(Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - Druckversion +- Klartraumforum (https://www.klartraumforum.de/forum) +-- Forum: Community (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: Philosophie und Psychologie (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=20) +--- Thema: (Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL (/showthread.php?tid=6916) |
(Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - mfg85 - 18.10.2008 Hi zusammen, angeregt durch Fiodras Beitrage im Thread zum Thema Farben wollte ich etwas mehr darüber erfahren. Meine schönsten Klarträume beinhalten stark-leuchtende Farben, die für mich keineswegs die von Fiodra angesprochene Unechtheit verdeutlichen, eher eine andere, eine emotionale Realität. Es entstand ein Nachrichtenwechsel, den wir nun ins Forum verlegen möchten, um eine breitere Diskussion zu ermöglichen. Die Fragen, die in den beiden Nachrichten gestellt werden, sind nun hier an alle gerichtet. Anfänglich geht es um die Farbwahrnehmung an sich, später um den Verlauf der Wahrnehmung bzw. warum die sinnliche Wahrnehmung verblasst. Zusammenfassung der bisherigen Fragen: <ul> <li> Inwiefern seht ihr eine Korrelation zwischen Farben und Emotionen in Träumen? <li> Wie sind die Unterschiede in eurer Farbwahrnehmung im Verlauf bis heute? <li> Seht ihr in einer starken FarbSättigung ein Zeichen der Unechtheit des Traumes? <li> Habt ihr manchmal Träume aus eurer Kindheit? Sind diese dann emotional? <li> Wie ist euer Bezug zur Kindheit und späteren Vergangenheit generell? </ul> Es folgt ein Zitatausschnitt von Fiodra, worauf ich mich beziehe, dann die meine ursprüngliche Anfrage gefolgt von Fiodras Antwort: Zitat:Fiodra: Zitat:mfg85: edit: fragen eingefügt Re: (Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - mfg85 - 18.10.2008 // (Teil 1) Zitat:fiodra: Re: (Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - mfg85 - 18.10.2008 // (Teil 2) Zitat:fiodra: Re: (Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - fiodra - 18.10.2008 Die oben dargestellte Diskussion hat offenbar mein Unbewusstes aktiviert und ich hatte heute morgen einen für mich sehr eindrücklichen Traum, der auf das Thema bezug nimmt: Ich befand mich an der Strasse meiner Kindheit, dort, wo sie am Waldrand endete, bei der Waldhütte. Ich schaute mich um, da war ein Stein an der Kreuzung, auf dem wir als Kinder jeweils sassen. Ich musste als Knabe hochklettern, um auf ihm zu sitzen. Aus meiner jetzigen erwachsenen Perspektive war der Stein eher klein. Ich hatte wie früher mein rotes Trottinett (=Kinderroller) und ich rief Peter, meinen Jugendnachbar, er solle doch schauen, mein Trottinett hier, wie früher. Ich wandte mich zu Peter hin, doch da war nicht Peter, da war ich als kleiner Junge, vielleicht 3-4 Jahre alt. Ich lag bäuchlings auf dem Boden und badete voller Überfluss und Lebensfreude in den reichlich vorhandenen farbigen Herbstblättern. Als ich diese Szene sah wurde ich tief traurig und erwachte mit Tränen. Was mich berührte, war meine ungebrochene Zuversicht und mein grosses Vertrauen ins Leben, die ich damals hatte. Am Frühstückstisch weinte ich deshalb wie ein Schlosshund. Re: (Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - mfg85 - 18.10.2008 Vielen Dank, Fiodra, erstmal für deine ausführliche Antwort. Es gab ja das Experiment, Probanten den ganzen Tag eine rosarot-gefärbten Brille tragen zu lassen. Tagsdarauf gaben diese Leute an, tatsächlich in rosarot geträumt zu haben. Somit hat man gezeigt, dass der Tag wesentlich den Traum prägt. Tagsüber nehme ich die Farben nicht gesondert wahr, als dass man sagen könnte, man forciert quasi eine starke Farbleuchtkraft in folgenden Träumen. Hingegen würde ich nun behaupten, wenn mein Tag eher automatisch (im Autopilot) ablief, dass dann auch die Träume blass und trüb werden. Erlebe ich den Tag bewußter, das heißt mehr spontane Aktionen, so würde ich davon ausgehen, dass auch die Träume bewußter / deutlicher werden. Dabei schließe ich diese bewußte Konzentration mit Ausrichtung auf die Traumwelt aus, sonst ists ja trivial In meinem ersten Klartraum, ohne geahnt zu haben, dass es das überhaupt gibt, waren die Farben sehr stark. Ich kam zu diesem KT durch eine starke Konzentration auf Schlaf und Entspannung. Siehe hier. In den letzten Klarträumen konnte ich häufiger das Nachlassen der Sättigung feststellen. Die KT haben mehr und mehr den Inhalt, mit der MetaEbene also mit den Eigenschaften des Traumes zu arbeiten. Darauf