Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - Druckversion +- Klartraumforum (https://www.klartraumforum.de/forum) +-- Forum: Fragen & Antworten (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Anfängerbereich (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=39) +--- Thema: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? (/showthread.php?tid=15025) |
Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - thewolf16 - 12.10.2015 Hey, Ich habe folgende Entdeckung gemacht: Wenn ich kein Traumtagebuch schreibe kann ich mich zwar noch ab und zu nach dem Aufwachen an den Traum erinnern, jedoch vergesse ich ihn nach ca. einer halben Stunde wieder wenn ich ihn mir nicht bewusst ins Gedächtnis rufe. Im laufe des Tages kommt es dann auch vor dass ich überhaupt nicht mehr weiß ob ich überhaupt einen Traum letzte Nacht hatte, die Erinnerung an einer bloßen Existenz des Traumes verschwindet also nach mehreren Stunden Wachheit oder wenn ich weiter schlafe. Wenn ich kein Tagebuch schreibe habe ich höchsten 1-2 spontane Klartäume im Monat, aber am meisten eine Flaute von mehreren Monaten. Wenn ich jedoch mein Traumtagebuch weiterführe ist es so dass meine Traumerinnerung täglich immer mehr ansteigt. Aus der Phase der nahezu keinen Traumerinnerung wird dann eine Phase wo ich mich an einzelne Träume noch Monate, sogar Jahre noch erinnere. Nach einer Woche Traumtagebuch werden auch eine spontane Klarträume viel mehr. Ich habe dann jede Woche 2-3 Klarträume ohne dass ich je irgendwelche RCs oder Techniken machen muss. Konntet ihr auch so etwas feststellen? Lg RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - Rhetor - 12.10.2015 Ja, von dieser Erfahrung wurde hier im Forum schon oft berichtet (siehe Threads über Traumtagebuch und über Traumerinnerung. Ich kann deine Erfahrung gerne auch hier noch einmal persönlich bestätigen: Ja, auch ich erlebe spontan Klartäume, wenn ich meine Traumerinnerung durch akribisches TTB-Führen extrem steigere. RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - clearseven - 12.10.2015 Das motiviert mich, noch disziplinierter TTB zu führen! RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - DreamViewer - 12.10.2015 Kann ich zu 100% bestätigen. Sobald ich mein Traumtagebuch kontinuierlich und ausführlich führe (+ träume analysieren) werden die Träume so detailreich und farbenfroh, dass ich einfach klar werde. Selten schaffe ich es durch einen RC. Grüße RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - Likeplacid - 08.09.2024 Einen linearen Zusammenhang zwischen Zahl der Klarträume und Zahl der erinnerten Traumdetails gibt es bei mir nicht. Vielleicht ja bei anderen Leuten als mir. Es scheint auch viele Leute zu geben, die ihre TE zwar steigern können, nicht aber ihre KT-Rate. Wer daran zweifelt, der sollte sich mal im Bereich "Persönliche Logbücher" umsehen. Ich habe mich jetzt vielleicht vielen unbeliebt gemacht. Bitte hasst mich nicht. Ich kann nichts dafür. Ich werde mich selbst hassen für das Abschicken dieses Beitrags, aber manchmal muss die Wahrheit ans Licht, oder was ich dafür halte. RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - Lucinda - 09.09.2024 (08.09.2024, 21:07)Likeplacid schrieb: Es scheint auch viele Leute zu geben, die ihre TE zwar steigern können, nicht aber ihre KT-Rate. Wer daran zweifelt, der sollte sich mal im Bereich "Persönliche Logbücher" umsehen. Ich habe mich jetzt vielleicht vielen unbeliebt gemacht. Bitte hasst mich nicht. Ich kann nichts dafür. Ich vermute mal, dass nicht alle Klarträumer hier im Klartraum-Forum ihre Träume posten möchten. Zudem gibt es möglicherweise Klarträumer, die gar nicht hier im Forum angemeldet sind. Außerdem sagen die