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Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"» Ist Zoomen Gleichzeitigkeit und Distanzlosigkeit?

Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"
#1
13.11.2015, 12:19
Ich bin mir nicht sicher, ob die folgenden Überlegungen interessieren, aber mir kommen sie einfach automatisch und gehören für mich irgendwie dazu zum Klarträumen, da ich immer interessiert bin, wieso ein bestimmtes Phänomen auftritt.
Schon mehrfach ist es mir passiert, wenn ich im KT ein Ziel vor Augen hatte oder auch wenn ich nur etwas betrachtete, zoomte ich ohne Absicht dahin. Manchmal zoome ich hin und zurück ohne Pause. Wer das nachlesen möchte, hier habe ich es beschrieben.
Wenn ich aber beispielsweise fliege nur um des Fliegens Willen, dann tritt das nicht auf.
Könnte es sein, dass ich im Traum Gleichzeitigkeit erlebe und mir mein Gehirn diesen Zustand nach dem Aufwachen in so einer Weise darstellt, dass es in mein Wachleben in Raum und Zeit passt?

Pygar oder Rhetor oder Raipat (ich weiss nicht mehr welcher von den dreien) hat vor einiger Zeit etwas dazu geschrieben. Ich zitiere sinngemäss (bitte interveniert, sollte ich ungenau zitieren): "Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Zeit im Traum nicht zwingend an den gleichen linearen Ablauf wie im Wachleben gebunden ist (wenn sie das auch sein kann, wenn man sie, wie in KT-Untersuchungen üblich, durch Augensignale künstlich taktet.) Genauer: Dass sich das träumende Bewusstsein ursprünglich in einem zeitlosen Kontinuum befindet (wie es Don Rinatos insbesondere für die von ihm erlebte Basale Klarheit postuliert), wo "vorher" und "nachher" noch nicht festgelegt sind, dass man also gewissermassen alles "gleichzeitig" träumt.

Könnte es also so sein: Zoomen = Gleichzeitigkeit?

Das wäre doch möglich, wenn sich mein BW im KT ausserhalb von Raum und Zeit befindet. Ich würde dann Gleichzeitigkeit erleben und immer gerade da sein, worauf sich mein BW richtet.
Dann wäre Zoomen nur eine Interpretation des Gehirns, da das Gehirn nicht gut mit Gleichzeitigkeit umgehen kann und mir dies dann nach dem Aufwachen als Zoom verkauft.
Bekanntlich benötigen Elektromagnetische Wellen kein Medium um sich auszubreiten und pflanzen sich mit Lichtgeschwindigkeit fort. Ein Photon bewegt sich auch mit Lichtgeschwindigkeit, da es keine Masse besitzt. Die Geschwindigkeit der Gedanken wird auch so postuliert.
Gemäss der Speziellen Relativitätstheorie von Albert Einstein sind Raum und Zeit eng miteinander verwoben zur sog "Raumzeit". Raum und Zeit sind relativ (also nicht festgelegt). Je schneller ich jetzt denken kann, umso mehr verkürzen sich Distanzen im Raum. Dies wird als "Längenkontraktion" bezeichnet. Wenn ich dann mit Lichtgeschwindigkeit denke (was ich ja tue), finden alle Ereignisse distanzlos und zeitlos statt.
(Natürlich denke ich ja auch im WL mit Lichtgeschwindigkeit, aber da bin an Raum und Zeit gebunden. Daran ist sich auch mein Gehirn gewöhnt. Da mir aber im Schlaf jegliches Zeitgefühl fehlt, gehe ich davon aus, dass mein BW sich ausserhalb von Raum und Zeit befindet).
Lichtgeschwindigkeit kann nur bei Masse = 0 erreicht werden. Wenn etwas Masse besitzt, dann erhöht sich der Energieaufwand mit steigender Geschwindigkeit und bei Lichtgeschwindigkeit wäre der Energieaufwand unendlich.
Mein TK hat natürlich ein ganz klein wenig Masse. Wenn ich hochspringe, dann schwebe ich ganz langsam wieder nach unten und wenn ich über Wasser gehe, dann sinke ich bei jedem Schritt ein wenig (vielleicht 1cm) ein. Da werde ich nicht Gleichzeitigkeit und Distanzlosigkeit erfahren, aber möglicherweise bin ich in der Nähe davon. Aber was ist denn, wenn ich als Ichpunkt unterwegs bin ohne TK?

