RE: Pychische Abhänigkeit nach Klarträumen
02.09.2019, 07:26
(01.09.2019, 22:32)Likeplacid schrieb: Vergleicht man KT-Sucht mit Spiel-Sucht fällt auf, dass beide Süchte bestehen können auch dann, wenn es sich nicht lohnt, d.h. wenn die Bemühungen erfolglos bleiben. Erfolglos heißt, dass man keine KT kriegt, obwohl man es versucht. Im gleichen Sinne versucht ja der Spieler Geld zu machen und schafft es nicht, er verliert nur welches. Die Frage ist, ab wann ist jemand der viel spielt krank? Wohl dann wenn er unter seinem Verhalten selbst leidet und sagt: "Ich würde gern damit aufhören". So was ähnliches gibt es vielleicht auch auf dem Gebiet des Klarträumens. Ich selbst habe schon Phasen erlebt, wo ich "es" immer wieder versuchte, obwohl es nicht funktionierte. Ich habe auch mal einen Thread verfolgt, wo eine Frau noch keinen einzigen KT hatte und es immer weiter versuchte. Ich hatte das Gefühl, dass es für sie leidvoll war "dies" immer weiter versuchen zu müssen.
Ich glaube ja, dass es sich bei so etwas eher um eine Zwangserkrankung handelt.
Denn bei einer Sucht spielt gehirnphysiologisch der Faktor Belohnung eine wichtige Rolle. D.h. keine Belohnung => auf Dauer keine Sucht. Insbesondere die von dir angesprochene Spielsucht würde ganz schnell verebben, wenn der Spieler nicht regelmäßig mit Gewinnen bei der Stange gehalten würde, z.B. mit dem gelegentlichen Dreier (oder sogar auch mal Vierer) im Lotto, oder mit dem, was der einarmige Bandit hin und wieder ausspuckt. Dass es im Durchschnitt viel weniger ist als der Einsatz, spielt für den nucleus accumbens (wo das Gefühl "Belohnung" erzeugt wird) dabei keine Rolle.
Hmm, nach dieser Argumentation sind vielleicht nicht die Spitzenklarträumer und auch nicht die vollkommen erfolglosen, sondern gerade die Gelegenheitsklarträumer die Süchtigen.
In diesem Fall würde ich sagen: Ob das ungut ist, hängt davon ab, ob man darunter leidet, dass man nicht mehr Klarträume hat, oder ob man vielmehr durch die bewusste und achtsame Lebensweise dadurch sogar ein glücklicherer Mensch ist, trotz einer eher mageren KT-Quote. Alles eine Frage der inneren Einstellung, würde ich sagen.
Aber, wie gesagt, wenn jemand überhaupt keine Erfolge erzielt und es trotzdem immer wieder versuchen MUSS, dann leidet er/sie an einem Zwang. Und dass das noch viel mehr Leid mit sich bringen kann als eine Sucht, steht außer Frage.
Wenn ich den Thread-Autor richtig verstanden habe, ist der Klartraum-Versuchs-Zwang hier allerdings off topic, schätze ich