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Schamanisches Träumen - Das Verschieben der Wirklichkeit.» Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?

Schamanisches Träumen - Das Verschieben der Wirklichkeit.
#1
26.10.2024, 13:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.10.2024, 22:50 von ichbinmehr.)
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Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?

Ich frage mich manchmal, ob unsere Realität eigentlich im Wachbewusstsein oder im Traumbewusstsein entsteht. Was, wenn die Unterscheidung zwischen den beiden nur eine Illusion ist, wie es manche nonduale Ansätze vermuten?

Diese Frage bleibt für mich offen. Auf der einen Seite gibt es das, was wir in der westlichen Welt gelernt haben – dass das Wachleben real ist und Träume eher Phantasie oder Verarbeitung.

Aber ist das wirklich alles?

Zitat:Classen, N. (2016). Das Wissen der Tolteken. Kapitel 2.1: Traum, Tod und Transzendenz (gekürzt und angepasst).

So schreibt die Jung-Schülerin Marie-Luise von Franz über die Naskapi: »Diese Waldjäger leben so einsam in kleinen Familiengruppen, daß sie keine Stammesbräuche und religiöse Anschauungen oder Riten entwickeln konnten. Daher verlassen sich die Naskapi-Jäger nur auf ihre inneren unbewußten Eingebungen und Träume.
Sie lehren, daß die Seele des Menschen nichts anderes sei als ein innerer Gefährte, den sie als mein Freund oder als Mista’peo = großer Mann bezeichnen. Er wohnt im Herzen des einzelnen und ist unsterblich. Diejenigen Naskapi, welche auf ihre Träume eingehen und ihren verborgenen Sinn zu deuten versuchen und dessen Wahrheit ausprobieren, können in eine tiefere Verbindung mit dem ›großen Mann‹ treten. Er begünstigt solche Leute und schickt ihnen mehr oder bessere Träume. Neben dieser Hauptverpflichtung des Individuums, den Anweisungen seiner Träume zu folgen, besteht eine weitere Pflicht: die Träume durch Kunstdarstellungen zu verewigen. (…) Die Träume geben somit den Naskapi eine vollständige Orientierung, auch in Beziehung zur äußeren Natur, das heißt zu Jagdmöglichkeiten, Wetter und anderen Umständen, von denen sie abhängen.«

Der Ethnologe Meinhard Schuster berichtet, daß die Naskapi-Jäger vor der Jagd einen Jagdtraum haben müssen, um z.B. den einzuschlagenden Weg, der zum Jagderfolg führt, zu kennen. Nicht nur, daß diese Methode offensichtlich funktioniert – was durch die seit Jahrhunderten belegte Existenz der Naskapi in einer unwirtlichen Umgebung ausreichend belegt sein dürfte –, sie sehen in der Kopplung von Jagdtraum und Jagderfolg im ersteren den wichtigeren Teil des Gesamt-Ereignisses. Schuster sagt über die Naskapi, »daß ohne den entsprechenden Traum kaum Jagderfolg zu erwarten ist, nach dem Traumsieg aber der konkrete Schuß nur den minder schweren, gewissermaßen selbstverständlichen Vollzug des Traumes auf der körperlichen Ebene der Dinge darstellt.« Für die Naskapi stellt der Traum also eine direkt nutzbare Funktion ihres Bewußtseins dar, d.h. sie benutzen ihr Traumwissen auf eine so selbstverständliche Art zum Gewinnen von Information über ihre Umwelt, wie die abendländischen Menschen zum gleichen Zweck ihre Vernunft einsetzen. In diesem Material über den Naskapi-Traumkult sind viele wesentliche Merkmale der typischen Betrachtung des Traumes bei den alten Natur- und Kulturvölkern enthalten, von denen im Folgenden einige vergleichend herausgearbeitet werden sollen.

Der Große Mann der Naskapi stellt sich als Erfinder und Lenker der Träume dar. Er ist eine Personifikation der »Traumseele«, die häufig auch als »Freiseele« bezeichnet wird, da sie den Körper des Träumers zeitweise verlassen kann, ohne daß der Tod eintritt. Sie ist zu unterscheiden von der »Atem-« oder »Lebensseele«, die ständig an den physischen Körper gebunden ist und ohne die dieser nicht weiterleben könnte. Eine solche Unterscheidung finden wir laut Schuster bei Natur- und Kulturvölkern überall auf der Erde. Was die Konzeption der Seele anbelangt, ist die abendländische monistische Auffassung arm an Ausdrucksformen für diesen Bereich. Die Naturvölker unterscheiden häufig verschiedene Seelen, oft fünf verschiedene für ein und dieselbe physische Person. Die grobe Trennung von zwei verschiedenen Seelen des Menschen scheint aber allgemein verbreitet zu sein. Der Hinduismus unterscheidet zwischen der »goldenen Seele« (Lebensseele) und der »silbernen Seele« (Traumseele). Im Traum verläßt die silberne Seele den Körper und nimmt in ihren Träumen andere Orte der Welt oder gar andere Welten wahr.

Die Aymara-Indianer trennen zwischen der »großen Seele« (Lebensseele) und der »kleinen Seele« (Traumseele). Diese Vorstellung deckt sich weitgehend mit der des Hinduismus. Die Traumseele ist demnach während ihrer Reise durch ein dünnes »Lichtband« mit der Lebensseele verknüpft, das sich beliebig dehnen läßt. An diesem Band zieht sich die Traumseele nach Beendigung ihrer Reise zurück zur Lebensseele und dem physischen Körper. Die altägyptischen Seelenlehren unterscheiden mindestens drei seelische Aspekte: den »Ka«, den »ach« und den »bai«. Der Ka ist das Prinzip der Lebenskraft und kann daher am ehesten mit der Lebensseele in Verbindung gebracht werden. Der ach steht damit scheinbar eng in Verbindung. Die eigentliche Traumseele in der altägyptischen Vorstellung ist jedoch der bai. Er wird in alten Darstellungen als Vogel mit menschlichem Kopf gezeigt. Er trägt daher den Beinamen »Seelenvogel«.

In der toltekischen Terminologie entspricht die Traumseele dem »Traumkörper« oder »Doppelgänger«. Dieser kann vom Träumer jedoch nicht nur im Schlaf benutzt werden, er kann auch – bei einiger Übung des Träumers – im Wachzustand vom Körper und dem leuchtenden Ei (Lebensseele) abgespalten werden und auch selbständig handeln. Die Vorstellung einer selbständigen Traumseele ist offenbar weit verbreitet. Als allgemein dürfte auch die Vorstellung von der Unsterblichkeit dieses Wesensteils gelten, wie wir es bereits von den Naskapi erfahren haben. So wurde auch die bai-Seele von den alten Ägyptern als unsterblich angesehen. Ihr Totenkult kreiste um diese Vorstellung. Die Pyramiden und Grabanlagen hatten daher an ihrer Ostseite einen symbolischen Ein- oder Ausgang, oft in Form einer aufgemalten Tür. An diesen Türen finden sich auch meist Abbildungen des Seelenvogels, der die bai-Seele symbolisiert.

