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Ich denke, also schreibe ich im Internet

Ich denke, also schreibe ich im Internet
#1
10.02.2021, 06:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.02.2021, 11:22 von Likeplacid.)
Diese Worte sind das Ergebnis von Denken. Denken eines Menschen. Maschinen können nicht denken. Ein Mensch überträgt sein Denken ins Internet. Geht das überhaupt?

Origenell sein soll der Gedanke, wenn man einen neuen Thread aufmacht. Was soll das überhaupt? Entweder man ist vollkommen dumm. Dann sollen die anderen den Thread mit Wissen füllen.Der Dumme und andere Dumme sollen dann dadurch einen Nutzen haben. Aber irgendwann sind alle dummen Fragen gestellt. Ich meine "dumme Frage" aber nicht abwertend, sondern im Sinne einer Frage die gestellt werden musste um das eigene oder allgemeine Wissen zu fördern. Stellt man jemand im persönlichen Gespräch eine Frage oder per Email, oder Brief, dann ist wohl klar, dass die Antwort nur den Fragesteller erreicht. Im Internet ist das aber anders, und das ist auch so gewollt. Aber was ist das wirkiche Motiv dahinter? Ist den Leuten, die das organsiert haben, es wirklich so wichtig das Unwissen in der Welt zu reduzieren, oder vielleicht  macht es ihnen Spaß Leute dazu zu bringen sich lächerlich zu machen? Nein, ein solches Motiv wäre nicht logisch, nicht psychologisch. Wie komme ich dazu so ein Motiv zu erfinden? ^^...oder es muss originell sein. Ein neuer Gedanke, ein geiler Gedanke. Phantasielose "Wissenschaftler" können sich so was nicht vorstellen. Für sie kann ein Gedanken nicht neu oder geil sein, sondern bloß das Wahrnehmen oder Erfassen von Realität. Indem jemand erkannt hat, dass es einen Urknall gegeben haben muss hat er nichts Neues geschaffen, denn einen Urknall gab es, egal ob ihn jemand (nachträglich) bemerkt oder nicht. Vielleicht gab es aber gar keinen Urknall. In dem Fall war es bloß ein neuer geiler Gedanke. 
^^
Wenn Denken durch Sein definiert ist (aufgrund des Fürwahrhaltens des Gedankens "Ich denke also bin ich"), dann kann sich ein Gedanke im Internet gewaltig aufblähen, aber nur, wenn diejenigen, die antworten nicht in der Mehrzahl dagegen schreiben. Es sollten in der Mehrzahl bemühte, konstruktive Adepten sein, die den Gedanken sinnvoll und im Sinne des Gedanken-Beginners fortsetzen. Gedanken-Beginner ist gleichbedeutend mit Thread-Beginner. Derjenige, der den Thread beginnt, der beginnt mit dem Denken. Der erste Gedanke kam also von ihm. Und dann kommen immer mehr dazu. Einige von ihm und einige von anderen. Die Gedanken die noch dazu kommen sind wie Steine, die einem Fundament (unter Hinzugabe von Mörtel) hinzugefügt werden. Am Ende sollen diese vielen Gedanken einen großen Gedanken ergeben, so ähnlich wie viele Steine ein Haus ergeben. Ein Haus ist so was ähnliches wie ein großer Fels in dem man wohnen kann. Eine großartige Theorie ist etwas womit man sich wohlfühlen kann. Aber ist es überhaupt möglich eine Theorie gemeinsam zu erschaffen? Ist das was man heute Psychoanalyse nennt nur das Werk von S. Freud oder ist es das Werk von ihm und seinen Nachfolgern? Darüber gehen die Meinungen weit auseinander. In der Physik ist das nicht so. In der Physik gibt es keine sentimentalen Gefühle. Wo man in der Physik an den Formeln von Newton festhält tut man das aus rationalen Gründen, und nicht weil man Anhänger Newtons ist. Viele die seine Formel(n) benutzen denken gar nicht an ihn. Aber darüber weiß ich nicht viel. Vermutlich sind viele doch "Fans" von ihm und denken oft ihn und seine heroische Tat. Die Tat bestand im Entdecken der Wahrheit. Die Tat bestand in der Überführung von kosmologischer Realität in menschliches Denken und Vorstellen.
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RE: Ich denke, also schreibe ich im Internet
#2
10.02.2021, 19:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.02.2021, 22:32 von Klar(ge)Sucht.)
Hallo Likeplacid,
Zitat:Diese Worte sind das Ergebnis von Denken. Denken eines Menschen. Maschinen können nicht denken. Ein Mensch überträgt sein Denken ins Internet. Geht das überhaupt?
Den Denkvorgang an sich kann der Mensch nicht ins Internet übertragen. Die Experten verschiedenster Fachrichtungen streiten sich
darüber wie das menschliche Denken überhaupt funktioniert. Aber das Ergebnis – den Gedanken kann man sehr wohl ausdrücken.

