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Die 7 Bewusstseinsebenen? - SenCha - 11.06.2010 Bei studivz hab ich letztens einen Text gefunden, den ich hier gerne mal zur Diskussion stellen wollte. Es wird in diesem Text beschrieben, dass die Erkenntnisfähigkeit in sieben Stufen unterschieden werden muss, welche das Bewusstsein nacheinander durchläuft. Was haltet Ihr davon? Zitat:Engin Agathon-Ka hat dieses Thema erstellt am 05.11.2009 um 18:53 Uhr http://www.studivz.net/Forum/ThreadMessages/70a544d3b584f667/b317191066c02675 RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - ricky_ho - 11.06.2010 erinnert mich stark ein entwicklungsmodelle des bewusstseins, wie sie hier besprochen werden. diese version hier scheint mir recht eng mit bestimmten weltanschaulichen vorstellungen vermengt zu sein. da finde ich die unter dem link erwähnten ansätze (insb. ken wilbers) ansprechender. hab mal 'eher plausibel' gewählt, denn dass es so eine entwicklung gibt und sie auch ungefähr so beschrieben werden kann, denke ich schon. RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - fiodra - 11.06.2010 Ich vermute, dieses Denken kommt aus einer älteren esoterisch-okkulten Quelle (Blavatski & Co.) Auffällig ist die streng hierarchische Ordnung und die Vorstellung, dass es einen Aufstieg gibt vom niedrigen animalischen bis hin zum geistig nondualen Sein. Ähnliches Denken ist in aktuellen esoterischen Kreisen zu erkennen, die postulieren, dass die Welt zurzeit einen Bewusstseinssprung von der 3. in die 4. oder 5. Dimension oder was auch immer macht. Diese Kreise sprechen auch von aufgestiegenen Meistern etc. Ich lehne solches hierarchisches Denken ab, denn es führt zu sozialen Gefühlen der Über- bzw. Unterlegenheit, zu Führertum und zu "Eingeweihtenkreisen") Wer solches Denken liebt und für die Wahrheit hält, dem empfehle ich die Lektüre von Krishnamurti, der sich vehement aus der Theosophie herausgeschaufelt hat, obwohl, oder gerade weil die Theosophen ihn zum Messias machen wollten. Inhaltlich sind diese verschiedenen Motivationsbereiche natürlich schon vorhanden, doch sehe ich sie eher nebeneinander und nicht hierarchisch übereinander. In der Praxis laufen solche verschiedenen Motivationen häufig parallel. Die Motive für eine Verhaltensweise sind in der Regel vielfältig, nicht einfältig. Der Mensch ist nicht so einheitlich rational bestimmt, wie es gewisse Menschen gerne sehen würden, und Entwicklungen laufen nicht unbedingt von unten nach oben, vom Niederen zum Höheren. Diese Evolutionsvorstellung (Darwin lässt grüssen) halte ich für fragwürdig. GaS Fd RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - ricky_ho - 11.06.2010 (11.06.2010, 20:52)fiodra schrieb: Ich lehne solches hierarchisches Denken ab, denn es führt zu sozialen Gefühlen der Über- bzw. Unterlegenheit, zu Führertum und zu "Eingeweihtenkreisen") Wer solches Denken liebt und für die Wahrheit hält, dem empfehle ich die Lektüre von Krishnamurti, der sich vehement aus der Theosophie herausgeschaufelt hat, obwohl, oder gerade weil die Theosophen ihn zum Messias machen wollten. Ich denke man muss unterscheiden zwischen Wertehierarchien und Entwicklungshierarchien. Eine Entwicklungshierarchie wertet nicht, sondern sagt nur etwas darüber aus, was sich woraus entwickelt. Und da gibts halt verschiedene Modelle. Die Frage ist ja: findet eine Entwicklung statt? Und wenn ja, kann man da diese Entwicklung genauer beschreiben? Das kann man ja feststellen, ohne es als Wertehierarchie zu sehen. Wobei ich eben auch finde, dass in dieser Entwicklungshierarchie da oben recht viel Wertung steckt. Wenn ich sage: "Aus dem Säugling wird ein Kind und daraus ein Jugendlicher", dann hab ich eine Entwicklungshierarchie. Ist das automatisch eine Wertung? Ich glaube nicht, selbst wenn wegen Interpretation solcher Hierarchien als Bewertungshierarchie sich möglicherweise kulturell bzw. gesellschaftlich derartige Wertehierarchien dann wirklich ausgebildet haben, heisst das nicht, dass die Entwicklungshierarchie selbst als kulturelle Interpretation ohne objektive Bedeutung betrachtet werden muss. Überall werden aus Babys Kinder und dann Jugendliche, aber in manchen Kulturen werden die einen als höherwertige angesehen, in anderen die anderne, und in anderen ist es ausgeglichener. Also denke ich, wenn es eine auf irgeneine bestimmte Art ablaufende Entwicklung des Bewusstseins gibt, dann kann man die auch untersuchen und