Auch die Mumifizierung des physischen Körpers sowie das symbolische Loch im Deckel des Sarkophags dienten dem Kult des unsterblichen bais. All diese Vorkehrungen sollten es dem bai ermöglichen, nach Belieben umherzuschweifen und auch zum Körper als Ruhestätte und Ausgangsbasis zurückzukehren. Aber nicht nur die Kulte der Naturvölker und der alten Kulturen gehen von der Unsterblichkeit der Seele aus. Auf dieser Vorstellung basieren ja auch die heutigen großen Weltreligionen, wie Buddhismus, Islam oder Christentum. C.G. Jung sagt über die Seelenvorstellung: »Wenn es keinen Raum hat, so hat es keinen Körper. Körper sterben, aber Unsichtbares, Unräumliches, kann es verschwinden?«

Auch die toltekische Lehre geht von der Unsterblichkeit des Nagual aus: »Das Tonal beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod, aber das Nagual endet niemals. Das Nagual ist grenzenlos.« Auf der Seite des Nagual spielt der Tod keine Rolle. Wir können zwar im Traum ein Todeserlebnis haben und auf verschiedene Weise sterben, aber es hat keine Bedeutung – wir träumen einfach weiter oder wachen auf. Das Ich, unsere Person und unser physischer Körper, ist der sterbliche Teil unseres Gesamt-Selbst. Das Rätsel des Todes hat den Menschen schon seit Anbeginn der Zeiten beschäftigt, und erste nachweisliche Kulthandlungen der Urmenschen waren erste rituelle Bestattungen. Dieser frühe Totenkult zeugt bereits von der Vorstellung des Weiterlebens eines Teils des Menschen nach dem physischen Tod. Als Nachweis für diese Vorstellung bei den Urmenschen gilt im allgemeinen das Vorhandensein von Grabbeigaben wie Nahrung, Kleidung und Waffen etc., die der Tote auf seiner Reise in die als jenseitig vorgestellte Geisterwelt benötigen würde.

Die australischen Aborigines teilen ebenfalls die Ansicht von der absoluten Priorität der Traumwirklichkeit, der sogenannten »Traumzeit«, die sie mit der mythischen Urzeit identifizieren. Die Aborigines leben auch heute noch auf Steinzeitstufe; sie haben ihre archaische Lebensweise über die letzten 40.000 Jahre weitgehend unverändert beibehalten, soweit die Abkömmlinge Europas sie nicht zerstört haben. Der Traumkult der Aborigines geht so weit, daß die Männer, die Vater werden wollen, ihre zukünftigen Kinder erst träumen müssen. Der künftige Vater muß sich dazu an den heiligen Ort seiner Sippe begeben, an den »Ort, wo die Kinder geträumt werden«. Der Ethnologe Schuster schreibt über den Brauch, ein Kind zu träumen: »(…) dessen geistiger Wesensteil kann also nur gewonnen werden, wo die Vorfahren präsent und als ›Geistkinder‹ präexistent sind. Dorthin wird das Neugeborene auch seinerseits nach dem Tode zurückkehren. Träumte der Vater nicht, so wäre der biologische Zeugungsakt ohne Wirkung – eine Auskunft, die bei manchen frühen europäischen Beobachtern zu der törichten Meinung führte, den einheimischen Australiern sei der Zusammenhang zwischen Zeugung und Geburt unbekannt. Bekannt war er schon, aber er wurde nicht als genügend erachtet für die Geburt eines Menschenwesens: Die Seele des Kindes mußte an einem jenseitigen Orte erlangt werden.«

Ähnliche Sitten sind bei den Indianern Nordamerikas verbreitet. Bei den Ojibwa-Indianern hat der zukünftige Vater die Pflicht, den Namen seines Kindes vor der Zeugung zu träumen. Stellt sich der entsprechende Traum nicht ein, so kann er einen guten Freund bitten, den Namen für ihn zu träumen. Wir haben es bei all diesen Phänomenen offenbar nicht nur mit einem Einzelfall zu tun, den man beliebig als skurrile Anschauung eines primitiven Volkes abtun könnte. Vielmehr ist die Vorstellung von der unsterblichen Traumseele des Menschen ein allgemeines Kulturgut, eine uralte Erbschaft. Diese Traumseele wird in Verbindung gebracht mit Geburt und Tod des Menschen, sie beinhaltet also ein Moment der Transzendenz, ein Überschreiten der Grenzen vom Diesseits zum Jenseits oder umgekehrt. Es ist diese sinngebende Transzendenz, die die Menschen in den Natur- und Kulturvölkern schon immer in ihren Träumen gesucht haben. Sie benötigen diese jenseitige »Bescheinigung« als geistige Daseinsberechtigung. Derselbe Sinn steckt in den Worten von Jesus: »Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht darüber, daß ich zu dir sagte, ihr müßt von oben her geboren werden.« Die Daseinsberechtigung eines geistigen, seelischen Prinzips kann nämlich nicht einfach aus der Stofflichkeit der Dinge abgeleitet werden, auch wenn der materialistische Zeitgeist uns das vorgaukeln will.

Für die nordamerikanischen Indianer sind Träume und Visionen aus solchen Gründen der Transzendenz von einer großen Bedeutung, die sich aus der Perspektive des rationalistischen Abendländers kaum ermessen läßt. So müssen die Jungen bei den Sioux zuerst eine spezielle Vision, einen Traum erlangen, um in die Männergesellschaft aufgenommen zu werden. Dazu müssen sie mehrere Tage allein in einer Visionsgrube ohne Wasser und Nahrung ausharren und auf ihre Vision, ihren Traum warten. Wenn sich dieser dann endlich einstellt, ist der junge Sioux kein Kind mehr, sondern ein voll akzeptierter Mann. Der Traum, den er hatte, bestimmt von diesem Moment an sein ganzes Leben. Er entscheidet darüber, ob er ein Medizinmann, ein Krieger, ein Kräuterheiler oder ein Clown wird. So gibt der Initiationstraum den Sioux eine vollständige Orientierung über ihr Leben – wie sie es gestalten, was sie damit anfangen sollen. Und diese Orientierung ist nichts Erdachtes, willkürlich Geplantes – sie entstammt jener transzendenten Welt, aus der die Seele ursprünglich stammt und zu der sie nach dem Tode zurückkehren wird.

Die Naskapi träumen ihre Jagd, bevor sie tatsächlich auf die Pirsch gehen, um durch ihren Traum die dazu notwendigen Informationen zu erhalten. Für die Tolteken ist dies eine gebräuchliche Vorgehensweise. So beschreibt La Gorda in »Der zweite Ring der Kraft« eine Traumübung dieser Art, die sie unter Anleitung von Don Juan ausführen mußte. Sie sollte einen besonderen Gegenstand finden, der genau in ihren Nabel paßt. Diesen sollte sie im »Träumen« suchen und dann in der normalen Welt wiederfinden. La Gorda berichtet: »Ich fand im Traum einen Kiesel, der genau in meinen Nabel paßte, und der Nagual (Don Juan – Anm. d. Autors) ließ mich Tag für Tag in Wasserlöchern und Schluchten nach diesem Kiesel suchen, bis ich ihn fand. Ich fertigte mir dafür einen Gürtel, und den trage ich noch immer bei Tag und Nacht. Wenn ich ihn trage, fällt es mir leichter, in meinen Träumen die Bilder festzuhalten.«

Abgesehen von dem Zweck dieser Übung finden wir hier die typische Einstellung von der pragmatischen Nutzbarkeit der Trauminformation. Eine Vielzahl weiterer belegender Beispiele werden im zweiten Teil dieses Buches zum Thema »Träumen« angeführt. Was sich für die Menschen der Naturvölker als selbstverständlich erweist, bleibt für den Abendländer meist unverständlich, wenn nicht gar unglaubwürdig. Diese Problematik ergibt sich – wie schon erwähnt – aus der Überzeugung der Tradition der Aufklärung, daß der Traum lediglich ein inneres Produkt darstelle und jeder äußeren Entsprechung entbehre. Diese Auffassung erweist sich jedoch aus der Perspektive der Erkenntnistheorie als unhaltbar. So sind z.B. aus der Sicht Husserls Traum und Wahrnehmung einander gleichgestellte Auffassungsfunktionen. Vielleicht geht dies den »zivilisierten« Menschen auch eines Tages auf.

