Wiese des Lichtes
HA! Weg, ihr blöden Buchstaben! Ihr nutzlosen Worte! Ihr, ja nur Ihr seid hier Verbrecher, Verdreher, die Alles in Eins zerstören! Aus dem Weg!
Alles begann am Wochenende. Irgendwie hatte ich drang zu meditieren. Ganz klassisch auf einem Kissen zu sitzen und die Erde zum beben bringen. Seit Donnerstag jeden Abend, mehrere Stunden nacheinander in tiefster Versenkung. Bis um zwei Uhr nachts. Und gleich danach Einradfahren.
Ich vergas alle meine Pflichte und Aufgaben. Obwohl ich mir fest vorgenommen am Sonntag neue Seminare vorzubereiten, musste ich, ja ich musste förmlich weiter meditieren. Am Sonntag, am hellen Tag trieb mich dieser Drang in kleinen Garten hinter unserem Haus. Dort setzte ich mich halb bekleidet auf meinen Kissen wie ein Yogi und ließ mich von der Sonne braten. Ich war weg! Tausende von Lichtjahren! Neue, bis jetzt unbekannte Welten öffneten sich, wurden geboren und wurden erlöscht. Ameisen krabbelten über meinen Körper und Gesicht, Wind rauschte durch die Haare der Bäume und aus dem Fenster erklang Konzertina. Jedoch nichts, nichts hat diese Empfindungen auf sich gezogen! Nach einer Ewigkeit schuf ich die Augen zu öffnen. Vor mir lag ein Brief vom unseren Nachbar, den Büchermacher. Eine 1 für meinen ersten Bild und Ermutigung weiter zu malen. Es freute mich sehr, ich stand auf, schaukelte eine weile und setzte mich unter anderen Gebüsch.
Zweite Meditation ging an absoluter Grenze meiner geistigen Möglichkeiten. Gnadenlos brannte die Sonne und mein offener Körper vibrierte in der unsagbaren Lichtfrequenz. Völlig erschöpft und regungslos fiel ich aus Ardha Padmasana seitwärts auf die Erde. Ich sah immer noch den einzigen Lichtfluss. Unfassbar schön. Und dann sah ich die Wiese. Ich umarmte die Erde und fühlte sie mit meinem Herzen! Ich lag mit dem Gesicht im Gras und sah wie vielfältig und erscheinungsreich der Mikrokosmos der Wiese ist! Durchflutet von dem Licht, streckte jeder Grashalm, jede kleinste Blume der Sonne ihren Kopf entgegen und ich fühlte mit warum sie das machen. Die atemberaubende Schönheit der kleinen gelben Blume, die unglaublich komplexe Verflechtungen im Gras, die Ameisen, die graziöse grüne Spinne, das Spinnennetz, das in der Sonne glänzt – ich wurde neu geboren auf dieser Wiese und entdeckte wie ein Kind fasziniert ihre wilde Kraft.
Plötzlich sprang die grüne Spinne in die Mitte des Netzes, dorthin wo eben die kleine Fliege von der Seite angeflogen kam. Ihre Flügel klebten im Netz, sie schlug um sich rum, jedoch schuf es nicht rauszukommen. Mit zwei-drei Stichen erledigte Spinne die arme Fliege vor meinen Augen. Mein Blick wurde von dieser grausamen Tötungsszene wie gefesselt. Sie zoomte sogar an und ich sah diesen entsetzlichen Kampf wie unter einer Lupe.
Eine unglaubliche Dissonanz zw. diesem Mord und der permanenten Schönheit der Wiese samt allen Spinnen und Fliegen traf mich heftiger als die kosmischen Reisen. Dieser Augenblick erleuchtete mich mehr, als die brennende Sonne: es war nicht nur Leid der Fliege, es war MEIN Leid. Es war nicht nur Genuss der Spinne, es war MEIN Genuss. Trotz der Brutalität des Mordes war die Einbettung in die Wiese völlig harmonisch. Ich sah es und konnte plötzlich ahnen, dass es meine Gedankennetze waren, die ich aufstelle, dass es ich bin, der sich fängt und zerfleischt. Doch das war nicht schlimm. Und ich sah Licht. Und ich war Licht.
Ich setzte mich wieder ins Ardha Padmasana und meditierte weiter. Nicht auf den Kosmos, nicht auf das Licht, sondern auf Spinne und Fliege.
Die Spannung der letzten Tage brach die Sicherheitsdämme durch und eine befreiende Flut strömte durch mich durch. Ich trommelte auf meinen Hut, sprang auf und schaukelte noch einmal mit dem Kopf nach unten. Mit dem Kopf nach unten, Mit dem Kopf nach unten, Mit dem Kopf nach unten, so dass die Wiese meine Haare durchkämmte. Ich lachte und lachte und lachte und lachte.
