Wie misst man Erfolg? - Druckversion +- Klartraumforum (https://www.klartraumforum.de/forum) +-- Forum: Community (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: Philosophie und Psychologie (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=20) +--- Thema: Wie misst man Erfolg? (/showthread.php?tid=17356) Seiten:
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Wie misst man Erfolg? - ichbinmehr - 24.10.2018 Wie misst man Erfolg? Gestern fiel mir durch ein Gespräch mit einem Freund auf, dass viele Menschen sich gerne positiv darstellen. Und dann war mir klar, ich werde heute einen Text über meine Schwächen schreiben. Denn das bin auch ich. Ob wir erfolgreich sind oder Misserfolg erleben, messen mir meist an den scheinbaren Gewinnern dieser Welt. Wir haben Vorstellungen von Sieg und Niederlage, die wir selten in Frage stellen. Das Spiel zwischen Gewinnern und Verlierern ist ein Teil der Matrix in der wir leben. Ob wir da mitspielen, hängt von unserem Bewusstseinszustand ab. Unser wahres Selbst ist das was, auf das Spiel von Macht und Ohnmacht schaut, wenn wir uns nicht mehr mit einem Teil identifizieren. Also wie kann man aus dem Spiel aussteigen? Ich habe mich immer zu den Verlierern gezählt. Ich war ein ängstliches Kind, denn ich hatte ängstliche Eltern. Wo hätte ich Mut lernen sollen? Ich war beim Wettlauf immer eine der langsamen, denn ich war mehr ein stiller Beobachter, als ein Macher. Mein Energie Fokus war immer im Geist und nicht im Körper. Ich hatte zu Hause nicht die Liebe, die ich gebraucht hätte, so konnte ich kein Selbstbewusstsein, keine Ich- Stärke aufbauen, die man als Gewinner braucht. Ich lehnte das Ellbogenverhalten der Menschen ab, denn das entsprach nicht meiner inneren Ethik. Ich habe nie gelernt zu gewinnen oder lag es daran, dass meine Stärken wie Sensibilität und Beobachtungsgabe gesellschaftlich nicht anerkannt waren? Meine Stärken liegen im Inneren, aber die waren nie gefragt. Ich begriff sehr schnell, dass andere Kinder und später, andere Erwachsene, andere Voraussetzungen hatten als ich. Denn ich bemühte mich bei allem was ich erreichen wollte sehr. Ich versuche Schritt zu halten und mich an die gesellschaftlichen Vorstellungen von Erfolg anzupassen, aber ich schaffte es oft nicht. So entstand ein Gefühl von Schwäche, Neid und Ungerechtigkeit. Ich verdrängte meine Stärken, wie meine Empathie, weil ich wahrnahm, dass diese in der Ellbogen. Und Leistungsgesellschaft keinen Platz hatte. Ich versuchte mich anzupassen, doch dafür zahlte ich den Preis, dass ich meine Persönlichkeit verdrängte. Irgendwann beginnt man die Welt abzulehnen, für ihre Ungerechtigkeit, wenn man immer wieder für seine Persönlichkeit abgelehnt wird und pausenlos Niederlagen erlebt. Man entwickelt Neid auf die Gewinner, die gesellschaftliche Anerkennung genießen. Man verliert den Glauben an sich selbst. Dieses Thema spiegelte sich in vielen Situationen in meinem Leben. Ich habe stets mit Übergewicht zu kämpfen, während andere damit kein Problem haben. Obwohl ich Jahrelang viele Stunden ins Fitnessstudio gerannt bin, obwohl ich diverse Ernährungsumstellungen hinter mir habe, letztlich funktionierte das Ganze immer nur für eine Zeit, in der ich genug Energie habe, all das zu tun. Wenn ich mich übermäßig kontrollierte und so hart trainierte, teilweise über 10 Std. die Woche, dann war ich nur noch leicht übergewichtig. Aber ich hielt das nicht durch, mich ständig zu kontrollieren, ständig so viel von sich zu