RE: Beziehungen
dann kommen wir wohl zu der frage: was bedeutet respekt? du sagst wohl, es sei respektlos, andere argumentativ in die ecke zu drängen, oder sie irgendwie zu zwingen versuchen, sich zu ändern. ich halte es für noch respektloser, leuten mit höflichkeit zu begegnen und seine kritik abzuschwächen, ja sich überhaupt mit leuten zu befassen, denen man nicht helfen kann. es ist respektlos gegenüber sich selbst, gegenüber denen, die tatsächlich freunde sein könnten, und die man auf diese weise verpasst, und respektlos gegenüber den wahren bedürfnissen der leute, die höflichkeit verlangen.
was verdient respekt? du sprichst nun von menschen, nicht mehr von ideen, die du mit respekt behandeln willst. und der unterschied ist groß. respekt verdient die wahre natur, und nicht die falsche. im falschen höchstens noch das wahre dahinter.
was du über die abwehrhaltung bei zu scharfer kritik sagst ist ja ganz richtig. aber genauso gibt es eine dunkle seite der nettigkeit, des falschen respekts: man bestätigt leute auch in dem, was falsch an ihnen ist, es fühlt sich angenehm an, und keiner sieht einen grund, weiter zu hinterfragen. respekt und kritik können gleichermaßen einseitig sein, oder einseitig rüberkommen, auch wenn es anders gemeint ist.
demzufolge würde ich mich v.a. erstmal mit den leuten befassen, bei denen ich richtig rüber komme, und mit den anderen gar nicht direkt.
wo geduldigkeit und sanfte worte manchmal effektiver sein können, um andere zu erreichen, ist es dennoch 1. nur ein übergangsstadium und 2. nicht meine aufgabe, meine lebenszeit damit zu verbringen, (hoffnungslos) festgefahrene leute zum umdenken zu bewegen; wie du es ja selbst schon sagtest. ich mach das zwar auch zuweilen, wenn es auch nur eine kleine aussicht auf sinn dahinter gibt. doch dann ist die generelle einstellung immer noch ein unterschied zu meiner pädagogischen art gegenüber jemandem. im einzelgespräch kann der kritische kuschelkurs vllt manchmal sinn machen. aber gegenüber mir selbst zumindest sollte ich doch die ganze, ungeschonte und unabgeschwächte wahrheit spüren. und gegenüber der öffentlichkeit? oder in unserem gespräch gerade? wieso monogamie respektieren, wo ich doch garnicht monogam denke? oder schonst du die potenziellen mitleser? damit prellst du aber zugleich auch diejenigen mitleser, die monogamie für schädlich halten. im öffentlichen diskurs macht die schonung wenig sinn. und unter guten freunden ist sie nicht nötig. und mit leuten, wo sie nötig wäre, ist sie doch nicht genug, und zu oft zeitverschwendung.
es ging ja um beziehungen, nicht darum, jemanden mit möglichst viel einsatz zu helfen (auch wenn man sowas "beziehung" nennen könnte). beziehungen sollten den vorteil haben, dass man sich nicht ständig darum kümmern muss, wie die worte wohl rüberkommen, ob sich der andre verletzt fühlt, und wie man dem anderen möglichst schonend garant entweder für einfaches glück, oder für selbstständigkeit ist.
deine aussage allerdings, es gäbe prinzipiell bei jedem die bereitschaft, und sogar fähigkeit, über seine motive zu reflektieren, und zu wachsen - halte ich für ziemlich naiv. so naiv, dass ich eigentlich nicht recht glauben kann, dass du das ernst meinst.
denn andererseits sagst du selbst, dass irgendwann deine ressourcen ausgeschöpft sind. und das passiert umso schneller, je bedürftiger die person ist, mit der du dich umgibst. die meisten beziehungen sind insofern hinderlich am wachstum, weil sie die ressourcen auffressen, abgesehn von dem strudel aus gemütlichkeit, der einen eh schon davon abhält, sie einzusetzen.
um missverständnisse zu vermeiden: ich halte respekt, sanftheit, liebe, geduldigkeit für äußerst wichtig und schön. aber nur im richtigen kontext. nur, wenn und insofern es angemessen ist und angemessen rüberkommt.
