Klartraum ohne RL

[Poldi]

Hey Leute,

ich hab mal wieder philosophischen Mitteilungsbedarf
Und zwar hab ich über folgendes nachgedacht:
Es ergibt sich das "Problem" im Klartraum und normalen Traum, dass diese der realen Welt nachgebildet werden. Ich sehe Menschen, Autos, Häuser uws. Da frage ich mich, wie ein Klartraum aussehen würde, wenn man noch gar nicht im realen Leben gelebt hätte. Und ob es möglich ist im Klartraum die reale Welt hinter sich zu lassen und eine Welt ohne diese Einflüsse zu erschaffen. Wäre vielleicht auch mal ein Topic in Klatraum-Experimente wert.

Grüße... Poldi

[spell bound]

unbegruendete annahme in deiner fragestellung:
-traeume werden immer der wachwelt nachgebildet
-was soll denn diese "reale welt" im gegensatz zu einem traum sein und wie unterscheidet man dieses?

problem der frage "wie saehe so eine welt aus?":
-diese frage waere mitnichten in dieser welt beantwortbar und mit keinem wort dieser welt beschreibbar
-du kannst die welt nicht willentlich voellig hinter dir lassen. denn jedes ziel setzt veraenderung, also einen vorhergehenden zustand, und erinnerung voraus..

[Poldi]

unbegruendete annahme in deiner fragestellung:
-traeume werden immer der wachwelt nachgebildet

betrachte dies bitte nicht als wissenschaftliche Arbeit Ich bin von mir und meiner Erfahrung ausgegangen.

was soll denn diese "reale welt" im gegensatz zu einem traum sein und wie unterscheidet man dieses?

Dafür darf jeder seine eigene Antwort finden. Ich rede vom "realen Leben" und "Traum" in der Bedeutung, wie sie oft in ähnlichem Zusammenhang hier im Forum gebraucht werden.

problem der frage "wie saehe so eine welt aus?":
-diese frage waere mitnichten in dieser welt beantwortbar und mit keinem wort dieser welt beschreibbar
-du kannst die welt nicht willentlich voellig hinter dir lassen. denn jedes ziel setzt veraenderung, also einen vorhergehenden zustand, und erinnerung voraus..

Da stimme ich dir zu! Leider hindern mich derartige Gründe nicht, mir solche und ähnliche Fragen zu stellen
So in der Art: wie könnte eine weitere, für mich im Moment nicht existierende Farbe aussehen?

Liebe Grüße... Poldi

[wilkomann]

hey poldi,

deine träume sind deine projektionen aus dem rl. wenn in rl nix is, dann is in kt auch nichts. 8)

lg wilko

[spell bound]

@poldi
ich betrachte es nicht als wissenschaftliche arbeit aber als philosophische fragestellung. erfahrung ist konstruiert.

die art und weise wie traum mit wachwelt unterschieden wird ist auch nur eine annahme, ist ein konstrukt, das nicht a priori gilt.

es nutzt nichts ueber fragen nachzudenken die keinen sinn machen..
die frage, wie eine farbe aussaehe, die man nicht kennt, ist nicht unbedingt unsinnig, denn man kann sie ja kennen lernen und ihnen einen namen geben und sie anderen zeigen..
vergleichbar waere eher die frage "welche farbe sieht man, wenn man garnicht sieht?"

[maxsensei]

Poldi schrieb am 08.01.2006 16:00 Uhr:
Da frage ich mich, wie ein Klartraum aussehen würde, wenn man noch gar nicht im realen Leben gelebt hätte.

Sie ist unbeschreibbar jedenfalls. Föten träumen im Mutterleib: Keinerlei Begriff noch Gegenstand. Ich denke, es müßte gespeichert sein; du mußt nur weit genug zurück wandern ...

Anderes Denkexperiment (KT-Experiment): Wie sehen Träume von Tieren aus? Wie sieht die Realität von Tieren aus?
Hineinversetzt hat sich in ein Bernhardinerhirn Stephen King in "Cujo".

Die Phantastische Literatur ist voll von solchen Berichten. Eines der interessantesten Beispiele für eine Klartraumwelt: H.P.Lovecraft; Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadadth. (hpl ist weltanschaulich nicht einwandfrei.)
Sehr interessant und anregend auch: Alfred Kubin; Die andere Seite;hier eine Kurzbeschreibung

Und ob es möglich ist im Klartraum die reale Welt hinter sich zu lassen und eine Welt ohne diese Einflüsse zu erschaffen. Wäre vielleicht auch mal ein Topic in Klatraum-Experimente wert.

Im Klartraum bist du in der phänomenalen, nicht in der transphänomenalen Welt. Im Klartraum gelten, vorsichtig formuliert, nicht die Gesetze wie in der "wirklichen" Welt. Da ist alles möglich, was uns zu denken möglich ist. Die SF- und die Phantastische Literatur und auch der größte Teil der Philosophie geben Beispiele dafür, ebenso wie Erfindungen der Religionen. Da ist also ein reiches Feld zu beackern, denn...

...bald ist März.

lg
sensei

[maxsensei]

spell bound schrieb am 09.01.2006 16:09 Uhr:

die art und weise wie traum mit wachwelt unterschieden wird ist auch nur eine annahme, ist ein konstrukt, das nicht a priori gilt.

Sind Traum und Wachwelt nicht beide phänomenal?

Würdest du mir zustimmen können, wenn ich sage, das es eine Grenze (Grenzschicht) gibt, zwischen der Außen- und der Innenwelt? Und zwar dort, wo im Hirn Chemie zu Bewußtsein wird?

Ich denke weiter, das entscheidende (der Unterschied) ist das Fehlen der Sinnesreize beim Klarträumen: Das "Material" wird zwar zur Gestaltung verwendet (das sind die Traumvoraussetzungen) aber der Prozess selber ist nicht an die Rückkopplung durch die Sinnesiformationen gebunden, also ist der Prozeß frei entfaltbar. Interessant wäre, zu prüfen, wieweit schöpferische Vorgänge auch zum Aufbau neuer Gestaltelemente verwendet werden könnten und ob die dann von Naturgesetzen entbunden wären.

lg
sensei