Logbücher nicht unbedingt etwas darüber aus, inwiefern sich jemand ums Klarträumen bemüht bzw. explitzit Maßnahmen unternimmt, um diese zu steigern. Bei mir hat das Klarträumen früher ohne Training funktioniert, das kam automatisch. Heutzutage ist die Traumerinnerung selbst und das intensive Bilderleben, von dem ich vermute, dass es die Traumerinnerung verstärke, in den Hintergrund getreten. Ich muss allerdings auch zugeben, außer Frequenzen zu hören, die ich zur Entspannung nutze und zur Visualisierung, und alltägliche Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, zur Förderung der Gesundheit, tue ich weiter nichts. Also für mich gibt es eher einen Zusammenhang zwischen der Intensität des Traumerlebens in Bildern, insbesondere in körperlichen Gefühlen, evtl. auch Geräuschen, und des Bewusstwerdens von Träumen. RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - ichbinmehr - 10.09.2024 Zitat:Konntet ihr auch so etwas feststellen? Ja auf jeden Fall. Meine Traumerinnerung wird immer so richtig gut und detaiiliert, wenn ich ca. 2 Wochen am Stück TTB führe. Sie ebbt auch wieder im selben Zeitraum ab, wenn ich keine Lust habe TTB zu führen. Zitat:Es scheint auch viele Leute zu geben, die ihre TE zwar steigern können, nicht aber ihre KT-Rate. Da habe ich das Gefühl, dass sich dass erst nach 2-3 Monaten einstellt. Aber dann muss ich meine Aufmerksamkeit 100% (also fast wie besessen) auf das Thema Träume richten. Und wer kann das schon immer leisten? Diese Besessenheit hat mir am Anfang der Beschäftigung mit dem Klarträumen sehr geholfen, aber man kann die Besessenheit vielleicht nicht ein ganzes Leben aufrecht erhalten. Da hatte ich wohl ein Art Startguthaben, dass dann irgendwann leider aufgebraucht war bzw. auch an einigen meiner Ängste (zb. die vor ewiger Klarheit, die ich völlige Überforderung erfahren hatte) an die Wand gefahren ist. Zitat:Ich vermute mal, dass nicht alle Klarträumer hier im Klartraum-Forum ihre Träume posten möchten. Das könnte ja auch schon ein Hinderungsgrund sein. Ich habe den Eindruck, dass ein Mangel an Offenheit (oder ein sehr starker Selbstschutz diesbezüglich) den Zugang zu den Träumen behindern könnte. Ich sehe da zwei polare Haltungen: Offenheit vs. Selbstschutz Das ist ja beides positive Eigenschaften, die gut ausbalanciert werden müssen. Man kann sich meist nur so weit öffnen, wie man sich auch sicher fühlt, geschützt zu sein. Es sei denn, man begreift, dass der beste Schutz manchmal darin besteht, sich dem freien Fall hinzugeben – ähnlich wie ein erdbebensicheres Gebäude, das gerade durch seine Fähigkeit zu schwanken am widerstandsfähigsten ist. Aber das ist dann schon fast eine Ego Tod Erfahrung. Ich muss gerade an den Konflikt zwischen Sigmund Freud und Carl Jung denken. Freud war äußerst zurückhaltend, wenn es um die Interpretation seiner eigenen Träume ging. Obwohl er die Traumdeutung als einen Schlüssel zur Psychoanalyse betrachtete, war er erstaunlich verschlossen, wenn es darum ging, seine persönlichen Träume offenzulegen. Carl Jung bemerkte dazu, dass Freud sich vor möglichen Einsichten über sich selbst fürchtete, und meinte, dass Freud dadurch eine tiefere Selbsterkenntnis vermied, die er anderen Menschen durch seine Theorien ermöglichte. Jung sagte das Freud sich selbst daran hinderte, sich selbst vollständig zu erkennen. Freud fürchtete vielleicht auch , dass die Analyse seiner eigenen Träume seine Autorität in Frage stellen könnte, und hielt sich deshalb zurück? >>> Als ich mit Psychotherapie begann haben sich Themen in meinem Leben offenbart, die vorher im Unbewussten lagen. Als die Themen dann offen da lagen, musste ich mein Trauma anschauen und das erzeugte erstmal eine schwerwiegende Lebenskrise. Natürlich sind nicht alle Menschen gleich schwer traumatisiert, aber ich glaube, dass es wohl keinen einzigen Menschen gibt, der gar kein Trauma hat.
