Wenig Imaginationskraft

[Calypso]

Hallo,

ich habe mich in den letzten Tagen in die vielen interessanten Themen dieses Forums eingelesen. Dennoch kann es sein, dass mein Problem bereits besprochen wurde und ich es trotz Nutzung der Suchfunktioon übersehen habe. Dies möge man mir verzeihen.

Im Vergleich zu anderen - sowohl bezogen auf die Postings, die ich hier gelesen habe, als auch auf Erfahrungen in Workshops etc. - scheine ich nur wenig Imaginationskraft zu haben.

Ich kann mir nur schlecht bildlich Dinge vorstellen. Das bezieht sich auch auf die anderen Sinne.

Seit vielen Jahren besuche ich immer wieder Workshops/Kurse zu verschiedenen Themen...von Achtsamkeit über Autogenes Training, Phantasiereisen, Atementspannungstechniken etc., versuche es immer wieder, doch noch nie hatte ich ein intensives Erleben.

Entspannt fühle ich mich, doch ich "reise" nie richtig mit. Ob das an mangelnder Sensibilität liegt oder vielleicht an meinem schlechten Erinnerungsvermögen? Ich komme mir vor wie das Gegenpol zu Hochsensitiven. Der Grund, warum ich so bin, ist mir eigentlich nicht so wichtig, nur würde ich gerne versuchen, mein Imaginationsvermögen zu steigern.

Ich kann mir fantasiereiche Geschichten ausdenken und erzählen, aber so richtig "vorm geistigen Auge" kann ich es mir nicht vorstellen, nicht sehen, nicht fühlen. Das finde ich sehr schade und ich gebe zu, dass ich immer wieder Menschen beneide, die ganz tief Imaginationen wahrnehmen.

Hat hier jemand vielleicht ähnliche Probleme und kann von seinen Erfahrungen berichten?

Gibt es einen Ratschlag außer immer weiter zu machen?

Viele Grüße und danke fürs Lesen und Denken :-)

Calypso

[Pygar]

Hmm, normalerweise hat man ja einen dominanten Sinn, mit dem man am besten innere Bilder erzeugen kann.

Beim einen sind es die Augen, beim anderen die Ohren, bei wieder einem anderen der taktile Sinn.

Meiner Erfahrung nach ist es am sinnigsten, mit dem dominanten Sinn, bei mir der taktile, anzufangen und die Vorstellungskraft zu trainieren.

Im Folgenden sind nochmal zwei Links zu Threads zu taktilen Übungen.

http://www.klartraumforum.de/forum/showt...p?tid=3243
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...p?tid=3244

Oder hier gleich zum Ebook

http://www.astraldynamics.com/home/image...ds/new.pdf

Über den leicht esoterischen Touch kannst du bei Bedarf hinweglesen und es einfach als Vorstellungskrafttraining sehen. Immerhin stammt der Thread auch von Dreamscience, einem der skeptischsten Skeptiker, die mir je untergekommen sind.

[King of dreams]

Ich glaube das bringt nur nach einer langen Zeit eine Wirkung, aber ich denke lesen in Büchern verbessert bestimmt einiges im Können der Visualisierung Ansonsten kann ich dir natürlich empfehlen, Pygars Rat zu folgen

[Baddacyl]

versuch doch mal deine visualisierungskraft morgens beim dösen zu trainieren, eine herausforderung für mich ist es immer wieder, mir durch reine vorstellungskraft ein fussballspiel anzusehn und vorzustellen was als nächstes passiert, pass schuss oder zweikampf...

[Glassmoon]

ich denke lesen in Büchern verbessert bestimmt einiges im Können der Visualisierung

Kann ich nicht bestätigen. Ich lese gerne, kann mir Handlungen, Figuren und deren Stimmen aber eher schlecht vorstellen und wenn ich es versuche, artet es eher in Anstrengung denn Erholung aus.