Hierzulande wird den Träumen so wenig Aufmerksamkeit gewidmet, daß es niemanden verwundern darf, wenn diese Bewußtseinsfunktion ungenutzt verkümmert ist. Dieser Mißstand ist m.E. maßgeblich verantwortlich für das Vorherrschen neurotischer Verhaltensweisen in unserer modernen Zeit. Schlaflosigkeit, Zwangsvorstellungen, Sinnentleerung und Langeweile, alle diese Probleme rühren – auch aus der Sicht der analytischen Psychologie – aus dem Ungleichgewicht zwischen dem bewußten Ich und dem Unbewußten her. Die Träume stellen die vermittelnde Brücke zwischen diesen Teilen unseres Selbst dar und bieten so eine Möglichkeit, das Problem individuell zu lösen. Man kann all den Menschen, die einen Sinn, eine Orientierung in ihrem Leben suchen, nur raten, sich mehr mit ihren Träumen zu befassen; um vielleicht sogar – wie die Tolteken – voll bewußt über die Traumbrücke selbst in die Transzendenz einzugehen.

>>> weiter >>>
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RE: Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?
#2
26.10.2024, 13:08
[+] 3 User sagen Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Was, wenn Träume tatsächlich Einfluss auf unser Wachleben haben können?

Bei den Naskapi-Indianern, wie im Zitat beschrieben, sind Träume eine echte Quelle für Informationen, die sie direkt in ihrem Alltag nutzen. Sie träumen zum Beispiel von der Jagd, bevor sie überhaupt losziehen. Aus westlicher Sicht klingt das erstmal seltsam und unlogisch, aber vielleicht sind es genau diese Denkmuster, die uns manchmal im Weg stehen.

Ich finde es spannend, die schamanische Perspektive auszuprobieren, auch wenn sie meiner eigenen rationalen Prägung widerspricht.

Es ist so, als ob ich ein Experiment mache: Was passiert, wenn ich mich mal auf diesen anderen Blickwinkel einlasse? Vielleicht entdecke ich ja etwas, was ich mit meiner rationalen Sichtweise sonst übersehen würde.

Wie seht ihr das? Könnt ihr euch vorstellen, dass eine Handlung im Traum eine Situation im Wachleben beeinflussen könnte? Habt ihr selbst mal solche Erfahrungen gemacht?
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RE: Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?
#3
26.10.2024, 13:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.10.2024, 13:29 von ichbinmehr.)
Hier sind zwei Audio Beiträge die ich 2015 mal zum Thema Traumkultur der Senoi erstellt hatte.

Die Senoi sind ein Volksstamm aus Malaysia, der nach Aussagen einiger Traumforscher, eine ausgeprägte Traumkultur besitzt. Zu ihren traditionellen Stammesriten gehört es, sich am Morgen den Traum der letzten Nacht zu erzählen.

Laut einem Bericht des Professors für Psychologie und Soziologie William Domhoff, soll es eine Beobachtung eines Senoi Dorfes gegeben haben, bei dem in 12 Jahren der Beobachtung keine einzige gewalttätige Auseinandersetzung dokumentiert wurde. Es wurde daher vermutet, dass die Arbeit mit ihren Träumen eine innerliche, seelische Ausgeglichenheit entstehen lässt.

Das erste Audio enthält Texte aus dem Buch "Kreativ Träumen" von Patrica Garfield.

Von den träumenden Senoi - Teil 1 - Kreativ Träumen


In Kreativ Träumen beschreibt Patricia Garfield die besondere Traumkultur der Senoi, eines indigenen Volkes in Malaysia. Die Senoi sehen Träume als eine wichtige Quelle für persönliche und gemeinschaftliche Entwicklung. Jeden Morgen teilen sie ihre Träume in der Gemeinschaft und suchen gemeinsam nach Lösungen

Das zweite Audio enthält Texte aus dem Buch "Das Lächeln der Senoi: Was es bedeutet, ein Mensch zu sein" von Robert Wolff.

Von den träumenden Senoi - Teil 2 - Das lächeln der Senoi


Robert Wolff, der als Psychologe 1962, in vielen eingeborenen Dörfern Malaysias unterwegs war, um dort die Ernährungsgewohnheiten der Malaien zu untersuchen, berichtet in seinem Buch „Das Lächeln der Senoi“ von den unterschiedlichen Stämmen, deren Kultur und dem natürlichen Umgang mit sich und der Umwelt. Er beschreibt die Senoi und ihre Verhaltensweisen, dabei spricht er u.a. auch über die Traumkultur.
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RE: Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?
#4
26.10.2024, 15:05
[+] 3 User sagen Danke! Hans Alfson für diesen Beitrag
(26.10.2024, 13:07)ichbinmehr schrieb: Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?

Ich frage mich manchmal, ob unsere Realität eigentlich im Wachbewusstsein oder im Traumbewusstsein entsteht. Was, wenn die Unterscheidung zwischen den beiden nur eine Illusion ist, wie es manche nonduale Ansätze vermuten?

Diese Frage bleibt für mich offen. Auf der einen Seite gibt es das, was wir in der westlichen Welt gelernt haben – dass das Wachleben real ist und Träume eher Phantasie oder Verarbeitung.

Aber ist das wirklich alles?

Hallo Steffi

Alles, was unser Gehirn für uns erzeugt, ist für uns real, also Realität, auch wenn das, was wir darin erkennen, keine exakte Wiedergabe dessen ist, was uns umgibt, sondern nur eine vereinfachte, gefilterte, für unseren Geist erfassbare Illusion. Der Ursprung all dieser Illusionen sind stets dieselben Gehirnregionen.
Der Unterschied zwischen den Illusionen im Wachleben und denen im Schlaf liegt meiner pragmatischen Meinung nach, nur in den verwendeten Eingangsdaten.

Die Realität im Wachbewusstsein wird ständig durch „Messwerte“ mit der physikalischen Wirklichkeit synchronisiert, die uns ständig umgibt und von der wir ein Teil sind. Hier ist eine Wand eine physisch vorhandene Ansammlung von Materie und bleibt eine Wand. Wir können nicht hindurch, außer wir finden eine Tür.

Das ist ganz anders in der Realität des Traumbewusstseins. Hier sind die meisten Messwerte aus der Wirklichkeit abgeschaltet. Eine Wand ist keine physisch vorhandene Wand, sondern nur die flüchtige Erinnerung an eine Wand und an ihre physikalischen Eigenschaften. Mit ausreichender Klarheit und Traumkontrolle kann ich mir dies im Traum bewusst machen und dann auch durch eine scheinbar solide Wand schreiten, ohne Tür.

Für mich ist das der einzige Unterschied zwischen den erlebten Realitäten, der sich auch nicht weg spekulieren lässt. Die Realität, die wir im Wachbewusstsein erleben, ist nur ein mit der Wirklichkeit synchronisierter Sonderfall, der in erster Linie unser Überleben in dieser Wirklichkeit sichern soll. big

Diese simple Erkenntnis war für mich ein Baustein meiner ganz persönlichen Erleuchtung. Daraus habe ich für mich folgenden Satz abgeleitet:

Akzeptiere jede Realität so, wie sie dir erscheint, und verschwende deine Lebenszeit nicht mit Spekulationen, die letztlich bedeutungslos bleiben! biggrin

LG
Hans
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RE: Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?
#5
26.10.2024, 21:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2024, 03:08 von ichbinmehr.)
[+] 2 User sagen Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Ich muss das nochmal erklären, was ich ursprünglich mit dem Therad bezwecken wollte. Ich hätte den Thread vielleicht anders nennen sollen. Vielleicht „Schamanisches Bewusstsein“ oder „Schamanisches Träumen“ oder so, wollte ihn aber offener gestalten.

Statt mich nur auf eine philosophische Überlegung zu beschränken, möchte ich die Realität durch das „andere Auge“ (das Intuitive Auge) eines schamanischen Bewusstseins wahrnehmen. Dabei geht es mir konkret darum, nicht nur darüber nachzudenken, sondern meine Wahrnehmung tatsächlich zu verändern und alltägliche Dinge aus einer neuen, spirituell-verbundenen Perspektive zu sehen.

Meine Frage lautet also: Wie verändert sich unsere Wahrnehmung der Realität, wenn wir von einer rational-wissenschaftlichen Sichtweise zu einem schamanischen Weltbild wechseln? Das ist also keine philosophische Frage, sondern ein subjektives Bewusstseins - Experiment zum miitmachen.