Selbst wenn man nette Eltern hatte, trägt man manchmal emotionale Verletzungen mit sich herum, denen man nicht mal so eben begegnen kann. Es fehlt also die Offenheit das eigene Unbewusste verarbeiten zu können. Und ich stelle mir vor, dass der Selbsterkenntnis - Prozess über Traumarbeit ähnlich tiefgreifend erschütternd sein kann, wenn man zu schnell vorgeht. Ich habe mich in den Zeiten, wo das alles in mir hoch kam manchmal gefühlt, wie in einem Alptraum. Ich habe das nur mit der Hilfe der Therapie und Freunden, die mir Beistand geleistet haben geschafft. Fazit: Man braucht umfassende Ressourcen, die einen in der Begegnung des Unbewussten immer wieder stabilisieren. Man muss sich mal Klar machen wie Psychologen mit dem Unbewussten arbeiten! Die holen auch nicht einfach alles hoch und sagen: „So jetzt setzten Sie sich mal auseinander.“ Würden Psychologen so arbeiten, würden sich wohl viele Menschen umbringen. Es gibt ein Modell dass die Arbeit eines Psychologen ganz gut an Hand eines Modells darstellt. Das SARI-Modell, wie es von Maggie Philipps und Claire Frederick in der Schonenden Traumatherapie verwendet wird, beschreibt vier Phasen, die durchlaufen werden. S A R I S = Safety and Stabilisation (Sicherheit und Stabilisierung) In dieser Phase steht die Sicherheit des Patienten im Mittelpunkt. Der Fokus liegt darauf, die Person zu stabilisieren und ihr Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich selbst zu beruhigen und mit belastenden Situationen umzugehen. Auch die Ressourcen des Patienten werden in dieser Phase berücksichtigt und gestärkt. Hier lernt man zum Beispiel Techniken wie den Sicheren Ort, die Arbeit mit dem Inneren Kind, Somatic Experiencing oder Meditationstechniken, um Stabilität zu schaffen. Denn wenn Traumata hochkommen und man keine innere Stabilität hat, kann man leicht überwältigt werden. Diese Themen liegen nicht ohne Grund im Unbewussten – sie sind dort, weil man im Moment nicht in der Lage ist, mit ihnen umzugehen. Und man muss wissen, selbst wenn man versucht, mit aller Härte hindurchzugehen, führt das nicht unbedingt zur Integration dieser Themen ins Ich. Wenn man es auf diese Weise angeht, wie es oft in spirituellen Traditionen empfohlen wird, treten die Themen zwar ins Bewusstsein, aber man neigt dazu, zu dissoziieren, was eine Spaltung zwischen Ich und Selbst zur Folge haben kann. Würde man von ihnen überflutet, könnte keine Integration stattfinden. Für manche Menschen ist das zwar auch schon eine Erlösung, für andere entsteht die Erlösung erst, wenn eine voll ständige Integration insd Ich statt findet. Hier unterscheiden sich östliche Spiritualität und Westliche Traumapsychologie. Ich fühle mich von letzterem angezogen. Also Safety First! - lieber langsam und dafür gestützt durch Stabilisierende Maßnahmen. Und alleine bei Punkt 1 – fällt ja schon auf, dass man das nicht alleine mit seinem Traumtagebuch bewältigen kann. Es ist aber so, wenn man Stabilisierungstechniken zb. in Form einer Psychotherapie oder eines Coachings, oder eine Meditations- Ausbildung gelernt hat, dann kann man auch im Alleingang viel tiefer mit seinen Träumen arbeiten. Man muss aber das Zusammenspiel an Voraussetzungen erkennen, und verstehen dass die vollständige Selbstoffenbarung – nur durch ein stabiles Ich aufgefangen werden kann, welches sich auch in emotionalen Krisen Situationen, selbst stabilisieren und halten kann. Ich kann kein Unterbewusstes Thema hochkommen lassen, wenn das dann dazu führt, dass ich womöglich in Selbstzerfleischungs oder gar Selbstmordgedanken