Wenn es mir wichtig ist, dass andere Menschen nachvollziehen können, wie ich zu einem Gedanken gekommen bin, muss ich ebenfalls
meine Zwischenergebnisse, also meine Gedankengänge mitteilen.
Zitat:Origenell sein soll der Gedanke, wenn man einen neuen Thread aufmacht. Was soll das überhaupt?
Nunja, wenn man sich überlegt, wofür originell alles steht, dann gibt es schon Sinn.
Da geht’s aber in Richtung Motivation des/der Schreibenden - dazu komm ich weiter unten.
Zitat:Entweder man ist vollkommen dumm. Dann sollen die anderen den Thread mit Wissen füllen.Der Dumme und andere Dumme sollen dann dadurch einen Nutzen haben. Aber irgendwann sind alle dummen Fragen gestellt. Ich meine "dumme Frage" aber nicht abwertend, sondern im Sinne einer Frage die gestellt  werden musste um das eigene oder allgemeine Wissen zu fördern.
Es gibt keine „dummen“ Fragen. Es gibt wenn überhaupt nur „dumme/ignorante/überhebliche“ Antworten und Reaktionen.
Selbst die einfachste Frage eines absoluten Neulings kann bei den Experten zu neuen Denkansätzen führen, die ansonsten
durch die Routine und die sogenannte „Fachblindheit“ im Nirvana verschwunden wären. Oftmals freuen sich Experten über
die Auffrischung von längst in Vergessenheit geratenen Basisfragen sogar.
Sich dagegen zu verschließen ist nicht nur kontraproduktiv sondern auch äußerst fahrlässig.

Zitat:Stellt man jemand im persönlichen Gespräch eine Frage oder per Email, oder Brief, dann ist wohl klar, dass die Antwort nur den Fragesteller erreicht. Im Internet ist das aber anders, und das ist auch so gewollt. Aber was ist das wirkiche Motiv dahinter? Ist den Leuten, die das organsiert haben, es wirklich so wichtig das Unwissen in der Welt zu reduzieren, oder vielleicht  macht es ihnen Spaß Leute dazu zu bringen sich lächerlich zu machen? Nein, ein solches Motiv wäre nicht logisch, nicht psychologisch.
Der Mensch in seinem Denken und Verhalten ist alles andere als logisch. Sicherlich ist die ein oder andere Verhaltensweise berechenbar, wenn man die Denk- und Verhaltensmuster seines Gegenüber kennt.
Dennoch kann man keine wie auch immer geartete Motivation ausschliessen.
Wenn zwei Leute das Gleiche tun, tun sie noch lange nicht dasselbe – je nach Zielsetzung. Und jeder Mensch verfolgt seine eigenen Ziele.
Im Regelfalle kann man bei  Betreibern von Kommunikationsplattformen (Chat/Foren) aber vom Wunsch nach (Gedanken-)Austausch
ausgehen zumindest, wenn sie auf ihrer Plattform aktiv an der Kommunikation teilhaben.
(So gut wie jeder Mensch strebt nach Erkenntnis- und Wissenserweiterung)