verlangen. Mein Körper reagiert auf meine Härte zu mir selbst mit Krankheit. Immer wieder bremst mich mein Körper aus und sagte zu meinem Anpassungs- und Leistungsverhalten stopp. Ich war dagegen Ohnmächtig. So blieb mir nur aufzugeben und wieder zu zunehmen. Immer wieder kamen Menschen mit schlauen Sprüchen, die mir irgendetwas rieten, weil es bei ihnen funktionierte. Doch bei mir sollte das nicht funktionieren. Oft habe ich mir ihre Anerkennung gewünscht, dabei fehlte meine Anerkennung für mein so sein. Ich wusste, die Ursachen, für mein Übergewicht, die lagen ganz wo anders, nämlich in meinem Kindheitstrauma und meinem chronischen Mangelgefühl. Essen war lange Zeit die einzige Möglichkeit, mir selbst die Zuwendung und Liebe zu geben, die ich brauchte. Und so kann man aus dem Kreislauf nur aussteigen, wenn man die ungesunde Lebensweise erst mal annimmt, und erkennt was sie ist, ein Überlebensprogramm. Sport und Ernährungsprogramme können nicht helfen, wenn die Psyche die Zuwendung durch Nahrungsmittel benötigt, weil ein Mensch keinen anderen Weg gelernt hat. Es hilft nur Mitgefühl mit dem inneren Kind und Schritt für Schritt zu lernen, wie man Selbstfürsorge und und Selbstliebe, und alles wofür das Essen steht, sich anders geben kann. Immer wieder musste ich mir schlaue Sprüche anhören von Leuten die ihren Körper mit Leichtigkeit formen konnten. Immer wieder kamen die vermeintlichen Gewinner dieser Welt, die sich immer schon als Stark und Selbstwirksam erfahren hatten, auf mich zu und gaben mir gut gemeinte, aber dennoch oft fehlplatzierte Ratschläge. Sie hatten andere Voraussetzungen, eine andere Programmierung als ich. Der Gewinnertyp möchte das oft jedoch nicht einsehen, denn er identifiziert sich ja mit seinem Erfolg. Wenn man hart trainiert und Erfolg erlebt, meint man, man selbst sei für seinen Erfolg verantwortlich. Aber das denkt nur das Ego. So wie der Gewinner nicht für deinen Erfolg verantwortlich ist, so ist der Verlierer nicht für seinen Misserfolg verantwortlich, denn all unser Erleben wird nicht von unserem Ego gesteuert. Ob wir Ohnmacht oder Macht erfahren, liegt einzig an unserem höheren Selbst, durch welches wir uns diese Erfahrung erzeugen. Nur ein Ego identifiziert sich durch Erfolg oder Misserfolg. Natürlich erfährt man alle seine Lebensthemen immer wieder in auch der Bewusstseinsarbeit. So konnte ich nicht die Anzahl an Klarträumen erbringen, wie die Menschen in meinem Umfeld. Auch da hatte ich Zeiten da lief es, und Zeiten da lief eben gar nichts. Es war einfach keine Energie da, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Irgendwann brach meine Leistungskurve total ein, weil mich so viele andere Probleme belasteten. Wenn du über all diese Dinge nachdenkst, dann frage dich mal, wo du die Energie her bekommst, die dir ermöglicht etwas zu erreichen, und wer dir die Energie versagt, wenn du versagst? Zu denken man selbst hätte die Macht über die eigene Erfahrung ist eine Illusion. Aus der Seelenebene hast du Macht, ja aber nur dann. Immer wieder gab es Menschen mit schlauen Sprüchen, die mir sagten, ich müsse doch einfach x und y machen. Menschen die mir suggerierten, ich strenge mich eben nicht genug an, während ich natürlich wusste, das das nicht stimmte, denn ich ging immer an mein Limit. Diese Menschen waren stets eine Provokation für mich, denn ich fühlte mich jedes mal unverstanden und vor den Kopf gestoßen. Ich fühlte mich erniedrigt, denn jeder dieser Sprüche zeigte mir wieder