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Erlernen des Klarträumens - Druckversion

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Erlernen des Klarträumens - Ethel - 29.11.2020

Hallo liebe Forumsmitglieder , 

seit vielen Jahren versuche ich immer wieder , das Klarträumen zu erlernen. Das gelingt mir aber nicht , weil ich ein gedankliches Problem habe. Immer wenn ich mir die kritische Frage stelle und meine Umgebung nach Traumzeichen untersuchen will , kommt der Gedanke "Das funktioniert doch sowieso nicht !". Dieser Gedanke raubt mir die Motivation , sodass ich das Klarträumen nicht erlernen kann. Könnt ihr mir bei diesem gedanklichen Problem weiterhelfen ?

viele Grüße
Ethel


RE: Erlernen des Klarträumens - Viltrudis - 29.11.2020

Ähm - es funktioniert aber? ^^

Ist das Problem, dass du glaubst, dass es bei dir nicht funktioniert, oder allgemeiner? Wenn ersteres, warum gerade bei dir? Wenn zweiteres ... naja okay, ich denke da gibt es dann genügend Erfahrungsberichte, die das stützen.

Bzw. was genau funktioniert nicht? Im Traum einen Check zu machen? Das ist nicht unbedingt notwendig, um Klarzuwerden... die Beschäftigung mit dem Thema (oder den Träumen allgemein) hat bereits einen merklichen Effekt.


(By the way, meinen ersten Klartraum hatte ich zu einer Zeit, als ich noch nicht wusste, dass es das gibt und sogar überzeugt war, dass es sowas gar nicht geben kann.^^)


RE: Erlernen des Klarträumens - Ethel - 26.01.2021

Ich kann es mir einfach nicht vorstellen , dass das bloße Durchführen von RCs das kritische Bewusstsein stärken soll. Mit dem bloßen Durchführen von RCs meine ich das Durchführen von RCs ohne vorher in der Umgebung nach Traumzeichen Ausschau zu halten.

viele Grüße 
Ethel


RE: Erlernen des Klarträumens - Liri - 26.01.2021

Tut es ja auch nicht.


RE: Erlernen des Klarträumens - Lucinda - 26.01.2021

Hallo Ethel,

das Ergebnis des RCs ist das Traumzeichen.

Beim regelmäßigen Hinterfragen mit Betrachten der Hände z. B. passiert das automatisch auch im Traum, weil es selbstverständlich geworden ist. 
Ich bin mir sicher, dass meine Hände im Wachleben nicht durchsichtig schimmern oder dass sich Finger automatisch verändern.
Wenn ich das im Traum sehe, bin ich mir sicher, dass ich träume. 

Ich habe gerade überlegt, wovon ich mir sicher bin: Hier in der physischen Welt kann ich nicht ohne Hilfsmittel (wie z. B. ohne Flugzeug, ohne Fallschirm) fliegen - da bin ich mir sehr sicher.

Im Klartraum weiß ich, dass ich das nicht brauche. Selbst in einem präluziden Traum würde ich das automatisch anzweifeln, dass ich nicht einfach so fliegen könne - das wären wenn dann eher innere Hindernisse. 

Uwe Borchers Hypnose hat mir dabei geholfen: https://www.youtube.com/watch?v=MyeDV6fV7tg&t


RE: Erlernen des Klarträumens - Rhetor - 26.01.2021

(26.01.2021, 15:50)Ethel schrieb: Ich kann es mir einfach nicht vorstellen , dass das bloße Durchführen von RCs das kritische Bewusstsein stärken soll. Mit dem bloßen Durchführen von RCs meine ich das Durchführen von RCs ohne vorher in der Umgebung nach Traumzeichen Ausschau zu halten.

Ich würde bei solchen "unmotivierten" Traumchecks noch eine weitere Unterscheidung treffen:

Führt man sie durch, nachdem man z.B. von einer App oder seinem elektronischen Kalender daran erinnert wurde? => kaum wirksam, da hast du vollkommen recht.

Hat man sich dagegen selbst, von sich aus daran erinnert, beweist das zumindest ein allgemein höheres Level an Achtsamkeit und vorausplanender Erinnerungsfähigkeit.
Das macht die Traumchecks an sich noch nicht wirksamer, ist aber als Indiz dafür zu sehen, dass man grundsätzlich – ob mit oder ohne Traumchecks – höhere Erfolgsaussichten in puncto Klarträumen hat.

