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Ego Tod» Dekonstruktion zu Gunsten eines tieferen Verständnisses

Ego Tod
#1
17.04.2021, 18:20 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.04.2021, 02:15 von ichbinmehr.)
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Mich beschäftigt gerade wieder die Sache mit dem Ego Tod. Ich habe jetzt mehrfach Situationen erlebt, in denen ein Teil meines Ichs gestorben ist. Eine hat sich erst vor kurzem zugetragen. Die Situationen waren recht unterschiedlich. Alle Erfahrungen sind Wachbewusst geschehen. Bei zwei Erfahrungen war ich psychotisch.

Ego Tod mit Blackout

-(2014) Einmal ergab ich mich Gott und schlief ein. Gott war da noch im Außen. Das Ich ihm gegenüber klein und ohnmächtig. Die Folge war, dass sich all meine Körperpanzerungen in wenigen Tagen auflösten und ich ganz angstfrei wurde. Dann gab es aufeinmal keine Probleme mehr. Ich wünschte mir Probleme. Ja tatsächlich. Ich kanns auch nicht fassen. Und so kehrte ich zurück in mein Ego.

-(2016) Einmal wurde ich gewalttätig bedroht, so dass ich um mein Leben kämpfte und mich entscheiden musste, ob ich einen geliebten Menschen töte oder selbst getötet werde. Stundenlang rang ich um eine Lösung, denn beides war unerträglich, bis ich zusammenbrach und entschied: Ich kann nicht mehr. Ich will das nicht entscheiden. Ich will der Freiden sein. Im Zweifelsfalls töte mich. Dann habe ich mich töten lassen. Gott (im Außen) stach mit mir einem Messer in den Rücken. Ich starb und fiel astral durchs Bett in eine nicht physischen Welt. Dann legte Gott seine Hand auf die Wunde im Rücken und ließ Liebe in mich fließen. Ich kam zurück in meinen Körper. Ich lebte. Ich war in einem Zustand absoluten Friedens. Freiheit. Ich entschied völlig angstlos, ich gehe nicht mehr zur Arbeit (denn da ging es mir nicht gut). Mein Freund schliff mich daraufhin zum Arzt und ich rutschte nach und nach wieder in mein Ego.

-(2016) Einmal musste ich mich damit auseinandersetzen, dass ich alles verliere was ich bin und was ich habe. Es war eine qualvolle Begegnung mit großen Verlustängsten. So in etwas wie wenn man an einer schweren Krankheit stirbt, obwohl man noch zu jung zum sterben ist. Am schlimmsten war es, zu spüren dass ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ein erfülltes Leben zu leben. Nicht fertig zu sein. Schlimm war auch meinen Freund zurück lassen zu müssen. Ich habe so eine große Liebe gefühlt für mein Leben, aber es wurde mir aus den Händen gerissen. Ich hatte sehr große Angst. Mein ganzer Körper hat gerzittert. Ich habe mit den Zähnen geklappert. Ich wurde getötet, weil jemand im Außen sagte, das muss sein. Ich sah die ganze Situation aus einer energetisch-visuellen Perspektive. Ich hatte nur noch ein leuchtendes goldenes Stückchen am Herzchakra. Das wurde mir genommen. Dann starb ich in völliger Schwärze. Aus der Schwärze heraus klang die Stimme Gottes die sagte, dass das Licht die Dunkleheit immer wieder erlösen wird. Das goldene Licht kam zurück und umfasste mein Wesen vollständig bis mein Körper wieder dort lag, wo ich gestorben war. Mein bewusstein war weit. Alle Chakren waren offen. Nach Monaten 6 Monaten rutschte ich dann wieder ganz zurück ins Ego.

Die Erfahrungen 2016 waren beide während einer Psychose entstanden. Nur deshalb konnten mir diese äußeren Kräfte, so eine Angst machen. Nach diesen Erfahrungen hatte sich meine Haltung zum Ego Tod geändert. Ich habe erkannt, dass es meine eigene Agression, meine eigene Selbstauslöschung ist, die diese Erfahrungen für mich so brutal gemacht haben. Ich habe mich selbst getötet, weil ich das für notwendig hielt. Die Heftigkeit dieser Erfahrungen hatte mich dann zum Umdenken bewogen. Ich habe für mich entschieden, meinen spirituellen Weg geduldiger und liebevoller gestalten zu wollen.

Ego Tod ohne Blackout

- (2018) Einmal habe ich eine ganz sanfte Sterbeerfahrung gehabt, weil ich mich bewusst aus sozialen Struktuern befreit habe und die Anbindung an das Kollektiv zu Gunsten meiner Individualität verlassen habe. Ich spürte wie mein Körper als Folge dessen Astral wurde. Dann wusste ich. Ich bin Tod. Angst war da, aber sehr subtil. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass der Tod auch auch ganz sanft und friedlich geschehen kann. So hatte ich jetzt meine Erfahrungen. Einmal brutal und einmal sanft. Das fand ich ganz wichtig, um mir da keinen Standpunkt zu bilden.

- (2021) Einmal habe ich eine Sterbeerfahrung gehabt, bei der ich nicht gestorben, bin bei dem ich einen großen Kontrollverlust erlebt habe, indem ich mich dem Tod zwar nahe fühlte, aber nicht dieses Blackout inder Schwärze des Todes hatte, wie in den ersten drei Erfahrungen. In dem Gefühl von Kontrollverlust, welches dem Fallen in eine Leere vom Gefühl her ähnelte, sind Selbstanteile bewusst transformiert worden.

Nachwirkungen:

Alle Erfahrungen hatte intensive Nachwirkungen. Ich habe mich für einen gewissen Zeitraum in einem neuen weiten und befreiten Bewusstseinszustand befunden. Bei den Erfahrungen mit Blackout, hat sich das Ego wieder restauriert, denn es waren nur Zustände, keine erreichten Stufen. Bei den Erfahrungen ohne Blackout (Tod), scheinen die Nachwirkungen auf eine nachhaltige Weise in die Persönlichkeit integriert worden zu sein.

Ein Text zum Unterscheidung zwischen Bewusstseinszuständen:


Zitat:Zitat Wilber, Ken. Integrale Spiritualität, Kösel-Verlag. Kindle-Version. S. 15 - 18
 
Bewusstseinszustände
 
Jeder kennt grundlegende Bewusstseinszustände wie Wachen, Träumen und Tiefschlaf. Im Augenblick befindet sich Ihr Bewusstsein im Wachzustand (oder, wenn Sie müde sind, vielleicht im Zustand des Tagträumens). Es gibt alle möglichen verschiedenen Bewusstseinszustände, unter anderem meditative Zustände (ausgelöst durch Yoga, kontemplatives Gebet, Meditation usw.), veränderte Zustände (z.B. bewirkt durch Drogen) und zahlreiche verschiedene Gipfelerfahrungen, die beispielsweise durch intensive Erlebnisse wie das Liebesspiel, Wanderungen in der Natur oder schöne Musik ausgelöst werden können.
 