Zitat:Montagepunkt

Der „Montagepunkt“ ist ein Konzept aus der Lehre des mexikanischen Schamanismus, wie sie von Carlos Castaneda in seinen Büchern über die Tolteken beschrieben wird. Der Montagepunkt bezieht sich auf eine zentrale Idee des Bewusstseins und der Wahrnehmung, die besagt, dass unsere Sicht der Welt und unser Bewusstseinszustand durch eine Art Fokuspunkt festgelegt werden. Diese Idee ist eng mit der Wahrnehmung und Energiearbeit verbunden, die in toltekischen und schamanischen Traditionen gelehrt werden.

Was ist der Montagepunkt?

Der Fokuspunkt des Bewusstseins: Der Montagepunkt wird als eine Art energetischer „Knotenpunkt“ im Energiekörper des Menschen beschrieben. Je nachdem, wo dieser Punkt „montiert“ ist, nehmen wir die Realität auf bestimmte Weise wahr. Dieser Punkt beeinflusst, wie wir Informationen verarbeiten und wie wir die Welt verstehen und erleben.

Flexibilität und Veränderung: In den toltekischen Lehren gilt, dass der Montagepunkt nicht fest ist. Menschen können durch spirituelle Praktiken, Energiearbeit, Träume oder außergewöhnliche Erfahrungen lernen, ihn zu verschieben. Dies führt zu einem veränderten Bewusstseinszustand und neuen Wahrnehmungsmöglichkeiten.

Veränderte Realität und Wahrnehmung: Ein verschobener Montagepunkt kann bewirken, dass man die Welt auf radikal andere Weise sieht. Zum Beispiel können sich die Grenzen zwischen Traum und Wachzustand auflösen, oder man kann die Energiefelder von Lebewesen wahrnehmen. Castaneda beschreibt diesen Prozess als eine Art „Umstimmung“ der Wahrnehmung, die andere Realitäten zugänglich macht.

In den Lehren der Tolteken ist es das Ziel der Schamanen, ihren Montagepunkt bewusst zu kontrollieren. Indem sie den Punkt verschieben, können sie in andere Bewusstseinsebenen eintreten und tiefere Einsichten gewinnen. Die Praxis erfordert jedoch Disziplin und Verständnis für die energetischen und psychologischen Auswirkungen, die eine solche Verschiebung mit sich bringt.

Praktische Anwendung

Für die Tolteken ist die Arbeit mit dem Montagepunkt eine Möglichkeit, die Welt über die konventionelle Realität hinaus wahrzunehmen. Es geht um eine Erweiterung der menschlichen Wahrnehmung und des Bewusstseins, die jedoch nur mit Erfahrung und schamanischer Anleitung sicher erforscht werden kann.

Im modernen Kontext kann die Idee des Montagepunkts als eine Metapher verstanden werden, die dabei hilft, das Bewusstsein durch meditative oder energetische Praktiken gezielt zu verändern.
>>>

Hier eine Übung um den Montagepunkt sehr schnell zu verschieben. Achtung – die Übung ist Kraftvoll wie eine sehr tiefe Meditation, die das Bewusstsein stark erweitern kann.

Eine schnelle und intensive Verschiebung des Montagepunkts lässt sich in etwa 10 bis 30 Minuten erreichen – und das auf spielerische Weise durch das „Tu-so-als-ob“-Spiel, das ich hier im Thread über Glaubensätze ausführlich erläutert habe.

Es kommt drauf an wie flexibel eurer Montagepunkt ist. Bei dem einen dauert das länger, bei dem anderen geht es schneller.

Ein effektiver Einstieg in dieses Spiel für Anfänger ist es, so zu tun, als wäre man für alles dankbar. Dabei geht es darum, Dankbarkeit in jeder wahrgenommenen Situation radikal und konsequent zu empfinden!

Ein Beispiel: Ich sitze jetzt gerade am PC und bemerke, dass meine Füße kalt sind. Statt es einfach hinzunehmen, oder nagativ zu bewerten, sage ich mir gedanklich: „Ich bin dankbar, dass ich spüre, dass meine Füße kalt sind, weil mich das dazu bringt, meinen Körper besser wahrzunehmen.“

Erfinde also einen höheren und positiven Sinn warum du dankbar bist- selbst für kalte Füße.

Dann kommt ein nächster Gedanke. Ich habe etwas sodbrennen. Ich bin dankbar, dass ich das spüre, denn so denke ich daran, dass ich etwas trinken muss. Ich habe heute zu wenig getrunken. Ich bin dankbar dass mein Körper mich mit dem Gefühl erinnert.

Jetzt fällt mir gerade ein, ich bin Dankbar für mein großes Zimmer, dass ich so gemütlich finde. Und dann geht es immer so weiter, mindestens 10 Minuten konsequent jeden Gedanken in Dankbarkeit umwandeln und dabei spüren, was mit der Energie dabei passiert.

Ich denke, ich gehe jetzt in die Badewanne. Gut dass ich kalte Füße habe und so auf die Idee gekomme bin warm zu baden. Überhaupt bin ich totalk dankbar für mein schönes Badezimmer, samt badewanne. Ich bin Dankber für meine Wohnung.

Bei mir reichen manchmalk 10 Minuten (das aber absolut konseqent! Ohne einen negativen Gedanken zuzulassen), dann rutsche ich schon über eine Art Traum Schwelle.

Es geht bei diesem Experiment darum, jede Situation, jeden Gedanken bewusst in Dankbarkeit zu verwandeln und keine anderen Gedanken mehr zuzulassen, außer Dankbarkeit.

Das ist ein Experiment für einen festgelegten Zeitraum. Das soll kein Dauer Zustand werden. Komm nach den 10 - 30 Minuten wieder in dein normales Ego Bewusstsein zurück, und finde Dinge wieder blöd. Sei wieder das Ego, was die Welt in gut und schlecht bewertet und Dinge ablehnt.

Was bei diesem Experiment passiert, ist, du baust dir eine Art Ego Umgehungsstraße. Hier wird das Prinzip der Umgehungsstraße erklärt.

Wichtig: Achtet auf die Hinweise zur Erdung, die ich ebenfalls in dem Thread über das Tue so als Spiel erläutert habe.

Meine Erfahrung zeigt, dass man irgendwann in eine völlig andere Wahrnehmung „hineingleitet“. Die Welt um mich herum beginnt manchmal zu leuchten, und mein Blick wird energetischer. Mein Herz Chakra öffnet sich. Manchmal stellt sich ein Gefühl ein, wachbewusst ins Traumbewusstsein zu gleiten.

Das passiert deshalb, weil wir uns mit Dankbarkeit in der Regel auf eine höhere Schwingung eintunen. Wir erhöhen unsere Energie- Frequenz, dadurch werden besondere Bewussteinszustände zugänglich, die durch das Ego ansonsten manchmal blockiert werden, die mit höherer Enegie jedoch frei gesetzt werden können.

Wichtig ist aber wieder runter zu kommen. Wie nach einem Drogentrip, sollte man nach der Übung auch wieder in sein Ego zurück kehren.

Mit einer Umgehungsstraße schafft man auch einen Art Schatten, der am Peak zurück schnellen kann. Das ist das wie Ikarus der in den Himmel fliegt und an der höchsten Stelle mit Wucht auf die Erde zurück fällt. Also bitte nicht übertreiben. Wer zu hoch fliegt, der fällt irgendwann unweigerlich.

Im Tue so als ob Thread hatte ich weitere Spiele vorgeschlagen. zb Tue so als ob dein Leben ein Computer Spiel ist. In diesem Thread hier wollte ich darauf hinaus, Tue so als ob, du dich in eine Schamanisches Weltbild einloggst, ähnlich wie oben im Zitat oder in den Audios über die Senoi beschrieben.

Das Ziel dieses Threads war für mich, Menschen zu konkreten Bewussteins - Experimenten zu inspirieren und uns dann gemeinsam darüber auszutauschen, wie es ist die Welt aus den Augen eines Schamanen zu betrachten.

