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Den Dämonen Nahrung geben - ichbinmehr - 23.06.2023

Den Dämonen Nahrung geben



Den Dämonen Nahrung geben - Buddhistische Schattenarbeit (Video 35 Minuten)


Zitat:Ein(e) Meister(in) der Dämonen ist der oder die König(in), der/die den Thron seiner/ihrer Unterwelt an- und einnimmt und damit volle Verantwortung für seine/ihre Dunkelheit übernimmt. Solange der Thron unbesetzt bleibt, setzen die inneren Dämonen sich immer wieder darauf und übernehmen die Kontrolle. Deswegen steht Lucifer, der Fürst der Unterwelt, letztlich für den Lichtbringer.

Zitat: Chris Durden


In meiner heutigen Schattenarbeitsübung hat sich der goldene Neckar in bedingungslose Liebe verwandelt.
Ohne den Dämon, der mir diesbezüglich immer wieder auf die Füße getreten ist, hätte ich diesen Aspekt nicht gesehen, weil ich einen sehr hohen und perfektionistischen Anspruch an mich und andere Menschen habe. Dabei habe ich oft nicht erkannt, dass ich Menschen überfordere.

Ich bin dem Dämon, der sich in Form einer Hydra mit vielen Köpfen und über so einen langen Zeitraum immer wieder zeigte, sehr dankbar für seine Beharrlichkeit, die ich oft nicht verstanden hätte. Der Dämon wird zur Hydra, damit man ihn endlich wahrnimmt. Wenn ein einzelner Dämon zur Hydra wird, dann deshalb weil man den ersten Dämon übersehen hat. Je nachdem wie weit sich den Dämon aufspaltet, hat man womöglich eine ganze Gruppe, ein ganzes Land oder die ganze Welt gegen sich. Ich stehe gerade mit offenem Mund vor dieser Erkenntnis. Wow!  shocked  lol

Durch Chris verstand ich etwas mehr. Es ist auch möglich, die Umkehr dieses Prozesses zu erfahren, dann zeigt sich der Verbündete wie Chris ihn nennt, mit ebenso viele Köpfen und wirkt als Unterstützer. Das ist es wohl, wenn erwachte Menschen sagen, die ganze Welt würde mit ihnen aufwachen oder aufstehen. In dem Moment lösen sich auch die Projektionen auf die äußere Welt etwas auf, weil man erkennt, dass alles ein Spiegel des eigenen Inneren ist.

Ich befinde mich derzeit mitten in diesem erstaunlichen Prozesses, weil ich zusehen kann, wie persönliche Konflikte auf der Weltbühne endlich eine Stimme bekommen. Es ist unglaublich, wie das Thema, das ich zuvor in meinem eigenen Inneren bearbeitet habe, plötzlich auf die kollektive Ebene übergeht. Das ist wirklich erstaunlich für mich als Individuum und eröffnet mir einen transpersonalen Zustand der Allverbundenheit, der das kollektive Unbewusste umfasst.

Ohne die sprachliche Unterstützung von Chris, wäre mir diese Erkenntnis gar nicht so klar bewusst geworden, obwohl ich das jetzt seit fast 3 Jahren täglich so erfahre. Ich bin heute so dankbar für diese Erkenntnis und die sprachliche Begleitung meiner intuitiven Erfahrung, denn nur so kann ich sie vollständig integrieren. Es ist wirklich faszinierend zu erkennen, dass dieser magische Effekt immer ein Teil des Integrationsprozesses ist. Es betrifft die transpersonale Ebenen, über die die normale Psychologie, die sich hauptsächlich mit der individuellen Persönlichkeit beschäftigt, oft nicht spricht.

Das Phänomen gibt es aber auch umgekehrt und kann psychotische Züge und Verfolgungswahrnehmungen annehmen. Da ich ja eine Psychose erlebt hatte, kann ich sagen: Genießen kann man das überspringen auf die transpersonale Ebene nur, wenn man das auf eine positive Weise erfährt.

Chris´ Videos sind von unschätzbarem Wert, und ich möchte ihm von Herzen für seine wertvolle Arbeit danken!

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass manche Menschen vielleicht noch nicht bereit für die Schattenarbeit sind. Während meiner Beschäftigung mit Traumatherapie hatte ich einen großartigen Lehrer für Schattenarbeit, der jedoch seine eigenen traumatischen Erfahrungen als Opfer noch verdrängt hatte. Er konnte nur durch den Zugang zu früheren Inkarnationen auf der Objektstufe (C.G. Jung) einen Zugang zu diesen Themen finden.

In diesem Leben jedoch waren seine Erfahrungen als Opfer hinter einer massiven Abwehrmauer verborgen und an Hand seiner Handlung, wie ich feststellen musste, nicht voll integriert. Auf gewisse Weise fühlte ich ich mich immer dazu verpflichtet, diesen Teil für ihn zu verkörpern. Ich tat das auch aus eigener Abhängigkeit, bis ich mich davon löste. Da ich aus einer Symptomträger Rolle komme, musste ich das durchbrechen, obwohl er ein wirklich toller Lehrer war.

