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hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Druckversion

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+--- Thema: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? (/showthread.php?tid=17761)

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hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Jezebel - 28.06.2019

ich würde gerne wissen, ob ihr denkt, dass sich hypnagoges von den "normalen" (mir-geht-halt-was-im-kopf-rum-vorm-einschlafen) gedanken unterscheidet.

wenn ich versuche, hypnas zu sehen, dann sind da nicht nur optische sachen, sondern auch, ich weiß nicht, aktionen? zu "sehen", auch akustisches etc, es vermischt sich einfach alles. also im grunde ja wie bei normalen gedanken, nur völlig "sinnlos". den sinn müsste, könnte ich dann erst reininterpretieren.

wie macht ihr das mit den hypnagogien? und wie gefällt es euch? und inwiefern hilft es fürs klarträumen?

neulich bin ich mal nach 5 sekunden hypnas gucken (nur punkte) einfach klar geworden. hab also nicht geschlafen. ich hab die punkte gesehen, die wurden dann etwas größer und gelb und eine stimme sagte: "die (die punkte) reichen doch schon (um klar zu werden)" - und so war es :-D
das würde ich gerne nochmal haben, so einen prompten, bewussten einstieg ins klarsein.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Ceesbe - 28.06.2019

Zitat:ich würde gerne wissen, ob ihr denkt, dass sich hypnagoges von den "normalen" (mir-geht-halt-was-im-kopf-rum-vorm-einschlafen) gedanken unterscheidet.

Definitv! Ich würde sagen, Hypnagogien sind der Übergang zwischen Alltagsgedanken und Traum. Im Frühstadium sind sie normalen Gedanken recht ähnlich. Je tiefer man sinkt, je weiter der Einschlafprozess fortschreitet, desto traumähnlicher werden sie. Frühe Hypnagogien würde ich als chaotischer, weniger alltagsnah, meinetwegen auch "sinnloser" beschreiben. Späte Hypnas sind eher wie kurze Traumsequenzen. Im Bereich dazwischen werden sie langsam immer zusammenhängender und plastischer. Und irgendwann träumt man.

Zitat:und inwiefern hilft es fürs klarträumen?

Abgesehen davon, dass man über Hypnas sehr schön wilden kann, hilft mir folgendes: Je länger ich beim Einschlafen bewusst bleibe, desto bewusster ist mir auch, dass ich gerade einschlafe. Dieses Bewusstsein nehme ich teilweise mit in den Traum und ich werde auch ohne WILD klar. Einfach durch das Wissen, dass ich gerade eingeschlafen bin.

Ich mag Hypnas sehr gerne, habe früher viel mit ihnen gemacht. Inzwischen bin ich leider etwas eingerostet ^^


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Liri - 28.06.2019

Meine Hypnagogien sind wie Mini-Träume. Also komplett anders als die üblichen Gedanken. Ich bin in einer Szene drin, in der tatsächlich etwas passiert, wenn auch nur kurz, und das Ganze lebensecht. Auch z.B. Stimmen höre ich sehr genau, nicht wie eine Erinnerung, sondern komplett realistisch.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Lucinda - 29.06.2019

Ich finde die Idee, Hypnagogien mit Gedanken zu vergleichen und Übergänge zu beschreiben sehr interessant.

Mir fällt auch auf, dass für manche Personen Farbwahrnehmungen schon Hypnagogien sind - für andere bereits ganze Bilder.

Früher dachte ich, von Hypnagogien erst sprechen zu können, wenn bereits nicht vorhandene Stimmen oder Geräusche oder z. B. Gesichter wahrgenommen werden.  

Ich frage mich gerade, ab wann ist ein Gedanke eigentlich ein Gedanke? - Wenn man sich selbst innerlich sprechen hört, also mit sich selbst in Zwiesprache ist? - Oder ist bereits der Eindruck selbst, das hinterlassene Gefühl schon ein erster Gedanke?
Also macht man sich Gedanken über Eindrücke? 

