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Hypnose gegen Epilepsie?

Hypnose gegen Epilepsie?
#1
29.05.2022, 17:53
Hallo Miteinander,

vor kurzem ist jemand mit einem Anliegen an mich herangetreten. Ich selbst konnte zwar nicht wirklich helfen, aber musste direkt an dieses Forum denken. Vielleicht kennt sich ja jemand aus?

Es geht um eine Glioblastom (Hirntumor)-Patientin, die seit mehreren Jahren in Remission, also quasi geheilt ist. Jedoch hat sie nach wie vor epileptische Anfälle, die scheinbar mit dem Tumor assoziiert waren. Laut Angehörigen scheint sie auch selbst nicht ganz davon überzeugt zu sein, dass sie gesund ist.
Die Idee des Angehörigen: Hypnose, um dem Unterbewusstsein klar zu machen, dass kein Tumor mehr da ist, um so auch die Anfälle zu therapieren. Er hat allerdings keine Anlaufpunkte an die er sich wenden kann.

Meine spontanen Impulse dazu waren:
-Hypnose kann nur funktionieren wenn die Patientin sich darauf einlässt. Hat eine Behandlung überhaupt einen Zweck, solange sie selbst der Meinung ist krank zu sein? Sie sei eher skeptisch, habe sich in der Vergangenheit zu neuen Therapien "überreden" lassen.
-ein seriöser Amateur würde sich an so ein Thema vermutlich nicht heranwagen. Professionelle (Psycho-)therapieplätze sind aber knapp. Wer würde so einen Dienst überhaupt anbieten?

Ich freue mich über Gedanken und Anregungen zum Thema!

Liebe Grüße
Flusie
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RE: Hypnose gegen Epilepsie?
#2
29.05.2022, 20:55
Klingt nach einem guten Ansatz für mich diesem Phantomschmerz so den Gar aus zumachen.
So hart es klingt finde ich es bedenktlich Menschen zu helfen, die kein intrinsisches Interesse daran haben sich für ihre Heilung einzusetzen.
ad 1: naja es gibt auch Schockhypnosen, also je nach Person und Zustand ist das einfach unterschiedlich wie gut das funktioniert und hängt nicht nur von der Bereitschaft ab. ad 2: jeder hauptberufliche Hypnotiseur, die Kapazitäten sind da.
Bunt bunt bunt sind alle meine Träume: link bunt bunt bunt ist alles was ich hab. Darum lieb ich alles was ich Träume, weil mein schatz ein Regenbogen ist.
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RE: Hypnose gegen Epilepsie?
#3
02.06.2022, 20:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.06.2022, 20:23 von ichbinmehr.)
Ich würde versuchen herauszufinden, wozu die Patientin die Symptome braucht. Ganz sicher haben die Symptome noch eine Funktion für sie. Dafür bruachte es einen ganz sensiblen Therapeuten, der es versteht dass sie sich mit ihrem Symptom erstmal ernst gekommen fühlt. Es braucht also eine Annahme für die Notwenigkeit des Symptoms, bevor es vielleicht im zweiten Schritt, ums Symptom loslassen gehen könnte.

Zu dem Thema gibt es ganz gute Vorträge von Gunther Schmidt der Begründer der Hypno-systemischen Therapie. Auch Ego State Therapie könnte hier eine sehr gute Methode sein. Diese beiden Methoden sind sehr ähnlich aufgebaut. Viele Ego State Therapeuten arbeiten sehr häufig auf der Grundlage einer Hypnotherapeutischen Grundausbildung und verhandeln in einer sehr leichten Trance mit dem Klienten. Leichte Trance um eben nicht etwas überzustülpen. 

Es geht hier nicht darum das Symptom einfach wegzumachen, das könnte die Symptome sogar verschlimmern. Ein Symptom ist immer ein Schutz. Es geht darum respektvoll mit dem Symptom zu verhandeln. Erstmal das Symptom ernst zu nehmen und ihm eine Bereichtigung zu geben, da sein zu dürfen. Verhandeln kann man mit Syptomen dann nach der gelungenen Annahme.