untergehe! Das ich damals eine Psychose hatte, hatte eben auch damit zu tun, dass ich rücksichtslos alles geöffnet hatte und das nicht mehr verarbeiten konnte. Ich habe das im Alleingang versucht, weil ich viel zu viel Angst hatte, vor eine Therapie. Ich bin nicht mal auf die Idee gekommen. Ich hatte nichtmal die Idee, dass ich ein Problem hatte. Aber am Ende war ich so kaputt, vom Selbstversuch im Alleingang, dass nur noch eine Therapie übrig blieb. Ich musste Hilfe annehmen. Ich habe die Stabilisierenden Techniken dann erst im Nachgang gelernt, nach dem meine Tore zum Unbewussten schon sperrangelweit offen waren, und musste dann nochmal, und zwar langsam durch alles hindurch gehen. Dabei musste ich die Türe immer zuhalten und nur einen kleinen Spalt öffnen. Und nur deshalb, weil ich in vollem Umfang an alldem gearbeitet habe, kann ich heute so offen und schmerzfrei mein Innerstes im Außen zeigen. Ich habe heute einfach keine Angst mehr, vor dieser Art der Offenheit. Aber ich bin dafür Jahrelang durch meine Ängste und vor allem durch sehr schmerzhafte Verlassenheitsgefühle gegangen. Und ich stelle mir vor, wenn jemand seine Träume mal eben so einer Öffentlichkeit offenbaren würde, dann könnte es sein, dass er mit all diesen Gefühlen konfrontiert sein würde und dann auch irgendwann an einen Punkt kommt, wo es im Alleingang nichtmehr weiter geht. Ein bisschen halt hat mir ja auch die Community hier gegeben, aber es ist nochmal eine ganz andere Sache sich professionelle Unterstützung zu holen. Und ich meine guckt euch mal den krassesten Klarträumer an, den wir hier haben - ich würde sagen das ist Don und er ist vom Beruf Psychologe. Mit Sicherheit konnte er auf Grund seiner beruflichen Fachkompetenzen auch auf viele Ressorven zurück greifen, die sein Job einfach mit sich bringt. Und Meditation als stabilisierende Technik hat der sicherlich auch ganz viel geübt. Man muss sich immer das Zusammenspiel angucken, und nicht nur die Traumarbeit als einzelnen Aspekt. Und es gab bei mir, neben meiner Therapie auch noch einige weitere Faktoren, die meinen mittlerweile offeneren Selbstausdruck begünstigt haben. Mir wurde als Kind der Mund verboten. Ich hatte Selektiven Mutismus. Selektiver Mutismus ist eine Angststörung, bei der Kinder nicht mehr reden, obwohl sie könnten. Und so gab es einen unglaublichen Druck in mir, mich endlich frei und ohne Zurückhaltung auszudrücken. Das ist wie bei einem Dampfkochtopf der unter Druck steht. Und dann gab es auch noch weitere glückliche Umstände. Ein Freund von mir, mit dem habe ich eine emotionale Intimität erlebt, die ich noch nie mit einem anderen Menschen hatte. Der hat so eine Feld aus Annahme und Akzeptanz erzeugt, so wie mir das mein ganzes Leben lang gefehlt hatte. Und mit ihm ist dann plötzlich etwas passiert. Ich hatte von Selbst Lust mich ihm zu öffnen und bin dann Satz für Satz meinen Änsgten begegnet, indem ich mich mal mit Themen gezeigt habe, die ich noch nie jemandem offenbart hatte. Und das hat sich soo gut angefühl, so befreiend, dass ich süchtig wurde, nach diesem Gefühl. Und erst später, als ich das in einem Art Sicheren Rahmen (Sicheres Setting) mit diesem Freund geübt hatte, und eine lange Zeit immer gute Erfahrungen gemacht habe, bin ich dazu übergegangen mich vor anderen Menschen so emotional offen zu zeigen. Ich habe viele Technilen geübt, bei denen es um die Integration von Emotinen geht. Techniken die mir Halt gegeben haben zb. The Journey con Brandon Bays. Das war ein Prozess – ein Prozess in dem ich meine Ego Programmierung, meine Kindheits Prägung überwunden habe. Aber das war nicht schon immer so, es hat sich ein Weg aufgetan, indem das möglich wurde. Und die Traumarbeit und Offenheit mit meinen Träumen ist nur ein Aspekt dieses Weges. Und Ich hatte nur alle erdenklich Unterstützung mich von meinem Schweigen zu befreien. >>> RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - ichbinmehr - 10.09.2024 Zurück zu SARI
