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Quantität vs. Qualität der Traumerinnerung» neue Stile der TTB-Führung entwickeln

Quantität vs. Qualität der Traumerinnerung
#1
03.12.2016, 11:18
Gefühle, als Teil des Trauminhalts begreifen - der Gedanke ist nicht neu; bei Tipps, die Traumerinnerung zu steigern wird auch mal gesagt, sich das Gefühl aufzuschreiben, wenn man sich an sonst nichts erinnern kann; auch wenn es um Traumanalyse geht, wird dieser Aspekt z.B. stark einbezogen.

Aber vielleicht kann man das ausweiten. Für mich stellt das Traumtagebuch immer noch nicht irgendeine Hilfstechnik, sondern die zentrale Klartraumtechnik dar. Neulich ist mir aufgefallen, dass sich über die letzten Jahre der Stil meiner Traumtagebuchführung stark verändert hat. Ich glaube, es liegt u. a. daran, dass unser Verstand versucht, Abkürzungen zu finden, wenn er oft vor das gleiche Problem gestellt wird. Das passiert sogar noch auf einer unbewussten Ebene. D.h. jedesmal, wenn ich nach dem Aufwachen zum TTB greife und versuche, meine Gedanken zu ordnen, so dass ich sie aufschreiben kann, läuft da unbewusst bereits ein Vorsortierungsprozess statt - nämlich nach Dingen, die sich ins TTB schreiben lassen. Was da nicht hineinpasst, wird als unbrauchbar verworfen.

Dazu gehört, dass ich mir angewöhnt habe, auf bestimmte Faktoren als erstes zu achten: Wer? Wo? Was passiert? - Auftauchende Personen, Ort, und die Handlung selbst. Dabei werden Details, die für das Festhalten dieser drei Fragen nicht wesentlich sind, weggelassen. Dabei wären vllt grade diese Details für den Traum eigentlich wichtiger (d.h. für die Traumlogik intern entscheidend).

Dazu gehören natürlich die Gefühle, Stimmungen, die ich vernachlässige, aber auch andere Sachen könnten da reinfallen, z.B. übergeordneter Zeitverlauf (so ne Art Plotstruktur), Farben, andere Sinneseindrücke, die nicht direkt zur Handlung beitragen, kleine Details, ...

Eine Methode, das kurzfristig zu verbessern, ist wohl, diesen Dingen Priorität einzuräumen, also zuerst die Gefühle aufzuschreiben zugunsten der Handlung, oder was auch immer man üblicherweise aufgeschrieben hat. Das würde ich dann "Qualität statt Quantität" nennen, weil es heißen kann, deutlich weniger aufzuschreiben, wenn man z.B. die Handlungsdetails erst mal weglässt.

Langfristig würde dies aber mMn dazu führen, dass sich dieser neue Stil wieder automatisiert, und eins beginnt, wieder andere Dinge auszublenden. Also müsste man eigentlich regelmäßig den Stil der Traumtagebuchführung ändern, um immer wieder neue Anforderungen zu stellen, damit die Erinnerungsfähigkeit dauerhaft weiterentwickelt werden kann.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Quantität vs. Qualität der Traumerinnerung
#2
03.12.2016, 12:17
thumbsu

Finde ich gut!
Ich gehe eh davon aus, dass es auch bei der Traumdeutung viel eher auf
Gefühle ankommt, als auf Symbole etc., ich glaube auch nicht dass es sowas
wie allgemeingültige Traumsymbole gibt, wie man sie z.B. in diverser Literatur findet. Ich glaube nicht mal, dass es für ein und
die selbe Person sowas wie allgemein gültige Traumsymbole gibt, bzw. gibt es
sie vielleicht in gewissem Maße (archetypisch), für mich kommt es aber bei der Interpretation wesentlich mehr auf die Gefühle und das Verhältnis zm jeweiligen Symbol an.
Um so verwunderlicher ist es, dass ich beim TTB wesentlich mehr versuche auf Einzelheiten und Details zu achten und dabei, wie Du beschreibst, ziemlich oft vor
dem Problem der "Unausdrückbarkeit" stehe, versuche in Worte zu pressen was nicht in Worte passt, und mir dadurch auch noch weitere Traumerinnerungen vermassel.

Vielen Dank für diesen Denkanstoß!
man muss die anzahl der gedanken derart vervielfachen, dass die anzahl der wächter für sie nicht mehr ausreicht
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RE: Quantität vs. Qualität der Traumerinnerung
#3
03.12.2016, 13:13
(03.12.2016, 12:17)neuer träumer schrieb: Vielen Dank für diesen Denkanstoß!

Ja, auch von mir normal
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RE: Quantität vs. Qualität der Traumerinnerung
#4
03.12.2016, 17:27
Also mich hat diese Selektion daran erinnert, dass es mir manchmal unangenehm ist gewisse Erinnerungen in TTB zu schreiben. Einmal weil ich nicht weis wie ich diese sprachlich ausdrücken soll und zweitens scheint es so ne Art Zensur zu sein. Ich bemühe mich, nichts auszulassen und merke dass dadurch nach und nach mehr Offenheit entsteht. Eine bessere Connection zwischen UB und WB. Ich fand gut was du im TS neulich gesagt hast, mit deiner Idee das TTB für eine Zeit innerhalb eines bestimmten Ausdruckmittels zu führen, zb malen, aufsprechen, vertonen, ka. So erweitert man die Ausdruckmöglichkeit und kommt vielleicht über eine andere Methode zu anderen Ergebnissen.
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RE: Quantität vs. Qualität der Traumerinnerung
#5
05.12.2016, 21:17
Zitat:Um so verwunderlicher ist es, dass ich [...] ziemlich oft vor
dem Problem der "Unausdrückbarkeit" stehe
Also wenn ich etwas mit Worten nicht beschreiben kann, versuche ich eine kleine Skizze zu malen, sehr grob natürlich, aber das Prinzip zählt. Wie heißt es doch? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte... Ach ja, und eine flüchtige Zeichnung anfertigen geht schneller als um die Begriffe herumzueiern!

Und, nebenbei gesagt, ist die Anzahl der Bilder in meinem TTB ein Faktor, der über die Zeit bei mir gar nicht konstant geblieben ist. Anfangs nur ein paar Bilder, ab TTB II dann sehr viele und von da an nimmt es ab, bis in TTB VII es kaum noch welche sind. Und dann nimmt es wieder zu! Eine Achterbahnfahrt...
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