Vielleicht kennt je jemand noch eine andere Methode seinen Montagepunkt zu verschieben?
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RE: Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?
#6
27.10.2024, 11:03
[+] 3 User sagen Danke! Hans Alfson für diesen Beitrag
(26.10.2024, 21:54)ichbinmehr schrieb: .....
Eine schnelle und intensive Verschiebung des Montagepunkts lässt sich in etwa 10 bis 30 Minuten erreichen – und das auf spielerische Weise durch das „Tu-so-als-ob“-Spiel, .....

Hallo Steffi

Derartige spielerische Suggestion sind in der Tat sehr wirksam. Vor sehr, sehr langer Zeit habe ich auch damit gespielt, zusammen mit Freunden. Der folgende Traum zeugt von meinen Erinnerungen daran.

03.09.2020 05:36 --M--- Zu Besuch bei alten Freunden

--- Ich bin zu Besuch bei alten Freunden, die in einem mystischen Land wohnen, und denen ich vor langer Zeit einmal geholfen habe. Damals habe ich ihnen „magische Waffen“ gegeben, damit sie sich gegen einen Feind behaupten konnten. Heute herrscht Frieden und die Waffen liegen in einer Glasvitrine im Museum. Ich darf den „Zauberdegen“ in die Hand nehmen, der in der Lage ist, Feinde zu treffen, die hinter einem stehen.
Es ist nur ein krummer Stecken, den ich im Bogen um mich herumführen kann. Ich erkenne in allen Waffen das, was sie „wirklich“ sind, nämlich Spielzeuge, wie wir sie als Kinder hatten, wenn wir in unserer Fantasie Piraten, Ritter oder Indianer waren. Meine Freunde sehen sie allerdings immer noch mit Kinderaugen, und darin erscheinen sie strahlend schön und magisch. ---

Die Erinnerung, schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein, war in diesem Traum sehr stark. Für mich war es wirklich ein Besuch bei alten Freunden.
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RE: Wird unsere Realität im Wach- oder Traumbewusstsein geschaffen?
#7
27.10.2024, 18:20
[+] 5 User sagen Danke! Lucinda für diesen Beitrag
(26.10.2024, 13:08)ichbinmehr schrieb:
Was, wenn Träume tatsächlich Einfluss auf unser Wachleben haben können?

Wie seht ihr das? Könnt ihr euch vorstellen, dass eine Handlung im Traum eine Situation im Wachleben beeinflussen könnte? Habt ihr selbst mal solche Erfahrungen gemacht?

Hallo Steffi,

ich finde vieles, was Du schreibst, sehr interessant.

Ich muss allerdings feststellen, dass ich einiges u. a. aus Zeitgründen überfliege.

Bzgl. präkognitiver Träume habe ich mich früher gefragt, ob man im Traum etwas vorrausträumt, weil es in der Zukunft so geschehen wird, wenn man keine Änderung hervorruft oder hervorrufen kann. Inwiefern man also überhaupt Einfluss darauf hat und in welchem Moment das noch möglich wäre.

Andererseits gibt es ja die Annahme der Self-Fulfilling-Prophecy, dass man auf etwas hinarbeitet, weil man schon davon ausgeht, dass es so geschehen müsse bzw. werde.

Also man könnte, wenn man etwas träumt mehr oder weniger bewusst dafür sorgen - auch gerade aus Vermeidungs- und Angstverhalten heraus, dass das Geträumte dann gerade eintritt.

Es kann ja zudem beides gleichzeitig, nebeneinander existieren.

Also es ist stellt sich da wiederum die Frage, was als erstes da war - klassisch die Henne oder das Ei, die Frage der Kausalität, was was verursacht hat.

Da spielt wiederum der Zeitaspekt mit hinein, wobei die Zeit ja an den Raum geknüpft sein soll, also die sogenannte Raum-Zeit.
Und die Raum-Zeit ist richtungsgebunden.

Ich weiß selber nur das, was ich selber erfahren kann oder was andere erzählen, ob persönlich, in Büchern, im Internet, in der Schule, etc. Ob das allerdings der Wahrheit entspricht, kann ich erst mal nur annehmen und glauben, selber wissen tue ich es nicht, nur das, was ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen erlebe und wahrnehme bzw. erleben und wahrnehmen kann.

Das mal vorneweg.

Ich kann mich daher gut in die Theorie der verschiedenen Körper bzw. Ebenen (physisch, ätherisch, astral, mental, etc.) hineindenken, auch in die Wechselwirkungen dieser Schwingungsebenen.

Und bloß weil ich etwas nicht wahrnehmen kann, heißt das ja nicht, dass es nicht da sein kann.

Ich denke da auch an all die Licht- und Schallwellen und was es da sonst noch so für Welllen und Frequenzen gibt, über die andere Lebewesen sich verständigen und diese wahrnehmen können wie Fledermäuse, Wale Ultraschall, Bienen, etc. ultraviolettes Licht.

Zu einem persönlichen Erlebnis:

An anderer Stelle hatte ich mal beschrieben, wie ich in der Jugend im Obergeschoss träumte, dass ich astral unten im Wohnzimmer an der Stehlampe stehen würde, die Birne aufleuchtete und knallte.
Als ich wenig später aufstand und runterging, meinte meine Mutter, dass die Birne in der Stehlampe durchgebrannt sei.
Gehört haben kann ich das nicht, also dass ich das deswegen im Traum geträumt hätte.

War ich nun astral unterwegs und habe das Durchbrennen der Lampe verursacht? War die Birne defekt und ich habe das schon unbewusst am Vorabend wahrgenommen und dies deswegen geträumt? Wieso ist dies zeitgleich passiert?

Es muss nicht entweder - oder sein, sondern kann sich um sowohl - als auch handeln.

Ein Verständnis für sowohl - als auch halte ich für sinnvoll, hilfreich und wichtig.
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RE: Schamanisches Träumen - Das Verschieben der Wirklichkeit.
#8
28.10.2024, 04:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2024, 05:59 von ichbinmehr.)
[+] 2 User sagen Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Zitat:Lucinda: Bzgl. präkognitiver Träume habe ich mich früher gefragt, ob man im Traum etwas vorrausträumt

Hallo Lucinda, das ist eigentlich ein gutes Beispiel für das, worauf ich hinaus will.

Wenn du den Glaubenssatz annimmst, dass Träume präkognitiv sind, wirst du unweigerlich präkognitive Träume erleben. Denn dadurch stellst du deinen "Montagepunkt" auf Präkognition ein.

Letztens sagte jemand im Video-Chat (ich weiß leider nicht mehr, wer es war), dass er eine Zeit lang seine Träume nach Freud gedeutet hat. Unweigerlich kamen dann Träume im Sinne der freudschen Psychologie. Dann jedoch begann er, seine Träume nach Jung zu deuten, und plötzlich änderten sich die Träume und entsprachen eher Jungs Psychologie.

Wenn ich glaube, meine Träume bedeuten nichts und sind nur „Datenmüll“ des Tagesbewusstseins, dann erlebe ich entsprechend mehr solche Träume oder eben gar keine mehr, weil ich die Träume nicht wertschätze. Deshalb fördert das Traumtagebuch ja auch die Traumerinnerung, denn so geben wir den Träumen Aufmerksamkeit und wertschätzung.

Ich hatte auch einen starken Wechsel innerhalb meiner Traumarbeit, als ich meinen Fokus vom Klarträumen auf Astralreisen verlagerte. Die Art der Träume bekam dann eine ganz andere Qualität und glichen immer mehr dem, was ich bei Robert Monroe gelesen hatte.

Meine Idee war, dass, wenn wir uns mit den Sichtweisen des Schamanismus beschäftigen, auch entsprechende Träume entstehen müssten, also Träume die die Wachrealität kreieren. Der aufgeklärte Westen denkt, die Realität entsteht im Wachbewusstsein und Träume sind eine Folge dessen. Der Schamane denkt, die Realität entsteht im Traumbewusstein und die Wachrealität ist eine Folge dessen.