Bei regelmäßigem Einüben von Szenerien für Entspannungsübungen ist es ein wenig stabiler, bleibt aber davon entfernt, mich darin fallenlassen zu können. Am ehesten kann ich mir vorstellen, mit geschlossenen Augen an einem ruhigen Ort zu liegen. Nicht durchgehend angestrengt etwas sehen, hören, riechen oder fühlen wollen hilft. Orientiere Dich vielleicht weniger daran, wie andere wahrnehmen als daran, wie Du selbst wahrnimmst und denkst. Denkst Du abstrakter, dann fang mit abstrakten Vorstellungen an – und ärgere Dich nicht darüber, daß Du nicht gleich in detailreiche, emotional bewegende Bilder abtauchst. Laß die Details kommen, wie sie kommen.

[Jami]

Mir ging es ähnlich, bei so Phantasiereisen kann ich immer noch nicht mitgehen...
Aber was sehr geholfen hat ist tägliches hypnagoges Betrachtung.
Außerdem habe ich sehr krasse Verbesserungen gemacht, als ich mich in Mnemo-Techniken (wann, o wann werde ich wieder anfangen?! ) geübt habe. Da habe ich nach zwei Wochen schon deutliche Verbesserungen bemerkt.

[Calypso]

Vielen Dank für eure Ratschläge. Ich werde mir Zeit nehmen in das E-Book zu schauen und der Hinweis auf die Mnemo-Techniken erscheint mir auch sehr hilfreich.

@Jami: Fandest du eine Literatur mit konkreten Übungen besonders gut zugänglich? Vielleicht könntest du mir da etwas empfehlen? Ansonsten forste ich mich natürlich auch selber durch die verschiedenen Techniken.

Eine Frage habe ich noch, was ist "tägliche hypnagoge Betrachtung"? Hypnagoge Bilder, sind diejenigen, die vor dem luziden Traum erscheinen? Ich befürchte, dass ich soweit noch nicht bin.

Also, danke nochmal, zusammen :-)

[Jami]

Beim Einschlafen
und
www.pmemory.com

[Xadon]

Hypnagoge Bilder sind nicht zwangsläufig mit luziden Träumen verbunden, die können auch einfach so vor dem Einschlafen erscheinen, versuch vielleicht einfach dich hinzulegen, die Augen zu schließen und deine Aufmerksamkeit darauf zu lenken was für Wahrnehmungen entstehen. Oft sind es auch nicht nur Bilder, sondern auch Geräusche oder taktile Halluzinationen.

Als Literatur für Mnemotechniken kann ich zum Einstieg "Moonwalking with Einstein" von Joshua Foer empfehlen, das gibt einen guten Überblick über das Thema und auch einige Übungen.
Speziell für Visualisierungsübungen gibt es einen recht großen Abschnitt in "Mind and Memorytraining" von Ernest Wood (gibt es auch irgendwo online als pdf zu downloaden), auch wenn es schon etwas älter ist
Zunächst wird dort empfohlen damit anzufangen Abbilder von einfachen geometrischen Formen anzusehen und sich diese danach vorzustellen, solange bis ein deutliches und genaues Abbild visualisiert werden kann. Danach kann man dann die komplexität der geometrischen Formen erhöhen und später zu einfachen Gegenständen übergehen, ist dort ganz detailiert beschrieben.

[Jami]

Es hilft sehr, sich ein Objekt vorzustellen und es mehrere Minuten in der Vorstellung zu halten. Dabei werden Modifikationen durchgeführt: Das Objekt wird in der Größe verändert, die Farbe oder Unterfarben gewechselt, die Position verschoben und der Winkel variiert, alles jeweils in unterschiedlichen Tempi.

[Calypso]

Danke nochmal für eure Tipps. Ich übe derweil sooft es mein Alltag zulässt, zwischendurch Objekte visuell vorzustellen. Es ist verrückt, ich schaffe es noch nicht einmal, mir eine Kugel in einer bestimmten Farbe vorzustellen... außer vielleicht, wenn ich mit geschlossenen Augen in die Sonne schaue. Ich bleib aber am Ball.

Jami, hast du das pmemory-Programm gemacht oder nur das Buch gelesen? Ich lese gerade in dem E-Book, doch stelle fest, dass die ... naja... ersten vierzig Seiten hauptsächlich Werbung für das Programm sind. Lohnt sich das E-Book ohne das Programm?

Ansonsten bin ich grad auf einem guten Weg, was das Träume behalten angeht. Auch wenn ich viele Details vergesse, schaffe ich es manchmal sogar bis zu vier Träume zu erinnern.

Schönes Wochenende!

Calypso