Unsere Sprache kennt das Phänomen des luziden Träumens gar nicht. Wenn von "wach" die Rede ist, ist das Gegenteil von "schlafend" gemeint. Der Traum ist Teil des Schlafes, wach im Schlaf ist im Rahmen der üblichen Sprachverwendung ein Widerspruch. Wer sagt: "Fantastisch, ich hab 8 Stunden am Stück geschlafen und eine Stunde davon war ich herrlich wach", scheint wohl trotzdem etwas übermüdet. "Hellwach im Traum" ist nur zu verstehen, wenn man die Worte im übertragenen Sinn versteht oder eben als Fachsprache.
Manch einem mag das als Haarspalterei erscheinen, aber ich stolper immer wieder darüber, wenn ich was formulieren will: "Das habe ich in der Realität erlebt" - jeder nimmt wohl an, daß ich die nichtschlafende, physikalische Wachwelt meine, aber das ist an sich Unsinn. Das was ich in den Träumen erlebe, ist doch auch "real", es gehorcht lediglich anderen Gesetzen, als die physikalische durch die Sinne vermittelte Realität.
Wenn die Sprache aber nicht die Existenz dieser zweiten Welt akzeptiert, die Sprache unser Denken aber stark beeinflusst (ich meine noch nicht mal die kaum haltbare These, daß Denken und Sprache identisch sind), machen wir es uns doch ziemlich schwer, die Sache angemessen zu durchdenken.
Ich hab mir bisher die Worte Innenwelt/Außenwelt (beides Realität), luzide/turbide (unruhig, trübe - Dank an Benita: "Trübträume" ist ziemlich gut) oder temulent (=betrunken) zurechtgelegt.
(Das Schöne daran: Auch "Turbide in der Außenwelt" gibt ja Sinn, nämlich der Zustand, in dem man wie ein Schlafwandler durch den lieben langen Tag stolpert.)
Da fehlt aber noch einiges: Wenn man vonm eigenen Körper spricht während man träumt, welchen meint man denn: der im Bett ist oder der gerade rumfliegt? Feinstofflich? Grobstofflich? Hat man OBEs in der Innenwelt oder der Außenwelt oder ist da noch mehr? Usw.
Ich habs mal angeschnitten, vielleicht plagt sich ja noch jemand damit herum...
Und was mir dazu noch einfällt:
<small><center>
Dunkel war's der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend im Gespräch vertieft,
als ein totgeschossner Hase
auf dem Sande Schlittschuh lief.
Und als der Wagen fuhr im Trabe
rueckwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
grade eine Turmuhr auf.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen,
und mit fürchterlichem Krach
spielen in des Grases Zweigen
zwei Kamele lautlos Schach.
Und zwei Fische liefen munter
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter,
und der graue Tag erschien.
</center></small>
Echt Zeit schlafen zu gehen.
...
Hm...
Ich will doch gar nicht den echten Schlaf, sondern den, na den luziden halt...
...
was sag ich bloß dazu
Noah
Manch einem mag das als Haarspalterei erscheinen, aber ich stolper immer wieder darüber, wenn ich was formulieren will: "Das habe ich in der Realität erlebt" - jeder nimmt wohl an, daß ich die nichtschlafende, physikalische Wachwelt meine, aber das ist an sich Unsinn. Das was ich in den Träumen erlebe, ist doch auch "real", es gehorcht lediglich anderen Gesetzen, als die physikalische durch die Sinne vermittelte Realität.
Wenn die Sprache aber nicht die Existenz dieser zweiten Welt akzeptiert, die Sprache unser Denken aber stark beeinflusst (ich meine noch nicht mal die kaum haltbare These, daß Denken und Sprache identisch sind), machen wir es uns doch ziemlich schwer, die Sache angemessen zu durchdenken.
Ich hab mir bisher die Worte Innenwelt/Außenwelt (beides Realität), luzide/turbide (unruhig, trübe - Dank an Benita: "Trübträume" ist ziemlich gut) oder temulent (=betrunken) zurechtgelegt.
(Das Schöne daran: Auch "Turbide in der Außenwelt" gibt ja Sinn, nämlich der Zustand, in dem man wie ein Schlafwandler durch den lieben langen Tag stolpert.)
Da fehlt aber noch einiges: Wenn man vonm eigenen Körper spricht während man träumt, welchen meint man denn: der im Bett ist oder der gerade rumfliegt? Feinstofflich? Grobstofflich? Hat man OBEs in der Innenwelt oder der Außenwelt oder ist da noch mehr? Usw.
Ich habs mal angeschnitten, vielleicht plagt sich ja noch jemand damit herum...
Und was mir dazu noch einfällt:
<small><center>
Dunkel war's der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend im Gespräch vertieft,
als ein totgeschossner Hase
auf dem Sande Schlittschuh lief.
Und als der Wagen fuhr im Trabe
rueckwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
grade eine Turmuhr auf.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen,
und mit fürchterlichem Krach
spielen in des Grases Zweigen
zwei Kamele lautlos Schach.
Und zwei Fische liefen munter
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter,
und der graue Tag erschien.
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Echt Zeit schlafen zu gehen.
...
Hm...
Ich will doch gar nicht den echten Schlaf, sondern den, na den luziden halt...
...
was sag ich bloß dazu
Noah
Never trust a large dwarf - he is lying about something. (Solomon Short)