@mortí
Joa. Ich schätze, es kommt drauf an, welches Ziel man verfolgt. Ob man das Gegenüber überzeugen will, oder nicht; ob man sozusagen politisch "gewinnen" will - wenns mir darum geht, den Gegner (und dann ist es ein Gegner) in Grund und Boden zu reden, dann ist es vermutlich die beste Methode, schonmal jedes Wort zu klauben.
Ich hab mich auch gar nicht so sehr an deinen Worten gestört, vielmehr ist mir mal wieder bewusst geworden, wie verschieden man an ein Thema herangehen kann, und wie leicht es manchmal ist, die These des Gegenübers abzulehnen, ohne sich überhaupt erst einmal damit zu befassen.
Rhetors Beispiel mit "Gegen Atomwafen" ist schon nicht so schlecht - aber es geht ja noch perfider:
- "Atomwaffen? Was für ein Blödsinn! Alle Waffen bestehen doch aus Atomen! Dieser Mensch hat ja keine Ahnung von Physik!"
(Und das spiegelt ja die reale Diskussion wieder, in der immer wieder mal sich lustig gemacht wird über Leute, die "atomfreien Strom" fordern)
Und darin birgt sich ja eben das Potential, dass Rekursivitäten entstehen: Dass man sich selbst besser gemacht hat, ermöglicht es, besser darin zu werden, sich selbst besser zu machen.
Wäh, Wortsalat.^^ Ob das aufs Klarträumen, auf sich selbst bezogen, zutrifft, ist damit nicht gesagt, aber es könnte zusammen mit anderen geistigen Wachstumsbeschäftigungen einen Kreislauf bilden.
Die Annahme, das Dinge, die man im Wachleben nicht tun kann, deswegen wertlos sind, finde ich fragwürdig, und würde einer Grundlage bedürfen, aufgrund derer man beurteilt.
Nehmen wir simple Genüsse, wie Schokokuchen. Da mag es im WL Gründe geben, die dagegen sprechen, sich dem hinzugeben, bis hin zu Diabetes, oder schlicht und einfach, dass man sich den einzig wahren Kuchen nicht leisten kann, weil er nur von einem einzigen Bäcker in Tel-Aviv wirklich perfekt gebacken wird.
Ich sehe zwischen einem Genuss im WL und im Traum keinen prinzipiellen Wertunterschied - es ist die gleiche Freude, lediglich die Konsequenzen sind unterschiedlich.
Das will auch keine Behauptung sein, dass es in jedem Fall günstiger kommt, Klarträumen zu lernen, als sich ein Flugticket nach Tel-Aviv zu kaufen und den Bäcker dort zu besuchen - beides ist ein Aufwand.
Nur dass es sinnlos wäre, sich Genüssen hinzugeben, die im WL unerreichbar sind, wird dadurch eigentlich widerlegt, scheint mir. Denn was ist, wenn der Bäcker stirbt? Dann gibt es jenen superperfekten Kuchen plötzlich nicht mehr, und kein Aufwand oder Geld kann ihn wiederbringen... es ist also ebenso unerreichbar wie typische KT-Beschäftigungen ala Fliegen oder Durch-Wände-Gehen.
Nun könnte man noch anzweifeln, dass es überhaupt möglich ist, den perfekten Kuchen im Traum zu erleben - das ist in der Tat nicht gezeigt. Aber die Analogie zum Fliegen zeigt zumindest schon einmal etwas auf: Es gibt Genüsse, die dem Klarträumer zugänglich sind, die im WL unerreichbar sind, und diese werden dadurch nicht entwertet.
Zitat:Ich finde, dass die 'Präsentation' mit dem Inhalt zusammenhängt. Wenn ich eine These oder einen sonstigen Text kritisch analysiere, dann achte ich sowohl auf die sprachliche Struktur als auch auf den Inhalt.
Joa. Ich schätze, es kommt drauf an, welches Ziel man verfolgt. Ob man das Gegenüber überzeugen will, oder nicht; ob man sozusagen politisch "gewinnen" will - wenns mir darum geht, den Gegner (und dann ist es ein Gegner) in Grund und Boden zu reden, dann ist es vermutlich die beste Methode, schonmal jedes Wort zu klauben.
