche ich das durch meine Haltung. Wenn ich meine Haltung aber bewusst ändere, dann ändert sich meine Wahrnehmung.
Das ist ne tolle Sache.