Ähnlich ist es auch bei den Hypnagogien, also bei mir ist das so. Ich denke vielleicht gerade an etwas, aber es kommt ein anderer Eindruck dazwischen, ein inneres Bild, aber ohne, dass es direkt sichtbar wäre, es ist ein visueller und emotionaler Eindruck da. Vielleicht möchte ich diesen dann bewusst wieder verwerfen, um an etwas anderes zu denken. So erfolgt ein Wechselspiel zwischen anfänglich bewussten Gedanken, sich einspielenden automatischen Abläufen von Eindrücken, sich selbst denkenden Gedanken und entstehenden Impulsen von Bildern, Gefühlen und Geräuschen.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - BILD - 29.06.2019

Meine Hypnagogien fühlen sich an wie Gedanken nur mit dem Unterschied dass sie "automatisch" passieren und ziemlich sinnlos sind. 
Wie bekommt ihr es den hin die Hypnagogien länger zu beobachten? 
Wenn ich die ersten Hypnagogien bemerke kann ich mir ziemlich sicher sein dass ich in wenigen Minuten eingeschlafen bin.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - glider - 29.06.2019

Zitat:Späte Hypnas sind eher wie kurze Traumsequenzen. Im Bereich dazwischen werden sie langsam immer zusammenhängender und plastischer. Und irgendwann träumt man.
Zitat:[color=rgba(0, 0, 0, 0.5)]Geschrieben von Liri - Gestern, 23:00[/color]

Meine Hypnagogien sind wie Mini-Träume. Also komplett anders als die üblichen Gedanken. Ich bin in einer Szene drin, in der tatsächlich etwas passiert, wenn auch nur kurz, und das Ganze lebensecht. Auch z.B. Stimmen höre ich sehr genau, nicht wie eine Erinnerung, sondern komplett realistisch.
So würde ich Hypnagogien auch beschreiben.
Heute morgen versuchte ich vergebens nochmals in meinen Traum einzusteigen. Dafür entstanden viele kurze 'Traumszenen-Flashes', die sich aber sofort wieder auflösten, wenn ich mich auf sie konzentrieren wollte. Die meisten hatten gar nichts mit der vorherigen Traumszene zu tun, auch eine sehr realistische Gurke war dabei. Die Deutlichkeit entsprach jedesmal einer Traumszene, nur war ich noch nicht drin.

Gedanken hingegen entstehen meiner Meinung nach durch mein Bewusstsein, meinem bewussten Denken. Ich wache auf und überlege, was heute alles ansteht, was gestern abend passiert ist usw. Dabei entstehen vielleicht tagtraumähnliche Bildvorstellungen, aber NIE richtige hypnopompe oder hypnagoge Halluzinationen. Es bleiben reine Vorstellungen.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Jezebel - 29.06.2019

(28.06.2019, 18:42)Ceesbe schrieb: Im Frühstadium sind sie normalen Gedanken recht ähnlich. Je tiefer man sinkt, je weiter der Einschlafprozess fortschreitet, desto traumähnlicher werden sie. Frühe Hypnagogien würde ich als chaotischer, weniger alltagsnah, meinetwegen auch "sinnloser" beschreiben. Späte Hypnas sind eher wie kurze Traumsequenzen.

Je länger ich beim Einschlafen bewusst bleibe, desto bewusster ist mir auch, dass ich gerade einschlafe. Dieses Bewusstsein nehme ich teilweise mit in den Traum und ich werde auch ohne WILD klar. Einfach durch das Wissen, dass ich gerade eingeschlafen bin.

1. den absatz verstehe ich nicht ganz, meinst du jetzt frühe hypnas sind sinnloser als tiefere? das leuchtet mir ein, aber am anfang schreibst du ja, frühe hypnas sind den normalen gedanken recht ähnlich. das widerspricht sich für mein empfinden, da "normale gedanken" ja eben eher NICHT "sinnlos" sind (tja, kommt drauf an, bei wem :-D )

2. Das ist cool! das wissen, dass du eingeschlafen bist. aber was WEISST du da, was denkst du darüber, oder wie fühlt sich das an?

(28.06.2019, 22:00)Liri schrieb: Meine Hypnagogien sind wie Mini-Träume. Also komplett anders als die üblichen Gedanken. Ich bin in einer Szene drin, in der tatsächlich etwas passiert, wenn auch nur kurz, und das Ganze lebensecht. Auch z.B. Stimmen höre ich sehr genau, nicht wie eine Erinnerung, sondern komplett realistisch.

ist das dann nicht wie ein tagtraum?

(29.06.2019, 07:52)Lucinda schrieb: Ich finde die Idee, Hypnagogien mit Gedanken zu vergleichen und Übergänge zu beschreiben sehr interessant.

Mir fällt auch auf, dass für manche Personen Farbwahrnehmungen schon Hypnagogien sind - für andere bereits ganze Bilder.