A = Accessing (Zugang schaffen) In dieser Phase wird der Zugang zum traumatischen Material oder zu belastenden Krisenerfahrungen geschaffen. Es geht darum, die traumatischen Erlebnisse behutsam zu erkunden, ohne den Patienten zu überfordern. Zugleich wird der Umgang mit den Belastungen weiterentwickelt, sodass der Betroffene sich nicht hilflos fühlt. R = Resolving and Restabilisation (Auflösung und Restabilisierung) In dieser Phase werden die traumatischen oder belastenden Erfahrungen durch korrigierende, heilsame Erlebnisse aufgelöst. Dabei wird immer auf die vorher erlernten Stabilisierungstechniken zurückgegriffen, um den Prozess zu begleiten. Es geht um die Verarbeitung und emotionale Klärung der Traumata. Wer meine Träume regelmäßig liest, versteht vielleicht, dass ich das ganz oft mache. Ich träume etwas und dann schaue ich mit einer Heilsamen und Liebevollen Haltung auf meinen Traum, so dass ich eine Art positive Integrationserfahrung mit dem Trauminhalt erfahre. (Wenn ich da snochmal träumen könnte, würde ich ...) Ich geben mir wann immer möglich mit dem Mittel der Traumanalyse, die Selbstliebe und das Selbstvertrauen, dass mir in der Kindheit immer gefehlt hat. Viele meiner Träume der vergangenen Jahre lauf auf dieser Ebene ab. Ich übe das also immer wieder: Selbstliebe. I = Integration and Identity (Integration und Identität) In der letzten Phase wird das Trauma als Teil der Lebensgeschichte in die Persönlichkeit integriert. Es geht darum, die eigenen Erfahrungen zu akzeptieren und die Identität zu festigen. Der Betroffene lernt, das Trauma als einen Teil seiner Vergangenheit zu sehen, der seine Gegenwart nicht mehr dominiert. Da bin ich jetzt so gerade mal eben angekommen. Fazit: Ich glaube, wenn man sein Unbewusstes wirklich kennen lernen will, dann braucht man einen ganzheitlichen Ansatz und man braucht dann auch Unterstützung auf anderen Ebenen und Menschen die einen in diesem Prozess unterstützen! Ich hätte das nicht alleine geschafft. Wirklich nicht! Ohne Therapie hätte ich das nicht geschafft. Ohne Freunde die mich unterstützt haben, hätte ich das nicht geschafft. Ohne dieses sichere Setting, durch den Freund. Ohne mein Vorwissen in Psychologie, dass ich mir angeeignet habe und das zum Teil auch auf meinem Beruf (Entwicklungspsychologie) fußt, hätten mit viele Baussteine gefehlt. Mein ganzes Leben war von Anfang an so ausgerichtet. Schon als Kind wollte ich meine Mutter verstehen, weil ich hoffte, wenn ich sie nur genug verstehe, dann liebt sie mich vielleicht. So wurde ich zu einem Versteher. Und was das angeht, bin ich ein richtiger Nerd. Und auch das hilft mir, denn so habe ich einen gewissen Meta- Abstand zu meinen Gefühlen und so gehe ich nicht so leicht darin unter. Und noch was: Ich habe Zeit. Ich habe keine eigenen Kinder. Ich war 2016 eineinhalb Jahre aus dem Job raus, danach habe ich (ohne Kinder) nur noch halbtags gearbeitet, ab 2020 bin ich in Frührente gegangen. Ich habe den ganzen Tag Zeit und konnte mich nach dem Verlassen der Erwerbstätigkeit auch ein Teil aus dem weltlichen getrieben sein ausklinken. Manchmal fühle ich mich, als ob ich in einem Art Kloster leben, indem ich einen gewissen Schutz genieße, damit ich meinen Selbsterkenntnis weg mit voller Hingabe leben kann. Und wer kann das schon? Dass ich so offen mit meinen Träumen sein, kann das hatte mit ganz vielen Umständen zu tun. Und wenn Jung Freud kritisiert, dann muss Jung verstehen, dass er vielleicht