Problem mit Träumen generell

[carlami]

Liebes Forum,

ich habe mich hier angemeldet mit folgendem Problem und hoffe, Rat zu finden:

Ich möchte mich aus therapeutischen Gründen an meine Träume erinnern. Bisher dachte ich auch, dass ich das kann. Doch nun geht es nicht mehr. Ich weiß das ich träume, doch sobald ich aufwache, kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich spüre emotional, dass ich geträumt habe, das wars.

Kann mir jemand vielleicht einen Tipp geben, was ich tun kann, um mich generell erinnern zu können?

c.

[Brot82]

Der gängigste Ansatz wäre wohl ein Traumtagebuch (TTB). Schreibe einfach alles auf, was du vom Traum noch weißt. Das mag jetzt komisch klingen, weil du dich gerade nicht an deine Träume erinnerst, aber es funktioniert wirklich.

Schreib zum Beispiel die Gefühle auf, die du hattest.

Ich hatte Ende 2014 mal den Entschluss gefasst, mal wieder mich an Träume zu erinnern. Ich hatte in meiner Kindheit viel geträumt, aber das war dann langsam abgeebbt. Mir ging es also ganz ähnlich wie dir jetzt.

Dann habe ich mit TTB angefangen, und schon nach etwa einer Woche war eine deutliche Verbesserung zu erkennen.

Und, was soll ich sagen? Ich mache das seit Ende 2014 und mache es immer noch. Ist also auch langfristig geeignet.

Ich hoffe, das du dein Problem lösen kannst.

EDIT: Das Wiki hier hält auch noch einige Infos dazu bereit: http://www.klartraum-wiki.de/wiki/Traumb...umtagebuch

[carlami]

Vielen Dank für Deine so schnelle Antwort. Ich bin wirklich ganz schön frustriert, weil ich es schon seit 3 Monaten erfolglos probiere. Je mehr ich es will, desto weniger geht es. Ich träume bis zum aufwachen und weiß, dass ich träume. Wenn ich aufwache, ist es weg. Was bleibt ist die jeweilige Erregung des Traumes. Ich werde Deinen Rat befolgen und ein Tagebuch führen und hineinschreiben was geht, egal wie wenig es ist.

c.

[Psychotrickser]

Ich bin vor kurzem zufällig auf eine Technik gestoßen, die dir helfen könnte. Ich wollte sie noch etwas austesten, bevor ich sie hier im Forum vorstelle. Mich an Träume zu erinnern, war auch für mich ein großes Problem.
Stell dir am Abend einen Timer von 1 Stunde, vorausgesetzt du schläfst innerhalb dieser Zeit ein. Sobald du nach Ablauf der Zeit aufgeweckt wirst, versuch einfach wieder zu schlafen. Dadurch erinnere ich mich automatisch an 1-3 Träume pro Nacht, ohne jede Mühe. Ich konnte bisher keine negativen Auswirkungen dieser Technik feststellen.
Die optimale Zeit zwischen Einschlafen und Aufwachen liegt, meinen bisherigen Erfahrungen nach, zwischen 20 und 60 Minuten, genaueres kann ich erst nach weiteren Versuchen sagen. Es gibt noch einige weitere Einflussfaktoren, die ich gerne abwägen würde. So hatte ich vor einigen Wochen in 5 Nächten, 6 Klarträume und versuche seitdem die Ursache zu rekonstruieren. Diese Technik ist vermutlich ein Teil davon.

[TheTigerFelix]

Nach dem Aufstehen muss bei mir manchmal einige Zeit vergehen, bis ich mich an Träume erinnern kann. Ich wache oft mit unbestimmten Gefühlen auf. Diesen Gefühlen Folge ich in Gedanken, bis ich daraus Schlüsse ziehen kann. Manchmal kommt mir dabei dann ein ganz unbestimmter Gedanke in den Sinn, der sich dann als Schlüsselreiz für den vergangenen Traum erweist. Auch ist es sehr nützlich, sich am Morgen etwas Zeit dafür einzuräumen. So stehe ich immer etwa eine Stunde früher auf, als dass ich es eigenentlich müsste. Diese Zeit nutze ich dann Intensiv für mich, ohne ablenkungen durch das Alltagsgeschehen. Ich konzentriere mich dabei sehr und bin auf mein inneres Fokussiert.
Verschlafe ich, so habe ich keine Zeit, mich mit den Traumerlebnissen auseinanderzusetzen. Sie geraten dann einfach in Vergessenheit.

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Je mehr du die Traumerinnerung übst, desto besser wirst du darin. Also gib nicht zu schnell auf, wenn du nicht gleich erfolge verzeichnen kannst.

[Katakan]

Also da gibts es mehrere Ansatzpunkte. Du schreibst selbst, das du das Gefühl hast du gehst zu verkrampft ran. Das ist ja schon mal ein Hinweis. Jeder Druck ist kontraproduktiv. Eine spielerische Neugier sollte die Grundlage sein.

Dann erwähnst du die therapeutische Motivation. Was genau hast du denn vor? Hast du Albträume? Vieleicht schützt du dich selbst davor sie zu erinnern.

Schläfst du sehr regelmäßig? Also gehst du immer zur gleichen Zeit ins Bett? dann kannst du damit mal experimentieren. Alternativ auch eher oder später aufstehen. Dadurch könntest du herausfinden wann es am optimalsten ist, um in einer REM-Phase aufzuwachen. Der grobe Schnitt liegt bei 90 Minuten Intervall. Eine halbe Stunde Verschiebung kann also schon viel bringen.

Wie lange schläfst du? Ich merke am Wochenende wenn ich bis Mittag grunze, das ich zwar mehr REM habe, aber durch das häufigere Aufwachen und wieder einschlafen, sehr schlecht fassbare Träume habe, die mehr Traumlogik besitzen und schwer in Worte zu fassen sind. Ich nenne sie Schleifen -oder Kreisträume. Sie killen bei mir auch oft die TE.

Allgemeine Tips wurden ja schon abgegeben. Tagebuchführen trainiert den Wunsch nach Erinnerung. Es ist morgens mein erster Gedanke, was habe ich geträumt. Nicht gleich aus dem Bett springen, keine ablenkende Musik oder gar Fernseher anmachen. Einfach in sich reinhorchen. Evtl. sich kurz nochmal ins Bett legen und den Körper erinnern lassen.

Wenn du später schon einige häufige Traumsymbole oder Personen von dir kennst, kann man versuchen die "Liste" durchzugehen. Dabei hab ich oft Treffer.

Aufmerksam durch den Tag gehen ist immer gut. ^^ Das schafft Klarheit und oft "stolpere" ich über Dinge von denen ich geträumt habe.