Gewalt gegen Kinder
Ich bin gerade über diesen Text gestolpert, bei dem es u.a. um die historischen Hintergründe der Gewalt gegen Kinder geht.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ein...obal-de-DE
Wie steht ihr zu dem Thema? Habt ihr Gewalt erlebt? Wenn ja in welchem Außmaß?
Ist das ein Thema über das ihr sprechen wollt, sprechen könnt? Mir ist ja lange der Mund verboten worden. Es war mir peinlich, dass ich geschlagen wurde, als ob das meine Schuld gewesen wäre. Und als ich dann an dem Punkt war, dass mit 30 J etwa mal bei den Eltern anzusprechen (da dachte ich ja noch sie hätten eingesehen, dass das falsch war) wurde ich 1. ignoriert und als ich dann weiterhin drauf bestand, das Thema mal auf zu klären, wurde ich "entfreundet".
Sie bestanden darauf, dass das nie geschehen war. Das hat mich am meisten gekränkt, dass sie meine Realität nie anerkannt haben. Das es geschen ist, ok, damit kannich leben. Aber dass sie mich ignoriert haben, dass kann ich nicht verzeihen. Sie verboten mir, den Mund, so wie früher. Meine Mutter erzählte mir, ähnlich wie im obrigen Bericht, sie musste sich als Kind ausziehen. Ihr Vater schlug ihr dann mit einem Ledergültel auf die nackten Beine. Und dann hob sie den Finger und belehrte mich stolz und sagte: Und am wichtigsten war, ich durfte nicht weinen. Da war mir klar, warum ich nichts sagen dufte.
Mir blieb dann erstmal nur ein Leben was der Gewalt Einhalt gebieten wollte. Ich hatte starke Idealistische Ziele. Aber dann brachen die auch zusammen. Und dann blieb nichts mehr, als sich erneut der Ohnmacht zu stellen.
Ich versuchte meiner Mutter Mitgefühl zu geben, für das was sie erlebt hatte, bevor ich ansprach was sie mir angetan hatte und dass ich damit immer noch im Konflikt bin. Mein Mitgefühl konnte sie jedoch nicht nehmen. Sie sagte, es hat ihr nicht geschadet und es hätte mir auch nicht geschadet. Sie lehnte mein Mitgefühl ab. Sie hatte kein Mitgefühl für mich.
Heute verstehe, ich sie konnte ihre Eltern nicht verurteilen, weil sie die Beziehung zu ihren Eltern brauchte. Obwohl die Großeltern ja längst tot waren, war sie mit dem Täter identifiziert und hatte ihn geschützt. Das geschieht wenn die Erkenntnis " Ich bin Opfer von Gewalt" noch mehr Ohnmacht erzeugen würde. Dann hilft die Identifikation mit dem Täter, sich sicher zu fühlen und die Situation zu verarbeiten. Man kennt das auch als Stockholmsyndrom oder Täter - Introjektion.
Ich hab mich dann für mich entschieden, und die Beziehung verlassen. Lange hatte ich Schuldgefühle, mich für mich entschieden zu haben, bis ich merkte, dass die Schuldgefühle auch noch aus verdrehter Ohnmacht bestanden und dass ich unschuldig war. Natürlich war das nicht das einzige Thema. Die ganze Beziehung bestand aus solch einem Verhalten.
Mein Vater hat mich noch nie geschlagen, aber er guckte zu wie meine Mutter mich schlug. Er beschützte mich nicht. Auch nicht als ich ihn als KInd darum anbettelte, weil ich wusste dass er das nicht gut fand. Er wagte nicht, mich zu beschützen. Bis heute trägt die Gewalt und die damiut Verbundene Missachtung tiefe Wunden in mir, die mein Alltagsleben teils beherrschen.
Wie kann man sowas verarbeiten? Was können wir tun, dass Kinder in Sicherheit sind? Wie kann man Menschen die so hart drauf sind, wie meine Mutter zb aus ihrer Täterintrojektion rausholen, ohne dass sie daran zerbrechen? Kann man das nur so akzeptieren, dass sie die Wunde nicht anschauen können?
Ich habe vieles geistig verstanden. Auch emotional habe ich vieles verarbeitet. Aber der Körper hängt immer noch im Trauma-Modus. Was könnte man für den Körper tun, damit er endlich Sicherheit findet?