habe ich es ja angelegt, um die Möglichkeiten zu testen. Erst, wenn ich mich wieder vollends gehen lasse, mich nicht um die Eigenheiten kümmere, sondern nur die Umgebung betrachte und auf mich wirken lasse, werden die Farben wieder kräftig. Es klingt nun logisch für mich. Man kann sich nicht auf mehreres gleichzeitig konzentrieren. Und ein Traum wirkt in meinen Augen häufig als Multiplikator der Gedanken und des vorausahnenden Unterbewußtseins. Meine ursprüngliche Vermutung, das die emotionale Farbwahrnehmung mit dem Alter nachlässt, dürfte sich also für den allgemeinen Fall widerlegen lassen, schon anhand deiner Erzählung, Fiadro: Zitat:fiadro: Zitat:fiodra: Ja, kann man so sagen. Große Probleme gab es in meiner Kindheit nicht. Mich zog es schon immer in die Natur. Es war für mich der Ausgleich für alltägliche Probleme und daher rührt wahrscheinlich die Fokusierung aufs Sinnliche. Später, bis vor paar Monaten noch, hab ich diesen Ausgleich nicht mehr vollzogen. Erst jetzt flackert es wohl wieder auf und daher wahrscheinlich auch die Brücke zu damals. Ich bleibe aber bei meiner Behauptung, dass ich die Farben damals im Kindesalter viel besser emotional/sinnlich deuten konnte als heute. Die Farben hatten nicht nur bestimmte Energien, mit ihnen sind auch eindeutige Gefühle gekoppelt. Wenn ich heute bestimmte Farben wiedersehe, werden diese Gefühle wieder abgespielt. Denn neuartige Farbkonstellationen berühren mich ja nicht. Deswegen war auch meine Frage gewesen: Zitat:mfg85 Die Antwort von dir, fiadro, hat mir jedenfalls aufgezeigt, dass das Wahrnehmen nicht linear verblasst, wenn man sich nur weiterhin die Sinnlichkeiten bewahrt, die das Leben zu bieten hat. Der Fehler, den wahrscheinlich die Menschen machen, ist nach immer größeren Impressionen zu suchen, ohne zu merken, dass die kleinen Aufmerksamkeiten, die uns täglich umgeben, die schönsten Elemente bereits enthalten. Man muss wahrscheinlich lernen, eine gewisse Grundsehnsucht nach diesen Dingen zu erhalten, sonst kann man sie nicht schätzen und verliert sie. Zitat:fiodra: Du beschreibst im Prinzip genau das, was mich bewegt. Wahrscheinlich bereue ich etwas, dass ich nicht mehr dieses Kindsein erleben kann, dass ich damals die Zeit hätte viel bewußter erleben sollen. Nun, das ist jetzt mein persönliches Problem. Wie hast du die Farben in dem Traum wahrgenommen, fiodra? Vielleicht ist es ja doch so, dass die emotionale Intensität in der Realität abnimmt, wir aber in den Träumen noch vollen Zugriff auf sie erhalten können, so wie damals, als wir als Kinder durch die Emotionen / das Sinnliche das Leben lernten. Re: (Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - Dreamweaver - 18.10.2008 Zitat:mfg85 schrieb am 18.10.2008 16:14 Uhr: Ich erlebe in meinen Träumen eine sehr starke Farbwelt, die mich immer wieder berührt. Diese Farbwahrnehmung ist im Laufe der Zeit immer stärker geworden und tritt sowohl in Trüb- wie auch in Klarträumen auf. Beispiele dafür findet Ihr in meinem KT-Thread: http://www.klartraumforum.de/forum/showthread.php?tid=6896 Diese Farben sind oft so traumhaft, dass sie starke angenehme Gefühle hervorrufen; will sagen: ich bin oft zu Tränen gerührt ob ihrer Schönheit und kann stundenlang in ihnen herum schwimmen, ohne etwas verändern zu wollen. Ein Beispiel dafür ist ein klarer Flugtraum, bei dem ich in den Farben des Sonnenuntergangs gebadet habe (Traum Nr. 991), oder Traum 986, bei dem es u.a. um die Farben des Weltalls ging, aber auch eine eigenartige rosa Membran, die zwei Welten teilte und die herrlich irisierend aussah. Ein Zeichen für Unechtheit sehe ich in den Farben jedoch nicht, im Gegenteil erscheinen mir diese KTs höchst real, fast überirdisch. Ich kann bisher auch keine Verbindung zum Thema Kindheit entdecken; ich träume schon emotional von diesem Thema, aber ohne besondere Farbauffälligkeiten, die treten eher in anderen Zusammenhängen auf. Re: (Emotionale) Farbwahrnehmung im Traum+WL - fiodra - 18.10.2008 Für mich hängen Farben und Emotionen nicht direkt zusammen, wenn auch Farben Emotionen auslösen können. Gefühlvolle Träume müssen nicht unbedingt sehr farbig sein, sehr farbige Träume lösen meist ein gutes Gefühl aus. Um Farben im Alltag und auch im Traum wahrnehmen zu können, muss ich meinen Autopiloten auschalten, was für Emotionen und Gefühle nicht zutrifft. Die spüre ich heute so, wie als kleines Kind: stark, intensiv. Aber ich bin auch ein emotionaler Typ. Sehr rationale Typen sind da vielleicht anders. |