Hallo liebe Forengemeinde.
Nach knapp 2 Wochen Pause vom Schreiben muss ich endlich wieder was los werden.
Also folgendes. Ich bin mittlerweile ganze 20 Jahre alt, habe im Sommer mein Abi gemacht und lebe die letzten Wochen und Monate so vor mich hin und warte auf den Beginn der Bewerbungsfrist für das Sommersemester. Nichts ungewöhnliches.
Ungewöhnlich könnte das sein: Ich hab einfach das Gefühl, dass ich mich mit meinem sozialen Umfeld einfach nur fertig mache. Ich glaube mich in einem Vorwurfskarussel zu befinden und muss kotzen, richtig kotzen. Nur schaff ich dieses Karussel nicht zu verlassen und während der Fahrt darf ich nicht kotzen, weil es sonst jeden trifft der drin sitzt.
Wie beschreib ich das Problem? Ich fange mal damit an, dass ich im Grunde genommen eigentlich ein ganz netter Typ bin. Ich mag meine Freunde, meine Famillie. Ich interagiere stellenweise sehr gern mit meinem Umfeld . Doch schein ich meinem Umfeld immer Rechenschaft schuldig zu sein. Egal für was, für welchen Mist, welche ach so kleie Lapalie.
Es fängt schon bei den einfachsten Sachen an: Ich kriege einen Anruf, angenommen von einem Kumpel. Er bittet um ein treffen und ich willige ein. Paar Minuten/Stunden später ruft mich mein Bruder an und fragt, ob wir uns nicht treffen können und ich muss verneinen. Was geschieht? Ich bin ein gewissenloser Trottel der keine Zeit für seine Familie hat. Umgekehrt genau so. Ich unternehme etwas mit meiner Familie und muss mir von meinen Freunden anhören wie schlecht ich handle und dass ich ja überhaupt keine Zeit mehr mit meinen Freunden verbringe. Und egal wer oder was es ist. Ich schaff es mit einer solchen Entscheidung immer jemanden anzukacken. Ob Freunde, Bekannte oder Verwandte. Ich muss mich selbst manchmal für meine Arbeitszeiten in der Videothek rechtfertigen, weile meine Freunde davon angepisst sind, dass ich am Wochenende keine Zeit mit ihnen verbringe.
Am Wochende hab ich es mal wieder auf die Spitze getrieben und habe offenbar fast jeden beleidigt. Ein Kumpel hatte Geburtstag. Und natürlich sollte der gefeiert werden. Ich habe die Jungs um Verständniss gebeten und wollte zumindest den Besuch im Club absagen, weil ich immer noch erkältet war/bin. Allein damit ging ich offensichtlich schon viel zu weit, sodass ich die folgende Diskussion resegniert vermieden habe und einfach mitgefahren bin. Ebenso resegniert hab ich mich ins Delirium gesoffen und kam auch erst Sonntags um 10 Uhr früh nach Hause.
Doch auch hier gehts weiter. Ich wache auf und muss mir von meiner Mutter eine Predigt vom Feinsten anhören. Ich bin 20 wohlbemerkt. Denn auch hier hab ich eine Grenze überschritten. Ich solle doch wie jeder normale Mensch auch um spätestens um 12 Nachts nach hause kommen und gut ist. Meine Mutter ging sogar so weit, mir ein Ultimatum(!) zu stellen. Sollt ich noch ein Mal am Wochenende irgendwohin fahren/gehen, sei es eine Disco oder eine Bar und spät in der Nacht nach Hause kommen, dann schmeisst sie mich raus...Wuhuuuuu!
Am Montag geht es weiter...Ich habe Frühschicht. Bin bis um 17 Uhr im Laden. Mein Entschluss nach Feierabend nach Hause zu gehen und dort zu bleiben steht fest. So ein Wochenende kann schon kräftezerrend sein, zumal ich immer noch krank bin und den Scheiss endlich mal auskurieren muss. Nein, auch damit kann ich niemanden zufrieden stellen. Meine Freunde die apath vor dem Ferneseher sitzen und Call of Duty spielen haben nicht genug Gesellschaft. Ich fehle nämlich und muss dahin. Egal um welchen Preis. Ich lass die Polemiker polemisch sein, bleib zu Haus und mach bis heute 4 Uhr früh Musik ( ).