Und dann gibt es eine weitere Ebene: eine, in der Kausalität keine Rolle mehr spielt – wo nur noch paradoxe „Sowohl-als-auch“-Schleifen oder reine Leere existieren.

Ich würde gerne mal die Perspektive des Schamanischen Mindsets erleben.

In einer der Senoi-Geschichte aus dem Audio ging es darum, dass die Menschen im Traum von einem Baum mit Früchten geträumt haben. Am Morgen erzählten sie einander davon, machten sich auf den Weg in die Richtung, die ihnen im Traum gezeigt worden war, und fanden den Baum dann tatsächlich im Wachbewusstsein.

Für unser westliche geprägtes Denken ist so etwas ... naja, viele würden es als Zufall bezeichnen. Wenn es jedoch wirklich funktioniert, wäre das für unser Denken ziemlich erstaunlich. Wir sind oft weniger intuitiv unterwegs, weil unsere Kultur eine andere Art der Wahrnehmung und Bewertung lehrt.

Die meisten Menschen mit einem westlich aufgeklärten, naturwissenschaftlichen Denken lehnen so etwas als „Zufall“ ab.

Zitat:Aus dem Zitat oben, im ersten Posting:

Der Ethnologe Meinhard Schuster berichtet, daß die Naskapi-Jäger vor der Jagd einen Jagdtraum haben müssen, um z.B. den einzuschlagenden Weg, der zum Jagderfolg führt, zu kennen. Nicht nur, daß diese Methode offensichtlich funktioniert – was durch die seit Jahrhunderten belegte Existenz der Naskapi in einer unwirtlichen Umgebung ausreichend belegt sein dürfte –, sie sehen in der Kopplung von Jagdtraum und Jagderfolg im ersteren den wichtigeren Teil des Gesamt-Ereignisses. Schuster sagt über die Naskapi, »daß ohne den entsprechenden Traum kaum Jagderfolg zu erwarten ist, nach dem Traumsieg aber der konkrete Schuß nur den minder schweren, gewissermaßen selbstverständlichen Vollzug des Traumes auf der körperlichen Ebene der Dinge darstellt.« Für die Naskapi stellt der Traum also eine direkt nutzbare Funktion ihres Bewußtseins dar, d.h. sie benutzen ihr Traumwissen auf eine so selbstverständliche Art zum Gewinnen von Information über ihre Umwelt, wie die abendländischen Menschen zum gleichen Zweck ihre Vernunft einsetzen.

Manche Menschen lehnen alles magische als blödsinn ab. Vielleicht haben wir andere Wege gefunden, uns zu orientieren. Ich denke, man kann die Art der Orientierung umstellen. Und ich glaube, dass wir uns nicht davor fürchten müssen, dass uns eine völlig andere Sichtweise gefährden könnte. Denn wie du schon sagst, man kann ja auch in einem Mindset des „Sowohl-als-auch“ denken.

Ich verliere mein aufgeklärtes Mindset ja nicht, nur weil ich es für ein Experiment mal ablege. Ich habe in meiner Kultur gelernt im Sinne der Aufklärung kritisch und im naturwissenschaftliche Sinne kausal zu denken und das bleibt mir erhalten, auch dann, wenn ich mal eine völlig andere Erfahrung zulasse und vielleicht mal aus einer ganz anderen Perspektive schaue und bewerte.

Ich sehe es so: Ich habe eine rational aufgeklärte Bewertung der Welt und eine intuitive Seite (die nur noch nicht so gut trainiert ist). Meine Idee war, unser Bewusstsein in diese intuitiv - magsiche Richtung zu erweitern, indem wir bewusst mit solchen intuitiven Mindsets experimentieren.

Meine Frage ist: Was passiert, wenn wir in unserem Mindset-Experiment unser Denken ins schamanische Weltbild verschieben? Erleben wir dann auch solche Begebenheiten? Verstärken sich bestimmte Erfahrungen?

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RE: Schamanisches Träumen - Das Verschieben der Wirklichkeit.
#9
28.10.2024, 05:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2024, 05:23 von ichbinmehr.)
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Wohin man seinen Fokus richtet, wohin man seinen Montagepunkt verschiebt, ist letztlich egal. Mir ging es darum die Erfahrung zu machen, dass die erlebte Realität vom gewählten Fokus beeinflusst wird. Du nanntest es bereits die "selbsterfüllende Prophezeiung. Ich möchte sehen, ob man mit dieser Technik  erleben kann, dass sich diese merklich verschiebt – was unser westliches Denken auf die Probe stellt. Und ich finde auch die Frage sehr spannend, wie man solche Erfahrungen dann bewertet und integriert.

Diese Übungen sind natürlich nicht ganz ungefährlich für die Psyche, besonders wenn ein Mensch psychischen nicht stabil ist. Deshalb rate ich dazu, erst eine leichte Verschiebung herbeizuführen und dann erstmal sicher in die gewohnte Realität zurückzukehren.

Während meiner Psychose war mein Montagepunkt vollständig aus der Verankerung gerissen. Manchmal hatte ich täglich ein neues Weltbild. Einmal lebte ich in einer Welt mit einem strafenden Gott, an den ich sonst gar nicht glaube. Ein anderes Mal orientierte ich mich nur noch an Farben. Alles kommunizierte über Farben mit mir. Ich aß nur noch rote Dinge oder solche mit roter Verpackung und hatte Angst vor Blau. Das war wirklich verrückt. Wenn man es wirklich über die Schwelle schafft, kann alles passieren.

Oft stelle ich mir in meinem Geist Fragen und warte, dass die Umgebung antwortet. Manchmal antwortet dann tatsächlich der Fernseher auf beeindruckende Weise. Wenn man das häufiger macht, merkt man, dass es eigentlich keine "feste" Realität gibt, sondern dass die Realität durch unsere Gedanken geformt wird.

Falls man durch solche Übungen zu weit abdriftet, ist Selbsfürsorge übrigends ein gutes Mindset, um sicher auf die Erde zurückzukehren.

Grundsätzlich kann man jeden Gedanken wählen – es muss nicht Dankbarkeit sein. Man könnte auch stets Mitgefühl haben. Mitgefühl mit allem. Oder Freude an allem.

Natürlich könnte man auch alles hassen, theoretisch, aber dann kann die Realität sehr unangenehm werden. Es ist hilfreich, positive Mindsets zu wählen, die energetisch über dem Ego stehen.

Das mit dem Hass, kenne wir aber im Grunde auch meist. Nur ist uns das oft unbewusst. Manchmal wenn wir einen schlechten Tage haben, dann ziehen wir uns durch negative Gedanken immer weiter runter und manchmal rutschen wir dann in eine Schleife in der alle nur noch blöd sind. Diese Übungen machen sehr bewusst, wie die Art des Denkens die Realität beeinflusst.

Zitat:Lucinda: Also es ist stellt sich da wiederum die Frage, was als erstes da war - klassisch die Henne oder das Ei, die Frage der Kausalität, was was verursacht hat.

Und genau, dieses Spiel ermöglicht es, herauszufinden, was zuerst da ist.

Zitat:Kausalität und Mystik - Thomas Campbell - MBT 1, S.170 Vgl.

"Anfänge sind immer schwierig. Wo auch immer man beginnt, jedes Mal steht die Frage im Raum: „Was kam davor?“ Diese Frage rührt von unserem Sinn für objektive Kausalität her – dass allem eine eigene Ursache vorausgeht. Muss alles eine Ursache haben?

Falls nicht, geht man augenblicklich dazu über, sich auf mystische Anfänge zu berufen. Falls ja, stellt der Anfang eine logische Unmöglichkeit dar. Es kann erklärtermaßen keinen Anfang geben, wenn alles eine Ursache haben muss.