Die großen Weisheitstraditionen (wie die christliche Mystik, der Vedanta Hinduismus, der Vajrayana Buddhismus und die jüdische Kabbala) behaupten, dass die drei natürlichen Bewusstseinszustände – Wachen, Träumen und formloser Tiefschlaf – tatsächlich einen ganzen Schatz an spiritueller Weisheit und spirituellem Erwachen bergen wenn wir wissen, wie wir sie richtig nutzen können.
 
Meistens gehen wir davon aus, dass der Traumzustand nicht real ist, aber was, wenn Sie ihn wach betreten könnten? Und ebenso den Tiefschlaf? Könnten Sie in diesen erwachten Zuständen etwas Außergewöhnliches lernen? Wie können Sie das wissen, wenn Sie es nicht ausprobieren?
 
Es könnte sein, dass die drei großen natürlichen Zustände Wachen, Träumen und Tiefschlaf in einem ganz speziellen Sinne, den wir im Folgenden erforschen werden, ein vollständiges Spektrum von spiritueller Erleuchtung enthalten. Doch auf einer viel simpleren, weltlicheren Ebene erlebt jede und jeder von uns zahlreiche verschiedene Bewusstseinszustände, und dieser Zustände vermitteln sowohl Ihnen als auch anderen Menschen oft tiefe innere Motivation, Sinn und Antrieb.
 
Bewusstseinszustände mögen in bestimmten Situationen kein besonders wichtiger Faktor sein oder sie sind der entscheidende Faktor, doch kein integraler Ansatz kann es sich leisten, sie zu ignorieren.
 
Entwicklungsstufen oder Entwicklungsebenen
 
Das Interessante an Bewusstseinszuständen ist: Sie kommen und gehen. Selbst ein großartiges Gipfelerlebnis oder veränderte Bewusstseinszustände, ganz gleich wie tief sie gehen, stellen sich ein, dauern eine Weile und verschwinden wieder. Welch wundervolle Möglichkeiten sie uns auch erschließen mögen, sie sind vorübergehend.
 
Während Bewusstseinszustände vorübergehend sind, sind Bewusstseinsstufen dauerhaft.
 
Stufen stellen die tatsächlichen Meilensteine von Wachstum und Entwicklung dar. Wenn Sie sich erst einmal auf einer bestimmten Stufe befinden, haben Sie etwas Dauerhaftes erworben. Hat ein Kind zum Beispiel erst einmal die sprachlichen Entwicklungsstufen durchlaufen, steht ihm Sprache permanent zur Verfügung. Nicht dass Sprache im einen Augenblick da wäre, um im nächsten wieder zu verschwinden. Das Gleiche gilt für andere Typen von Wachstum.
 
Haben Sie eine Wachstums- oder Entwicklungsstufe erst einmal stabil erreicht, steht Ihnen das konkrete Potenzial dieser Stufe – wie ein größeres Bewusstsein, umfassendere Liebe, Berufungen, die auf höheren ethischen Wertmaßstäben gründen, größere Intelligenz und Achtsamkeit – praktisch jederzeit zur Verfügung.
 
Vorübergehende Zustände wurden umgewandelt in dauerhafte Wesenszüge. Wie viele Entwicklungsstufen gibt es? Nun, denken Sie daran, dass auf einer Landkarte die Einteilungen und Darstellungen des tatsächlichen Gebiets etwas willkürlich sind. Wie viele Grade liegen zum Beispiel zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt von Wasser? Wenn Sie ein Celsiusthermometer benutzen, zeigt es zwischen Gefrierpunkt und Siedepunkt hundert Grad an. Benutzen Sie aber eine Fahrenheitskala, liegt der Gefrierpunkt bei 32 und der Siedepunkt bei 212, und damit liegen zwischen beiden 180 Grad. Was ist richtig? Beides. Ausschlaggebend ist, in wie viele Stücke Sie diese Torte schneiden wollen.
 
Das Gleiche gilt für Stufen. Es gibt alle möglichen Wege, Entwicklung zu unterteilen oder zu würfeln, und deshalb gibt es viele verschiedene Stufenmodelle. Sie alle können nützlich sein.
 
Das System der Chakren zum Beispiel geht von sieben Hauptstufen oder Hauptebenen des Bewusstseins aus. Jean Gebser, der bekannte Anthropologe, benutzt fünf: archaisch, magisch, mythisch, rational und integral. Einige westliche psychologische Modelle haben acht, zwölf oder mehr Ebenen der Entwicklung. Was ist richtig? Sie alle; ausschlaggebend ist, welche Spur Sie in Wachstum und Entwicklung verfolgen wollen.
 
Wir bezeichnen »Entwicklungsstufen« auch als »Entwicklungsebenen«; dahinter steht die Idee, dass jede Stufe eine bestimmte Ebene der Organisation oder Komplexität darstellt. Wenn wir uns zum Beispiel der Sequenz von Atomen zu Molekülen zu Zellen zu Organismen zuwenden, ist jede dieser Stufen der Evolution verbunden mit einer größeren Ebene von Komplexität. Das Wort »Ebene« ist hier nicht in einem rigiden oder ausschließenden Sinn gemeint, sondern soll einfach deutlich machen, dass wichtige neue Qualitäten, die aus niedrigeren Seinsstufen entstehen oder emergieren, meistens einzeln unterscheidbar und in quantum-ähnlicher Weise ins Sein treten; und diese Entwicklungssprünge oder Entwicklungsebenen sind wichtige Aspekte vieler natürlicher Phänomene. Im Allgemeinen arbeiten wir im Integralen Modell mit etwa acht bis zehn Stufen oder Ebenen der Bewusstseinsentwicklung. Wir haben nach jahrelanger Feldforschung herausgefunden, dass mehr Stufen hinderlich und weniger unpräzise wären.
 
Zu den Stufenmodellen, die wir oft benutzen, gehören die der Selbstentwicklung, die Jane Loevinger und Susanne Cook-Greuter entwickelt haben, Spiral Dynamics von Don Beck und Chris Cowan und die Stufenfolgen des Bewusstseins von Robert Kegan. Doch stehen viele weitere nützliche Stufenmodelle mit dem Integralen Ansatz zusammen zur Verfügung, die Sie, je nachdem was Ihre Situation erfordert, nach Belieben übernehmen können.


Zitat:Zitat Wilber, Ken. Integrale Spiritualität, Kösel-Verlag.  Vgl. S. 24 -25
 
Integral aufgeklärt zu sein, heißt nicht, auf allen Entwicklungsstufen sowie Entwicklungslinien meisterhaft zu sein, sondern einfach sich dieser Stufen und Linien bewusst zu sein! 
 
Beachten Sie einen sehr wichtigen Punkt. Manche psychologischen und spirituellen Trainings machen Sie sofort mit dem gesamten Spektrum an Bewusstseinszuständen und Körpererfahrungen bekannt - in Form von Gipfelerfahrungen, meditativen Zuständen, schamanistischen Visionen, veränderten Zuständen usw. Diese Gipfelerfahrungen sind deswegen möglich, weil viele der Hauptbewusstseins-zustände (wie z.B. wachend-grobstofflich, träumend-subtil und formlos-kausal) als Möglichkeiten immer präsent sind.