Aber natürlich gibt es kein vernünftiges Argument, weshalb man die Checks nicht an Traumzeichen knüpfen sollte. Denn Traumzeichen im Wachleben begegnen einem jeden Tag massenhaft, wenn man nicht total vernagelt ist und alles für "normal" hält.

P.S.: Und ja, ich schreibe aus Prinzip lieber "Traumchecks" als "reality checks", denn wenn sie "positiv" ausfallen, bedeutet das ja schließlich "ich träume" und nicht "ich befinde mich in der (Wach)realität".


RE: Erlernen des Klarträumens - Ethel - 26.01.2021

Hallo Lucinda ,


Zitat:Beim regelmäßigen Hinterfragen mit Betrachten der Hände z. B. passiert das automatisch auch im Traum, weil es selbstverständlich geworden ist. 



Was genau soll ich hinterfragen ? Meine Umgebung oder den Zustand meiner Hände ?


Hallo Rhetor ,


Zitat:Führt man sie durch, nachdem man z.B. von einer App oder seinem elektronischen Kalender daran erinnert wurde? => kaum wirksam, da hast du vollkommen recht.

Hat man sich dagegen selbst, von sich aus daran erinnert, beweist das zumindest ein allgemein höheres Level an Achtsamkeit und vorausplanender Erinnerungsfähigkeit.
Das macht die Traumchecks an sich noch nicht wirksamer, ist aber als Indiz dafür zu sehen, dass man grundsätzlich – ob mit oder ohne Traumchecks – höhere Erfolgsaussichten in puncto Klarträumen hat.

Ich erinnere mich immer selbst und ohne Hilfsmittel und automatisch daran , dass ich mal wieder ein Traum-Check bzw. Reality-Check durchführen könnte. Ist das nicht bei allen so ?

viele Grüße
Ethel


RE: Erlernen des Klarträumens - Rhetor - 26.01.2021

(26.01.2021, 18:33)Ethel schrieb: Was genau soll ich hinterfragen ? Meine Umgebung oder den Zustand meiner Hände ?

Am besten beides.
Denn ein Traumcheck "Hmm, ganz normal: sieben Finger, also wohl doch kein Traum" wird im Nachhinein meist als sehr ärgerlich empfunden


Zitat:Ich erinnere mich immer selbst und ohne Hilfsmittel und automatisch daran , dass ich mal wieder ein Traum-Check bzw. Reality-Check durchführen könnte. Ist das nicht bei allen so ?

Nein, sonst hätte ich es auch gar nicht erwähnt.
In den vergangenen 16 Jahren gab es hier immer wieder User, die zugaben, sich elektronisch daran erinnern zu lassen shoulder


RE: Erlernen des Klarträumens - Lucinda - 26.01.2021

(26.01.2021, 18:33)Ethel schrieb: Hallo Lucinda ,

Was genau soll ich hinterfragen ? Meine Umgebung oder den Zustand meiner Hände ?

Die eigene Wachheit / den geistigen Bewusstseinszustand:

Ist das ein Traum? Träume ich?


RE: Erlernen des Klarträumens - Ethel - 26.01.2021

Ich habe mir folgende Vorgehensweise überlegt :

Schritt 1 : Ich stelle mir die Frage , ob ich wach bin oder träume. Gleichzeitig versuche ich einzusehen , dass ich es gerade nicht wissen kann , ob ich wach bin oder träume.

Schritt 2 : Ich untersuche meine Umgebung nach Traumzeichen.

Schritt 3 : Ich führe 1 - 3 Realitäts-Checks durch. 

Schritt 4 : Ich formuliere die Erkenntnis aus Schritt 3 als Aussage. Das heisst , wenn die Realitäts-Checks anzeigen , dass ich wach bin , dann sage ich : "Ich bin wach !" und wenn die Realitäts-Checks anzeigen , dass ich träume , dann sage ich : "Ich träume !".

Ist diese Vorgehensweise sinnvoll ?

viele Grüße 
Ethel


RE: Erlernen des Klarträumens - Lucinda - 26.01.2021

(26.01.2021, 18:59)Ethel schrieb: Gleichzeitig versuche ich einzusehen , dass ich es gerade nicht wissen kann , ob ich wach bin oder träume.
Das hat mich gerade etwas "stolpern" lassen.