nur meine Ohnmacht auf. Doch wenn ich mich frage was haben diese Gewinner Typen mit mir zu tun? Dann erkenne ich mich in diesen Menschen wieder, denn auch ich neige dazu, da wo ich Erfolg habe, Menschen zu belehren. Ich bin erfolgreich, im Verstehen von Zusammenhängen. Ich habe ein kritisches Bewusstsein, mit dem ich alles in frage stellen kann. Das ist mir einfach gegeben. An der Stelle bin ich ein Glückspilz. Ich habe nichts dafür getan. Und so sammle ich Wissen mit der Motivation Menschen zu belehren und ihnen durch Wissen zu helfen. Auch da musste ich einsehen, dass jeder Mensch andere Voraussetzungen hat. Meine Arroganz bestand darin, dass ich dachte, ein Mensch müsse doch einfach meine Anleitung befolgen. Durch die Spiegelung mit den Menschen die mich belehrten, konnte ich meine Überheblichkeit erkennen. Ich war mir nicht bewusst, dass es eben nicht so einfach läuft. Man kann Menschen nur helfen, wenn man sich ganz individuell auf ihre Problematik einstellt. Das kostet Energie und ist anstrengend. Das nicht zu sehen, machte mich überheblich und trennte mich davon, die andere Person wirklich zu sehen und echtes Mitgefühl zu empfinden mit denen die meine Erklärungen nicht verstanden oder umsetzten konnten. Das trennt mich auch davon, jemandem überhaupt helfen zu können. Natürlich führte mich dann auch mein spiritueller Weg durch Leid und Erfahrungen der Ohnmacht. Mein Weg konfrontiert mich schonungslos mit meinem Kindheitstrauma und lässt mich alles spüren, was mein Leben lang verdrängt war. Mein Körper reagiert auf alles mit Krankheit, somit zwingt er mich hinzuschauen. Mein Körper zwingt mich regelmäßig in die Knie, während andere Menschen gesund sind und ihren Erfolg präsentieren. Während ich andere Menschen sehe die spontan Erwacht sind, während ich für mein Bewusstsein arbeiten muss. Das ist manchmal schwer zu ertragen sich alles hart erkämpfen zu müssen. Das ist eine schwere Prüfung das Hier und Jetzt immer wieder anzunehmen, und den Widerstand den man gegen leidvolle Situationen verspürt, Stück für Stück abzubauen. Ich versuche das Leiden so gut es geht anzunehmen. Aber es gibt eben auch Momente, da will man nicht mehr. Manchmal empfinde ich Neid. Manchmal empfinde ich Zorn auf die, die mit Leichtigkeit durchs Leben gehen und mit schlauen Sprüchen um sich werfen. Oft sehe ich aber auch den Schatten dieser Menschen. Wer Erfolgreich ist, stellt sich nicht in Frage. Aber was bringt das? Immer wieder stelle ich mir die Frage, was soll ich hier lernen? Und immer wieder lerne ich etwas sehr wichtiges und zwar durch die Erfahrung von Leid und Ohnmacht. Mein Umgang mit Neid: 1. Sich den Neid eingestehen. 2. Den Neid fühlen und damit auch alle Themen anschauen, die damit hoch kommen. 3. Die Trauer über den Misserfolg und die empfundene Ungerechtigkeit fühlen. 4. Erkennen dass Neid, nur entsteht, wenn man sich selbst weniger wert schätzt, als andere Menschen. 5. Sich wert schätzen. Sein eigener Maßstab werden. Das Vergleichen aufgeben. Meine eigene leidvolle Erfahrung als wertvoll zu betrachten, hat mir geholfen, meinen scheinbaren Misserfolg als persönlichen Erfolg zu betrachten. Denn alles was ich erlebe, führt dazu, dass ich der Mensch werde, der ich immer sein wollte. Menschen denen alles im Leben zufliegt, die haben oft kein Verständnis und kein Mitgefühl für die Menschen, die es nicht so leicht schaffen. Und gerade darum geht es mir ja, Verständnis und Mitgefühl zu erwerben. Wie sollten sie auch, denn sie haben