Zitat:Wie komme ich dazu so ein Motiv zu erfinden? ^^...oder es muss originell sein. Ein neuer Gedanke, ein geiler Gedanke.
Als Threadersteller (Gedankeneinsteller) habe ich mich in den meisten Fällen schon inhaltlich mit einem Thema befasst und bin in diesem
Zuge entweder zu einer Frage gekommen, weil ich an irgendeiner Stelle etwas nicht verstehe – oder aber meine gedanklichen Schlüsse
führen mich zu einer (neuen/innovativen/originellen?) Theorie, die ich selbst mehr oder weniger
glaube, von der ich mehr oder weniger überzeugt bin, und die ich dann zur Diskussion stelle.
Zitat:Phantasielose "Wissenschaftler" können sich so was nicht vorstellen. Für sie kann ein Gedanken nicht neu oder geil sein, sondern bloß das Wahrnehmen oder Erfassen von Realität.
„Phantasielose“ Wissenschaftler, wie du sie nennst, schlagen daher meist den Weg des Praktikers ein –
in deinem Beispiel praktischer Physiker. Die mit den "geilen" Einfällen sind dann analog die theoretischen Physiker.
Zitat:Indem jemand erkannt hat, dass es einen Urknall gegeben haben muss hat er nichts Neues geschaffen, denn einen Urknall gab es, egal ob ihn jemand (nachträglich) bemerkt oder nicht. Vielleicht gab es aber gar keinen Urknall. In dem Fall war es bloß ein neuer geiler Gedanke.
Doch – er hat etwas geschaffen. Die Möglichkeit neuen Wissens. Eine Theorie – innovativ, orginell vielleicht sogar abwegig scheinend.
Viele Theorien stellen sich nachträglich als falsch heraus – manche jedoch münden in sensationellen Entdeckungen.
Oftmals bloß ein neuer, geiler Gedanke – manchmal auch ein Gedanke, der mit dem Nobel-Preis bedacht wird.
Zitat:Wenn Denken durch Sein definiert ist (aufgrund des Fürwahrhaltens des Gedankens "Ich denke also bin ich")
Nicht wirklich falsch, da der Mensch nicht denken könnte, wenn er nicht existierte. Allerdings war der Grundgedanke eher andersrum -
die Tatsache, dass der Mensch über seine Existenz nachdenken kann, beweist seine Existenz. Manche Leute sind auch ganz einfach nur,
ohne dass sie kontrolliert denken. Und kommen nebenbei damit ganz gut zurecht.
(Selig sind die geistig Armen, denn ihrer ist das Himmelreich...)
Zitat:dann kann sich ein Gedanke im Internet gewaltig aufblähen...
Nein – der Grundgedanke bleibt wie er ist. Er kann sich nur als teilweise oder völlig falsch bzw. richtig erweisen und so oder so
zu weiteren, völlig neuen oder aber auch zu ergänzenden Erkenntnissen entwickeln. Was u.U. aufgrund der unterschiedlichen
Wissens- und Kenntnisstände der Beteiligten unterschiedlich große Sprünge bedeutet.
Zitat:aber nur, wenn... - … - ... Aber ist es überhaupt möglich eine Theorie gemeinsam zu erschaffen?
An dieser Stelle wird es etwas schwieriger für mich. Ich denke du zielst auf die Frage ab, ob es möglich ist per Internet soetwas wie gemeinsames Denken zu schaffen. Korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege.

Meiner Meinung nach – prinzipiell -  ja. Nur braucht es dafür einiges.

Als erstes einmal einen schriftlichen Austausch von Worten – ein Gespräch in Schriftform sozusagen. Das nächste wäre Sinn. Das Gespräch muss sinnvoll sein. Um Sinn transportieren zu können müssen sich beide Seiten verstehen können und wollen. Da wird es schon schwieriger.

Verstehen können. Dazu müssen beide zumindest mal in einer Sprache sprechen, derer der andere mächtig ist. Desweiteren ist von Bedeutung, wer mit wem spricht. Ist es ein Gespräch auf Augenhöhe, zwischen gleichen Parteien? Besteht ein tatsächliches oder angenommenes Sozial- oder Kultur-, Bildungs- oder Machtgefälle? Man spricht mit seinem Bruder anders als mit seinem Chef...

Desweiteren muss Konsens bestehen über verwendete Begrifflichkeiten. Ansonsten gehen beide Seiten von einer völlig falschen
Annahme aus. Ist das vorhanden kann die Botschaft gesendet werden.
Nächstes Problem.
Der Empfänger bestimmt die Botschaft. Katastrophe. Denn das passiert ausnahmslos als reine Interpretation dessen, was vom Sender übermittelt wird. Im persönlichen Gespräch von Angesicht zu Angesicht helfen hierbei Mimik, Gestik, Tonhöhe und -fall, Körperhaltung etc. als zusätzliche Informationen. Im Internet fehlt das komplett. Jetzt sind intuitive, diplomatische, emphatische, sowie mentale, intellektuelle
sowie rhetorische Fähigkeiten und Fertigkeiten gefragt. Fehlen diese, oder werden ungenügend eingesetzt, endet es nicht selten in einem Desaster. Denn dann kann man die Botschaft – unabhängig vom Verstehen wollen – zwangsläufig nur falsch interpretieren und dementsprechend völlig falsch reagieren.