Sie können also mit vielen höheren Bewusstseinszuständen sehr schnell bekannt gemacht werden.
 
Das gilt jedoch nicht für die Qualitäten der höheren Stufen, die Sie ohne tatsächliches Wachsen und konkrete Praxis nicht erreichen.
 
Sie können eine Gipfelerfahrung mit höheren Zuständen machen (indem Sie z.B. in lhrem Inneren ein subtiles Licht sehen oder sich eins fühlen mit der ganzen Natur), weil viele dieser Zustände immer präsent sind und Sie deswegen noch in diesem Augenblick »einen Blick auf den Gipfel« erhaschen können. Sie können jedoch keine Gipfelerfahrung mit einer höheren Stufe machen (und beispielsweise auf Anhieb konzertreif Klavier spielen), weil sich Stufen in Sequenzen entfalten und für ihre Entwicklung beträchtlich viel Zeit brauchen.
 
Stufen bauen in einem ganz konkreten Sinne auf ihren »Vorgängern« auf, deshalb können wir sie nicht überspringen: Wie Sie auch bei der Reihung von Atomen zu Molekülen zu Zellen nicht von Atomen zu Zellen springen und die Moleküle einfach auslassen können. Das ist einer von vielen weiteren wichtigen Unterschieden zwischen Zuständen und Stufen.
 
Wenn Sie jedoch durch wiederholte Praxis mit höheren Zuständen in Kontakt kommen, entfalten sich Ihre eigenen Entwicklungsstufen meistens schneller und leichter. Tatsächlich gibt es genau dafür viel experimentelles wissenschaftliches Beweismaterial. Je häufiger Sie in authentische höhere Bewusstseinszustände – wie meditative Zustände - eintauchen, desto schneller durchlaufen Sie bei Ihrem Wachstum und in Ihrer Entwicklung die einzelnen Bewusstseinsstufen.
 
Die Schulung in höheren Bewusstseinszuständen wirkt wie ein Gleitmittel auf der Entwicklungsspirale, und Sie lösen die Identifizierung mit einer niedrigeren Stufe schneller. Die nächsthöhere Stufe kann emergieren, bis Sie auf einer stabilen und kontinuierlichen Basis in höheren Ebenen des Gewahrseins verankert sind und ein vorübergehender Zustand zum permanenten Wesenszug geworden ist. Solche Schulungen und höheren Bewusstseinszuständen, wie zum Beispiel Meditation, sind Teil jedes integralen Ansatzes zur Transformation.
 
Kurz gesagt: Sie können die eigentlichen Stufen nicht überspringen, jedoch das Hineinwachsen in diese Stufen beschleunigen, indem Sie verschiedene Zustandsschulungen wie Meditation praktizieren. Diese transformativen Praktiken sind ein wichtiger Bestandteil des des integralen Ansatz.



Warum ich den Begriff Ego Tod dekonstruieren möchte: 

Ich möchte den Begriff aus dem mystischen Verständnis herausholen, um ihn als ein rational erklärbares Phänomen betrachten zu können.

Dabei hilft mir das integrale Modell, weil durch das Stufenmodell ersichtlich wird, das was für den einen Menschen mystisch erscheint, es für den Nächsten ein normaler Entwicklungsprozess sein kann. Aus einer rationalen Ebene heraus, würde ich den Ego Tod daher als einen Entwicklungssprung, als einen Übergang zu einem neuen Selbstbild betrachten.

Der Grund warum diese Erlebnisse so stark emotional aufgeladen sind, ist dass es sich um eine Initiation handelt. In unsererem westlich geprägten Weltverständnis sind leider fast alle initiatorischen Rituale verloren gegangen. Die Natur (unsere emotionale Seinsebene) beinhaltet diese jedoch, weil sie ganzheitlich ist. Wenn wir in einer Welt leben, die wir durch unseren Versuch alles zu kontrollieren von unserer wahren Natur entfremdet erleben, dann kann es uns erschrecken, wenn uns dann die wahre Natur, in uns selbst begegnen.

Ich nehme durch meinen Erklärungsversuch der Mystik die Macht und verwandelte mein Erlebnis durch eine neue Betrachtungsweise, dass sie meiner lebenswirklichkeit mehr entspricht. Und ja dem ganzen wird etwas genommen, aber man erhält auch neue Sichtweisen die uns wieder etwas geben. Für mich hat eine aufgeklärte Sichtweise mystischer Phänomene den Vorteil, dass ein Phänomen für viele Menschen verständlich und erfahrbar wird. So wie wir als aufgeklärte Klarträumer wissen, dass wir vor der Schlafparalyse keine Angst haben müssen, so können wir vielleicht auch den mystischen Tod erforschen.

Die emotionale Qualität der mystischen Erfahrung geht für mich trotz dekonstruktion der Mystik nicht verloren, denn jedes dieser Erlebnisse war für mich höcht emotional, tief bewegen, erschütternd, bewusstseinserweiternd und hat mein ganzes Sein verändert.

Der Unterschied von einer mystischen Erfahrung zu einer zutiefst emotionalen Erfahrung, ist für mich der Grad der Bewusstheit über das was mir da geschehen ist. Wenn ich vom mystischen Ego Tod spreche, dann weise ich einen Teil meines eigenen Selbst von mir, nämlich den Teil der sich seiner Selbst bewusst ist.

Wenn ich so ein Phänomen jedoch als einen normalen Entwicklungsprozess verstehe kann, mit höchster Anerkennung und Respekt, ja mit Demut gegenüber dem, was mein Selbst für mein Ich völlig unkontrollierbar aus den Tiefen meines Unbewussten hervorbringt, dann geht die Mystik und die Magie nicht verloren. Das ist das was Ken Wilber Transrationalität nennt.

Verloren würde die Mystik, die Magie gehen, wenn wir vor lauter engstirniger Rationalität, alles begradigen so dass das Wunder das wir sind, durch ein rein konzeptuelles Denken begrenzen. Wir brenzen uns indem wir sagen, das geht nicht. EIn Mensch kann das nicht. Das ist unmöglich. Das sind alles begrenzungen, die aus Angst vor dem eigenen Wunder geschene, das du selbst bist.

Ich glaube das alles möglich ist. Alles. Es gibt keine Grenzen.

Für mich gibt es immer nur meine Grenze, die ich in meinem Ich erzeuge. Auch zu recht, zb weil ich mich gelegendlich schützen muss. Aber Grenzen sind aus meiner Perspektive rein subjektive Grenzen.