ja selbst wenig Erfahrung im Versagen. Wie sollten sie da Mitgefühl aufbringen können, wenn sie immer erfahren die Kontrolle zu haben? Man kann es ihnen nicht vorwerfen. Nur wer selbst das Leiden erfahren hat, kann die Art von Mitgefühl aufbringen, um die es mir geht. Denn diese Mitgefühl brauche ich, um ich selbst zu sein. Manchmal wünsche ich mir jedoch, dass die Gewinner ihr Glück erkennen. Erst jetzt begreife ich, dass ich mein Glück begreifen musste. Meine Zeit der Ohnmacht und des Leidens ist ein Lehrmeister für mich. Er lehrt mich große Weisheit und Mitgefühl zu empfinden. Alles was mir im Leben geschieht, lehrt mich mein Bewusstsein zu erweitern. Alles was ich erlebe hilft mir, meine Selbsterkenntnis zu vertiefen. Wenn ich meine eigene Autorität sein möchte, dann muss ich auch den Maßstab für Erfolg alleine an meiner Individualität messen. Natürlich habe ich auch Vorbilder. Ich kann Menschen für ihre Talente bewundern. Ich kann mich für Menschen begeistern. Aber wenn ich anfange mein Leben mit ihrem zu vergleichen, dann ziehe ich oft den kürzeren. Wenn man seine eigene Autorität sein möchte, dann muss man sich von den Vorbildern abkehren und sie in Frage stellen. Das macht dem Ego Angst, denn dann fehlt einem eine Orientierung im Außen. Die anfängliche Orientierungslosigkeit ist jedoch die Freiheit die wir alle suchen. Es geht um die Freiheit man selbst sein zu können und zwar in jedem Moment. Ich kann mich nicht mehr mit anderen Menschen messen, weder mit Menschen die auf dem Marktplatz des Lebens erfolgreich sind, noch mit Menschen die jede Nacht klar sind, oder mit Menschen die spontan Erwachen und nicht mehr ins Ego runter fallen. Ich kann mich nicht mit Menschen vergleichen, die einen perfekten Körper haben, oder mit Menschen, die so viel Energie haben, und die somit mit Leichtigkeit durchs Leben gehen. Ich kann nur ich selbst sein, und mir dieses zu gestehen, ganz ich selbst zu sein. Das Problem was wir mit uns haben, ist dass wir uns unsere Individualität oft nicht erlauben. Ich kann nur meinen Weg gehen. Ich gehe immer den Weg der für mich und meine persönliche Entwicklung am meisten Sinn macht. Das beste was ich tun kann, ist mich selbst zu lieben für das was ich bin und zwar in jedem Moment. Ich freue mich, wenn ich meinem persönlichen Ideal, ich selbst zu sein, wieder ein Stück näher komme. Oder halt, bin ich nicht schon ich selbst? Na dann ist ja alles perfekt. Entwicklung und Selbsterkenntnis ist das selbe. Wir entwickeln uns um uns selbst zu erkennen. Wen du auch immer wieder unbewusst wirst und an dir zweifelst, weil dich der Leistungswahn der Gesellschaft anstrengt, weil du dich mit Menschen vergleichst und den kürzeren ziehst, dann steig doch einfach mal aus, und sei ganz du selbst. Sei meinetwegen ein Looser und liebe dich dafür. Aber sehe deinen Wert. Erkenne dass einzig unsere Vorstellung über uns selbst, uns unfrei macht. Sehe das was du durch deine Erfahrung täglich gewinnst. Indem du dir zugestehst du selbst zu sein, fallen alle falschen Vorstellungen ab. Dann siehst du, dass die Vorstellung von Erfolg und Misserfolg nur dazu da sind, um dich weiterhin unbewusst träumen zu lassen. Du kannst deinen Maßstab für Erfolg nur an dir selbst messen. Deine Selbstannahme wird dich befreien. Erfolg und Misserfolg sind Ego Programme, die für eine Zeit einen Sinn erfüllen. Indem du diese Programme in Frage stellst und überwächst, erhältst du die Klarheit, die du brauchst, um ein bewusstes Leben