Ich habe Krankheiten wie zb Tinnitus, die sind meine Helfer. Mein Tinnitus tritt nämlch immer dann auf, wenn ich mich wieder überfordere. Ich hatte nicht gelernt auf mich selbst Rücksicht zu nehmen. Der Tinnitus ist was das angeht, mein Lehrer. Auf diese Weise kann es manchmal sogar sinnvoll sein, ein Symptom zu behalten. Es wäre schädlich wenn mir jemand den Tinnitus weg-hypnotisieren würde.

Wenn deine Freundin eine sehr schwere Erkankung hatte, dann kann es sein, dass sie auch deshalb noch ein Symptom braucht, weil sie ein Symptom benötigt, welches die Schwere der Erkrankung deutlich macht. Eine schwere Krankheit überstanden, überlebt zu haben ist eine Umstand, der von unsere Umwelt kaum beachtung findet. Oft fehlt hier eine entsprechende Würdigung für diese Leistung. Manche Symptome geben uns unsere Würde zurück. Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Das müsste ein Therapeut dann individuell mit ihr gemeinsam erarbeiten. Das sind nur spontane Ideen, möglicher Urachen.

Ein fähiger Therapeut, der genau das beherrscht, also bedingungslose Annahme seines Klienten und zwar mit dem Schmerz, statt das Symptom, mit Gewalt wegmachen zu wollen, dürfte hier hilfreich sein. Mit so einem Therapeuten könnte sie erforschen, wozu sie das Symptom benötigt und in Respekt mit der Funktion, vielleicht eine Erleichterung oder gar Erlösung finden.

Ambulante Psychotherapie bezahlt die Krankenkasse. Du gehst zum Hausarzt und holst dir eine Überweisung zum Psychologen. Dann musst du aber genau den Psychologen finden der auch Kompetent ist für dein Problem. Also hier würde ich es mit Hypno-systemischer Ansatz oder Ego State Ansatz versuchen. Suche nach Therapeuten mit Hypnotherapeutischer Ausbildung und frage gezielt nach, was dir wichtig ist. Stelle Bedingungen an eine Therapie.

Ich habe schon ganz blöde Hypnotherapeuten getroffen, die etwas mit Gewalt wegmachen wollten, weil sie kein Verständnis für die Funktion des Symtoms hatten. Wenn Menschen einen Widerstand gegen zb Therapeuten oder Methoden haben, dann weil sie nie erfahren haben, dass sie in den Prozess miteinbezogen wurden. Dann haben sie diesen Widerstand zu Recht! Sie beschützen sich vor etwas, was für sie schädlich wäre. Deshalb muss man zu den besten Therapeuten gehen, die fähig sind einen Menschen erstmal ganz anzunehmen.

Die Klinik von dem Gunther Schmidt wäre zum Beispiel so eine ein Adresse wo ich jemanden hinschicken würde, weil Würde da ganz groß geschrieben wird. Die haben als Leitsatz, dass der Klient auf Augenhöhe mit dem Therapeuten ist, bzw dass der Klient über dem Therapeuten steht, weil er Experte für sein Problem ist: sysTelios Klinik - Psychotherapie und psychosomatische Medizin mit hypnosystemischer Grundhaltung

Sicher gibt es auch viele andere Therapeuten die so arbeiten - auf Augenhöhe. Man kann das bei ambulanten Therapien auch per Email erfragen. zb: mir ist besonders wichtig, dass ich auf Augenhöhe wahrgenommen werde und als Experte für meine Symptom angesehen werde. So was kann man super in eine Email Aanfrage für einen Therapie Platz schreiben und dann werden die jenigen antworten, für die das klar geht. Den Therapie Platz muss man sich selbst suchen. Es gibt Therapeutenverzeichnisse im Internet. Da findest du Adressen.

Seinen Widerstand kann man erst aufgeben, wenn man angenommen und verstanden wird. Solange einem jemand etwas überstülpen will, ist es gut sich seinen Widerstand zu bewahren. Das ist Selbstschutz.
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