Wieso ist uns die Klarheit nicht genug?

[Dreamweaver]

Hallo liebe Mit-Träumer,

dies war eigentlich als Antwort zum gerade laufenden Motivations-Thema (http://www.klartraumforum.de/forum/showt...?tid=12724; keine Ahnung, wieso die Verlink-Funktion im Moment nicht funzt) mit dem Titel "Wie schafft Ihr es, die Motivation aufrecht zu erhalten?" gedacht.

Bevor ich merkte, dass mir dieses Thema nun doch zu wichtig ist, um es "bloß" unter "Antwort" laufen zu lassen...


Wer mich nicht kennt:
Ich war vor allem 2008-2011 im Forum vertreten; meine KTs könnt Ihr hier einsehen (http://www.klartraumforum.de/forum/showt...896&page=1).

Hier nun also die (kontexttechnisch veränderte Version) der Antwort auf den Motivations-Thread :



"... Nun mal auf Deutsch:

Wir sind uns sicher einig, dass es kaum etwas Besseres als eine gut funktionierende KT-Ebene gibt.
Motivations"lecks", wie auch ich sie kenne, kommen also m.A. nach hauptsächlich davon, dass KT-Arbeit anstrengend ist.

Meine Frage ist: Wieso?
Wieso machen wir es uns so schwer?
All diese Techniken, die Untertechniken, die RCs, die Denkwürdigkeiten, die Unterscheidungen, die Begrifflichkeiten, die...

Machen wir uns das Klarträumen durch "Mindfuck" (wie Fritz Perls (Mitbegründer der Gestalttherapie) es ausgedrückt hätte) selbst zu schwer?
Als Newbie würde ich mich in diesem Forum manchmal wie der erste Mensch fühlen...

Versteht mich nicht falsch: Ich liebe selbst all die Diskussionen und die Themenvielfalt.
Aber ich habe selbst auch gerade eine Pause hinter mir und weiß, was auch dazu beigetragen hat.
Können wir nicht alle in Ruhe klar und glücklich sein?!

Just my two cents... "

[Raipat]

Können wir nicht alle in Ruhe klar und glücklich sein?!

ja klar, was für eine Frage

[Metropolis]

Hallo Dreamweaver,

Können wir nicht alle in Ruhe klar und glücklich sein?!

Ja, da bin ich mir sicher! Meine ersten Klarträume haben in der Kindheit begonnen, da wusste ich rein gar nichts darüber. Alles, was ich brauchte war einen Wunsch: Träumte ich von einem besonders schönen Ort, bin ich morgens beschwingt und super glücklich aufgewacht und wollte da unbedingt noch einmal hin. Als ich das nächste Mal davon träumte, dachte ich nach dem Aufwachen: Hey super!! Das war doch der Traumort von letztens!! Jubelnde Begeisterung. Irgendwann erkannte ich den Ort dann bereits im Traum. Ich fuhr mit dem Waveboard (das wollte ich damals haben), stöberte in Supermärkten, probierte alles aus, was der Traum mir gab, fraß mich durch leckere Büffets, flog, aß gratis riesige Mengen Spagettieis. Diese Freiheit... wunderschön.

Je öfter diese Art des Träumens auftrat, desto mehr wollte ich damit in Kontakt treten, irgendwann nicht mehr nur, um im Schlaraffenland Spaß zu haben sondern um durch diese Tiefe zu gehen, anzufassen, zu verstehen, woher dieser Reichtum kommt. Denn was anfangs einfach so entstand, entwickelte eine Eigendynamik, es wurden mehr und mehr Orte, immer mehr... riesige Landschaften. Es ist dieses besondere Gefühl, das von ihnen ausgeht. Ich möchte sozusagen mit meinen unbewussten Welten verschmelzen.

Daraus entstand der Wunsch nach Struktur, nach Verstehen und Lernen. Deshalb mag ich Techniken so gerne und Begriffe usw.. Ich sehe sie gar nicht als "Verkomplizierungen" sondern als zusätzliche Tore, die Aufmerksamkeit zu lenken. Nichts anderes ist in meiner Traumwelt geschehen: Der Wunsch erzeugte eine veränderte Wahrnehmung, ein neues Gefühl. Techniken können dies auch erreichen.

Leider habe ich oft das Gefühl, dass viele dabei ihre eigene Kreativität vergessen. Erwartungen spielen da eine große Rolle: Was erhoffe ich mir von einer Technik? Bin ich schlecht, wenn sie bei mir nicht klappt? Ist ein toller Trübtraum weniger wert als ein Klartraum? Was ist, wenn ich seit Wochen keine Klarträume mehr habe oder all mein Training nichts bringt... tauge ich dann nicht dazu?

Solche Erwartungen oder inneren Fragen erzeugen bei fast allen Menschen Druck und Stress... dann wird die Beschäftigung mit dem Thema Klartraum auf einmal zur Arbeit, in der sich eine Art "schwarz-weiß"-Denken anschaltet. Die Freude, die Kreativität, das intuitive Treibenlassen... erstickt im Keim. Dann ist es vorbei mit der Ruhe.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese "produktive" Art zu Denken zum einen in uns steckt und angebracht ist, zum anderen aber in viele Bereiche unseres Lebens Einzug erhält, wo es überflüssig und störend ist. Man kann sich auch etwas mehr in die wärmende Sonne drehen und genießen.

Liebe Grüße,
Metro

[spell bound]

Wieso ist uns die Klarheit nicht genug?

was meinst du mit "nicht genug"? was willst du mehr, als klarheit? dieses "uns" verstehe ich auch nicht.

Wieso machen wir es uns so schwer?

ich hab das schon lange sein gelassen und meine einzige "technik" wurde die motivation. wenn ich wirklich bock hatte zum klarträumen, dann hat das gereicht. mittlerweile bzw momentan fehlt diese extreme motivation, die mich ne zeitlang den ganzen tag mit meinen träumen beschäftigen ließ, aber mich stört dieses fehlen nicht. ich arbeite momentan einfach an anderen baustellen die mir wichtiger sind, und das klarträumen kann aber auch wieder kommen. an sich hab ich nen andern begriff von klarheit und erachte auch das erinnern an trübträume und darüber nachdenken als klarheitsaspekt für mein leben.

[Dreamweaver]

@spell: Wer mich kennt, weiß, dass ich selten Threads gebäre. Aber wenn, dann darf er ruhig auch einen provokanten Titel tragen.

@metro: Danke für dieses höchst inspirierende Posting.
Die "wärmende Sonne" ist etwas, dass wir, glaube ich, alle sehnend suchen. Und sie ist es, die im KT immer wieder meinen Tag erhellt.