in Selbstannahme führen zu können. Selbstannahme ist Freiheit. Solange du dich an anderen Menschen orientierst, bist du nicht frei. Und wenn du zu den Gewinnertypen zählst, dann sei einfach dankbar und nehme dein Geschenk des Erfolges demütig an. Erkenne das du egal wie hart du für etwas gearbeitet hast, nicht für deinen Erfolg verantwortlich bist. Es ist die Gnade deines höheren Selbst, welches dir zu teil wird. Denn wenn du genau hinschaust, dann wirst du erkennen, dass du einfach die passenden Voraussetzungen in diesem Leben mitgebracht hast, um deinen Erfolg zu erleben. An dieser Stelle verliert das Ego seine Überheblichkeit, gewinnt dafür Dankbarkeit, Demut und Mitgefühl. Erst wenn Überheblichkeit in Dankbarkeit gewandelt ist, kannst du zu einem mitfühlenden Menschen werden. Vielleicht entsteht ja auch bei dir Entspannung und Freiheit, wenn du die Vorstellung du müsstest immer Stark sein mal loslässt. Wenn ich genau hinschaue, sehe ich, dass ich Anteile des Gewinners und des Verlierers in mir habe. Oft habe ich mich mit dem Verlierer identifiziert und den Gewinner auf Personen im Außen abgespalten. Man will ja immer das was man nicht hat und was man hat, wertschätzt man oft zu wenig. Aber ich sehe nun, ich bin immer beides. Und ich sehe auch meinen Gewinner Typen. Wenn du dich selbst annimmst, schaust du auch liebevoller in die Welt. Denn wenn du dir selbst deine Individualität zugestehst, dann kannst du auch allen anderen Menschen ihre Individualität zugestehen. So entsteht Toleranz und Frieden im innen und Außen. Wie liebevoll oder ablehnend du auf die Welt blickst, hat immer mit deiner Selbstannahme zu tun. RE: Wie misst man Erfolg? - Rhetor - 24.10.2018 (24.10.2018, 15:16)ichbinmehr schrieb: Wie misst man Erfolg? Ok, bis hierhin habe ich Deinen Beitrag immerhin gelesen. Ich fände es schöner, wenn Du auch mal in vergleichbarer Länge über Deine Stärken schreiben würdest Denn wenn ich pauschalieren müsste, dann würde ich sagen, Du schreibst seit Jahren hauptsächlich über Deine Probleme. Das ist nicht das Gleiche wie Schwächen, schon klar. Trotzdem wäre zur Abwechslung mal was Positives auch nicht schlecht, finde ich RE: Wie misst man Erfolg? - Ver366 - 24.10.2018 Ich habe schon mehrfach gelesen, dass es eine Vorraussetzung für ein glückliches Leben ist, sich nicht mit Anderen zu vergleichen. Ich denke das stimmt. Mit diesem Hintergrund würde ich sagen, um Erfolg zu messen, sollte man sich selbst mit einem Selbst von vor einer gewissen Zeit vergleichen. RE: Wie misst man Erfolg? - ichbinmehr - 24.10.2018 Lieber Rhetor. Wenn du meinen beitrag nicht lesen, magst wäre es vielleicht schlauer ihn nicht zu kommentieren. Denn würdest du ihn lesen, würdest du feststellen, dass dein Beitrag keinen Sinn ergibt. RE: Wie misst man Erfolg? - Rhetor - 24.10.2018 (24.10.2018, 20:10)ichbinmehr schrieb: Lieber Rhetor. Wenn du meinen beitrag nicht lesen, magst wäre es vielleicht schlauer ihn nicht zu kommentieren. Denn würdest du ihn lesen, würdest du feststellen, dass dein Beitrag keinen Sinn ergibt. Mein Beitrag ergibt nur keinen Sinn, wenn Deiner in Wirklichkeit doch nicht von Deinen Schwächen sondern von Deinen Stärken handelt. Kann ja sein. Aber in diesem Fall solltest Du mir nachsehen, dass ich mich von folgendem Satz habe irreführen lassen (24.10.2018, 15:16)ichbinmehr schrieb: Und dann war mir klar, ich werde heute einen Text über meine Schwächen schreiben. Denn das bin auch ich. Sollte der Satz ironisch gemeint sein, dann