Jetzt zum Verstehen wollen. Ein Mangel darin ist weniger auf fehlerhafter Kommunikation (aufgrund mangelnder kommunikativer, sinnerfassender Fähigkeiten oder Schwächen darin sich eindeutig ausdrücken zu können) zurückzuführen,
sondern ist mehr persönlicher Natur.

Unkenntnis des Sendenden, Vorurteile, keine, mangelnde aber auch schlechte Erfahrungen mit dem Sender, mangelde Selbst- und Fremdwahrnehmung, persönliches Befinden, übersteigertes Geltungsbedürfnis, „Platzhirschgehabe“, mangelde Kritikfähigkeit oder
andere charakterliche Defizite führen nicht selten zu einer objektiv nicht begründbaren Ablehnung des jeweiligen Senders.

Auch da kann keine vernünftige und konstruktive Kommunikation aufkommen.

In beiden Fällen führt es in den meisten Fällen zu Spannungen, Konflikten, zu verhärteten Fronten und zur Einstellung der Kommunikation. Eine sehr kontraproduktive Geschichte, denn oftmals werden dann diejenigen, die an Austausch interessiert sind durch die Erfahrungen, die sie auf der Plattform machen, zu sehr stillen Konsumenten und im Anschluß zu Karteileichen. Nicht gerade im Sinne der Plattformbetreiber.

Deswegen gibt auf solchen Plattformen Helfer. User mit besonderen Möglichkeiten oder Rechten. Manchmal auch Super-User genannt. Sie sorgen dafür, dass sich alle User an die Plattformregeln halten, sich alle User an die Nettiquette halten. In Ausübung ihrer Funktion nehmen sie sich, ihre Be- und Empfindlichkeiten zurück, enthalten sich Meinungen und Wertungen und sorgen somit auf neutrale und objektive Weise
für eine Umgebung, in der sich alle User angesprochen und zum Schreiben ermuntert fühlen. Sie agieren spannungsabbauend, deeskalierend und konfliktlösend, und helfen den anderen Usern, wenn diese auf Schwierigkeiten stoßen sollten ihre Gedanken „zu Papier“ zu bringen.

Zitat:...diejenigen, die antworten nicht in der Mehrzahl dagegen schreiben. Es sollten in der Mehrzahl bemühte, konstruktive Adepten sein, die den Gedanken sinnvoll und im Sinne des Gedanken-Beginners fortsetzen.
Doch – dagegen schreiben, ob in der Mehrzahl oder nicht – ist völlig legitim. Sofern sie versuchen den „Gedanken-Beginner“ und seine Aussage/Theorie oder aber auch Frage zu verstehen und ihm ungeachtet seines Status auf der Plattform konstruktiv begegnen. Ob die erwiderten Argumente pro oder kontra des Grundgedankens sind, ist dafür erstmal nicht wirklich von Belang.

Und nur wenn alle diese Faktoren zusammenkommen ist eine Kommunikation, ein gemeinsames Erarbeiten
von (Er-)Kenntnissen und damit auch – wenn du so willst – ein gemeinschaftliches Denken möglich.

Der letzte Absatz. Wiederum schwierig für mich in der Deutung. Wenn ichs richtig verstehe – bitte korrigiere mich nochmals,
wenn ich falsch liege, geht es darum nach wem, bzw. nach wessen Erkenntnisse man sich effektiv richtet.

Grundsätzlich gibt es immer einen oder mehrere, der/die den Grundstein legt/legen. Gehandelt wird im Regelfalle stets nach den neuesten Erkenntnissen, die sich natürlich an den Begründern ausrichten. Werden jedoch einzelne Thesen oder Teilbereiche durch neueste Forschungen widerlegt, ergänzt oder verbessert, wird auch dem Rechnung getragen.


Liebe Grüße
Just call me Joey - "Na, wie gehts denn so?"                                                                      


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RE: Ich denke, also schreibe ich im Internet
#3
24.03.2021, 14:06
Zitat:Den Denkvorgang an sich kann der Mensch nicht ins Internet übertragen. Die Experten verschiedenster Fachrichtungen streiten sich darüber wie das menschliche Denken überhaupt funktioniert.