Am Ende blieb er förmlich in der Schattenarbeit stecken, während ich meine vorübergehende Identifikation mit der Dunkelheit durch die Annahme des Opfer seins, wieder loslassen konnte. Ein entscheidender Punkt dieses Feststeckens in der Identifikation mit der Dunkelheit war das unbewusste verinnerlichte Täterintrojekt. Täterintrojekte sind Täter-loyale Anteile, die in der Regel der Abwehr von Ohnmacht und Scham und dem Erhalt der Bindung zum Täter dienen, wobei die Folgen häufig Selbstbestrafung, Autoaggression oder auch gefühlte eigene Täterschaft darstellen, etwa durch die übernommenen Ansichten der Täter:

du bist selbst schuld,
bist nichts wert,
verdienst es nicht anders,
bist ein Nichts,
hast es ja so gewollt,
wolltest es doch auch,
hat dir doch Spass gemacht.

Diese Ansichten übernehmen Traumatisierte oft selbst, ihr Selbstbild ist oft von Verachtung, Wert- und Respektlosigkeit und manchmal regelrechtem Hass auf sich selbst (oder andere) geprägt.

Diese verinnerlichten Täterintrojekt, sind eine Gefahr auf dem Pfad der Schattenarbeit. Es passiert in der Anname des Schattens leicht, dass der gesunde Opferschutz verloren geht. Manchnmal verschwimmen da die Grenzen, weil man sie selbst noch nicht klar erkannt hat. So ist das meinem Lehrer passiert. Er konnte sein Schattenarbeiter Ego nicht mehr loslassen. Die Begegnung mit ihm war mir eine Warnung und trotzdem neige ich immer wieder dazu, noch zu wenig zu sehen, wo Menschen erstmal Schutz und eine Anerkennung ihrer Verletzlichkeit brauchen. Es ist wichtig, dass wir Gut und Böse sicher unterscheiden können, da die Arbeit mit dem Schatten sonst zu einer gefährlichen Sackgasse werden kann. Durch meine Begegnung mit meinem Lehrer erkannte ich, dass eine zu frühe Schattenarbeit tatsächlich Gefahren birgt, da manche Erfahrungen zuvor therapeutisch aufgearbeitet werden müssen.

Manchmal wünsche ich mir sehnsüchtig ein Gegenüber, dem ich auf dieser transpersonalen Ebene auf Augenhöhe begegen kann. Ich denke dass ist mein persönlicher Grund, warum ich da manchmal in so einem übermässigen Ausmaß beharrlich bin und zu wenig Mitgefühl mit den Bedürfnissen andere Menschen habe. Ich bin sicher, dass alle Menschen intuitiv wissen, was für sie richtig ist und welche Methoden ihnen helfen können. Manchmal braucht jemand eine andere Herangehensweise und Unterstützung. Ich möchte an der Stelle loslassen auch wenn dieses für mich bedeutet, dass ich in der Konsequenz dieser Entscheidung mit meiner Betrachtung in dieser Welt sehr alleine bin.

Zur Zeit beobachte ich häufig den Moment, wo ein Dämon sich in Leerheit auflöst. Ich finde Chris´s Herangehensweise eine Situation mit dem Dämon einfach mal nur zu beobachten auch sehr interessant, weil ich immer noch sehr dazu neige in Aktionismus über zu gehen. Ich werde mal versuchen, diese Übung öfters anzuwenden, insofern ich das schaffe. Ich werde mir eine Post in Zettel an den PC kleben.  lol


Wer eine tiefere Beschäftigung mit dem Thema "Arbeit mit Dämonen" sucht, findet in Tsültrim Allione´s Buch - Den Dämonen Nahrung geben. Buddhistische Techniken zur Konfliktlösung - eine gute Anleitung dazu.

Auf Audible gibt es auch eine sehr abgespeckte und auf das essentielle gekürzte Hörbuch Variante von "Den Dämonen Nahrung geben" - die man gut nutzen kann, um die Begegnung mit den Dämon in Form einer Art Aufstellungsarbeit zu erlernen.



RE: Den Dämonen Nahrung geben - Bultungin - 26.06.2023

Ich hatte dazu mal eine Kurzanleitung verfasst:

.pdf   Dämonen-Chöd_Kurzanleitung.pdf (Größe: 75,29 KB / Downloads: 78)



Das Protokoll dazu:

.pdf   Dämonen-Chöd_Protokoll.pdf (Größe: 13,79 KB / Downloads: 69)



Und eine Kurzübersicht der Methode mit Erklärung:

.pdf   Dämonen-Chöd_Das Füttern der Dämonen.pdf (Größe: 115,58 KB / Downloads: 85)


RE: Den Dämonen Nahrung geben - ichbinmehr - 26.06.2023

Das mit den Abgöttern war ein guter Tipp für mich. Danke!