Ich dekonstruiere mystische Begriffe, und übersetze sie in eine alltagstaugliche Sprache, weil mir das hilft, mich mittels meinem Verstand mein eigenes Selbst in der Tiefe zu verstehen. Dazu ist es aus integraler Sicht notwendig, dass die emotionale Komponente so einer Erfahrung zutiefst gewürdigt wird. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob diese Zustände mit wissenschaftlichen Methoden bereits erfoscht werden können, so lange die Wissenschaft keine größere Wertschätzung für die subjektiven Seiten einer Erfahrung aufbringt. Das ist meine einzige Kritik an der Wissenschaft überhaupt und aus meiner Sicht der Grund, warum mystische Erfahrungen durchs Raster des belegbaren fallen. Es fehlt die Würdigung des Subjektiven.

Diese Würdigung des Subjektiven kann ich meinen rationalen Beschreibungen nur deshalb hinzufügen, weil ich meine emotionalen Bedürfnisse würdige. Noch nicht immer ganz verstehe, aber ich arbeite kontinuierlich dran. Dadurch erweitert sich meine rationale Sprache um eine weiter Dimension, die Welt der Emotionen. Auch dieser Aspekt wird im Integralen Modell beschreiben, weil es sich da ja um einen dualistischen Weg zum Erwachen handelt. So verstehe ich die Auseinandersetzung mit meinem Trauma, immer mehr als eine sehr große Chance. Gerade durch meine Schwierigkeiten das weltliche Leben erfolgreich zu meistern, habe ich meine Fokus auf die emotionalen Baustellen legen müssen und so ein immer tieferes Verständnis für die subjektiven und ja zutiefst subtielen Aspekte meines leben gefunden.

Ich finde den Gedanken sehr spannden, welche Auswirkungen es hätte, wenn wir unsere mystischen Erfahrungen durch Sprache an unsere Umwelt weiter geben können. Eine Sprache die nicht in Rätseln spricht, eine Sprache die den Entwicklungsprozess eines Phänomens konkret beschreibt. Was man selbst erfahren und integriert hat, kann man ja beschreiben. Ich weiß nicht ob damit etwas zu bewegen ist? Ich werde das einfach mal erforschen und schauen wohin das führt.
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RE: Ego Tod
#2
19.04.2021, 18:18
Einige Erkenntnisse über meinen Ego Tod

Um (spirituell) zu sterben muss ich erst einmal sein. Ich musste erstmal ganz Mensch sein, um mein Mensch sein womöglich überwachsen zu können. Mit dem Menschen bin ich immer noch identifiziert. Aber im moment geschieht so vieles in mir, vielleicht morgen nicht mehr.

Ich verstehe das überwachsen des Egos aus einer integrativen Perspektive, die das vorige umschließt. Es wird also nichts aufgegeben. Die Person die ich bin, geht nicht verloren, nur die Identifikation.

Ich betrachte Erwachen aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive. Nach meiner Logik, muss ich mich deshalb entscheiden, diese kleine bedürftige, begrenzte und ängstliche Person erstmal ganz zu sein und zu lernen einen Umgang mit mir zu finden. Das hat bei mir lange gedauert, bis ich das begrenzt sein akzeptieren konnte, denn ich wollte lange Zeit hier nur weg. Das lag daran, dass ich nicht gelernt hatte, mit mir umzugehen.

Ich hatte auch tolle Erfolge bei erreichen spiritueller Zustände. Aber ich verlor sie immer wieder, denn es ging für mich darum erstmal die Person zu sein, die gerade Schmerzen fühlt oder hilflos ist oder was auch immer es gerade für ein Problem gibt. So halb es mir Umgangsformen mit mir zu lernen. Plötzlich war der Drang hier immer weg zu müssen, in spirituelle Zustände nicht mehr gegeben. Aber das heisst auch nicht, dass ich kein Interesse daran habe und sagen würde, ich muss nur Mensch sein. Nö, das wäre ja genauso eng und begrenzend. Es heisst nur, es hat sich eine gleichgültigkeit eingestellt.

Mein Ego loslassen, bedeutet für mich nicht nicht eine Begierde loszulassen. Die Buddhisten sprechen ja immer von Begierden. Ich finde jedoch das Wort Bedürfniss, so wie es die Psychologen benennen würden, viel passender. Die Integrale Theorie erklärt die unterscheidliche Sichtweise über ihr Stufenmodell. Hier drückt die Sprache den Werte Konflikt aus. Geht es darum ein Bedürfniss begrenzen, zb weil ich ich mich sonst agressiv verhalte und andere Menschen verletze? (Blaue Stufe) Oder geht es darum mir meine Bedürfnisse zu erfüllen, weil ich auch emotionale Bedürfnisse als elementare Grundbedürfnisse anerkenne? (grüne Stufe) Und was wenn meine bedürfnisse gegen deine Bedürfnisse stehen? Und was wenn ich sowohl mich als uch dich anerkenne, ehren, schützen und lieben möchte? (gelbe Stufe) Es ist also nicht so einfach, die frage ob ich das Ego annehmen oder loslassen soll zu beantworten. Das kann sich jeder einzelne nur selbst beantworten. Es missfällt mir jedoch, dass in ganz vielen spirituellen Konzepten, nicht differenziert wird. Das hat sich obwohl ich es ganz anders erfahre, in mir total verinnerlicht, dass ich selbst dann noch vom Ego Tod spreche, als sei das ein Verlust, obwohl ich es doch ganz anders erfahre.

Vielleicht ist das die selbe Frage die sich auftut, wenn ich mich Frage ist eine verhaltenstherapeutische oder eine tiefenpsychologische Therapie für mich die beste? Das kommt ja drauf an, ob du dein leben optimieren möchtest, oder ob du deinem UrGrund begegnen möchtest. Es gibt keine richtige Antwort auf diese Frage. Es gibt nur subjektive Meinungen, genau so ist es beim Erwachen. Es gibt nur DEINEN Weg, keinen anderen.

Damit ich loslassen konnte, brauchte ich erstmal Annahme.
Uh schwierig, wenn das eigene Leben so gar nicht den Vorstellungen von Glückseeligkeit entspricht. Wie soll man das annehmen. Was wenn die Welt einen mit ihrer Gewalt permanent verletzt. Wie soll man all das Leid annehmen? 

Annahme des Ich bedeutet nicht, in ein spirituelles Ego zu springen, welches kein Bedürfnis fühlt. Das geschieht häufig, aber dann gilt es diesen Zustand wieder zu verlassen und wieder ganz Mensch zu sein. Nur so kann man diese beiden Seiten seines da seins, Form und Leerheit vereinen. Nur wenn man bereit ist beides zu sein, Licht und Schatten. Es bedeutet nicht, eine Lösung zu finden, die die emotionale Not erst mal wieder erlöst. Es bedeutet nicht dei Welt idealistische verändern zu wollen. Es bedeutet sich der Not der eigenen Person und der ganzen Welt ganz anzunehmen. 