Der Logik von Kausalität zufolge sind Anfänge unlogisch. Diese Logik erfordert, dass die anfängliche Existenz, von der wir abgeleitet sind, spontan aus dem Nichts entsteht (da wir ja nun mal tatsächlich existieren). Das Konzept der objektiven Kausalität muss also ganz klar gegen die eigene Logik.

Beruft man sich also auf eine objektive Kausalität, so erhält man als logische Folge daraus auch automatisch einen mystischen Anfang.

Zitat:Lucinda: Da spielt wiederum der Zeitaspekt mit hinein, wobei die Zeit ja an den Raum geknüpft sein soll, also die sogenannte Raum-Zeit. Und die Raum-Zeit ist richtungsgebunden.

Kannst du deine Gedanken dazu noch etwas ausführen? Was genau möchtest du damit sagen?

Ich weiß selber nur das, was ich selber erfahren kann oder was andere erzählen, ob persönlich, in Büchern, im Internet, in der Schule, etc. Ob das allerdings der Wahrheit entspricht, kann ich erst mal nur annehmen und glauben, selber wissen tue ich es nicht, nur das, was ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen erlebe und wahrnehme bzw. erleben und wahrnehmen kann.

Die meisten von uns leben ja in einem Mindset der Aufklärung und sind mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild unserer Kultur verbunden. Wen ich an der Stelle unbedint erwähren muss ist Thomas Campbell, der geht in Band 1 von seinem Buch My Big Toe genau auf das Thema ein.

Zitat:Campbell, My Big Toe1, S.170 Vgl.

Wenn Ihr Bild (Weltbild oder Verständnis der Realität) bedeutend größer ist als das Bild Ihres Nachbarn, könnte Sie Ihr Nachbar eventuell für einen Mystiker halten. In der Tat werden Sie von einem Blickwinkel aus, der in seinem Verständnis enorm eingeschränkt ist, immer als Mystiker erscheinen, egal wie rational, vollständig oder wissenschaftlich Ihr Verständnis auch sein mag.

Ein Mystiker scheint von nicht erfassbaren Interaktionen angetrieben zu sein, die jenseits rationalen Verstehens liegen. Vielleicht hält Sie Ihr Hund für einen mächtigen, irrationalen Mystiker.

Wenn Ihr Nachbar Sie aber zudem auch für eine besonders gute, liebevolle, weise, produktive, erfolgreiche und fähige Person hält, sollte er sich vielleicht bemühen, das zu verstehen, was Sie anscheinend verstehen.
Wenn Sie auf andere jedoch arrogant, herablassend oder manipulativ wirken, anfangen zu missionieren oder nach Spenden zu fragen, würde Ihr Nachbar gut daran tun, seine Tür verschlossen zu halten und den Kontakt mit Ihnen zu meiden.

Die Qualität Ihres Seins drückt immer auch gleichzeitig die Korrektheit Ihres Verstehens aus. Denken Sie einen Moment darüber nach. Was sagt die Qualität Ihres Seins über die Richtigkeit Ihres Verstehens aus?"

Zitat:Lucinda: Nur weil ich etwas nicht wahrnehmen kann, bedeutet das ja nicht, dass es nicht da ist.

Ich denke dabei an all die Licht- und Schallwellen und andere Frequenzen, über die sich andere Lebewesen verständigen, wie Fledermäuse, Wale (Ultraschall), Bienen (ultraviolettes Licht) usw.

Ja genau.

Als ich mit der Chakra-Meditation begann, glaubte ich selbst nicht an Chakren, und soweit ich weiß, sind sie wissenschaftlich bisher auch nicht nachweisbar. Dennoch wagte ich ein Experiment gegen meine kulturell geprägten Überzeugungen – mit Neugier und Offenheit. Ich habe über einige Wochen hinweg Chakra Meditation gemacht.

Nach ein paar Wochen ist dann mein Wurzelchakra erwacht, und ich spürte eine Woche lang einen heißen, vibrierenden Punkt am Po. Das hat mir Angst gemacht, weil ich vorher nicht daran geglaubt hatte.

Das Mindset der Aufklärung gibt uns eine gewisse Sicherheit – wir glauben, die Welt zu kennen und zu verstehen. Wenn man sich jedoch für andere Möglichkeiten öffnet, entdeckt man plötzlich „Anomalien“.

Experimente, die in eine esoterische, spirituelle oder schamanische Richtung gehen, bedeuten nicht dass man das naturwissenschaftliche Weltbild verliert. Ich denke, viele Menschen fürchten, wenn sie so etwas ausprobieren, verlieren sie die wissenschaftliche Orientierung, die ihnen Halt und eine Orientierung im Leben gibt. Ich selbst orientiere mich trotz dieser Erfahrungen immer noch stark am Mindset der Aufklärung, weil ich in dieser Welt lebe und mit den Menschen um mich herum in Beziehung sein will.

Meine Weg ist es mehrere Weltbilder nebeneinander zu akzeptieren und flexibel damit umzugehen. Ich kann nicht alle gleichermaßen überzeugt einnehmen, aber ich halte allles für möglich.

Es gibt Menschen, die nach einer absoluten Wahrheit suchen. Für diese Menschen ist es wahrscheinlich schwierig, einfach mal so das Weltbild zu wechseln. Aber wenn man ein Weltbild wie eine Farbbrille auf- und absetzen kann, könnte man zu der Erkenntnis gelangen, dass es keine feste Welt gibt, sondern eine Art paralleler Realitäten, die wir durch unser Bewusstsein anwählen.

Dennoch habe ich das Bedürfnis, meine vertraute Welt zu beschützen. Ich möchte lernen, diese Fähigkeit zu vertiefen und meinen Montagepunkt weiter zu verschieben und natürlich auch wieder sicher zurück zu kommen.

Ich hoffe, dass ich durch diese Inspiration auch andere dazu anregen kann, ihre Mindsets zu erweitern, und dass ich dadurch Menschen mehr finde, mit denen ich mich darüber austauschen kann.
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RE: Schamanisches Träumen - Das Verschieben der Wirklichkeit.
#10
28.10.2024, 05:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2024, 05:51 von ichbinmehr.)
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Zitat:Lucinda: War ich nun astral unterwegs und habe das Durchbrennen der Lampe verursacht? War die Birne defekt und ich habe das schon unbewusst am Vorabend wahrgenommen und dies deswegen geträumt? Wieso ist dies zeitgleich passiert?

Es muss nicht entweder - oder sein, sondern kann sich um sowohl - als auch handeln.

Ein Verständnis für sowohl - als auch halte ich für sinnvoll, hilfreich und wichtig.

Ja - Das Sowohl als auch ist ein richtiger Durchbruch im Denken. Im „Sowohl-als-auch“ haben wir die Wahl, welche Kausalität wir wählen wollen. Anstatt an eine Wahrheit (oder an eine Wahr-scheinlichkeit) zu glauben, können wir jetzt sehr frei mit allen möglichen Perspektiven arbeiten, ohne dass wir eine als Wahr oder wahrscheinlich deklarieren müssen.

A) Du könntest astral unterwegs gewesen sein und das Durchbrennen der Birne verursacht haben.

B) Die Birne könnte defekt gewesen sein, und du hast das unbewusst wahrgenommen und deshalb geträumt.

Ich suche (meist) nicht mehr nach der Wahrheit, weil ich für mich erkannt habe, dass die letzte Wahrheit, die man finden kann, leer ist. Die letzte Wahrheit ist für mich ein Paradoxon, ein „Sowohl-als-auch“. Die letzte Wahrheit ist für mich eine Art Offenheit, und Unendlichkeit. Sie ist nichts festes, sondern etwas total flexibles, bewegliches, freies. Ich befasse mich daher nicht mehr (so viel) mit der Frage, was wahr ist, sondern mit der Realität, die ich erleben möchte. Das hängt aber auch vom jeweiligen Thema ab; meine Denkweise variiert je nach Kontext.