Heute schien es ein toller Dienstag zu werden. Ich habe ausgeschlafen. Mein Schnupfen und Husten ist weder schlechter noch bessser geworden. Ich brauche ´in jedem Fall noch mindestens 1-2 Tage Ruhe. Es kann nicht sein, dass ich hustend und pustend durch die Stadt stolziere. Aber nein. Was erlaub ich mir denn da schon wieder?
Jedenfalls habe ich auch heute ganzen 4 Leuten...ganzen 4! erklären müssen warum ich mir heute keine Zeit nehmen kann...Und auch diese Erklärungsversuche mündeten in Disskussionen die weder Anfang noch Ende suchten..Ich schein zweifellos im Unrecht zu sein, Verteidigung zwecklos.
Jedenfalls hab ich es zumindest hinbekommen und bin trotzdem zu Haus geblieben^^.
2 kurze und halblustige Fälle der letzten 2 Wochen, wieder im Zusammenhang mit meiner Erkältung.
1. Mein Bruder bittet mich zu ihm zu kommen und ihm bei den Hausaufgaben zu helfen. ich warne ihn und meine ich sei noch zu sehr krank und könnte jemanden anstecken. Mein Bruder beharrt darauf, dass ich ihm noch heute helfen soll und meint es macht nichts.
Nächsten Tag erkrankt mein Neffe....Wer ist schuld?
2. Ein Kumpel braucht Hilfe bzgl. Russisch. Auch hier mein ich es gehe noch nicht. Ich bin überhaupt noch nicht gesund und habe sogar noch ein bisschen Fieber. Ich möchte niemanden anstecken...Nein, er braucht noch heute Hilfe, da er morgen den Russischkurs hat und sich das ein oder andere bis morgen raufschaffen muss....Ich willige ein und schlepp mich knappe 1.5 km zu Fuss zu ihm, da ich nicht ein Mal einen Fahrschein habe.
Resultat: Nächsten Morgen wacht er mit Fieber und Schnupfen auf, kann nicht zum Russischkurs und wer ist wieder schuld? Er hat nicht ein Mal zugeben wollen, dass ich ihn gewarnt habe.
Ich weiß es echt nicht zu verstehen wie ich jedem alles recht machen kann. Ich bemühe mich und bin sowieso jemand der sich daran erfreut jemandem einen Gefallen tun zu können. Meist sogar egal um was es sich handelt. Aber ich kann nicht ständig, alles und jeden bedienen. Und ich stoße damit offenbar flächendeckend auf verständnislosigkeit. Ich suche ab und an das gespräch mit den Beteiligten, aber da wo ich beginne zu argumentieren und mich darum bemühe das Denken und die Ansicht meiner Mitmenschen nachzuvollziehen und in Frage zu stellen, wirds einfach emotional. Und das meist auf höchster Ebene. Für mich enden meist hier die Gespräche...
Mein Ausweg scheint darin zu liegen ein Studium irgendwo außerhalb Berlins zu beginnen und mir für einige Zeit eine Pause zu verschaffen, aber auch dieser Gedankengang ist tragisch genug, sodass ich auch hierbei bei manchen Menschen auf Ablehnung stoße.
Ich weiß nicht, ob sich mein Umfeld daran stört, dass ich in den letzten Jahren immer mehr und mehr zum Freidenker mutiert bin (gut, sicher bin ich noch kein kompletter Freidenker^^, ich glaube es ist ein Status der erst erreicht werden muss).
Ständig muss ich meiner Mutter erklären warum ich mich für Geschichte interessiere. Warum ich ab und an in ''Mein Kampf'' rumblättere. Warum ich ''Das Manifest'' lese. Warum ich dies tue, warum ich das tue.
Mit meinen Frunden das Selbe. Ich habe ihnen bereits mehrmals versucht zu erklären warum ich vom Fernsehprogramm und Videospielen bei weitem nicht so begeistert bin wie sie.
Meine Hobbies, Interessen und Gedankengänge sind für mein Umfeld wohl zu überflüssig und belastend...
Ich weiß nicht, ob ich mit solch einem Text auf Interesse stoße und erwarte um ehrlich zu sein auch keine Antwort. Trotzdem interessiert es mich, ob es unter euch auch jemanden gibt der vergleisweise etwa das Gleiche durchmacht/durchgemacht hat.
Was läuft da schief? Bin ich nicht mehr gesellschaftskompatibel? Muss ich mich etwa ändern?
Ich bedanke mich^^.