tut es mir leid, dass ich es nicht gecheckt habe RE: Wie misst man Erfolg? - ichbinmehr - 24.10.2018 Macht nix. Ich finde es nur komisch Texte zu kommentieren, die man gar nicht gelesen hat. Es ging in meinem Text um die Vereinigung von Stärke und Schwäche. Es ging um die Auflösung von Macht und Ohnmacht. RE: Wie misst man Erfolg? - clearseven - 29.10.2018 Ich orientiere mich hinsichtlich meiner Erfolgserlebnisse und der Einschätzung, ob ich "erfolgreich" bin, oder nicht, nicht mehr an anderen. Jeder hat ein anderes Erfolgskonzept, einen anderen Erfolgs-Threshold. Für die einen muss es materieller Erfolg sein, mit bomben Wohnung, High-Tech Schnickschnack und 6000 Euro Kaffemaschine und für andere leitet sich Erfolg aus anderen Dingen ab, wie zum Beispiel, ob man es geschafft hat, sich in einer provokanten Situation nicht provozieren zu lassen, oder ob man häufiger stabile Klarträume hat. Wenn man sich an der Erfolgsmesslatte anderer orientiert, kann man es immer so drehen, dass man nicht erfolgreich genug ist. Pessimisten werden genau das tun. Das Erfolgsdenken ist ein reines Ego-Ding. Nicht, dass Ego generell was Schlechtes ist, aber es ist nur ein Werkzeug, wie ein Hammer oder ein Auto. Es soll uns durch diese vorübergehende, materielle Existenz schiffen - mehr nicht. Doch bei uns allen, oder zumindest den meisten, hat das Ego nicht mehr nur die Rolle des Steuermanns, sondern auch die des Captains übernommen und das ist das Problem. Extrembeispiel ist Donald Trump. Der Typ ist pures Ego, ohne Selbstrefelektion, ohne auch nur den kleinsten Gedanken an so etwas wie ein höheres Ich, ein Selbst. Seine Seele ist zum Wurmfortsatz verkümmert, sein Ego ist der Mastdarm. Ich finde ihn menschlich extrem erfolglos - er ist da sicherlich anderer Meinung. Aber Trump und ich leben eben in verschiedenen Vorstellungswelten. Jede Vorstellungswelt hat ihre eigene Definition von Erfolg. In der Klartraumwelt ist man als Klarträumer erfolgreich, wenn man den KT stabil hält und man tolle Dinge visualisieren kann, in der Wachwelt hat derselbe Träumer eine ganz andere Vorstellung von Erfolg. Als Jugendlicher fand ich mich erfolgreich, wenn ich die Conga-Solos von Mongo Santamaria nachspielen konnte, heute spreche ich von Erfolg, wenn ich nach 25 Jahren Pause wieder die Basics auf meinen Congas spielen kann - ein einfacher Mambo zum Beispiel. Ich glaube mein größter Erfolg wird eines Tages sein, wenn mir Erfolg schnuppe ist. Dann bin ich frei. RE: Wie misst man Erfolg? - Rhetor - 29.10.2018 Wie misst man Liebe? Sie ist da oder auch nicht. Sie kann stärker oder schwächer sein, aber es gibt keine vordefinierte Maßeinheit dafür. Außerden hat jeder eine andere Vorstellung davon, was alles Liebe sein kann und was nicht, und wie sie sich äußert. Und genau das Gleiche gilt meiner Meinung nach auch für Erfolg. RE: Wie misst man Erfolg? - spell bound - 29.10.2018 ich würde mich ja an der fragestellung fragen: erfolg worin? davon abhängig wird auch die antwort, wie man den erfolg misst, ganz verschieden ausfallen. RE: Wie misst man Erfolg? - ichbinmehr - 29.10.2018 Zitat:Ich finde ihn menschlich extrem erfolglos - er ist da sicherlich anderer Meinung. Aber Trump und ich leben eben in verschiedenen Vorstellungswelten. Jede Vorstellungswelt hat ihre eigene Definition von Erfolg. Ja das sehe ich auch so. Ich glaube ich hatte eine Vorstellung von Erfolg, die sich an allgemeinen polarisierenden Maßstäben orientiert hatte, und nicht an mir selbst. Das