Das glaube ich auch. Und man kann es ausweiten auf Computer generell. Das Internet ist ja eine Vernetzung von Computern. Ein einzelner Computer kann nicht denken, und vernetzte Computer genauso wenig. Aber das ist vielleicht falsch. Denn eine einzelne Nervenzelle kann ja auch nicht denken, vernetzt können Nervenzellen aber durchaus denken. Man nennt diese Vernetzung "das Gehirn". 

Ich möchte diesen Gedankengang aber verlassen und völlig neu ansetzen, wobei ich einen Gedanken aufgreife, den ich vor einigen Wochen schon mal hatte und nie aufschrieb, oder vielleicht doch. Ich verliere langsam den Überblick über all das was ich schreibe. Wenn man einen Gedanken aufschreibt, dann überträgt man das was man denkt auf einen materiellen Träger. Dieser Vorgang gibt es schon so lange wie  es die Schrift gibt. Anfangs schrieb man vielleicht auf Höhlenwände, aber bisher hat man ja nur Malereien in Höhlen gefunden. Also vermutlich tat man es erstmals auf Tontafeln? Ist ja vielleicht egal. Jedenfalls kann man Schriftzeichen auf verschiedenen materiellen Trägern festhalten. Man kann sogar noch weiter gehen und sagen: Ohne materielle Träger gäbe es Schriftzeichen gar nicht. 

Wenn ich etwas lese, dass NICHT von mir ist, dann ist natürlich die Frage, ob der originale Gedanke in meinem Geist wieder entstehen kann. Wenn es ein sehr einfacher Gedanke ist, kann man das annehmen. 

Ich habe vor einigen Wochen den Anfang einer ARTE-Doku über das Bewusstsein angeschaut, oder vielmehr angehört, denn was es da zu sehen gab war ja eher Beiwerk. Ein Professor stellte die Behauptung auf, dass es Bewusstsein ohne Gefühle gar nicht gibt. Er setzte Fühlen und Bewusstsein mehr oder weniger gleich. Das hat mich anfangs sehr aufgeregt, denn scheinbar bleibt bei dieser Definition das Denken völlig auf der Strecke. Was ist Denken überhaupt? Ein Prozess oder eine Abbildung? Wohl beides, Denken ist die Verbindung von Abbildungen.
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RE: Ich denke, also schreibe ich im Internet
#4
28.04.2021, 20:03 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.04.2021, 20:04 von Likeplacid.)
(10.02.2021, 19:50)Klar(ge)Sucht schrieb: Als Threadersteller (Gedankeneinsteller) habe ich mich in den meisten Fällen schon inhaltlich mit einem Thema befasst und bin in diesem
Zuge entweder zu einer Frage gekommen, weil ich an irgendeiner Stelle etwas nicht verstehe – oder aber meine gedanklichen Schlüsse
führen mich zu einer (neuen/innovativen/originellen?) Theorie, die ich selbst mehr oder weniger
glaube, von der ich mehr oder weniger überzeugt bin, und die ich dann zur Diskussion stelle.


Was ich im Einführungsthread geschrieben habe bezieht sich nur auf den Bereich der Psychologie  und Philosophie. Es bezieht sich nicht auf Wissensgebiete wie Mathematik, Physik, Chemie und die Frage wie man ein Auto repariert. Es gibt viele Spezialforen im Internet. Es gibt Wissensgebiete wo man kann klare Antworten erwarten kann. (Physik, Chemie, Physik) und solche, wo alles irgendwie unscharf und vage ist (Psychologie und Philosophie).

In der Psychologie geht es oftmals darum, warum Leute nicht mehr einsatzfähig sind oder nicht mehr die volle Leistung bringen. Die Theorien darüber wieso eine bestimmte Person nicht mehr richtig tickt oder glaubt nicht mehr richtig zu ticken können sehr vielfältig sein. 

In der Philosophie ist es noch viel schlimmer. Da geht es um sehr viel größere Fragen. Wie z.B. "Gibt es Gott und falls Ja, was hat er sich dabei gedacht?" Wenn man so eine Frage einem Kreis von Leuten stellen würde, die sich für Philosophen halten, dann würde man wahrscheinlich genauso viele Antworten kriegen wie... Ich hab jetzt keine Lust mehr weiterzuschreiben.
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