Der Joschka.
Nach knapp 2 Wochen Pause vom Schreiben muss ich endlich wieder was los werden.
Also folgendes. Ich bin mittlerweile ganze 20 Jahre alt, habe im Sommer mein Abi gemacht und lebe die letzten Wochen und Monate so vor mich hin und warte auf den Beginn der Bewerbungsfrist für das Sommersemester. Nichts ungewöhnliches.
Ungewöhnlich könnte das sein: Ich hab einfach das Gefühl, dass ich mich mit meinem sozialen Umfeld einfach nur fertig mache. Ich glaube mich in einem Vorwurfskarussel zu befinden und muss kotzen, richtig kotzen. Nur schaff ich dieses Karussel nicht zu verlassen und während der Fahrt darf ich nicht kotzen, weil es sonst jeden trifft der drin sitzt.
Wie beschreib ich das Problem? Ich fange mal damit an, dass ich im Grunde genommen eigentlich ein ganz netter Typ bin. Ich mag meine Freunde, meine Famillie. Ich interagiere stellenweise sehr gern mit meinem Umfeld . Doch schein ich meinem Umfeld immer Rechenschaft schuldig zu sein. Egal für was, für welchen Mist, welche ach so kleie Lapalie.
Es fängt schon bei den einfachsten Sachen an: Ich kriege einen Anruf, angenommen von einem Kumpel. Er bittet um ein treffen und ich willige ein. Paar Minuten/Stunden später ruft mich mein Bruder an und fragt, ob wir uns nicht treffen können und ich muss verneinen. Was geschieht? Ich bin ein gewissenloser Trottel der keine Zeit für seine Familie hat. Umgekehrt genau so. Ich unternehme etwas mit meiner Familie und muss mir von meinen Freunden anhören wie schlecht ich handle und dass ich ja überhaupt keine Zeit mehr mit meinen Freunden verbringe. Und egal wer oder was es ist. Ich schaff es mit einer solchen Entscheidung immer jemanden anzukacken. Ob Freunde, Bekannte oder Verwandte. Ich muss mich selbst manchmal für meine Arbeitszeiten in der Videothek rechtfertigen, weile meine Freunde davon angepisst sind, dass ich am Wochenende keine Zeit mit ihnen verbringe.
Am Wochende hab ich es mal wieder auf die Spitze getrieben und habe offenbar fast jeden beleidigt. Ein Kumpel hatte Geburtstag. Und natürlich sollte der gefeiert werden. Ich habe die Jungs um Verständniss gebeten und wollte zumindest den Besuch im Club absagen, weil ich immer noch erkältet war/bin. Allein damit ging ich offensichtlich schon viel zu weit, sodass ich die folgende Diskussion resegniert vermieden habe und einfach mitgefahren bin. Ebenso resegniert hab ich mich ins Delirium gesoffen und kam auch erst Sonntags um 10 Uhr früh nach Hause.
Doch auch hier gehts weiter. Ich wache auf und muss mir von meiner Mutter eine Predigt vom Feinsten anhören. Ich bin 20 wohlbemerkt. Denn auch hier hab ich eine Grenze überschritten. Ich solle doch wie jeder normale Mensch auch um spätestens um 12 Nachts nach hause kommen und gut ist. Meine Mutter ging sogar so weit, mir ein Ultimatum(!) zu stellen. Sollt ich noch ein Mal am Wochenende irgendwohin fahren/gehen, sei es eine Disco oder eine Bar und spät in der Nacht nach Hause kommen, dann schmeisst sie mich raus...Wuhuuuuu!
Am Montag geht es weiter...Ich habe Frühschicht. Bin bis um 17 Uhr im Laden. Mein Entschluss nach Feierabend nach Hause zu gehen und dort zu bleiben steht fest. So ein Wochenende kann schon kräftezerrend sein, zumal ich immer noch krank bin und den Scheiss endlich mal auskurieren muss. Nein, auch damit kann ich niemanden zufrieden stellen. Meine Freunde die apath vor dem Ferneseher sitzen und Call of Duty spielen haben nicht genug Gesellschaft. Ich fehle nämlich und muss dahin. Egal um welchen Preis. Ich lass die Polemiker polemisch sein, bleib zu Haus und mach bis heute 4 Uhr früh Musik ( ).