Da es der Erkenntnis widerspricht: "Ich träume" oder "ich bin wach". 

Ich schaue während des Tages manchmal auf meine Hände und prüfe, ob alles so ist wie es "sein sollte". 
Die Idee dies zu tun passiert dann nach einiger Zeit im Traum ebenfalls. Ich verspüre die Aufforderung, doch mal zu schauen. 
Manchmal möchte ich es gar nicht und lasse mich von meiner inneren Stimme davon überzeugen, es zu tun: "Ach, komisch."

Heute morgen im Traum stellte ich einfach fest, dass an der Umgebung etwas anders war und dass sie sich veränderte. Dafür brauchte ich keinen RC. Mache manchmal jedoch zusätzlich einen RC um das Traumbewusstsein zu stärken.


RE: Erlernen des Klarträumens - Ywen - 27.01.2021

Ich bin auch noch Anfänger und stelle (ebenfalls) fest, dass es alles nicht so leicht ist, wie einem die Bücher glauben lassen wollen.
In diesem (neuen) Anlauf, Klarträume zu lernen, versuche ich es mal wieder seit November letzten Jahres.
Ich verwende die LaBerge-Methode für den RC:

- Traumzeichen erkennen oder ungewöhnliche / untypische Situation
- RC (2 unterschiedliche Techniken, um sicher zu gehen)
- dann „ok, ich träume nicht - aber was wäre, wenn ich jetzt träumen WÜRDE?!“ 
- mir entsprechend vorstellen, ich läge gerade im Bett und wäre eine Traumfigur wie in einem Puppenhaus
- Umgebung und Körper begutachten, Stimmung einfangen, vorstellen, das wäre jetzt also ein Traum
- Affirmation „Das nächste Mal, wenn ich träume, werde ich mich daran erinnern zu erkennen, dass ich träume!“

Diesen RC mache ich 15-20 mal jeden Tag, und stets von selbst, ohne App oder Erinnerungssignal.
Morgens erinnere ich mich an 1-5 Träume (im Schnitt 2-3), manchmal - wie Heute - aber auch mal ohne ersichtlichen Grund an gar keinen (gestern Morgen waren es stolze 5).
Traumerinnerung ist also extrem wankelmütig.

Ich hatte vor 2 Wochen erstmals einen echten Erfolg, ein 1-2-sekündiges falsches Erwachen.

Gott war ich happy, ich dachte, jetzt ist die Tür auf, ab jetzt werde ich endlich anfangen, immer öfter an RCs im Traum zu denken.
Pustekuchen.
Seit den 2 Wochen ist schon wieder Funkstille, und das trotz der ganzen (ausführlichen) RCs seit 2 Monaten.

Entweder bin ich also eine untalentierte Niete und nicht dafür bestimmt, so etwas zu erleben, oder es dauert erheblich länger, als die Bücher behaupten (oft las ich „innerhalb von 30 Tagen“^^)

Daher kann ich aus Erfahrung nur sagen: Geduld!


RE: Erlernen des Klarträumens - Rhetor - 27.01.2021

(26.01.2021, 18:59)Ethel schrieb: Schritt 1 : Ich stelle mir die Frage , ob ich wach bin oder träume. Gleichzeitig versuche ich einzusehen , dass ich es gerade nicht wissen kann , ob ich wach bin oder träume.

Schritt 2 : Ich untersuche meine Umgebung nach Traumzeichen.

Schritt 3 : Ich führe 1 - 3 Realitäts-Checks durch. 

Schritt 4 : Ich formuliere die Erkenntnis aus Schritt 3 als Aussage. Das heisst , wenn die Realitäts-Checks anzeigen , dass ich wach bin , dann sage ich : "Ich bin wach !" und wenn die Realitäts-Checks anzeigen , dass ich träume , dann sage ich : "Ich träume !".

Schritt 1 und 2 würde ich vertauschen und das "untersuchen" durch "empfänglich sein für" ersetzen.
Also beispielsweise: "Hmm, die Verkäuferin hat mir gerade ein schönes Wochenende gewünscht, dabei ist doch erst Donnerstag – oder? Oder träume ich gerade?"