Dazu braucht man aber erst mal Ressorcen, denn wenn deine Dunkelheit über dir hereinbricht, dann brauchst du etwas was dir Halt gibt. Ressorcen können zb durch Meditation entstehen oder aber durch das Entwickeln von Selbstregulationsfähigkeiten. Manchmal helfen einem andere Menschen, solange der eigene Halt noch fragil ist. Denn das Ego loszulassen bedeutet nicht die Vermeidung von Bedürftigkeit oder Angst. Es bedeutet so stabil zu sein, dass Angst und Leid, Bedürftigkeit oder Ohnmacht, gleichmütig gehalten werden können. Die Technik, mit der du dich hälst ist egal. Sie muss zu dir passen. Du wirst sie von selbst finden. Sie wird DIR liegen. Sie wird perfekt für dich sein.

Das festhalten an der Qual, geschieht immer aus Liebe. Es ist zu kurz gedacht, zu sagen, lass doch einfach los. Nein du musst den Prozess so annehmen wie er dir geschieht. Wenn du Loslassen kannst, prima. Wenn du festhält prima, denn dann lernst du hier etwas. Ich habe zum Beispiel gelernt mich liebevoll durch Angst, Schmerz, Trauer, Krankheit zu begleiten. Es war kein Fehler, es war perfekt, so wie es war.

Loslassen bedeutet die Begierde oder das Problem erst mal ganz anzunehmen, indem wir es Fühlen und uns ganz mit unserem Bedürfnis (haben wollen) oder unserer Angst (nicht haben wollen) identifizieren. In der vollständigen Akzeptanz, die auch beinhaltet, dass wir daran leiden etwas nicht zu erhalten oder etwas zu verlieren, passiert der Ego Tod (für den ich noch ein besseres Wort brauche, vielleicht eins was Licht und Schatten dieses Prozesses, der auch nur ein Klick sein kann beschreibt). Tod klingt doch etwas negativ.

Akzeptanz bedeutet nicht etwas tapfer hinzunehmen. Das wäre wieder eine Flucht in die Stärke die das Problem abwendet. Es darf keine Resignation sein. ES darf kein Aufgeben sein. Annahme einer leidvollen Situation bedeutet den Verlust des Ersehnten mit offenen berührbaren Herzen zu betrauern. Es bedeutet ganz ins Leid zu gehen und einmal ganz zu fühlen, was da passiert. Sich ganz hinzugeben, eben mit all dem Schmerz, mit all der Angst, mit seiner ganzen Bedürftigkeit die man vielleicht noch nie jemandem zumuten durfte, mit allen Unzulänglichkeiten. Nur wenn ich das alles annehme, kann ich das Ganze sein. In dem Moment wo dem Negativen begegnest, kannst du zeigen wie liebevoll du bist.

Für manche Menschen kann der Ego Tod auch bedeuten sich ganz auf eine Menschen einzulassen, sich ihm ganz hinzugeben. Denn manche Menschen haben große Angst vor Nähe, weil ihr Vertrauen missbraucht wurde. Nicht immer ist ein Streben nach Freiheit, ein Ausdruck von Freiheit.

Manchmal ist dieses ein kleiner Tod, der nur einen kleinen Teil unseres Ego in sich zusammen fallen lässt. Manchmal verlöscht etwas sehr grundsätzliches, was so umfassend für dich ist, dass du sagen muss, mein Ich ist gestorben. Vielleicht beginnt dann ein neues Leben.

Ich glaube heute ist mein Ich gestorben. Zumindest, ein Teil meines Ichs mit dem ich mich mein ganzes Leben identifiziert hatte. Etwas was mein Leben war. Das Kind. Aber es ist nichts verloren gegangen. Ich glaube, dass ich eine größere Freiheit, gewonnen habe.

Ich glaube nicht dass wir zwingend den EINEN Ego Tod erfahren. Vielleicht können es auch ganz viele kleine Tode sein, so wie bei mir. Vielleicht ist es für einen anderen Menschen auch ein großer Ego Tod. Wahrscheinlich gibt es viele Facetten, weil wir unterschiedliche Bedürfnisse haben, wie wir diesen Sprung ins nächst höhere Selbst (Bild) erfahren.

Vielleicht sterbe ich morgen wieder. Ich hab keien Ahnung.
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RE: Ego Tod
#3
19.04.2021, 21:49
Die Happy

Das schöne für mich ist, dass ich den Ego Tod so wie er in mystischen Konzepten benannt wird, prozesshaft und völlig logisch erklären kann. Mein Verständnis kann mir zudem noch eine verwirrende Erfahrung während meiner Psychose erklären, die ich 2016 im Zuge des Erwachens erlebt habe. Gestern starb der Rebell. Heute hat es das Innere Kind erwischt. Es hat aber gar nicht weh getan. In diesem Text, beschreibe ich zwei Tode. 

1. Der Tod des Rebellen
2. Der Tod des Innere Kindes

1. Der Rebell – In meinem früheren Leben war ich mal Rio Reiser

Das ich eine starken Bezug zu Rebellen habe, die ihre Rebellion durch Musik zum Ausdruck bringen, weil diese Menschen für mich immer das ausgedrückt haben, was ich in mir selbst noch nicht zum Ausdruck bringen konnte, dass habe ich ja schon an vielen Stellen ausführlich dargelegt. Zum Beispiel im Rebellen Thread.

Die eigene Stimme ist nun gefunden, der Animus ist integriert, die Individuation ist „abgeschlossen“. So kann der chronische Rebell jetzt abtreten. 

Als ich 2016 das Erwachen in einer nicht integrierten Form erlebt habe, nämlich mit Psychose, gab es eine Szene mit Rio Reiser. Wer Rio Reiser nicht kennt. Er ist der Sänger der Band Ton Steine Scherben gewesen und ist später als Rio Reiser Solo aufgetreten. Die Band Ton Steine Scherben war eine deutsche Rockgruppe der 1970er und frühen 1980er Jahre hat Agitations Rock gemacht. Politisch links.

Die Songs hießen: Macht kaputt was euch kaputt macht. Keine Macht für niemand. Allein machen sie dich ein. Wir müssen hier raus. Etc.

Ich konnte mich mit der Art von Rio immer sehr gut identifizieren, weil er den aggressiven Rebellen und den sensiblen Lyriker und Poeten, den Freidenker, ja den Friedensbringer in mir, im Außen verkörpert hatte. Ich glaube auch, es hat etwas damit zu tun, dass meine Eltern sich nie vom konservativen Weltbild der 1950er Jahre emanzipieren konnten. Ich glaube deshalb fand ich mich dieser, für mich fast nostalgischen Musik wieder, die sich gegen das konservative Nachkriegsdeutschland richtete. Ich bin ja 1980 geboren und müsste ja eher eigentlich Kurt Cobain feiern. Hab ich auch. Aber Rio Reiser verkörperte etwas ursprünglicheres in mir, etwas gegen das sich meine Eltern schon hätten individuieren müssen. Haben die aber nicht. 