Das sind alles Fragen und Hypothesen, die ich mir halt so stelle - keinesfalls sind es Behauptungen! Es ist nur ein Versuch, das Phänomen "Zoom" besser zu verstehen.
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RE: Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"
#2
13.11.2015, 12:33
ich kenne das zoomen bei der fokussierung der aufmerksamkeit. laura beschrieb das mal als technik zum reisen im klartraum: der zoom-blick. es ist schneller als fliegen, aber ich finde, doch nicht so schnell wie teleportation.

gleichzeitigkeit existiert allein deshalb im traum schon, weil dein geist ja den kompletten traum erstellt. zwar ist nicht alles "gerendert", d.h. man nimmt eben nur das sinnlich wahr, das aus der bewusstseinsperspektive betrachtet wird. jedoch scheint es so, dass dennoch auch das, was nicht direkt wahrgenommen wird, schon latent vorhanden sein kann. z.b. merkt man das dadurch, dass traumpersonen eine eigene perspektive haben können oder dass einfach unerwartete dinge passieren, und zwar sehr schnell passieren, ohne dass man erst lange eine neue szene erschaffen muss. überhaupt fügen sich ja im traum tehmen mehr oder weniger strukturiert aneinander und verfolgen teilweise einen roten faden. so ist es denkbar, dass das alles latent vorhanden ist. der raum jedenfalls exsitiert innerhalb eines traumes nur aus phänomenologischer sicht. d.h. man nimmt einen raum wahr. jedoch, wenn man annimmt, dass der geist den gesamten traum erschafft, ist der raum genauso wie alles darin eine illusion. d.h. die distanz existiert nicht. wie in einem bild, das man malt, in dem perspektive vorkommt. die räumlichkeit existiert nicht, da das bild weiterhin zweidimensional ist. und der geist, der den traum erschafft, muss ja auch "überall" sein, um diesen zu erschaffen.

dennoch meine ich, dass zeit im traum existiert, da diese ebenso beim denken existiert. zwar kann man gleichzeitig verschiedenes denken und auch im traum gleichzeitig verschiedene dinge erzeugen. das sieht man ja auch daran, dass viele dinge gleichzeitig im traum ablaufen. aber dennoch können sich gedanken entwickeln, verändern, usw. und ebenso traumstories. dass das alles erst im nachhinein vom wachbewusstsein so konstruiert wird, dafür sehe ich keine anhaltspunkte. im gegenteil ist diese erfahrung des zeitlichen verlaufs ja auch im klartraum gegeben. d.h. nicht erst, wenn man aufwacht, sondern schon während des traumes. würde man behaupten, dass das eine falsche erinnerung ist, die ebenfalls erst beim aufwachen erzeugt wird, um dem klartraum struktur zu geben, dann käme mir das an den haaren herbeigezogen vor. ich würde frage: auf welcher basis von gründen behauptest du das?

zur lichtgeschwindigkeit, da würde ich sagen, das ist ein völlig anderes thema. zunächst bedeutet lichtgeschwindigkeit nicht gleichzeitigkeit. das ist ja dadurch bekannt, dass das licht der sonne auch seine zeit braucht, um hier zur erde zu gelangen. es bedeutet auch nicht raumlosigkeit, denn sonst würde licht ja überhaupt nirgends hin reisen. und dass die gedanken bzw. neuronen in lichtgeschwindigkeit feuern, wäre denkbar. das weiß ich nicht. aber das kann man nicht mehr auf die phänomene innerhalb eines traumes anwenden. also die wahrnehmung, einen körper zu haben, ist natürlich im traum eine illusion und kann genauso gut einem ichpunkt ohne körper weichen, oder einem körper der zentnerschwer ist. überhaupt gilt im traum keine physik, außer, sie wird simuliert. deshalb gibt es dort vermutlich auch nicht die grenze der lichtgeschwindigkeit. man kann im traum schneller sein! und das ermöglicht ja z.b. sowas wie teleportation. das heißt aber natürlich nicht, dass das gehirn die lichtgeschwindigkeit überbietet. glaube ich. obwohl, so quantenzeugs ist ja auch noch dabei. ^^
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"
#3
14.11.2015, 12:02
Vielen Dank, spell bound, für die ausführliche Antwort.
Ich wusste schon, dass dieses Thema kontrovers sein würde und habe mir lange überlegt, ob ich es posten sollte.


