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Traumpraxis-Tagebuch

Traumpraxis-Tagebuch
#1
09.08.2016, 20:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.08.2016, 20:37 von RC empfohlen.)
Hallo Träumer,

bin vor zirka zwei Wochen auf die Idee gekommen, mir ein Buch unabhängig vom Traumtagebuch zuzulegen, das ich ganz der Praxis des Erreichens und Ausbauens von Luzidität widme. Ich kann sagen, das war die beste Idee, die ich seit langem hatte.

Die Entscheidung für dieses Projekt ist Hand in Hand gegangen mit der Erkenntnis, dass man viel effizienter lernt, wenn man sich auf kleine Teilziele konzentriert, anstatt planlos verschiedene Techniken zu praktizieren. Schnell und gut lernt man Dinge, indem man seine ganze Aufmerksamkeit auf sie richtet und sie über längere Zeit regelmäßig praktiziert. Das funktioniert allerdings nicht, wenn man zu vieles auf einmal im Kopf hat oder nicht sicher stellt, dass man stets bei der Sache bleibt.

Überdies hinaus ist es viel effizienter, mit kleinen Teil-Fähigkeiten, -Gewohnheiten und -Denkmustern zu beginnen, die das Fundament für alles weitere darstellen. Scheitert man an einem Ziel, sollte man es in kleinere Teilziele zerlegen, bis man genau bei dem Schritt angekommen ist, bei dem das Problem beginnt und der klein genug ist, um bewältigt zu werden. Dann kann man sich ganz diesem widmen, bis man es drauf hat und dann zum nächsten Schritt gehen. Hat man etwas wirklich verinnerlicht, braucht man ihm keine Energie mehr zu widmen, es arbeitet für einen von alleine und die Energie wird frei für den nächsten Schritt.

Was gehört ins Traumpraxis-Buch?
- Klar definierte täglich auszuführende Vorhaben (für den Morgen, den Tag, den Abend und/oder die Nacht), die je nach Bedarf modifiziert werden können
- Am Ende des Tages und der Nacht: Welche Vorhaben wurden umgesetzt und wie oft
- Ziele, die man erreichen möchte, gemessen in der Häufigkeit und Konsistenz der Umsetzung der Vorhaben
- Erreichte Ziele werden abgehackt und durch weitergehende Ziele ersetzt
- Analyse - welche Probleme gibt es, was könnte man verbessern, welche Schritte sollte man besser in Teilschritte unterteilen, was hat sich bewährt

Ich denke da an Vorhaben, die förderlich für das Klarträumen sind und die man sich zur Gewohnheit machen will, z.B. die tägliche Rekapitulation der Vorhaben im Traumpraxis-Buch, x Träume pro Nacht festzuhalten, ein bestimmtes Traumzeichen als solches zu erkennen, einen Realitätstest in einer bestimmten Situation zu machen, sich x mal am Tag eine bestimmte Frage zu stellen, Meditation, Anker setzen, Visualisierungsübungen, zeitig zu Bett gehen, nächtliche Aufwachen nützen für einen Widereintrittsversuch oder das Erneuern von Intentionen, WILD-Versuche, WBTB, entsprechende Vorhaben und Gewohnheiten im (Klar)traum...

Welche Vorteile bringt ein Traumpraxis-Buch?
- Das Aufschreiben der Ziele und der Erfolge steigert die Motivation
- Ein tägliches Ritual wird geschaffen, bei dem man sich Vorhaben und Ziele einprägt. Dadurch wird eine Gewohnheit geschaffen, die Regelmäßigkeit garantiert, die wichtig für das Erreichen von Zielen ist. Man vergisst nichts wichtiges
- Darüber hinaus wird eine Verbindlichkeit geschaffen, die Vorhaben umzusetzen, die es erleichert, voll dabei zu bleiben und die Intentionen fortwährend zu erneuern
- Die Praxis wird effizienter, durch das Protokollieren und ständige Reflektieren lernt man leichter aus Fehlern und Erfolgen. Durch das Auseinandersetzen mit dem Lernprozess kommt man auf viele Dinge, die man verbessern kann und sieht Zusammenhänge zwischen Tun und Ergebnis besser

In welcher Weise sich die Praxis durch Analyse verbessern lässt, wurde vielleicht eingangs schon klar, hier noch zwei weitere Beispiele:

Oftmals sind Vorhaben und Techniken schwammig formuliert, sodass sich das Unterbewusstsein wenig darunter vorstellen kann oder wenig Motivation hat, dieses abstrakte Vorhaben umzusetzen. Ziele und Suggestionen sollten deshalb in einer möglichst bildhaften, erlebensnahen Sprache gefasst werden, die im Idealfall gleichzeitig auch die dahinter stehende Motivation spürbar werden lässt.