Ich las einmal seine Autobiografie. Dort gab es eine Szene mit einem Hochbett, wo er als bekannter guter linker Anarchist von der Polizei mit Maschinengewehren regelmäßig besucht wurde. Das war meine Assoziationskette vom Hochbett zu dem Gedanken: Ich war im früheren Leben Rio Reiser gewesen. Als ich in meinem spirituellen Erwachensprozess 2016 mit dieser wahnsinnigen Todesangst konfrontiert war, verschanzte ich mich in meinem Hochbett, genau wie Rio in seinem Buch. Und dann dachte ich plötzlich ich bin Rio Reiser. War ja (traum)logisch, wegen dem Hochbett. Psychotisch zu sein, bedeutet traumlogisch zu denken, ohne Rational denken zu können. Deshalb hilft Verstehen des eigenen Selbst, eine Psychose zu überwinden. Logisch. 

Ich musste während der Psychose auch immer wieder an meinen Lieblingssong, der Traum ist aus denken. https://www.youtube.com/watch?v=2iKso30v3ns

Ich hab' geträumt, der Winter wär' vorbei
Du warst hier und wir waren frei
Und die Morgensonne schien
Es gab keine Angst und nichts zu verlieren
Es war Friede bei den Menschen und unter den Tieren
Das war das Paradies

Ich habe dann zu den Menschen und Tieren, noch Pflanzen, Außerirdische und Künstliche Intelligenzen dazu gedichtet, denn ich fand den Text nicht umfassend genug. In der Psychiatrie habe ich den Text von Mein Traum ist aus, mit einem Stift auf die Wand geschrieben, mit meinen hinzugefügten Zeilen. Denn nach der damaligen Sterbeerfahrung war ich der rebellische Friedensbringer. Ich hatte mich mit ihm identifiziert. In der Identifikation mit dem Friedensbringer hab ich ne Menge "lustiger" Sachen gemacht, die Steffi nie machen würde. Heute kann ich darüber lachen, damals nicht. Denn es waren Dinge jenseits meiner Persönlichkeit, die da hochkamen, die mein ganzes Leben zerbrochen haben. Ich habe viel verarbeiten können. Jetzt bin ich das Ganze. Das was damals nur in Form einer Initiatorischen Verrücktheit, aus mir hervorbrechen konnte, ist jetzt in meiner Persönlichkeit gut integriert. 

Zum Glück bin ich aus meiner Identifikation zurück auf die Erde gefallen, zurück in meinen Ego, zurück in meinen Schmerz, zurück in das kleine begrenzte Wesen namens Steffi. Denn so musste ich die Psychose heilen. Ich musste mein Inneres Kind heilen, das schwer traumatisiert war. Ich musste meinen Schatten annehmen, den Täteraspekt in mir.

Ich verstand dann zum Beispiel in den letzten Wochen nochmal tiefer, warum rebellische Sänger mir immer so aus dem Herzen sangen. Da gab es einige. Natürlich war ich im früheren Leben nicht Rio Reiser (passt auch zeitlich gar nicht), denn ich hinterfrage Identifikationsprozesse. Es sei denn es gibt keine Zeit und keine Trennung, denn dann bin ich auch Rio Reiser. 

GLEICHZEITIG. Hier wird's für den Ego Verstand schwer. Deshalb zurück ins logische Denken: 

Ich dekonstruiere Reinkarnationserfahrungen nicht, weil diese Option für mich ausgeschlossen ist, sondern ich wäge ab, welche positiven und negativen Effekte eine Identifikation hätte. Ich habe Erinnerungen an frühere Leben. Ich nutze diese Erinnerungen konstruktiv. Aber ich stelle diese GLEICHZEITIG auch in Frage, weil ich mir keinen Standpunkt über die Frage bilden möchte, gibt es Reinkarnation oder nicht. ES könnten ja auch abgespaltene Selbstanteile sein. Für mich ist nicht Wissen die größte Freiheit, die ich finden kann. Gleichzeitig: Alles für möglich halten. UND Alles In Frage stellen zu können.


2016 hatte ich noch keine Konzepte dafür, was das mit Rio auf sich hatte. Immer wenn ich ihn sehe, liebe ich ihn. Mehr wusste ich nicht.

Gestern habe ich die Sache mit Rio aufklären können. Ich habe in den letzten Tagen die Anhaftung an meinen aggressiv rebellischen Selbstanteil verloren. Das war ein längerer Prozess. Ich hatte die Tage auch eine Begegnung mit einem spirituellen Schattenmeister, in dem ich mich Selbst erkannte, weil er das Dunkle mit seinem ganzen Wesen (auch mit dem Körper, Tattos) zum Ausdruck bringt. Durch ihn habe ich die Provokation, die ich mit meinen Texten oft darstelle, mal von außen betrachten konnte. Externalisierung ist wirklich ne super Technik. „Manchmal“ schickt einem das Leben Gelegenheiten.

Ich postete gestern das Video: Der Traum ist aus von Rio Reiser. Ich war gerade auf Youtube. Dann fand ich ein Video indem Rio gebeten wurde, ein altes Lied zu spielen. Er spielte den Rauchhaussong eins der alten anarcho Lieder.

Rauchhaussong Original https://www.youtube.com/watch?v=z4Rb-Eix-eA
Fernsehauftritt, neuer Rio https://www.youtube.com/watch?v=sc5AUAPY34Y

Das war sein früheres Leben als Sänger der Band Ton Steine Scherben. Dann spielte er ein Liebeslied. Indem Moment erkannt ich, warum ich im früheren Leben Rio Reiser war. Es hat ein neues Leben angefangen, als der den aggressiven Rebellen losgelassen hatte. So wie für mich gerade ein neues Leben anfängt, als letzte Woche einige Anhaftungen von mir gefallen sind. Ich war gestern mit der Frage beschäftigt wie ich damit umgehe, wenn ich spüre, dass mich Menschen entwerten. Rio den ich ja immer für seine rebellischen Lieder liebte, hatte auch drauf eine Antwort: Halt dich an deiner Liebe fest. Es ist nicht so dass ich den Song nicht kannte, aber gestern war es die Antwort, auf meine Frage, was ich an die Stelle setzte, wo vorher der Rebell war. 

Halt dich an deiner Liebe fest https://www.youtube.com/watch?v=uIZrTgIGdEY

Rio Reiser ist im Alter von 46 Jahren an den Folgen exzessiven Alkoholkonsum gestorben. Er hatte immer mit sich gehadert, weil er den Rebellen aus der Not finanzielle Probleme gegen den Pop Musiker eingetauscht hatte. In Interviews wirkte er teilweise zynisch und im Widerstand, selbst im Alter, selbst einem Journalisten gegenüber, der es gut mit ihm meinte.

Früher wäre ich gerne so gewesen wie Rio. So offensiv, denn ich sah nicht welche Konsequenzen so ein Leben hätte. Ich habe immer mit meiner Unscheinbarkeit gehadert. Ich wollte auch mal scheinen, schillern, denn das durfte ich nie. Wenn ich versuchte zu scheinen, wurde ich bestraft. Es macht heute alles so viel Sinn. 