(13.11.2015, 12:33)spell bound schrieb: im gegenteil ist diese erfahrung des zeitlichen verlaufs ja auch im klartraum gegeben. d.h. nicht erst, wenn man aufwacht, sondern schon während des traumes. würde man behaupten, dass das eine falsche erinnerung ist, die ebenfalls erst beim aufwachen erzeugt wird, um dem klartraum struktur zu geben, dann käme mir das an den haaren herbeigezogen vor. ich würde frage: auf welcher basis von gründen behauptest du das?

Ich bin nicht überzeugt, dass der zeitliche Verlauf im Traum oder Klartraum gegeben ist. Wie liesse sich dann z.B. erklären, dass man im Traum an die Wand gestellt wird um exekutiert zu werden und der tödliche Schuss als Abschluss des Traumes stellt sich dann heraus als der Knall meiner Schlafzimmertüre, die zuschlug, da in der Wohnung Durchzug herrschte?
Lieber spell bound, du musst schon genau lesen. Ich habe deutlich geschrieben, dass das keinesfalls Behauptungen wären. Es sind im Gegenteil Fragen, die ich mir stelle und (vorläufige) Hypothesen.


zur lichtgeschwindigkeit, da würde ich sagen, das ist ein völlig anderes thema. zunächst bedeutet lichtgeschwindigkeit nicht gleichzeitigkeit. das ist ja dadurch bekannt, dass das licht der sonne auch seine zeit braucht, um hier zur erde zu gelangen.


Diese Antwort ist leicht zu geben: Sie heisst Relativität.

Weil Raum und Zeit relativ sind, müssen auch die genannten Zahlenwerte relativ sein, will heissen, sie gelten nur uns hier auf der Erde. Für unsere Vorstellung legt das Licht zwischen Sonne und Erde eine zeitliche und räumliche Distanz zurück. Unsere Vorstellung von Raum und Zeit lässt sich aber nicht auf das Licht übertragen. Dies ist nur die Konsequenz der Relativitätstheorie des Albert Einstein und nicht etwa Zauberei.


PS. Der Physiker Prof. Dr. Markolf H. Niemz von der Uni Heidelberg publiziert übrigens sehr interessant über diese Themen, sollte dich das interessieren.
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RE: Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"
#4
14.11.2015, 13:59
(14.11.2015, 12:02)Sucher schrieb: Ich bin nicht überzeugt, dass der zeitliche Verlauf im Traum oder Klartraum gegeben ist. Wie liesse sich dann z.B. erklären, dass man im Traum an die Wand gestellt wird um exekutiert zu werden und der tödliche Schuss als Abschluss des Traumes stellt sich dann heraus als der Knall meiner Schlafzimmertüre, die zuschlug, da in der Wohnung Durchzug herrschte?

das ist durchaus ein grund zur annahme anderer zeitgesetze. aber das heißt ja nicht, dass deshalb der gesamte traum keinen entwicklungsverlauf hatte.

Zitat:Lieber spell bound, du musst schon genau lesen. Ich habe deutlich geschrieben, dass das keinesfalls Behauptungen wären. Es sind im Gegenteil Fragen, die ich mir stelle und (vorläufige) Hypothesen.
wieso bin ich lieb? tongue
ich hab dich nicht persönlich gemeint. wenn du genau liest, steht in meinem zitat "würde man behaupten ... ich würde fragen..."