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ein...obal-de-DE
Wie steht ihr zu dem Thema? Habt ihr Gewalt erlebt? Wenn ja in welchem Außmaß?
Ist das ein Thema über das ihr sprechen wollt, sprechen könnt? Mir ist ja lange der Mund verboten worden. Es war mir peinlich, dass ich geschlagen wurde, als ob das meine Schuld gewesen wäre. Und als ich dann an dem Punkt war, dass mit 30 J etwa mal bei den Eltern anzusprechen (da dachte ich ja noch sie hätten eingesehen, dass das falsch war) wurde ich 1. ignoriert und als ich dann weiterhin drauf bestand, das Thema mal auf zu klären, wurde ich "entfreundet".
Sie bestanden darauf, dass das nie geschehen war. Das hat mich am meisten gekränkt, dass sie meine Realität nie anerkannt haben. Das es geschen ist, ok, damit kannich leben. Aber dass sie mich ignoriert haben, dass kann ich nicht verzeihen. Sie verboten mir, den Mund, so wie früher. Meine Mutter erzählte mir, ähnlich wie im obrigen Bericht, sie musste sich als Kind ausziehen. Ihr Vater schlug ihr dann mit einem Ledergültel auf die nackten Beine. Und dann hob sie den Finger und belehrte mich stolz und sagte: Und am wichtigsten war, ich durfte nicht weinen. Da war mir klar, warum ich nichts sagen dufte.
Mir blieb dann erstmal nur ein Leben was der Gewalt Einhalt gebieten wollte. Ich hatte starke Idealistische Ziele. Aber dann brachen die auch zusammen. Und dann blieb nichts mehr, als sich erneut der Ohnmacht zu stellen.
Ich versuchte meiner Mutter Mitgefühl zu geben, für das was sie erlebt hatte, bevor ich ansprach was sie mir angetan hatte und dass ich damit immer noch im Konflikt bin. Mein Mitgefühl konnte sie jedoch nicht nehmen. Sie sagte, es hat ihr nicht geschadet und es hätte mir auch nicht geschadet. Sie lehnte mein Mitgefühl ab. Sie hatte kein Mitgefühl für mich.
Heute verstehe, ich sie konnte ihre Eltern nicht verurteilen, weil sie die Beziehung zu ihren Eltern brauchte. Obwohl die Großeltern ja längst tot waren, war sie mit dem Täter identifiziert und hatte ihn geschützt. Das geschieht wenn die Erkenntnis " Ich bin Opfer von Gewalt" noch mehr Ohnmacht erzeugen würde. Dann hilft die Identifikation mit dem Täter, sich sicher zu fühlen und die Situation zu verarbeiten. Man kennt das auch als Stockholmsyndrom oder Täter - Introjektion.
Ich hab mich dann für mich entschieden, und die Beziehung verlassen. Lange hatte ich Schuldgefühle, mich für mich entschieden zu haben, bis ich merkte, dass die Schuldgefühle auch noch aus verdrehter Ohnmacht bestanden und dass ich unschuldig war. Natürlich war das nicht das einzige Thema. Die ganze Beziehung bestand aus solch einem Verhalten.
Mein Vater hat mich noch nie geschlagen, aber er guckte zu wie meine Mutter mich schlug. Er beschützte mich nicht. Auch nicht als ich ihn als KInd darum anbettelte, weil ich wusste dass er das nicht gut fand. Er wagte nicht, mich zu beschützen. Bis heute trägt die Gewalt und die damiut Verbundene Missachtung tiefe Wunden in mir, die mein Alltagsleben teils beherrschen.
Wie kann man sowas verarbeiten? Was können wir tun, dass Kinder in Sicherheit sind? Wie kann man Menschen die so hart drauf sind, wie meine Mutter zb aus ihrer Täterintrojektion rausholen, ohne dass sie daran zerbrechen? Kann man das nur so akzeptieren, dass sie die Wunde nicht anschauen können?
Ich habe vieles geistig verstanden. Auch emotional habe ich vieles verarbeitet. Aber der Körper hängt immer noch im Trauma-Modus. Was könnte man für den Körper tun, damit er endlich Sicherheit findet?