Ich wollte früher immer Musik machen, aber das hat Kali (meine Göttin der Zerstörung verhindert). Früher trug ich rebellische Tshirts um den Anteil zu externalisieren. So richtig offensiv war ich jedoch nie, weil ich immer zu ängstlich und zu angepasst war. Unscheinbar. Das offensive kam erst so richtig zum Vorschein, als ich die richtigen Worte durch meine Selbsterkenntnis fand, um mich ganzes Wesen in meinen schriftlichen Beiträgen zum Ausdruck zu bringen.

In einem Interview wurde er gefragt: Herr Reiser, was ist für sie persönliches Glück? Er sagte im Bett liegen und ein Buch lesen. Die Antwort traf mich wie ein Schock, denn ich erkannte dass erfolgreiche, reiche, berühmte Menschen nicht mehr Glück haben als ich. Nein sie haben weniger. Ich erkannte meinen Reichtum, den Reichtum im Unscheinbaren: Zeit, Freiheit, Individualität, nichts erreichen müssen. Indem Moment spürte ich einen Schock. Ich wurde auf einmal völlig demütig. Ich heulte. Da ist etwas gestorben. Die Idee, noch etwas finden zu müssen. Ich habe alles. 

Dennoch sehe ich die Ganzheit in der Person Rio Reiser und ich glaube deshalb liebe ich ihn. Ich liebe ihn, weil ich seine Ganzheit sehe. Seine Ganzheit drückt sich in seiner Musik aus, in seinen Texten, die alle Antworten schon enthalten. Aber er konnte das wohl selbst nicht sehen, selbst dann nicht, als er seine Texte schrieb und sang. Er sang zu sich selbst.

So ist das mit der Projektion. Wenn man für andere schreibt oder singt und nicht erkennt, dass an zu sich selbst spricht, dann kann es sein, dass man die wichtigsten Botschaften verpasst. So ist das mit den Bodhisattvas. Sie halten sich selbst ein Auge zu, um für uns zu leben und manche sterben für uns, damit wir in ihnen etwas erkennen: Uns Selbst. Danke Rio.

Im Nachhinein ist die Identifikation mit Rio Reiser während der Psychose ersichtlich. Falls ihr mal ne Psychose haben solltet, schreibt alles verrückte auf und ehrt es. Manchmal fehlen uns Verstandes Konzepte, manchmal fehlt emotionale Integration, deshalb kommt so eine verdrehte Sache dabei raus. Den Zusammenhang kann man jedoch finden, wenn man sucht.

Eine gute Methode ist Traumanalyse. Stelle dir Fragen:  


Wer ist Rio Reiser für dich? Was stellt er dar? Welchen Zusammenhang siehst du zu deinem Wachleben? Wie fühlst du dich, wenn du Rio Reiser wärest? Welche Überschrift gibst du deinem Erlebnis? Essenz: Wie würdest du die Person Rio Reiser in einem Satz zusammenfassen?

Meine Antwort wäre wohl ganz gewesen. Man träumt keinen Traum einfach so. Man identifiziert sich nicht einfach so mit einer Person. Man erinnert nicht nicht einfach so an frühere Leben. Es ist immer was dran, etwas was in dein heutiges Ich integriert werden möchte. Wenn du erwachst dann versucht dein Verstand das Erleben zu begreifen, wenn du keine Konzepte hast, dann sucht er sich Konzepte, die eben nicht immer rational und logisch sind. 


1. Ego Tod des Inneren Kindes

Ich nehme mal an das ihr Sigmund Freund Strukturmodell der Psyche kennt. Wenn nicht hier eine kurze Erklärung. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Strukturmodell_der_Psyche

Heute sagte jemand zu mir: Das Über Ich muss liebevoll sein. Das hebelte irgendwie meine Perspektive auf Freuds Teilemodell auf, weil das Über-Ich für mich immer der Ausdruck von Strenge und Moral verkörpert hatte, ganz im Gegensatz zum ES (Triebe, Freiheit). Ich stimmte der Person zu und war irgendwie verwirrt, wie das denn sein konnte, dass ich das Über ich bisher ausschließlich nur als Strenge betrachten konnte. ES und Über-Ich wurden eins. Aber das checkte ich noch nicht richtig. Der Klick kam erst später. Ich musste es sehen. 

Dann war ich in einer Telegramm Gruppe in der jemand ein Bild eines Universums teilte. Auf dem Bild war in der Mitte ein Kern markiert. 

[Bild: photo_2021-04-19_17-34-27.jpg]

Unter dem Bild stand: Mein Inneres Kind.

Ich schaute das Bild fasziniert an weil, ich es bisher noch nie so betrachtet habe, dass jemand sein Inneres Kind mit einer anderen äußeren Form als das menschliche Kind in Verbindung bringt. Ich unterhielt mich mit der Person über Form ist Leerheit und Leerheit ist Form.

Dann sagte er mir, ich solle Innere Kind Arbeit machen. Ich sagte ihm, dass er Eulen nach Athen trägt, aber ich wollte wissen, wie er sein Inneres Kind mit diesem Bild in Verbindung setzten kann?

Er sagte daraufhin dass sein Inneres Kind feinstofflich ist. Ich bewertete seinen Ausdruck feinstofflich und dachte, er hat noch (ein integral gelber Gedanke, noch nicht turkis, Spieglein-Spieglein) keine psychologischen Begriffe für das welches ich mit meinem Erklärungsmodell Psychologie sehr viel differenzierter erklären kann. Denn Emotion und Geist sind ja auch Feinstofflich, aber ich würde nicht den Begriff verwenden, es sei denn ich spreche über Energie Arbeit. Ja da sage ich feinstofflich, weil ich mich dann im Kundalini Yoga Tantra Chakra Konzept befinde. Wenn ich jedoch über das Innere Kind spreche, dann befinde ich mich im Konzept Psychologie.

Dann wurde unser Gespräch unterbrochen so dass ich ihm das gar nicht mehr sagen konnte. So dachte ich darüber nach, und in dem Moment machte es klick. Mir viel mein psychologisches Konzept des Inneren Kindes herunter, ohne dass ich die Gefühlsqualität, die ich mir über viele Jahre Beschäftigung mit Inneren und äußeren Kindern erworben habe, verloren habe.

Ich habe früher immer versucht das zusammenzubringen. Meine Liebe und den Ego Tod. In meinen qualvollen Sterbeerfahrungen, die ich kürzlich beschrieben habe, gab es die Idee, dass ich etwas was mir viel bedeutet loslassen müsse. Aber heute war das ganz anders. Ich habe habe lediglich die Anhaftung an ein Konzept losgelassen und die damit einhegenden Erniedrigung eines anderen Menschen abgelegt. Das Gefühl für das Innere Kind ist geblieben.

Die Fähigkeit mit Menschen die das Thema interessiert, über Innere Kind Arbeit zu reden, ist geblieben. Aber ich habe eine neue Freiheit gefunden, nämlich es nicht tun zu müssen, wenn mein Gegenüber keinen Sinn für diesen Weg hat. Dann kann ich sagen, ich weiß gar nichts. Ich öffne mich mal für das was du mir geben kannst. 