Heute schien es ein toller Dienstag zu werden. Ich habe ausgeschlafen. Mein Schnupfen und Husten ist weder schlechter noch bessser geworden. Ich brauche ´in jedem Fall noch mindestens 1-2 Tage Ruhe. Es kann nicht sein, dass ich hustend und pustend durch die Stadt stolziere. Aber nein. Was erlaub ich mir denn da schon wieder?
Jedenfalls habe ich auch heute ganzen 4 Leuten...ganzen 4! erklären müssen warum ich mir heute keine Zeit nehmen kann...Und auch diese Erklärungsversuche mündeten in Disskussionen die weder Anfang noch Ende suchten..Ich schein zweifellos im Unrecht zu sein, Verteidigung zwecklos.
Jedenfalls hab ich es zumindest hinbekommen und bin trotzdem zu Haus geblieben^^.
2 kurze und halblustige Fälle der letzten 2 Wochen, wieder im Zusammenhang mit meiner Erkältung.
1. Mein Bruder bittet mich zu ihm zu kommen und ihm bei den Hausaufgaben zu helfen. ich warne ihn und meine ich sei noch zu sehr krank und könnte jemanden anstecken. Mein Bruder beharrt darauf, dass ich ihm noch heute helfen soll und meint es macht nichts.
Nächsten Tag erkrankt mein Neffe....Wer ist schuld?
2. Ein Kumpel braucht Hilfe bzgl. Russisch. Auch hier mein ich es gehe noch nicht. Ich bin überhaupt noch nicht gesund und habe sogar noch ein bisschen Fieber. Ich möchte niemanden anstecken...Nein, er braucht noch heute Hilfe, da er morgen den Russischkurs hat und sich das ein oder andere bis morgen raufschaffen muss....Ich willige ein und schlepp mich knappe 1.5 km zu Fuss zu ihm, da ich nicht ein Mal einen Fahrschein habe.
Resultat: Nächsten Morgen wacht er mit Fieber und Schnupfen auf, kann nicht zum Russischkurs und wer ist wieder schuld? Er hat nicht ein Mal zugeben wollen, dass ich ihn gewarnt habe.
Ich weiß es echt nicht zu verstehen wie ich jedem alles recht machen kann. Ich bemühe mich und bin sowieso jemand der sich daran erfreut jemandem einen Gefallen tun zu können. Meist sogar egal um was es sich handelt. Aber ich kann nicht ständig, alles und jeden bedienen. Und ich stoße damit offenbar flächendeckend auf verständnislosigkeit. Ich suche ab und an das gespräch mit den Beteiligten, aber da wo ich beginne zu argumentieren und mich darum bemühe das Denken und die Ansicht meiner Mitmenschen nachzuvollziehen und in Frage zu stellen, wirds einfach emotional. Und das meist auf höchster Ebene. Für mich enden meist hier die Gespräche...
Mein Ausweg scheint darin zu liegen ein Studium irgendwo außerhalb Berlins zu beginnen und mir für einige Zeit eine Pause zu verschaffen, aber auch dieser Gedankengang ist tragisch genug, sodass ich auch hierbei bei manchen Menschen auf Ablehnung stoße.
Ich weiß nicht, ob sich mein Umfeld daran stört, dass ich in den letzten Jahren immer mehr und mehr zum Freidenker mutiert bin (gut, sicher bin ich noch kein kompletter Freidenker^^, ich glaube es ist ein Status der erst erreicht werden muss).
Ständig muss ich meiner Mutter erklären warum ich mich für Geschichte interessiere. Warum ich ab und an in ''Mein Kampf'' rumblättere. Warum ich ''Das Manifest'' lese. Warum ich dies tue, warum ich das tue.
Mit meinen Frunden das Selbe. Ich habe ihnen bereits mehrmals versucht zu erklären warum ich vom Fernsehprogramm und Videospielen bei weitem nicht so begeistert bin wie sie.
Meine Hobbies, Interessen und Gedankengänge sind für mein Umfeld wohl zu überflüssig und belastend...
Ich weiß nicht, ob ich mit solch einem Text auf Interesse stoße und erwarte um ehrlich zu sein auch keine Antwort. Trotzdem interessiert es mich, ob es unter euch auch jemanden gibt der vergleisweise etwa das Gleiche durchmacht/durchgemacht hat.
Was läuft da schief? Bin ich nicht mehr gesellschaftskompatibel? Muss ich mich etwa ändern?
Ich bedanke mich^^.
Der Joschka.