ich halte auch die hingabe für andere, um ihnen zu helfen - v.a. gegenüber kindern - für etwas gutes, aber nur unter gewissen umständen. eine bedingung ist, dass man selbst überhaupt die ressourcen und fähigkeiten hat, um helfen zu können. eine andere ist, dass man die ressourcen möglichst sinnvoll einsetzen sollte. und da ist es zu unserer zeit wohl ziemlich ineffektiv, kinder zu zeugen. abgesehn von der unmöglichkeit, sie angemessen zu behandeln.
was verdient respekt? du sprichst nun von menschen, nicht mehr von ideen, die du mit respekt behandeln willst. und der unterschied ist groß. respekt verdient die wahre natur, und nicht die falsche. im falschen höchstens noch das wahre dahinter.
was du über die abwehrhaltung bei zu scharfer kritik sagst ist ja ganz richtig. aber genauso gibt es eine dunkle seite der nettigkeit, des falschen respekts: man bestätigt leute auch in dem, was falsch an ihnen ist, es fühlt sich angenehm an, und keiner sieht einen grund, weiter zu hinterfragen. respekt und kritik können gleichermaßen einseitig sein, oder einseitig rüberkommen, auch wenn es anders gemeint ist.
demzufolge würde ich mich v.a. erstmal mit den leuten befassen, bei denen ich richtig rüber komme, und mit den anderen gar nicht direkt.
wo geduldigkeit und sanfte worte manchmal effektiver sein können, um andere zu erreichen, ist es dennoch 1. nur ein übergangsstadium und 2. nicht meine aufgabe, meine lebenszeit damit zu verbringen, (hoffnungslos) festgefahrene leute zum umdenken zu bewegen; wie du es ja selbst schon sagtest. ich mach das zwar auch zuweilen, wenn es auch nur eine kleine aussicht auf sinn dahinter gibt. doch dann ist die generelle einstellung immer noch ein unterschied zu meiner pädagogischen art gegenüber jemandem. im einzelgespräch kann der kritische kuschelkurs vllt manchmal sinn machen. aber gegenüber mir selbst zumindest sollte ich doch die ganze, ungeschonte und unabgeschwächte wahrheit spüren. und gegenüber der öffentlichkeit? oder in unserem gespräch gerade? wieso monogamie respektieren, wo ich doch garnicht monogam denke? oder schonst du die potenziellen mitleser? damit prellst du aber zugleich auch diejenigen mitleser, die monogamie für schädlich halten. im öffentlichen diskurs macht die schonung wenig sinn. und unter guten freunden ist sie nicht nötig. und mit leuten, wo sie nötig wäre, ist sie doch nicht genug, und zu oft zeitverschwendung.
es ging ja um beziehungen, nicht darum, jemanden mit möglichst viel einsatz zu helfen (auch wenn man sowas "beziehung" nennen könnte). beziehungen sollten den vorteil haben, dass man sich nicht ständig darum kümmern muss, wie die worte wohl rüberkommen, ob sich der andre verletzt fühlt, und wie man dem anderen möglichst schonend garant entweder für einfaches glück, oder für selbstständigkeit ist.
deine aussage allerdings, es gäbe prinzipiell bei jedem die bereitschaft, und sogar fähigkeit, über seine motive zu reflektieren, und zu wachsen - halte ich für ziemlich naiv. so naiv, dass ich eigentlich nicht recht glauben kann, dass du das ernst meinst.
denn andererseits sagst du selbst, dass irgendwann deine ressourcen ausgeschöpft sind. und das passiert umso schneller, je bedürftiger die person ist, mit der du dich umgibst. die meisten beziehungen sind insofern hinderlich am wachstum, weil sie die ressourcen auffressen, abgesehn von dem strudel aus gemütlichkeit, der einen eh schon davon abhält, sie einzusetzen.
um missverständnisse zu vermeiden: ich halte respekt, sanftheit, liebe, geduldigkeit für äußerst wichtig und schön. aber nur im richtigen kontext. nur, wenn und insofern es angemessen ist und angemessen rüberkommt.
ich halte auch die hingabe für andere, um ihnen zu helfen - v.a. gegenüber kindern - für etwas gutes, aber nur unter gewissen umständen. eine bedingung ist, dass man selbst überhaupt die ressourcen und fähigkeiten hat, um helfen zu können. eine andere ist, dass man die ressourcen möglichst sinnvoll einsetzen sollte. und da ist es zu unserer zeit wohl ziemlich ineffektiv, kinder zu zeugen. abgesehn von der unmöglichkeit, sie angemessen zu behandeln.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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