auf andere Innere und Äußere Ressourcen zurückgreifen konnte. Jung war ja sehr offen mit seiner eigenen Inneren Welt. Er hatte vielleicht auch schon eine ganz andere Konditionierung und Prägung. Zitat:Carl Jung hatte eine ungewöhnliche Kindheit. Sein Vater war ein reformierter Pfarrer, was ihm einerseits einen tiefen Einblick in religiöse Themen gab, aber auch Fragen zur spirituellen und psychologischen Dimension des Lebens aufwarf. Es ist bekannt, dass in seinem Elternhaus offen über Religion und spirituelle Themen gesprochen wurde, was Jung prägte. Jung hatte ganz andere Voraussetzungen in Punkto Offenheit. Freund hingegen wurde sehr stark zur Skepsis erzogen. Jung war demnach ein bisschen hochmütig und unsensibel, dass er kein Verständnis mit Freuds Ängste hatte. Aber vielleicht war er auch einfach nur traurig, dass er zwar selbst diese Offenheit hatte, aber in Freud kein Gegenüber finden konnte, mit dem er über den Weg der Offenheit emotionale Nähe austauschen konnte. Oft liegt unter dem Hochmut ja auch eine Kränkung. Und wahrscheinlich lag das auch an Freuds sehr ausgeprägten Autoritätsanspruch, aus dem Jung sich mit seiner Kritik an Freuds Schwächen befreien musste. Ich denke, ganz allgemein dass die Offenheit, mit der man seine unbewussten Themen bearbeitet – also auch vor anderen Menschen –, einen Einfluss auf die Traumerinnerung haben könnte. Diese Angst wird auf die Menschen im Außen projiziert, von denen man glaubt, dass sie schlecht über einen denken könnten. In Wirklichkeit ist es das eigene Urteil, das man fürchtet, wenn man seine unbewussten Themen zurückhält. Man hat also keine Angst vor anderen, sondern vor der eigenen Selbstverurteilung. Die anderen Menschen sind nur Spiegel für diese potenzielle Selbstkritik. Und in so einer Traumatherapie lernt man eben der übermäßigen Selbstkritik etwas liebevolles annehmendes entgegen zu setzten. Man lernt Verständnis und Selbstmitgefühl, so dass man sich dann erst den unbewussten Themen stellen kann. Was man in Wahrheit fürchtet, sind nicht die anderen Menschen, sondern das eigene Unbewusste. Das muss man sich klar machen. Wenn das klar ist, kann man frei entscheiden, ob man daran etwas ändern möchte. Oder ob man das so lässt. Niemand muss sein Unbewusstes bewusst machen. Man kann es auch da lassen wo es ist. Deshalb glaube ich, dass neben der Stabilität auch mehr Selbstliebe und auch eine große Neugierde nötig wäre, um offener mit seinen Träumen umgehen zu können. Man könnte zum Beispiel einen Traum wählen, bei dem man ein ungutes Gefühl hat, ihn zu veröffentlichen, und sich dann vorstellen, diesen Traum vor anderen Menschen zu teilen. Man würde merken, bei welcher Szene man zögert, und genau mit diesem Thema arbeiten – indem man Akzeptanz für diesen Teil findet. Man könnte so eine Art Tantra-Übung mit einem Traum machen. Im Tantra zeigt man seinem Partner Stellen des Körpers, für die man sich schämt, und gesteht: „Hier liebe ich mich nicht. Hier schäme ich mich für diese Narbe. Hier fühle ich mich entstellt.“ Der Partner hat dann die Aufgabe, diesen verurteilten Teil mit Mitgefühl und Annahme zu bezeugen. Das macht man allerdings alles in einem Sicheren Setting. (Wie bei einem Drogen Trip: Dosis, Set und Setting) Man entblößt sich nicht in einer Fußgängerzone. So wie man auch nicht in einer Fußgängerzone LSD nimmt. Man mancht das in einem sicheren Setting, in einem geschützten Rahmen. Man zeigt sich nicht jedem, so verletzlich. Man wählt einen Menschen und eine kleine Gruppe von Vertrauten, denen man sich auf diese Weise öffnet. Und nur wenn das eine positive Erfahrung war, wird man das Erlebnis positiv bewerten und diese Strategie der Offenheit fortsetzen wollen. Erst dann wenn