Früher dachte ich, von Hypnagogien erst sprechen zu können, wenn bereits nicht vorhandene Stimmen oder Geräusche oder z. B. Gesichter wahrgenommen werden.  

Ich frage mich gerade, ab wann ist ein Gedanke eigentlich ein Gedanke? - Wenn man sich selbst innerlich sprechen hört, also mit sich selbst in Zwiesprache ist? - Oder ist bereits der Eindruck selbst, das hinterlassene Gefühl schon ein erster Gedanke?
Also macht man sich Gedanken über Eindrücke? 

denken und fühlen - gleichzeitig? immer gleichzeitig? immer abhängig voneinander? oder nicht...? wer weiß... interessant...


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Liri - 29.06.2019

Zitat:ist das dann nicht wie ein tagtraum?

Ein Tagtraum ist für mA etwas ganz anderes, nämlich ein verträumtes sich-vorstellen einer bestimmten Szene oder Handlung.
Oder meinst du "Halluzination"?
Diese habe ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass das dann ähnlich wäre, wenn jemand sie hätte. Nur halt nicht bei geschlossenen Augen im Bett, sondern eben im vollen Wachszustand.
Ich habe - oft schon Minuten nach dem Hinlegen - sehr lebhafte Traumfetzen, die sehr realistisch wirken. Das macht ziemlich Spaß und ich amüsiere mich oft darüber, was mein einschlafendes Hirn so produziert =)


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Lucinda - 30.06.2019

Für mich sind Tagträume Gedankenbilder oder Gedankenbild-Geschichten, die innerlich wahrgenommen werden bei gleichzeitig wachen und offenen Augen und Erleben der physischen Wirklichkeit.

Wenn ich diese bewusstseinsmäßig einordnen sollte, würden Tagträume zwischen Gedanken und Hypnagogien stehen. Wenn ich sie räumlich verorten sollte, dann lägen sie panoramamäßig (wie bei einer 180°- Kinoleinwand) hinter der physischen, bildlichen Welt.

Für mich sind Hypnagogien konkreter, stabiler und "wirklicher" im Erleben, also näher Richtung Traum. Da aber die Bewusstheit noch deutlicher wach ist und teilweise die physische Welt erfahren wird, ist es im Erleben eine Vermischung der realen, bewussten Welt und des Übergangs zum Traum.

Es soll aber auch eine Form des Tagträumens geben, in der Personen häufig tiefer in "ihre Welt" abtauchen, was dann als "maladaptives" Tagträumen bezeichnet wird.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Viltrudis - 30.06.2019

Zitat:Gedanken hingegen entstehen meiner Meinung nach durch mein Bewusstsein, meinem bewussten Denken.
Oh wow. Da bist du quasi mein Gegenteil.^^

Bei 95% meiner Gedanken kann ich nicht so recht sagen, wo sie herkommen. Mein Geist ist (und war immer schon) fragmentiert und könnte modellhaft auf verschiedene semi-autonome Einzelteile aufgeteilt werden². Wenn ich automatisches Schreiben betreibe, hab ich auch quasi die Auswahl zwischen verschiedenen Sendern. Ich kann mit einem Schaumlöffel den Bullshit von der Oberfläche der Gedankenwelt abschöpfen (was absoluten Quatsch erzeugt) oder ich kann in spezifische Richtungen bohren.

Für mich gilt eigentlich: Hypnagogien sind Gedanken. Visuelle Gedanken, Auditive/musikalische Gedanken, verbale Gedanken, usw. Je näher an den Traum es herangeht, desto mehr werden diese Gedanken plastisch, d.h. die Instanz, die für die Wahrnehmung zuständig ist, das "sich selbst in die Welt gesetzt erleben" nimmt die Gedanken heran und baut daraus eine (Traum-)Szene.


² höchstwahrscheinlich tragen über längere Zeit erlebte Traumata oder Dysphorie zu einer im Allgemeinen stärkeren Fragmentierung bei, vllt ist es aber auch durch Autismus schon etwas vor-angelegt. Es gibt jedenfalls da eine gewisse Überlappung bei verschiedenen Arten von Neurodivergenz.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - glider - 30.06.2019

Irgendwie finde ich es spannend, mir (philosophische) Gedanken über dieses Thema zu machen:

Zitat:Für mich gilt eigentlich: Hypnagogien sind Gedanken. Visuelle Gedanken, Auditive/musikalische Gedanken, verbale Gedanken, usw. Je näher an den Traum es herangeht, desto mehr werden diese Gedanken plastisch, d.h. die Instanz, die für die Wahrnehmung zuständig ist, das "sich selbst in die Welt gesetzt erleben" nimmt die Gedanken heran und baut daraus eine (Traum-)Szene.
 