Zitat:Weil Raum und Zeit relativ sind, müssen auch die genannten Zahlenwerte relativ sein, will heissen, sie gelten nur uns hier auf der Erde. Für unsere Vorstellung legt das Licht zwischen Sonne und Erde eine zeitliche und räumliche Distanz zurück. Unsere Vorstellung von Raum und Zeit lässt sich aber nicht auf das Licht übertragen. Dies ist nur die Konsequenz der Relativitätstheorie des Albert Einstein und nicht etwa Zauberei.
soweit ich das bisher verstanden habe, gibt es auch aus der sicht des lichtes zeit und raum. nicht?
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"
#5
16.11.2015, 13:30
Zitat:wieso bin ich lieb?
ich hab dich nicht persönlich gemeint. wenn du genau liest, steht in meinem zitat "würde man behaupten ... ich würde fragen..."

Das ist so eine schweizerische Floskel. Wir sagen gern: "Lieber So-und-So....". Möglicherweise wird das in Deutschland anders verstanden. Ich habe schon gesehen, dass du deinen Satz ja im Konjuktiv geschrieben hattest.

(14.11.2015, 13:59)spell bound schrieb: soweit ich das bisher verstanden habe, gibt es auch aus der sicht des lichtes zeit und raum. nicht?

Da sind wir halt geteilter Meinung. Das darf aber auch so sein.
Bist du einverstanden, dass wir hier, bevor wir jetzt endlos hin und her schreiben, ohne Groll die Sache beenden? Ich bin sicher, dass wir in einem anderen Zusammenhang wieder einmal miteinander diskutieren werden.

LG. Sucher
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RE: Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"
#6
16.11.2015, 14:35
(16.11.2015, 13:30)Sucher schrieb:
(14.11.2015, 13:59)spell bound schrieb: soweit ich das bisher verstanden habe, gibt es auch aus der sicht des lichtes zeit und raum. nicht?

Da sind wir halt geteilter Meinung. Das darf aber auch so sein.
Bist du einverstanden, dass wir hier, bevor wir jetzt endlos hin und her schreiben, ohne Groll die Sache beenden?

huh Das klingt ja, als hättet Ihr euch bereits in eine NEIN!-DOCH!-"Diskussion" verbissen.
Dabei schrieb spell doch ausdrücklich

Zitat:soweit ich das bisher verstanden habe
.

Das wirkt auf mich nun wirklich nicht, als würde er diese Meinung ungeachtet jeglicher Gegenargumente verteidigen wollen; ganz abgesehen davon, dass er als hier zuständiger Moderator wohl eher derjenige wäre, der einen Nein-doch-Disput unterbrechen würde bigwink

Mein Vorschlag wäre, dass ihr einfach wartet, bis sich einer der zahlreichen Physiker/Physikstudenten hierzu meldet und die Frage aus Sicht der Relativitätstheorie klärt.

Ich selbst fühle mich definitiv nicht fit genug dazu, glaube aber, schon öfters gelesen/gehört zu haben, dass für ein Objekt, das sich mit "annähernd" Lichtgeschwindigkeit bewegte, die Zeit "annähernd" still stände.
Könnte man dies auf die volle Lichtgeschwindigkeit respektive das Licht ausdehnen, ergäbe sich, dass Sucher zumindest teilweise recht hat (Was dabei mit dem Raum passiert – k.A.)
Ich bin aber nur Hausmann, kein Physiker bigwink
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RE: Fragen und Hypothesen zum Phänomen "Zoom"
#7
16.11.2015, 14:59
Das ist ein guter Vorschlag. Ich hatte den Eindruck, dass wir so nicht weiterkommen und wollte deshalb die Sache (vorläufig) abschliessen.
Was mit dem Raum in diesem Fall passieren würde, da hätte ich schon eine Antwort, aber wir wollen es jetzt gut sein lassen.
Ich bin gespannt, ob das Thema wieder einmal aufgegriffen wird.
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