man Lust hat sich danna uch malk wo anders so offen zu zeigen, sollte man das wagen. Erst wenn man vorher in einem sicheren Rahmen gute Erfahrungen gemacht hat, erst dann steigert man den Schwierigkeitsgrad, langsam. Diese Tantra Übung könnte man auch auf Träume übertragen, die man nicht öffentlich machen möchte. Vielleicht wählt man eine vertraute Person aus und erzählt ihr einen Traum, ohne ihn gleich zu analysieren. Früher habe ich das oft nicht verstanden, warum Menschen in der Senoi Stunde Träume erzählen, ohne sie analysieren zu wollen. Ich bin da manchmal etwas hochmütig wie Jung. Nicht aus böser Absicht, sondern weil ich mir immer einen Austausch mit eben so offenen Menschen gewünscht hatte. Ich wollte immer gleich mit allen in die Tiefe gehen (ja fast springen) und war enttäuscht, wenn jemand seinen Traum nicht weiter besprechen wollte. Ich persönlich empfinde Nähe, wenn Menschen authentisch und damit auch verletzlich sind. Ich wollte immer diese Nähe mit Menschen erfahren, weil meine Mutter, mit der konnte ich nie über etwas vertrautes sprechen. Und es ist auch jetzt gerade so, dass mich meine eigenen Wort berühren. Ich musste gerade kurz weinen, als ich sagte: dass ich als Kind mit meiner Mutter nie über etwas Vertrautes sprechen konnte. Sie hat mir nämlich nie zugehört oder aber mich dann mit ihrer eiskalten Kritiksucht verurteilt. Oft berührt das offene Schreibe emotionale Punkte in mir. Ich bin dann aber sehr froh dass diese Punkt hochkommen. Ich empfinde das als befreiend. Das kann ich jedoch nur so empfinden, weil ich nicht in meinen Emotionen untergehe und nicht darin ertrinke, weil die psychotherapeutische Arbeit mir eine Schwimmweste mitgegeben hat. Man kann sich immer nur so weit ins Wasser wagen, dass man nicht ertrinkt. Ich könnte mir vorstellen, dass es hilfreich wäre, sich zum Ziel zu setzen, einen Traum in einem sicheren Setting zu veröffentlichen, um mal zu erleben, dass nichts Schlimmes passiert. Menschen, die davor Angst haben, sind oft sehr verletzlich und haben vielleicht Angst, in irgendeiner Weise durchschaut oder verurteilt zu werden. Manche kommen deshalb nie über diese Schwelle hinaus, was sowohl die Traumerinnerung als auch das Klarträumen behindert. Heute verstehe ich besser, dass es für manche Menschen schon eine große Überwindung ist, einen Traum überhaupt mal öffentlich zu erzählen. Jeder hat seine Angstgrenzen wo anders – meine Angst Grenzen liegen stark in Bezug auf meinen physischen Körper. Da brauche ich sehr kleine Schritte, und ein ganz sicheres Setting, während andere indem Bereich vielleicht offener und mutiger sind. Ich fürchte mich zb. davor auf einem physischen Treffen eine Erfahrung von Kontrollverlust zu machen. Problematisch wird es für mich, wenn Menschen aus ihren persönlichen Ängsten heraus eine Rechtfertigung erschaffen, wie zum Beispiel: "Meine Träume, Gedanken und Gefühle gehen niemanden etwas an." Dadurch entsteht eine Schutzhaltung, anstatt sich einzugestehen, dass da vielleicht ein tieferes Problem vorliegt. Zitat:Außerdem sagen Logbücher nicht unbedingt etwas darüber aus, inwiefern sich jemand um Klarträumen bemüht oder Maßnahmen ergreift, um es zu fördern. Das stimmt. Ich selbst tue zurzeit wenig fürs Klarträumen, habe aber in den letzten Jahren viel für die Auseinandersetzung mit meinen Träumen geübt. Zitat:Für mich besteht eher ein Zusammenhang zwischen der Intensität des Traumerlebens in Bildern, körperlichen Gefühlen, eventuell auch Geräuschen, und dem Bewusstwerden der Träume. Ja das ist ein guter Punk. RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - Likeplacid - 14.09.2024 Für mich ist das Klarträumen ein ganz großes Ding, aber ich irre mich vielleicht. Ich habe ja schon ein Buch darüber geschrieben. Es wird wohl niemals rauskommen, weil es mir einfach noch nicht gut genug ist und weil ich Angst habe jemanden damit zu verletzen oder verärgern. Komisch, diese Angst habe ich in diesem Forum doch auch nicht, oder doch. Aber es ist schon ein Unterschied rausbringt oder bloß irgendwo was postet. RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - ichbinmehr - 15.09.2024 Und wenn du mal nur einen Auszug veröffentlichst? Oder ihn erstmal jemandem schickst, um Feedback zu bekommen?
