Brooks/Vogelsong "The Conscious Exploration of Dreaming"
Auf steephs Empfehlung hin hatte ich mir vor einem gefühlten Jahr dieses Buch zugelegt. Dass ich erst jetzt was dazu schreibe, liegt dran, dass ich erst jetzt grad endlich die letzten Seiten davon gelesen habe.
Das Buch ist einfach unglaublich zäh. Dabei ist es nicht schlecht, im Gegenteil könnte man viele Aspekte daran loben. Dass es wahrscheinlich das gründlichste skeptisch-wissenschaftliche Buch zum Klarträumen ist. Nur halt eben nicht mehr.
Der letzte Satz sollte einem vllt zu denken geben:
"However intriguing, however striking, however vivid or lucid, a dream is just a dream."
Damit schließt das Buch. Und genau darin sehe ich auch das Problem, weswegen ich mich monatelang Seite für Seite durchquälen musste, und es dutzende Male frustriert weggelegt habe. Die Autoren schaffen es überhaupt nicht, Lesern das Klarträumen nahezubringen. Das ist zugegebenermaßen wohl auch nicht ihr Ziel. Aber in dem Spagat, gleichzeitig wissenschaftlich und für Laien geschrieben zu sein, landen sie genau in der Mitte - es ist nicht flüssig genug geschrieben, um "populärwissenschaftlich" zu sein, nicht rigoros genug, um als Fachliteratur zu gelten (weil es sich letztlich nur um Zusammenfassungen bereits bekannter Forschungen handelt, und da gibt es im Klartraumbereich bekanntlich nicht sehr viel brauchbares), und nicht persönlich genug, um das Thema selbst zu vermitteln...
Die Autoren (es ist eigentlich ein Trio, aber nur zwei haben offenbar direkt am Buch geschrieben) bringen ihre eigenen Klartraumerfahrungen durchaus ein, allerdings meistens in Nebensätzen; es gibt (soweit ich mich erinnern kann) keine Klartraumberichte. Was dazu führt, dass sich anekdotische Erfahrungen eben immer mitten im Text irgendwo verbergen, wo es grade zum Thema passt. Beide Autoren schreiben über sich aber nur in der dritten Person, was meiner Meinung nach dazu beiträgt, dass alles extrem unpersönlich wirkt. Zumindest wenn es über ein ganzes Buch beibehalten wird.
Naja... wie gesagt, das Buch ist nicht schlecht. Aber ich weiß einfach nicht, was die Zielgruppe sein soll. Das Ansinnen des Buches ist ja irgendwie, Realismus zum Klarträumen zu bringen - d.h. nicht nur Skepsis gegenüber übernatürlichen Phänomenen, sondern halt auch Skepsis gegenüber Aussagen wie "Jeder kann das Klarträumen erlernen" usw. Alles schön und gut - aber irgendwie nicht neu. Man könnte das Buch als Antibuch verstehen gegenüber extrem reißerischen Artikeln, die einem vllt versprechen wollen, dass man im Nu zum Klartraumprofi wird und jede Nacht die 100% Traumkontrolle hat und dass die Möglichkeiten unbegrenzt sind...
Den nüchternen Ton verstehe ich schon irgendwie. Ist ja auch nicht falsch. Aber die Autoren haben es immerhin geschafft, ein Buch zu schreiben, dass sogar mir zu skeptisch ist.^^ Und zwar in dem Sinne, das kaum Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, was eben schon möglich ist durch Klarträume. (Deswegen failt es auch imho als populärwissenschaftliches Buch, weil sich Laien wohl auch kaum eine endlose Aufzählung von "ja, gibts, ist aber alles gar nicht so toll eigentlich" bzw. "wir können aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, dass das geht" anhören wollen, vermute ich)
Der Kern des Buches besteht darin, die verschiedenen Theorien durchzugehen, welchen Zweck Träume eigentlich haben, deren Probleme aufzuzeigen; und schließlich zu dem Schluss zu gelangen, dass Träume so direkt wohl keinen Zweck haben (da hab ich kein Problem mit) und dass sie größtenteils "random noise" darstellen (dem kann ich weniger zustimmen...).
Mir fehlt an diesem Buch einfach das Visionäre. Das mag ein hoher Anspruch sein, aber es gab halt einfach nichts, das mich beim Lesen dazu angeregt hat, in irgendeine Richtung weiter zu denken, als die Autoren es schon getan haben.