Mein Leben lang war ich stark im Mindset der Aufklärung verwurzelt, und aus dieser Perspektive erscheint es logisch, dass die defekte Birne unbewusst wahrgenommen wurde, was dem rationalen Weltbild entspricht. Doch wenn man viel über Astralreisen liest, prägt das den Geist, und die Idee einer astralen Ursache scheint dann plausibler. Wer Astralreisen hingegen für Unsinn hält, wird vermutlich die defekte-Birne-Erklärung bevorzugen.

Ich möchte damit sagen, dass das, was wir als wahrscheinlich erachten, stark von unserer Prägung abhängt. Ich selbst erweitere gerne meine Sichtweisen durch neue, mir unbekannte Perspektiven. Bücher über die Traumarbeit von Schamanen zu lesen ist beispielsweise eine bewusste „Prägearbeit“, die es mir ermöglicht, auch außerhalb meiner kulturellen Prägungen zu denken.

Dasselbe gilt natürlich für das Thema Astralreisen: Meine erste Erfahrung damit machte ich, nachdem ich voller Begeisterung Robert Monroes zweites Buch, Der zweite Körper, gelesen und meinen „Montagepunkt“ auf Astralreisen anstatt auf Klarträume ausgerichtet hatte.

Deshalb wähle ich manchmal die Perspektive, die für mich weniger alltäglich oder auch kulturell nicht so bekannt ist. Ich finde es viel spannender zu denken, dass ich astral unterwegs war, weil das für mich eine unbekannte und neue Erfahrung wäre, als darauf zu bestehen, dass was wahrscheinlich ein Klartraum war.

Anstatt mich zu fragen, was wahr ist, würde ich die Realität wählen, die mir am besten gefällt, wo ich am meisten staunen und lernen kann. Ander Menschen jedoch, wählen die Realität die ihre Glaubenssätze bestätigt. Mein Fokus liegt auf der Öffnung meines Bewusstsseins, während der Fokus anderer Menschen auf Sicherheit und Beständigkeit basiert. Und je nach dem, erlebt man eine andere Realität. Aber ich musste lernen, mir nicht mehr den Boden unter den Füßen wegzuziehen, auf dem ich stehe und meine Neugierde mit meinen Bedürfnissen nach Beständigkeit zu harmonizieren.

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Neulich begegnete mir ein Mensch, der mich abgelehnt und zurückgewisen hat. Doch auf seltsame Weise fühle ich mich mit ihm sehr verbunden, sobald ich sein Foto sehe, reagiert mein Herz Chakra sehr stark. Es fühlt sich fast an wie eine gemeinsame Kommunikation, auch wenn diese Innere intuitive Wahrnehmung gar nicht zu meiner externen Alltagserfahrung mit diesem Menschen passt.

Normalerweise würde ich denken, dass die Zurückweisung real ist und die gefühlte Verbindung irgendwie eingebildet oder eine Kompensation ist. Zurzeit versuche ich, diese Bewertung zu überwinden, was gar nicht so leicht ist. Ich habe alle Trauer, Wut und Verlassenheitsgefühle, die diese Person in mir ausgelöst hat, zu Ende gefühlt, um sicherzugehen, dass mein Fokus auf die Person keine Kompensation ist. Jetzt ist es ein Art Spiel geworden, bei dem ich mir eine zweite Realität erschaffe und eine Art imaginären Freund habe, während der Typ im Außen gar nicht mein Freund sein wollte.

Für mein normales Alltagsego ist das völlig verrückt, aber ich erforsche, wie weit ich dieses Spiel treiben kann. Ich habe vor die Person im Klartraum bzw. Astral zu treffen. Ich bin total gespannt, was dann passiert.

Und ich habe Frieden mit der äußeren Zurückweisung gefunden, weil ich sehe, dass sie dazu dient, mich zu motivieren, meine gewohnte Bewertung in Frage zu stellen.

Mein Ziel ist es, die Bewertung – dass das eine die "echte physische Realität" ist und das andere nur Einbildung – vollständig aufzuheben. Es fühlt sich an, als würde ich einfach mal einen neuen Weg gehen.

Ich hatte vorher zwar schon imaginäre Freunde, die ich bewusst erschaffen habe, aber ich hatte noch keinen Freund, dem eine völlig andere physische Story der Zurückweisung entgegen steht. Naja und ich denke, was wenn beide Story´s einfach paralleile Realitäten sind, und ich hier lernen kann, selbst zu entscheiden, welcher Realität ich mehr Energie gebe. Die Frage ist nur, wie gibt man der Story mehr Energie? Mein Ego fällt oft noch auf die Story im Außen rein und fängt dann wieder an zu zweifeln, aber ich will lernen, dass mein Glaube stärker ist, als mein Zweifel. Ich will die Idee, dass es eine äußere feste Realität gibt durchbrechen. Ich bin gespannt wie ich das schaffen werde.  wink1
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RE: Schamanisches Träumen - Das Verschieben der Wirklichkeit.
#11
03.11.2024, 15:02
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(28.10.2024, 05:07)ichbinmehr schrieb: Lucinda: Da spielt wiederum der Zeitaspekt mit hinein, wobei die Zeit ja an den Raum geknüpft sein soll, also die sogenannte Raum-Zeit. Und die Raum-Zeit ist richtungsgebunden.

Kannst du deine Gedanken dazu noch etwas ausführen? Was genau möchtest du damit sagen?

Das bezog sich auf die Kausalität, die Abfolge von den Zuständen der Dinge, dem linearen Veränderungsprozess.

In der physischen Welt leben und erleben wir unser subjektives Bewusstsein räumlich getrennt und in einem Zeitfluss in einer bestimmten Richtung verankert, also erst die Geburt, das Aufwachsen vom Kind zum Erwachsenen, das Altern, das Sterben im Alter und nicht umgekehrt.


(28.10.2024, 05:07)ichbinmehr schrieb: Oft stelle ich mir in meinem Geist Fragen und warte, dass die Umgebung antwortet. Manchmal antwortet dann tatsächlich der Fernseher auf beeindruckende Weise. Wenn man das häufiger macht, merkt man, dass es eigentlich keine "feste" Realität gibt, sondern dass die Realität durch unsere Gedanken geformt wird.

1.) Diesen Effekt kenne ich natürlich insbesondere aus dem Traumbereich, 2.) allerdings auch aus dem Wachleben bzgl. vorausschauenden Wissens, wobei ich mir da wiederum die Frage stelle, ob das Wissen um etwas schon vorher da war, evtl, wurde mehr oder weniger unbewusst bereits etwas wahrgenommen oder ob die Gedankengänge, die Emotionen beeinflussen und damit wieder Handlungen einleiten, das Ergebnis bewirkten.

3.) Natürlich kann beides auch wiederum in Wechselbeziehung zueinander stehen und 4.) gleichzeitig nebeneinander, analog existieren, so wie es Hermes Trismegistos proklamiert hat, also wie oben so unten, wie innen so außen, etc.

5.) Zu denken wäre da zudem an die Systemtheorie, bezieht sich zwar auf sich selbst erhaltende Systeme, also, dass man nur das wahrnehmen kann, was man sowieso schon kennt.

6.) Bzgl. des angenommenen Einflusses eines Beobachters auf die Wirklichkeit wird ja häufiger auf das Doppelspalt-Experiment verwiesen, Licht als Welle oder Teilchen bzw. beides gleichzeitig, beobachterabhängig oder wie auch immer.

Hatte mir verschiedene YT-Erklärvideos dazu angeschaut, wollte etwas zum Verlinken finden, das in kurzer Zeit verständlich erklärt. Aber so logisch erschien es mir letztlich doch nicht, da einen Zusammenhang ziehen zu können.

Ein ausführlicheres Video ist das von vor bereits neun Jahren vom YT-Kanal "Urknall, Weltall und das Leben"
Allerdings blitzt und blinkt es dort sehr hell und häufig. Ist vermutlich nicht nur für Personen mit Epilepsie ungeeignet bzw. unangenehm anzuschauen.

Also ein WARNHINWEIS: Grelles Blinken in folgendem YT-Video

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