Ja, das sehe ich eigentlich auch so. Aber für mich sind es unbewusste Gedanken, aus denen Hypnas und Traumszenen entstehen.
In Tagträumen verstricke ich mich mit bewussten Gedanken. Ich erfinde Geschichten mit 'Was wäre wenn...'. Als Primarschulkind verlor ich mich so während dem langweiligen Unterricht stundenlang in meine Fantasiewelt - bis irgendein Lehrer eine Antwort von mir wollte  grin
Wenn ich beim WILD in Gedanken z. B. wünsche : 'Zeig mir mein Traumhelfer!' Bis ich in einer Traumszene bin, ist es dann eben auch wieder bewusstes Träumen. Dasselbe gilt, wenn es mir gelingt bewusst in die Hypnas einzusteigen.
Mein von Gnutl zitiertes Statement ist daher tatsächlich falsch: statt Gedanken hätte ich wohl Tagträume schreiben sollen.


Wie seht ihr das?


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Lucinda - 30.06.2019

(30.06.2019, 13:07)glider schrieb: Mein von Gnutl zitiertes Statement ist daher tatsächlich falsch: statt Gedanken hätte ich wohl Tagträume schreiben sollen.

Wie seht ihr das?

Die Frage bezieht sich jetzt auf: "Tagräume hingegen entstehen meiner Meinung nach durch mein Bewusstsein, meinem bewussten Denken."?

Wenn ich das auf meine Tagträume beziehe, dann gibt es einen Impuls dafür, entweder ein auslösendes Gefühl oder eine Fragestellung. Und Geschichten, also die Weiterschreibung denke / dachte ich nicht unbedingt gezielt, sondern sie entwickelt(e) sich - im Wechsel von Gefühlen und Ideen.

Auf Hypnagogien bezogen stelle ich zwischendurch fest, dass ich meine gerichteten Gedanken gar nicht mehr denke, sondern sich etwas anderes entwickelt und ich dann deswegen erwache - mit der Wahrnehmung bzw. der Frage: Huch, wie bist du denn dahin gekommen? - Und mit dem Gedanken und Erwachen verschwindet oft auch die Erinnerung an den Weg dorthin.
Das sind dann aber Hypnagogien auf gedanklicher Ebene. - Wie bisher eingeordnet, glaubte ich Hypnagogien sind erst solche, wenn Stimmen, Geräusche, Bilder oder Gestalten erscheinen. 


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - glider - 30.06.2019

Zitat:Das sind dann aber Hypnagogien auf gedanklicher Ebene. - Wie bisher eingeordnet, glaubte ich Hypnagogien sind erst solche, wenn Stimmen, Geräusche, Bilder oder Gestalten erscheinen. 
Ja, das sehe ich auch so und zusätzlich können sensorische Dinge passieren, wie Vibrationen, vom Bett abheben, was alles auf Hypnagogien zutrifft, aber nichts mit Gedanken zu tun hat.


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Jezebel - 01.07.2019

tagträume sind für mich geschichten, die ich mir ausdenke, im wachzustand. die kann bewusst steuern und mache das auch. geht alles von mir aus. bestes beispiel: erotische phantasien.

diese übrigens wiederholt man ja gerne immer wieder gleich - da ist es dann automatisiert, man kann aber beliebig eingreifen und doch was ändern, falls man möchte.

oder wie seht ihr das, was sind tagträume?

begriffe, sprache, dieses wirrwarr, nerv...


RE: hypnagogien - was unterscheidet sie von gedanken? - Lucinda - 01.07.2019

Ich glaube, ich sollte wieder mehr "Tagträumen". - Vielleicht hat diese Form des Imaginationstrainings einen produktiven Einfluss auf die Klartraumhäufigkeit.  big

Meine kurzen Tagträumereien beziehen sich hauptsächlich auf die Alltags- oder Zukunftsplanung.

Früher in der Kindheit waren das mehr so "Heldenphantasien", James Bond war mein Vorbild. - Ich wollte immer jemanden "retten".

Heute finde ich das nicht mehr so interessant.

Natur, Landschaften und ausgefallene Gebäude faszinieren mich. - Eigentlich dasselbe wie im Traum. lol