Eine Motivationsflaute führt nicht gleich dazu, dass man eine Pause macht, sondern kann analysiert werden, wie alle anderen Probleme auch. Sie kann als Teil des Lernprozesses gesehen werden und es können Strategien entworfen werden, um sie zu überwinden.

Was haltet ihr davon, macht ihr vielleicht ähnliches? Gibt es Anregungen?
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RE: Traumpraxis-Tagebuch
#2
10.08.2016, 19:30 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.08.2016, 07:56 von steeph.)
(09.08.2016, 20:36)RC empfohlen schrieb: Oftmals sind Vorhaben und Techniken schwammig formuliert, sodass sich das Unterbewusstsein wenig darunter vorstellen kann oder wenig Motivation hat, dieses abstrakte Vorhaben umzusetzen.
Bist du dir sicher, dass der Satz Sinn ergibt? Dann würde ich ihn gerne verstehen. big

(09.08.2016, 20:36)RC empfohlen schrieb: Was haltet ihr davon, macht ihr vielleicht ähnliches?
Ich halte das für eine gute Idee. Es mag nicht jedem liegen und nicht jeder brauchen. Aber bestimmt wert, es zumindest eine zeitlang auszuprobieren, wenn man sonst Schwierigkeiten hat, eine zufriedenstellende Ordnung in die eigene KT-Praxis zu bekommen. Ich weiß, dass manche ihr TTB für solche Aufzeichnungen verwenden, aber nicht, wie verbreitet welche der genannten Aspekte sind.
Du hast einen phänomenalen Körper.
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RE: Traumpraxis-Tagebuch
#3
12.08.2016, 20:19
(10.08.2016, 19:30)steeph schrieb:
(09.08.2016, 20:36)RC empfohlen schrieb: Oftmals sind Vorhaben und Techniken schwammig formuliert, sodass sich das Unterbewusstsein wenig darunter vorstellen kann oder wenig Motivation hat, dieses abstrakte Vorhaben umzusetzen.
Bist du dir sicher, dass der Satz Sinn ergibt? Dann würde ich ihn gerne verstehen. big

Vielleicht kann ich da helfen:

Ein Klarträumer aus meinem Bekannten- und Freundeskreis wandte die Technik "Autosuggestion" an, und zwar mit dem konkreten Inhalt

"Ich bin ein guter Klarträumer".

Daraufhin träumte er häufig, dass er anderen die Tür aufhielt oder sich in sonst irgendeiner Weise höflich und zuvorkommend verhielt.
Offensichtlich war das genau das, was er unbewusst (= "sein UB") unter einem "guten" Klarträumer verstand.
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RE: Traumpraxis-Tagebuch
#4
13.08.2016, 22:39
Zitat:Vielleicht kann ich da helfen:

Ein Klarträumer aus meinem Bekannten- und Freundeskreis wandte die Technik "Autosuggestion" an, und zwar mit dem konkreten Inhalt

"Ich bin ein guter Klarträumer".

Daraufhin träumte er häufig, dass er anderen die Tür aufhielt oder sich in sonst irgendeiner Weise höflich und zuvorkommend verhielt.
Offensichtlich war das genau das, was er unbewusst (= "sein UB") unter einem "guten" Klarträumer verstand.

Das kenne ich ebenfalls. Mit der Autosuggestion "Ich bin ein erfahrener Klarträumer!" kam es u.a. zu einem interessanten Traum, in dem ich ein gewisser durch Medien bekannter Klarträumer war und im TV Interviews gab...

Zitat:RC empfohlen schrieb:
Was haltet ihr davon, macht ihr vielleicht ähnliches?