Soo... Bashing complete. Wie gesagt, "gutes" Buch, aber für mich entsetzlich zäh.
Das Buch ist einfach unglaublich zäh. Dabei ist es nicht schlecht, im Gegenteil könnte man viele Aspekte daran loben. Dass es wahrscheinlich das gründlichste skeptisch-wissenschaftliche Buch zum Klarträumen ist. Nur halt eben nicht mehr.
Der letzte Satz sollte einem vllt zu denken geben:
"However intriguing, however striking, however vivid or lucid, a dream is just a dream."
Damit schließt das Buch. Und genau darin sehe ich auch das Problem, weswegen ich mich monatelang Seite für Seite durchquälen musste, und es dutzende Male frustriert weggelegt habe. Die Autoren schaffen es überhaupt nicht, Lesern das Klarträumen nahezubringen. Das ist zugegebenermaßen wohl auch nicht ihr Ziel. Aber in dem Spagat, gleichzeitig wissenschaftlich und für Laien geschrieben zu sein, landen sie genau in der Mitte - es ist nicht flüssig genug geschrieben, um "populärwissenschaftlich" zu sein, nicht rigoros genug, um als Fachliteratur zu gelten (weil es sich letztlich nur um Zusammenfassungen bereits bekannter Forschungen handelt, und da gibt es im Klartraumbereich bekanntlich nicht sehr viel brauchbares), und nicht persönlich genug, um das Thema selbst zu vermitteln...
Die Autoren (es ist eigentlich ein Trio, aber nur zwei haben offenbar direkt am Buch geschrieben) bringen ihre eigenen Klartraumerfahrungen durchaus ein, allerdings meistens in Nebensätzen; es gibt (soweit ich mich erinnern kann) keine Klartraumberichte. Was dazu führt, dass sich anekdotische Erfahrungen eben immer mitten im Text irgendwo verbergen, wo es grade zum Thema passt. Beide Autoren schreiben über sich aber nur in der dritten Person, was meiner Meinung nach dazu beiträgt, dass alles extrem unpersönlich wirkt. Zumindest wenn es über ein ganzes Buch beibehalten wird.
Naja... wie gesagt, das Buch ist nicht schlecht. Aber ich weiß einfach nicht, was die Zielgruppe sein soll. Das Ansinnen des Buches ist ja irgendwie, Realismus zum Klarträumen zu bringen - d.h. nicht nur Skepsis gegenüber übernatürlichen Phänomenen, sondern halt auch Skepsis gegenüber Aussagen wie "Jeder kann das Klarträumen erlernen" usw. Alles schön und gut - aber irgendwie nicht neu. Man könnte das Buch als Antibuch verstehen gegenüber extrem reißerischen Artikeln, die einem vllt versprechen wollen, dass man im Nu zum Klartraumprofi wird und jede Nacht die 100% Traumkontrolle hat und dass die Möglichkeiten unbegrenzt sind...
Den nüchternen Ton verstehe ich schon irgendwie. Ist ja auch nicht falsch. Aber die Autoren haben es immerhin geschafft, ein Buch zu schreiben, dass sogar mir zu skeptisch ist.^^ Und zwar in dem Sinne, das kaum Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, was eben schon möglich ist durch Klarträume. (Deswegen failt es auch imho als populärwissenschaftliches Buch, weil sich Laien wohl auch kaum eine endlose Aufzählung von "ja, gibts, ist aber alles gar nicht so toll eigentlich" bzw. "wir können aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, dass das geht" anhören wollen, vermute ich)
Der Kern des Buches besteht darin, die verschiedenen Theorien durchzugehen, welchen Zweck Träume eigentlich haben, deren Probleme aufzuzeigen; und schließlich zu dem Schluss zu gelangen, dass Träume so direkt wohl keinen Zweck haben (da hab ich kein Problem mit) und dass sie größtenteils "random noise" darstellen (dem kann ich weniger zustimmen...).
Mir fehlt an diesem Buch einfach das Visionäre. Das mag ein hoher Anspruch sein, aber es gab halt einfach nichts, das mich beim Lesen dazu angeregt hat, in irgendeine Richtung weiter zu denken, als die Autoren es schon getan haben.
Soo... Bashing complete. Wie gesagt, "gutes" Buch, aber für mich entsetzlich zäh.
...in einer anderen Herde.