Mein seit zehn Jahren unfertiges Kinder-Klartraumbuch scheitert zurzeit daran, dass ich keinen Sinn mehr darin sehe, es zu veröffentlichen. Und ohne Sinn fehlt einem auch die Energie, daran weiterzuarbeiten. Ich habe letztens kurz überlegt, ob ich nicht einfach hier einen Thread poste und bei Facebook. Aber dann ist es eben so: Ich habe es nie erlebt, durch meine Eltern in irgendeiner Weise gefördert zu werden. Ich gebe immer alle Texte und meine gesamte Arbeit kostenlos an alle Menschen, und irgendwie habe ich noch nie erlebt, dass jemand meine Arbeit – denn Schreiben ist Arbeit – einrahmt und sie an den Kühlschrank hängt, als sei sie etwas Besonderes. So wie die Mütter in den Filmen das Bild ihres Kindes mit einem Magneten an den Kühlschrank hängen, damit alle in der Familie es sehen und sich das Kind besonders und erhoben fühlt. Vielleicht möchte ich doch irgendwann nochmal ein Buch daraus machen, für mein inneres Kind. Also, ich glaube, man sollte sein Buch veröffentlichen, auch wenn man selbst der einzige Mensch ist, der es wertschätzen kann. Und möglicherweise gefällt das Buch dann auch noch jemand anderem, ohne dass man es überhaupt erwartet hat. RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - Raipat - 15.09.2024 (15.09.2024, 20:06)ichbinmehr schrieb: ein guter Ansatz! makelloses Handeln ist, wenn man etwas bestmöglich und ohne den Antrieb tut, dafür Anerkennung zu bekommen. RE: Klarträume nehmen zusammen mit Traumerinnerung zu? - ichbinmehr - 17.09.2024 Ah, das bedeutet also, makellos zu sein.
Das übe ich oft, besonders beim Schreiben, zb. wenn mein Thema gerade nicht besonders beliebt ist. In solchen Momenten finde ich Freude am reinen Schreibprozess und am fertigen Text, unabhängig von der Reaktion anderer. Schreiben ist für mich vor allem ein Werkzeug, um sich mit etwas auseinanderzusetzen. In Gedanken kann ich eweig kreisen und nicht weiter kommen. Wenn ich etwas aber zu Ende formulieren muss, dann kann ich mich nicht täuschen. Dann muss ich alle Karten sichtbar auf den Tisch legen. Wenn ich dabei zu neuen Erkenntnissen gelange oder Worte finde, wo ich früher keine hatte, empfinde ich das als Erfolg. Diese kleinen Erfolge schätze ich mehr als die Reaktionen der Leser. Diese Einstellung hat sich entwickelt, weil ich ja auch oft Tabuthemen aufgreife, die nicht immer gut ankommen. Dennoch hatte ich immer die intrinsische Motivation, darüber zu schreiben. Das ist eine Herausforderung, bei der man erkennt, dass die schärfste Kritik doch oft oft von einem selbst kommt, nicht von anderen. Indem man lernt, freundlich auf die eigenen Handlungen zu schauen, entkommt man dieser Projektion auf andere. Dadurch gewinnt man mehr Stabilität und lernt, Fehler nicht zu überbewerten. Manchmal blende ich alle Menschen aus und rutsche in ein Gefühl, als gäbe es nur mich, wobei alle Leser zu meinen Traumfiguren oder inneren Anteilen werden. Der Dialog wird dann zu einer Art Selbstgespräch. Aber ich schätze die Verbindung mit echten Menschen, weshalb ich dort in diesem Zustand nicht lange verweile. Dennoch kann man durch diese Technik in einen Bewusstseinszustand gelangen, in dem man nur noch als das All-eine existiert. |