feststellen, ob man ähnlich wie bei der biologischen Entiwcklung verschiedene Stadien identifizieren kann und ähnliches, und daraus ein Modell oder eine Theorie dieser Entwicklung ableiten, ohne dass diese eine Wertung enthalten muss. Zitat:Inhaltlich sind diese verschiedenen Motivationsbereiche natürlich schon vorhanden, doch sehe ich sie eher nebeneinander und nicht hierarchisch übereinander. In der Praxis laufen solche verschiedenen Motivationen häufig parallel. Die Motive für eine Verhaltensweise sind in der Regel vielfältig, nicht einfältig. Der Mensch ist nicht so einheitlich rational bestimmt, wie es gewisse Menschen gerne sehen würden, und Entwicklungen laufen nicht unbedingt von unten nach oben, vom Niederen zum Höheren. Diese Evolutionsvorstellung (Darwin lässt grüssen) halte ich für fragwürdig. Diese Differenzierungen die du nennst erinnern mich an den Ansatz von Ken Wilber, ich weiss nicht, ob du das kennst? Ich weiss nicht, ob man solche Entwicklungsmodelle des Bewusstseins generell als Evolutionsvorstellung betrachten muss. Sicherlich gibt es die auch. Aber würdest du sagen, dass ein Mensch, der sich rein biologisch vom Embryo zum Erwachsenen entwickelt, "evolviert"? Ich denke nicht. Er "wächst" halt. Es ist eben eine Entwicklung, aber keine Evolution, sondern Wachstum, und es macht verschiedene Stadien durch (Embryo, Säugling, Kleinkind,...), wobei man diese Stadien vielleicht auch anders definieren könnte. So soll es nach diesen Modellen halt auch mit dem Bewusstsein sein. Natürlich hängt das sehr eng mit Evolution zusammen. Aber die Entwicklung eines Individuumes, die Stadien die es durchmacht, sind keine Evolutionsprozess. Evolution heisst Reproduktion, Mutation, Selektion. Wachstum ist Reproduktion, Differenzierung, Integration. Das sind eben verschiedene Arten von Entwicklung, die man unterscheiden kann. In diesem Fall ist natürlich schon im ersten Satz von "Evolution" die Rede, aber ich versteh nicht so ganz, was es bedeutet ![]() Tschüss, Riky RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - tictactictac - 12.06.2010 ich habe erstmal noch nicht abgestimmt, ich finde es ist eine mögliche theorie aber warum sollte man sich daran halten. ich frage mich wie lang jemand gebraucht hat um sich das auszudenken und dann auszurechnen wie viel prozent der menschheit auf welchen stufen sind. (der teil macht den kompletten text schon wieder unglaubwürdig, ich mein woher soll dieser werner günter das wissen.) und dann auch noch 2012. und um gegenargumenten von vornherein luft zu nehmen wird das ganze abgeschwächt durch die feststellung, dass man sich eh auf mehreren ebenen gleichzeitig befinden kann. k, ich habe mich während dem schreiben dieses beitrages dazu entschlossen, für sehr unplausibel zu stimmen. RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - SenCha - 12.06.2010 Gut, hier handelt es sich aber immernoch um ein Modell, nicht um einen konkreten Seins-Zustand. Als Modell ist es an keine absolute Aussage geknüpft & ist somit variabel. Es ist also nicht einfach Ein Subjekt/Objekt Theorem, sondern 'Viele'. Eine absolute Aussage zum Beispiel, findet ihre Bestimmung in der Gesammtheit ihrer, sie bestimmenden Faktoren. Diese Faktoren können innere (die Beschreibung seines Wesenszustandes) oder äußere (die Beschreibung seiner Art) sein. Bei der absoluten Aussage werden beide Faktoren klar definiert. So nicht bei dem Modell. Das Modell ist kein absolutes Modell. Signifikat & Signifikant sind nicht an alle Strukturen gebunden, die ihnen in der subjektiven Wahrnehmung eines jeden Individuums gegeben werden. Das Modell als Idee ist ein offenes. So müssen innere & äußere Faktoren nicht zwangsläufig definiert werden. Keine absolute Aussage bedeutet, alle Möglichkeiten aller möglichen Aussagen. Da ein Modell immer ein Theorem darstellt, ist es flexibel; es kann modifiziert werde ~ auf jeder Ebene. Müsste man das Modell verbildlichen, so könnte man sagen, dass jede spezifische Ausprägung, einem Punkt auf einer Linie gleichkommt. Die Linie bildet die Möglichkeiten aller Ausprägungen. Das Modell ist also eine 'Vielheit' ~ eine Singularität & somit ein eigenes Universum. Allerdings eindimensional & wenig komplex im Vergleich zu unsere(n)m dreidimensionalem Universum. Fiondra, du hast diese (Sichtweise der) 7 Bewusstseinsebenen als das Denken "aus einer älteren esoterisch-okkulten Quelle (Blavatski & Co.)" beschrieben & tictic, du hast den Bezug auf