falsche erinnerungen konstruieren

[spell bound]

hallo ihr.
mir ist letzt mal aufgefallen, dass ich in einer art klartraum etwas sehr sonderbares gemacht habe, leider hab ich das nicht ganz bewusst getan. ich "erinnerte" mich im traum an einen klartraum, den ich angeblich hatte. ich wusste, dass die erinnerung "falsch" war, doch ich habe ihren inhalt von selbst entstehen lassen. ich habe mich nicht automatisch daran erinnert, sondern es war meine absicht, die ich ausgefuehrt habe.
nun, ich denke, man kann den inhalt auch selber beeinflussen. vielleicht hilft diese art des denkens bzw. vorstellens einigen leuten, die probleme damit haben, sich genau das zu materialisieren, was sie moechten.


man gehe also, wenn man klar ist, wie folgt vor: man denke sich, man erzaehle z.b. jemandem von einem klartraum, den man gerade hatte. oder man erinnert sich einfach selbst daran, wenn man das kann.
auf jeden fall stellt man sich vor, da hatte man eben (oder sonst irgendwann) einen klartraum, und dann versetzt man sich in diese erinnerung hinein. zuerst wuerde ich das ganz einfach laufen lassen, ohne dabei allzu viel beeinflussen zu wollen. dann entstehen automatisch irgendwelche erinnerungen, die immer lebhafter werden. wenn sie dann irgendwann realistisch genug sind (weil man sich nur noch damit beschaeftigt, verschwindet alles andere ja), dann kann mit dem kontrollieren anfangen. das gute dabei ist, man bleibt (hoffentlich) gleichzeitig der "erzaehler". d.h. man sucht sich selbst aus, an was man sich erinnert. und da es "erinnerungen" sind, sind sie ja bereits geschehen. d.h. man braucht sich keine gedanken darum machen, ob oder wie es moeglich ist, dass so etwas funktioniert.
es ist eigentlich nur eine art sprachlicher trick. (und ich glaube, zeit ist sowieso konstruiert). es gibt sicher auch andere tricks, sich etwas glaubhaft vorzustellen (z.b. sich eine zukunft vorstellen etc.). wenn euch welche einfallen, koennt ihr sie ja auch posten. vielleicht hat auch jeder seine eigene vorliebe bei dieser art des suggierens.
ich glaube sogar, man kann das ganze nicht nur im traum direkt anwenden (wobei dort jedoch alles sehr schnell sich materialisiert, nach meiner erfahrung, was sehr guenstig ist.), sondern z.b. auch beim wild oder so.


waere froh, wenn ihr eure meinung oder erfahrungen zu diesem experiment berichtet. ich hab es wie gesagt nur einmal gemacht und da hat es zwar geklappt, doch ich habe mir eigentlich nur etwas vom unbewussten erzaehlen lassen (was nicht unbedingt schlecht sein muss, aber manchmal will man ja auch mehr kontrolle ueber die handlung.)

[Rhetor]

spell bound schrieb am 23.08.2006 21:36 Uhr:
waere froh, wenn ihr eure meinung oder erfahrungen zu diesem experiment berichtet.

Worauf Du Dich verlassen kannst

Ich werde mich allerdings zunächst auf was recht Triviales beschränken:

Der nächsten Traumgestalt, die mir im KT über den Weg läuft, prahle ich in lebhaftester plastischster Darstellung was von meiner "kürzlich" vollbrachten sportlichen Höchstleitung vor.

Wenn es so klappen sollte, wie Du es dargestellt hast (bzw. ich es auch richtig verstanden habe), dann würde ich dabei gewissermaßen in die geschilderte Szene hineinschlüpfen (samt Traumkörper) und dabei trotzdem noch die Erzählperspektive beibehalten, so daß außerdem gesichert wäre, daß sich alles so abspielt, wie es mein Wunsch ist - Wow, das wäre mal eine Erungenschaft !

Als Variante davon könnte man ja auch die Erzählperspektive schließlich ganz aufgeben und hätte somit eine elegante Art des Szenewechsels vollzogen.

(Jetzt wo ich es schreibe, fällt mir auf, daß Don ja schon öfters auf diese Weise seine traumhaften Storys gesponnen hat)

Auf alle Fälle eine sehr gute Idee, dies als allgemeine Technik einzuführen

Liebe Grüße

Rhetor

[spell bound]

danke fuer das feedback ja du hast mich richtig verstanden. einzig fraglich finde ich das:

Rhetor schrieb am 23.08.2006 22:14 Uhr:
Als Variante davon könnte man ja auch die Erzählperspektive schließlich ganz aufgeben und hätte somit eine elegante Art des Szenewechsels vollzogen.

ich finde, der szenenwechsel findet so oder so statt, sofern die erinnerung lebhaft und intensiv genug "nach"-konstruiert wird. dazu braucht man die erzaehlperspektive nicht aufzugeben. wuerde man das tun, gaebe man glaube ich nur ein großes stueck klarheit wieder ab. womoeglich ist es fuer viele einfacher, so intensiv ihre rolle zu leben, dass sie glauben, sie waere keine rolle. doch ich denke man kann es auch schaffen, parallel dazu immernoch klar zu bleiben und das spiel trotzdem intensiv zu erleben..

[Barry]

klingt spannend. Erinnernungen bewußt konstruiert habe ich noch nie. Habe es allerdings schon oft erlebt, daß ich mich im KT an Dinge/ Locations/ Gefühle/ etc. "erinnert" habe, die ich aber zuvor noch nie erlebt oder geträumt hatte. Diese falschen Erinnerungen waren oft sehr detailliert, das war fast schon unheimlich.

Ich kann es mir aber dadurch erklären, daß die Illusionen, die beim Träumen spontan erzeugt werden, wohl z.T. auch ins (Langzeit-) Gedächtnis gelangen, wo sie dann als Erinnerungen aus der Vergangenheit empfunden werden.

Muß ich mal probieren, das bewußt zu verwenden.

Gruß,
Barry

[Braulio]

finde ich ne gute Idee das mit dem Erinnern. Ist es eine art zu WILDen oder täusche ich mich da?
...will endlich wiedermal nen Klartraum. Heute versuche ich die WBTB methode und werd das mal mit dem erinnern kombinieren, mal schaun ob sich was tut. drückt mir die daumen, wünsche mir nichts sehnlicher als wiedermal nen Klartraum.

cus

[Rhetor]

Braulio schrieb am 02.09.2006 08:38 Uhr:
Ist es eine art zu WILDen oder täusche ich mich da?

Letzteres

Denn:

spell bound schrieb am 23.08.2006 21:36 Uhr:
man gehe also, wenn man klar ist, wie folgt vor: ...

"Wenn man klar ist", heißt: Es spielt keine Rolle, wie man in den KT gelangt ist (DILD, WILD, ... was auch immer)