Alles begann am Wochenende. Irgendwie hatte ich drang zu meditieren. Ganz klassisch auf einem Kissen zu sitzen und die Erde zum beben bringen. Seit Donnerstag jeden Abend, mehrere Stunden nacheinander in tiefster Versenkung. Bis um zwei Uhr nachts. Und gleich danach Einradfahren.
Ich vergas alle meine Pflichte und Aufgaben. Obwohl ich mir fest vorgenommen am Sonntag neue Seminare vorzubereiten, musste ich, ja ich musste förmlich weiter meditieren. Am Sonntag, am hellen Tag trieb mich dieser Drang in kleinen Garten hinter unserem Haus. Dort setzte ich mich halb bekleidet auf meinen Kissen wie ein Yogi und ließ mich von der Sonne braten. Ich war weg! Tausende von Lichtjahren! Neue, bis jetzt unbekannte Welten öffneten sich, wurden geboren und wurden erlöscht. Ameisen krabbelten über meinen Körper und Gesicht, Wind rauschte durch die Haare der Bäume und aus dem Fenster erklang Konzertina. Jedoch nichts, nichts hat diese Empfindungen auf sich gezogen! Nach einer Ewigkeit schuf ich die Augen zu öffnen. Vor mir lag ein Brief vom unseren Nachbar, den Büchermacher. Eine 1 für meinen ersten Bild und Ermutigung weiter zu malen. Es freute mich sehr, ich stand auf, schaukelte eine weile und setzte mich unter anderen Gebüsch.
Zweite Meditation ging an absoluter Grenze meiner geistigen Möglichkeiten. Gnadenlos brannte die Sonne und mein offener Körper vibrierte in der unsagbaren Lichtfrequenz. Völlig erschöpft und regungslos fiel ich aus Ardha Padmasana seitwärts auf die Erde. Ich sah immer noch den einzigen Lichtfluss. Unfassbar schön. Und dann sah ich die Wiese. Ich umarmte die Erde und fühlte sie mit meinem Herzen! Ich lag mit dem Gesicht im Gras und sah wie vielfältig und erscheinungsreich der Mikrokosmos der Wiese ist! Durchflutet von dem Licht, streckte jeder Grashalm, jede kleinste Blume der Sonne ihren Kopf entgegen und ich fühlte mit warum sie das machen. Die atemberaubende Schönheit der kleinen gelben Blume, die unglaublich komplexe Verflechtungen im Gras, die Ameisen, die graziöse grüne Spinne, das Spinnennetz, das in der Sonne glänzt – ich wurde neu geboren auf dieser Wiese und entdeckte wie ein Kind fasziniert ihre wilde Kraft.
Plötzlich sprang die grüne Spinne in die Mitte des Netzes, dorthin wo eben die kleine Fliege von der Seite angeflogen kam. Ihre Flügel klebten im Netz, sie schlug um sich rum, jedoch schuf es nicht rauszukommen. Mit zwei-drei Stichen erledigte Spinne die arme Fliege vor meinen Augen. Mein Blick wurde von dieser grausamen Tötungsszene wie gefesselt. Sie zoomte sogar an und ich sah diesen entsetzlichen Kampf wie unter einer Lupe.
Eine unglaubliche Dissonanz zw. diesem Mord und der permanenten Schönheit der Wiese samt allen Spinnen und Fliegen traf mich heftiger als die kosmischen Reisen. Dieser Augenblick erleuchtete mich mehr, als die brennende Sonne: es war nicht nur Leid der Fliege, es war MEIN Leid. Es war nicht nur Genuss der Spinne, es war MEIN Genuss. Trotz der Brutalität des Mordes war die Einbettung in die Wiese völlig harmonisch. Ich sah es und konnte plötzlich ahnen, dass es meine Gedankennetze waren, die ich aufstelle, dass es ich bin, der sich fängt und zerfleischt. Doch das war nicht schlimm. Und ich sah Licht. Und ich war Licht.
Ich setzte mich wieder ins Ardha Padmasana und meditierte weiter. Nicht auf den Kosmos, nicht auf das Licht, sondern auf Spinne und Fliege.
Die Spannung der letzten Tage brach die Sicherheitsdämme durch und eine befreiende Flut strömte durch mich durch. Ich trommelte auf meinen Hut, sprang auf und schaukelte noch einmal mit dem Kopf nach unten. Mit dem Kopf nach unten, Mit dem Kopf nach unten, Mit dem Kopf nach unten, so dass die Wiese meine Haare durchkämmte. Ich lachte und lachte und lachte und lachte.
Alles begann mit einem Tod