die gegenwart belächelt; aber die Denker, die diesen Text (erdacht-) verfasst haben & die Person, die den da kommentiert hat, haben doch alle ihre spezifische Sichtweise als Maske auf die Kernaussage dieser Theorie gelegt. Dies geschieht vielleicht sogar automatisch (unbewusst?), da eine abstrakte Vorstellung so als greifbarer erfahren werden kann. Anhand des Plausibilitätstests dachte ich also, könnten wir doch mal die Kernaussage dieses Modells auf seine Wahrscheinlichkeit der Möglichkeit hin untersuchen. Dabei muss man, denke ich, die vorgegebenen Strukturen nicht unbedingt als final betrachten. Zitat:Inhaltlich sind diese verschiedenen Motivationsbereiche natürlich schon vorhanden, doch sehe ich sie eher nebeneinander und nicht hierarchisch übereinander. In der Praxis laufen solche verschiedenen Motivationen häufig parallel. Die Motive für eine Verhaltensweise sind in der Regel vielfältig, nicht einfältig. Der Mensch ist nicht so einheitlich rational bestimmt, wie es gewisse Menschen gerne sehen würden, und Entwicklungen laufen nicht unbedingt von unten nach oben, vom Niederen zum Höheren. Diese Evolutionsvorstellung (Darwin lässt grüssen) halte ich für fragwürdig. Diese Meinung vertrete ich auch. Hier geht es aber um ein Modell. Gesellschaftskritik ist ein ganz anderes Thema ![]() RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - fiodra - 12.06.2010 @ ricky: Ich pflichte dir bei, in dieser Darstellung ist viel Werturteil vorhanden, darauf bezieht sich meine Kritik. GaS Fd RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - ricky_ho - 12.06.2010 @tictac: Ich glaube nicht, dass der Autor dieses Modells sich das einfach ausgedacht hat und dann selbst errechnet hat, wieviel Prozent der Menschen auf welcher Stufe sind und so. Er wird mit Sicherheit Quellen verwendet haben, die ihn inspiriert haben, und hat diese dann eben mit seiner Weltanschauung, die wie fiodra sagt wohl aus esoterisch-okkulten Quellen stammt, vermischt. Ich hab ja gesagt, dass es viele Modelle dieser Art gibt und auf den Thread verwiesen. Es gibt wirklich sehr viele solcher Modelle, ich würde sogar sagen, es gibt da eine ganze Forschungsrichtung oder eine Art "Bewegung" (ich weiss nicht, ob man es als eine wissenschaftliche Disziplin betrachten kann, es fliessen Beiträge aus vielen Disziplinen ein, hm, vielleicht trifft "Entwicklungspsychologie" es am besten), die sich mit dieser Thematik beschäftigt und auf der ganzen Welt arbeiten viele Forscher, Wissenschaftler, Psychologen usw... auf diesem Gebiet. U.a. entwickeln sie eben solche Modelle. Das machen andere Wissenschaftler und Forscher ja genauso. Es gibt aber auch umfangreiche empirische Forschung in dem Bereich, also der Entwicklungspsychologie, und es gibt eben auch Schätzungen darüber, wieviel Prozent der Menschen global oder in bestimmten Kulturen sich auf welchen Entwicklungsstufen befinden. Natürlich sind das Schätzungen, aber sie basieren durchaus auf intensiver Forschung und sind durchaus plausibel, das sind also keine mal schnell so über den Daumen gepeilten beliebigen Angaben. Ich vermute mal, dass der Autor seine Zahlen eben auch aus solchen Quellen hat. RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - SenCha - 12.06.2010 Und welches Modell erfüllt deiner Meinung nach ded Plausibilitätskonsens? Bibt es sowas wie ein bestes Modell oder so, über das sich eine Mehrheit einig ist? RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - ricky_ho - 12.06.2010 Ein allgemein anerkanntes bestes Modell gibts wohl eher nicht, aber ich kenn mich da jetzt auch nicht so aus. Das meiste kenne ich aus den Büchern von Ken Wilber, der sein eigenes Modell bespricht und es eben auch in Beziehung zu vielen anderen stellt, über die man dann auch was lernen kann. Ich finde Wilbers Modell ist so etwas wie eine ganz überzeugende Synthese aus vielen anderen, ergänzt um Wilbers Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, und ist insgesamt recht plausibel. Ich würde auf jeden Fall jedem, der sich für das Thema interessiert, mal empfehlen, was von Wilber zu lesen. Neben vielen Sachbüchern gibts auch einen Roman von ihm, der sich damit beschäftigt: "Boomeritis". Inwieweit Wilber jetzt "wissenschaftlich anerkannt" ist, kann ich nicht sagen. Seine spirituelle Betrachtungsweise dürfte da wohl ein Hindernis sein ![]() RE: Die 7 Bewusstseinsebenen? - SenCha - 12.06.2010 Danke für de Tip! Werde mir Wilber auf jeden Fall angucken. |