musste ich gerade rücken. Ich habe Erfolg mit Anerkennung gleich gestellt. Ich hab nur oft das Gefühl wenn ich ganz ich selbst bin, dann erfahre ich sehr viel Ablehnung und Missverstehen meines Selbst, von anderen Menschen. Zum Beispiel hat mir ein Mensch, den ich lange Zeit als Freund definierte kürzlich, gesagt, er hätte hat nichts gegen mich, aber das mit dem Träumen ist ja wirklich totaler Schwachsinn und ich sollte das besser lassen. Und so erfahre ich es seit ich mir erlaube ganz ich Selbst zu sein, eben auch sehr viel Ablehnung von meinem ehemaligen Umfeld. Um so mehr ich ich selbst bin, um so mehr Kontakte zerschlagen sich. Ich habe mein Leben lang für meinen persönlichen Selbstausdruck, Ablehnung, Ignoranz und Verleugnung erfahren. Ich lasse es heute zu dass ich abgelehnt werde. Ich setzte mich mit den Verlassenheitsgefühlen auseinander, aber ich denke das ist eben auch ein Punkt, warum man Erfolg oft nicht nach persönlichen Maßstäben definiert, sondern man sich an anderen orientiert. Teilweise liegt mein spärlicher sozialer Kontakt (im physischen Umfeld) auch daran, dass ich den Kontakt abgebrochen habe weil ich nicht mehr einen Menschen spielen wollte, der ich nicht war, teilweise dass die Umwelt mit mir, so wie ich bin nichts mehr anfangen kann. Und so hat die Selbstzufriedenheit ja auch immer mit dem Wunsch nach Anerkennung und Zugehörigkeit zu tun. Ich glaube ich hatte meine Definition von Erfolg daran ausgerichtet, ob ich wertgeschätzt werde. Um so mehr ich ich selbst werde, um so weniger Menschen können meinen Weg aber überhaupt noch verstehen, um so einsamer werde ich. Kontakte zu Menschen die ähnliche denken und fühlen habe ich nur über das Internet. Ich empfinde es so, dass ich für meine Selbstzufriedenheit immer den Preis der Einsamkeit tragen muss. Vielleicht ist da aber auch noch irgendwas, nicht im Einklang, dass ich es stets so erfahre? Ich habe nie das Gefühl, dass ich für mein Bestreben ganz ich selbst zu sein, Wertschätzung empfange. Und das ist ja auch eine sehr einseitige Erfahrung. Manchmal sehe ich Menschen die tun das was sie lieben, und erfahren Anerkennung. Ich habe jedoch immer das Gefühl, wenn ich tue was ich liebe, bin ich ein Aussenseiter. RE: Wie misst man Erfolg? - tanjasin - 29.10.2018 (29.10.2018, 17:06)ichbinmehr schrieb: Teilweise liegt mein spärlicher sozialer Kontakt (im physischen Umfeld) auch daran, dass ich den Kontakt abgebrochen habe weil ich nicht mehr einen Menschen spielen wollte, der ich nicht war, teilweise dass die Umwelt mit mir, so wie ich bin nichts mehr anfangen kann. Wenn du dich dein Leben lang verstellt hast ist es kein Wunder, dass deine Freunde keine richtigen Freunde sind. Sie haben sich ja nicht wirklich mit dir angefreundet sondern mit deiner Fassade. Das du die Kontakte zu ihnen endlich angebrochen hast finde ich verständlich. Wieso sollte man sich freiwillig mit Menschen umgeben, bei denen man sich ständig verstellen muss und die einen nicht so akzeptieren wie man ist? Mir wäre das zu anstrengend. Das du beschlossen hast du selbst zu sein sind doch ideale Voraussetzungen dafür, auch im realen Leben früher oder später Menschen kennenzulernen mit denen du kompatibel bist. (29.10.2018, 17:06)ichbinmehr schrieb:Zitat:Zum Beispiel hat mir ein Mensch, den ich lange Zeit als Freund definierte kürzlich, gesagt, er hätte hat nichts gegen mich, aber das mit dem Träumen ist ja wirklich totaler Schwachsinn und ich sollte das besser lassen. Boah und auf so einen