Und "versuche einzusehen" klingt zu intellektuell philosophisch. Das sollte vielmehr eine längst verinnerlichte Grundeinstellung sein.

Bei Schritt 4 würde ich niemals "Ich bin wach" sagen. Erstens konterkarriert es die Grundeinstellung, dass man gerade träumen könnte. Denn grundsätzlich jeder Traumcheck kann auch falsch negativ sein – ungünstigstenfalls auch drei verschiedene hintereinander.
Zweitens ist dadurch einfach nichts gewonnen. Denn auch wenn man sich nicht extra daran erinnert, dass man gerade wach ist, wird man schon nicht leichtsinnigerweise vom Hochhaus springen und zu fliegen versuchen. Dass die Einstellung "ich bin wach" ohnehin den default-Wert darstellt – leider auch im Traum – macht das Klarträumen ja gerade so schwierig.

"Ich träume!", im Falle eines eindeutig positiven Traumchecks, ist ok, aber ich würde es ergänzen, um sicherzustellen, dass es nicht bei einem leeren Spruch bleibt:
"Ich träume, also kann ich jetzt ..."
Während es für erfahrenere Klarträumer*innen auch interessant sein kann, den Traum im klaren Bewusstseinszustand einfach weiterlaufen zu lassen, empfehle ich Anfänger*innen immer, mindestens eine (am besten vorher geplante) Aktion zu versuchen, die im Wachleben nicht (problemlos) möglich ist: Fliegen, durch die Wände gehen, den Chef beleidigen ...
Dies bringt zum einen den Vorteil, dass man nicht gleich wieder vergisst, dass man gerade träumt (ja, das ist leider gar nicht so unwahrscheinlich). Und zum anderen hat man dann am nächsten Tag zumindest ein deutliches Indiz dafür, dass man wirklich (einigermaßen) klar war – falls es sich im Nachhinein doch nicht so eindeutig angefühlt haben sollte.


RE: Erlernen des Klarträumens - Ethel - 27.01.2021

An Rhetor : Ok , hier die von dir korrigierte Methode :

Schritt 1 : Ich bin empfänglich für Traumzeichen.

Schritt 2 : Wenn ich ein Traumzeichen bemerke oder wenn ich wieder mal zufällig den Gedanken habe , dass ich wieder die Realität hinterfragen könnte , dann stelle ich mir die Frage , ob ich wach bin oder träume.

Schritt 3 : Ich führe 1 - 3 Realitäts-Checks durch.

Schritt 4 : ?


Anmerkungen : Schritt 1 ist keine aktive Handlung , sondern eine passive (oder reaktive ?) Geisteshaltung. Die anderen Schritte sind aktive Handlungen. Bei Schritt 4 weiß ich nicht , was ich machen soll bzw. ob es überhaupt einen Schritt 4 geben muss. Kann man diese Methode weiter optimieren ?

viele Grüße
Ethel


RE: Erlernen des Klarträumens - Rhetor - 28.01.2021

"Schritt 1" sollte idealerweise Teilaspekt einer allumfassende Geisteshaltung sein. Kritisches Bewusstsein, wie wir es üblicherweise nennen, erstreckt sich auf alle Lebensbereiche, und ist, denke ich, auch nicht scharf zu trennen von dem Begriff der Achtsamkeit.
Auch wenn es hierzu keine Studie gibt, bin ich fest davon überzeugt, dass erfolgreiche Klarträumer*innen seltener in Hundekacke treten. Umgekehrt haben Leute, die vor die Straßenbahn laufen, weil sie auf ihr Handy kucken (leider schon echt erlebt fear ), eher seltener Klarträume, glaube ich (selbst wenn die Bahn noch rechtzeitig bremsen kann).

Bei Schritt 4 müsstest du, wenn du schon so algorithmisch vorgehen möchtest wink1 , eine Fallunterscheidung treffen:

– positiv: Ich probiere etwas aus, das ich mir für diesen Fall (Klartraum) vorgenommen hatte.

– negativ: Ich bin stolz auf mich, dass ich kritisch genug war, um einen Traumcheck durchzuführen . Und auch wenn dieser nicht unmittelbar das erwünschte Resultat gebracht hat, bin ich überzeugt davon, dass ich mittel- und langfristig davon profitiere.