Viel. Ja, ich mache das von Anfang an (online) und finde, es lohnt sich nicht nur, was die Erfolge angeht. Denn was ich auch toll finde, sind die ganzen Erfahrungen, Ideen und Gedanken, die man so für sich festhält und daran lernt. (Und dass ich das alles mit anderen teilen kann und dazu auch dann und wann Feedback bekomme.) Es motiviert mich einfach, so einen Traumpraxis-Tagebuch zu schreiben. Viel Spaß mit deinem! big
"So funktioniert das auch mit einer regelmäßigen Traumwelt.
Schenkt den Orten mehr Beachtung und achtet auf die Gefühle, die sie auslösen, dann kommen sie immer wieder und ihr fühlt euch jede Nacht wie "zu Hause".
", Metropolis über das (Klar-)Traumgefühl

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RE: Traumpraxis-Tagebuch
#5
22.08.2016, 14:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.08.2016, 14:40 von RC empfohlen.)
Danke Laura, für die Erklärung. Vielleicht kann ich noch etwas klarer machen, was ich meine. Ich bin kein Experte, sind nur meine eigenen Überlegungen. Nehmen wir z.B. die Affirmation:

"Immer wenn ich träume, werde ich luzid."

Ich halte das für eine ziemlich ineffektive Formulierung. Trigger für Luzidität ist hier die Tatsache, dass man träumt. Dazu ist aber bereits die Erkenntnis notwendig, dass man träumt, die man eigentlich als Effekt erzielen will. Zudem ist "träumen" eine Beschreibung eines Zustandes, der kaum undefinierter sein könnte.

"Immer wenn ich in einer traumartigen Welt bin, werde ich luzid."

Wäre besser, wie ich finde, weil eine traumartige Welt doch etwas ist, das man sehen kann. Das Unterbewusstsein kann ganz konkret auf die Umwelt achten und die Frage stellen, ob diese traumartig aussieht oder auf derartige Assoziationen reagieren. Natürlich kann die Bewertung dann immer noch negativ ausfallen, obwohl man träumt. Mir persönlich kommt es als Oneironaut recht häufig als Assoziation, aber das ist nicht selbstverständlich und zudem ist "traumartig" kein eindeutiges Wort.

Was mir auf jeden Fall noch verbesserungswürdig erscheint, ist das Wort "luzid". Mit Luzidität verbindet man vielleicht einiges, aber was macht Luzidität konkret aus? Was kann man konkret dazu tun, um luzid zu werden? Eine Möglichkeit wäre:

"Immer wenn ich in einer traumartigen Welt bin, erkenne ich, dass ich träume."

Erkenntnis ist ein relativ gut vorstellbares Gefühl und "ich träume" ist ein klarer Gedanke, der schwer missverstanden werden kann. Ob diese Erkenntnis dann aber so klar durchdringen wird, dass man sie in ihrer ganzen Tiefe versteht? Es wird öfter vorkommen, dass einem eine Welt im Wachzustand traumartig vorkommt. Beginnt man dann vielleicht unterbewusst, diese "Erkenntnis" nicht mehr Ernst zu nehmen? Eine anderen Möglichkeit wäre:

"Immer wenn ich in einer traumartigen Welt bin, prüfe ich, ob ich träume."

In diesem Fall ist die Suggestion wohl noch effektiver. Zusätzlich zum Denken und Fühlen wird nun auch das Tun angesprochen. Es gibt eine sehr konkrete Handlung, die man ausführen kann, selbst wenn das Denken aussetzt (wenn man weiß, wie man prüft, ob man träumt zumindest). Außerdem steckt in der affimierten Reaktion die Frage, ob man träumt, was das kritische Denken aktiviert. Zusätzlich ist die Handlung so beschaffen, dass einen das Ergebnis richtig "wach" rüttelt.

Ich denke, dass bei dem Ausdruck "traumartige Welt" auch noch Verbesserungspotential besteht, aber mir fällt auf die Schnelle nichts ein. Vielleicht hat jemand von euch ja eine Idee.


xMANIACx, was du schreibst kann ich bisher zu großen Teilen bestätigen. Obgleich ich trotz besonderer Aufmerksamkeit für die Träumerei für meine Verhältnisse nur durchschnittlich viele Klarträume habe, habe ich doch schon einiges erreicht, was konkrete Vorhaben, Gewohnheiten, Ideen und Motivation angeht. Bleib motiviert!
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