arroganten und anmaßenden Rat hast du hoffentlich angemessen reagiert. RE: Wie misst man Erfolg? - Don Rinatos - 29.10.2018 Er folgte dem Erfolg, doch der Erfolg folgte ihm nicht. Erfolg korreliert irgendwie doch stark mit dem Sinn des Lebens. Die Zielerreichung auf seinem Lebensweg, dem Lebensstil den man folgt. Erfolgreicher Mensch ist für mich einer der viele verschiedene Bereiche im Leben versteht und meistert. Innere Welten wie Äußeren, soziale wie individuelle, Chemie wie Kunst, Astrophysik wie Tarot. Erfolgreicher Mensch hat einen entfesseltes Bewusstsein und entwickelter Geist. Erfolgreicher Mensch steht weder sich noch Anderen im Wege, über das Egoistische gewachsen ist sein Dienen in der Gesellschaft tiefgreifend und nachhaltig. Erfolgreicher Mensch ist frei. Im Singen wie im Atmen, bewegt er sich im Flow des Lebens. RE: Wie misst man Erfolg? - Liri - 29.10.2018 Das ist sehr schön gesagt. RE: Wie misst man Erfolg? - spell bound - 29.10.2018 ich würde jedoch nicht zustimmen. es ist ja so, dass es darum geht, was man im leben überhaupt will. und wenn man es erreicht, ist man darin erfolgreich. simple as that. RE: Wie misst man Erfolg? - Meerfelix - 29.10.2018 (29.10.2018, 17:06)ja wieichbinmehr schrieb: Ich empfinde es so, dass ich für meine Selbstzufriedenheit immer den Preis der Einsamkeit tragen muss. Vielleicht ist da aber auch noch irgendwas, nicht im Einklang, dass ich es stets so erfahre?dahinter scheinen einige suboptimal geknüpfte glaubenssätze zu stecken. erstmal zum thema an sich: allgemein stimme ich spell bound zu. und füge hinzu: wir können nicht alles haben im leben. wir können jedoch tatsächlich einen teil von dem realisieren was wir uns wünschen. dieses bisschen kann richtig eingesetzt zum inneren frieden führen. mit diesem wissen ist erfolg immer noch das gleiche. allerdings nimmt er so eine ganz andere priorität ein, weil er sowieso nie ganz erreicht werden kann. dadurch kann der ganze prozess lockerer und leichter werden. eine faszination auf die antworten des lebens stellt sich ein. ich finde es auch gut die bewertung von erfolg aus dieser lockerheit heraus zuzulassen. nur tut das eben jeder für sich selbst und damit entsteht kein misserfolg sondern nur erfahrung. nach allem was ich von dir in den letzen monaten gelesen habe scheinst du in der vergangenheit viel bewältigt zu haben, dich deiner eigenen freiheit bedient zu haben, dir und anderen bewiesen und unmissverständlich klar gemacht zu haben, dass du auf dein gefühl hörst und die bewertung anderer nicht akzeptierst. jetzt kannst du ein weiteres mal darüber hinaus gehen. das gröbste ist geschafft. du bist durch den ganzen emotionalen jungle durch und hast das getan was dich früher nie getraut hast. das finde ich wunderbar. halte einen moment inne und bedanke dich bei dir selbst für den prozess bis hier hin. das kann dir niemand mehr nehmen! naja und jetzt ist es nunmal so, dass du wählen darfst: was wirst du mit der neu erlangten freiheit tun? dass du "den preis der einsamkeit trägst" , was einsamkeit überhaupt bedeutet, wie wir uns in jedem moment unseres lebens fühlen- ganz unabhängig von dem geschehen. all das sind entscheidungen! schmerz ist im leben obligatorisch, doch leiden ist es nicht!! Und ein teil jeder entscheidung wird irgendwann einmal mit einem anderen gesicht zu uns zurückkehren. Anhand deiner Geschichte möchte ich schätzen: Du hast schonmal erfahren, dass das woran du ehemals gelitten hast zu lieben gelernt hast. |