Ich hab mich auch gar nicht so sehr an deinen Worten gestört, vielmehr ist mir mal wieder bewusst geworden, wie verschieden man an ein Thema herangehen kann, und wie leicht es manchmal ist, die These des Gegenübers abzulehnen, ohne sich überhaupt erst einmal damit zu befassen.
Rhetors Beispiel mit "Gegen Atomwafen" ist schon nicht so schlecht - aber es geht ja noch perfider:
- "Atomwaffen? Was für ein Blödsinn! Alle Waffen bestehen doch aus Atomen! Dieser Mensch hat ja keine Ahnung von Physik!"
(Und das spiegelt ja die reale Diskussion wieder, in der immer wieder mal sich lustig gemacht wird über Leute, die "atomfreien Strom" fordern)
Zitat:Werde mich dann hier wohl eher zurückhalten in Zukunft.Nee, hau rein!
Rhetor schrieb:Ich finde, dass es nicht erlernbar ist in dem Sinne, dass man es kaum mehr verlernt wie z.B. so triviale Aktivitäten wie Radfahren oder Schwimmen, adelt das Klarträumen sogar gewissermaßen.Stimmt. Man müsste das Klarträumen also mit anderen Fähigkeiten vergleichen, die sich äquivalent verhalten... also alles, was in irgendeiner Form "Arbeit am Charakter" ist.
Und darin birgt sich ja eben das Potential, dass Rekursivitäten entstehen: Dass man sich selbst besser gemacht hat, ermöglicht es, besser darin zu werden, sich selbst besser zu machen.
Wäh, Wortsalat.^^ Ob das aufs Klarträumen, auf sich selbst bezogen, zutrifft, ist damit nicht gesagt, aber es könnte zusammen mit anderen geistigen Wachstumsbeschäftigungen einen Kreislauf bilden.
Advocatus Diaboli schrieb:es erscheint produktiver, diese direkt im wachleben auszuleben, sofern sie möglich sind, und sofern unmöglich, sollte man sowieso nicht in einem phantasieleben stecken bleiben sondern die realität annehmen.Sollte man nicht? Warum?
Die Annahme, das Dinge, die man im Wachleben nicht tun kann, deswegen wertlos sind, finde ich fragwürdig, und würde einer Grundlage bedürfen, aufgrund derer man beurteilt.
Nehmen wir simple Genüsse, wie Schokokuchen. Da mag es im WL Gründe geben, die dagegen sprechen, sich dem hinzugeben, bis hin zu Diabetes, oder schlicht und einfach, dass man sich den einzig wahren Kuchen nicht leisten kann, weil er nur von einem einzigen Bäcker in Tel-Aviv wirklich perfekt gebacken wird.
Ich sehe zwischen einem Genuss im WL und im Traum keinen prinzipiellen Wertunterschied - es ist die gleiche Freude, lediglich die Konsequenzen sind unterschiedlich.
Das will auch keine Behauptung sein, dass es in jedem Fall günstiger kommt, Klarträumen zu lernen, als sich ein Flugticket nach Tel-Aviv zu kaufen und den Bäcker dort zu besuchen - beides ist ein Aufwand.
Nur dass es sinnlos wäre, sich Genüssen hinzugeben, die im WL unerreichbar sind, wird dadurch eigentlich widerlegt, scheint mir. Denn was ist, wenn der Bäcker stirbt? Dann gibt es jenen superperfekten Kuchen plötzlich nicht mehr, und kein Aufwand oder Geld kann ihn wiederbringen... es ist also ebenso unerreichbar wie typische KT-Beschäftigungen ala Fliegen oder Durch-Wände-Gehen.
Nun könnte man noch anzweifeln, dass es überhaupt möglich ist, den perfekten Kuchen im Traum zu erleben - das ist in der Tat nicht gezeigt. Aber die Analogie zum Fliegen zeigt zumindest schon einmal etwas auf: Es gibt Genüsse, die dem Klarträumer zugänglich sind, die im WL unerreichbar sind, und diese werden dadurch nicht entwertet.
...in einer anderen Herde.