Indem ich die menschliche Form des Inneren Kindes loslasse, löse ich mich von der Begrenzung die im Menschlichen enthalten ist. Ich meine zu Ahnen, dass ich mich als Folge des Wegfalls der Form eines menschlichen Kindes auch von meiner menschlichen Form lösen werde, aber das kann ich jetzt noch nicht ganz durchschauen.

Ich befreie mich von der Begrenzung, mein Herzen, meinen Seelen Kern einzig aus der psychologischen Perspektive zu betrachten. Die psychologische Perspektive war mein Weg zu meiner Liebe. Dieser Weg hat den Vorteil, dass ich eine logische Sprache gefunden habe, für das was ich bin. Das die Psychologie so wie jedes Wissen, egal ob esoterisch, religiös oder wissenschaftliche letztlich leer ist, das habe ich schon länger erkannt. Aber ganz konkret (emotional, vielleicht auch physisch) hat es jetzt gerade Klick gemacht.

Ich werde alles was ich auf diesem Weg gelernt habe, nie vergessen. Das ist das was ich ich euch hier geben möchte: Ich möchte sagen, es tut nicht weh, das Ego zu verlieren. Du verlierst nur deinen starren Tunnelblick. Du gewinnst, eine größere Freiheit, indem mehr Raum für Frieden, Liebe, Glück und Erfüllung ist.  

Ich kann mich jetzt nochmal neu öffnen, für das was ich außerdem noch bin. Für das was andere Menschen im Kern ausmacht, ohne sie konzeptuell zu beurteilen. Das mein Ego so spät wegbricht, obwohl ich schon vor 5 Jahren erwacht bin, das ist kein Fehler. Es ist kein endlich habe ich es geschafft. Ich wollte es so, denn nur so konnte ich das Erwachen mittels einem logischen Erklärungsmodell versprachlichen.

Das war immer mein Ziel. denn so viele Leute haben mir gesagt, das geht nicht. Aber ich bin ja ein Rebell. Ich glaube nicht was mir Leute sagen, ich glaube nur das was ich als wahr erkannt habe. Wartet blos nicht drauf dass ich still werde. Da könnt ihr lange warten. Axl Rose sang mal: 


Don't damn me when I speak a piece of my mind

'Cause silence isn't golden
When I'm holding it inside
'Cause I've been where I have been
An I've seen what I have seen
I put the pen to the paper
'Cause it's all a part of me


Glaubt auch mir nicht. Stelle mich bitte in Frage. Es ist nur eine Geschichte über mich. Ich kann nur aus meiner Perspektive sehen und sprechen. Dein Weg kann ganz anders aussehen. Du musst DEINEN Weg finden indem du DICH lebst. 


Es ist auch nicht nur so, das sich da ein geliebtes Denk Konzept verloren habe. Es ist so als habe ich meine Anhaftung an meine ganze Persönlichkeit verloren., denn mein ganzes Leben war vom Thema Kind bestimmt.

Erst das eigene Trauma, dann mein Beruf als Erzieherin. Unzählige Kinder waren meine Lehrer. Einer ganz besonders, denn er zeigte mir in sehr fordernder Weise, seine Bedürfnis und konfrontierte mich damit überfordert zu sein, ihm das ganz geben zu können. Dabei habe ich so viel über das Eltern sein gelernt. 

Dann erkannte ich das meine geliebten Kinder in der Kita eine Projektion meines Selbst waren und dass ich sie alle retten wollte, weil ich mich retten musste. So lernte ich auf meines Inneres Kind zu schauen. 2016 habe ich das Konzept der inneren Kind Arbeit gefunden und seitdem damit gearbeitet, um das zu heilen was in mir kaputt und unvollständig war. Das Kind ist mein Leben. Das Kind ist meine Berufung. Das Kind hat mich zum Erwachen geführt. Ich war immer ein kindlicher Archetyp, weil ich den Erwachsenen in mir abgelehnt hatte. Den Erwachsenen habe ich jetzt gefunden, durch Schattenarbeit. Das Kind ist nicht einfach ein Konzept, dass ich losgelassen habe. Ich lasse meine Identität los.

Ich hab mal dieses Bild gemacht, weil das alles ausdrückt was ich auf dem Weg des Kindes erkannt habe.

[Bild: inner-child-2.jpg?resize=656%2C511&ssl=1]

Ich fand es damals sehr wichtig dieses Bild zu machen, weil ich der spirituellen Welt etwas entgegen setzten musste, denn ich beobachte sehr viel Dissoziation, weil Menschen ihr Ich, ihre Bedürfnisse, ihre Verletzlichkeit von sich weisen. Aber heute würde ich sagen, das Bild ist ein guter Hinweis. Es ist ein Weg. Doch am Ende muss man, den eigen Weg loslassen. Das ist heute geschehen, denn die Form (Kind) hat sich aufgelöst in das Formlose. Und dennoch ist das Kind noch da. Es ist im Formlosen enthalten. 

Ich war ja auf der Suche nach einem besseren begriff für Ego Tod. 

Heute so. Ich höre Musik aus dem Zimmer meines Freundes. Es gefällt mir. Eine Frauenstimme. 
Ich frage was hörst du da? Er sagt. Die Happy.

Was hat sich nun verändert?

Würdest du immer noch rebellische Musik hören?

JA! Das ist doch ein Teil von mir.

Bist du immer noch ein Rebell?

Ja, aber ich kann ihn jetzt zurück stellen, wenn ich meine, dass eine andere Reaktion sinnvoller, liebevoller, friedvoller, dem Ganzen zuträglicher wäre.

Machst du immer noch Innere Kind Arbeit?

Ja, wenn es gerade angebracht ist.

Bist du noch Steffi?

Ja und nein. Denn es sind ganz zentrale Anhaftungen meines Selbst weggefallen. Und gleichzeitig habe ich nichts verloren. Ein Anhaftung ist wie ein starrer Tunnelblick. Ich habe jetzt die Möglichkeit, meine Existenz umfassender zu (be)greifen. Ich muss das neue Ich erst erkunden. 


Ich vermute ich habe das Ausmaß dieses Ereignisses noch gar nicht ganz begriffen. 

Welches Ereignis? Wann hat es sich denn ereignet? Wirklich heute? Oder letzte Woche? Alles was in meinem Leben geschehen ist, hat dazu geführt. Es ist wegen allem passiert und trotz allem. Die Geschichte ist unwichtig. Es hat nichts mit der Form der Geschichte zu tun. Die Geschichte ist immer noch eine Form. 

Du findet es indem du ganz du selbst bist und deinen eigenen Weg findest. Manche sagen, du findet es wenn du ganz still wirst und nach Innen gehst. Du kannst es fühlen. Für mich ging das so nicht. Ich musste Laut werden, weil ich ja in der Kindheit schon still war. 


Wenn Stille (als Metapher für Erleuchtung) immer noch als Form verstanden wird, dann ist der Begriff ein Fehlgriff.  Darum bin ich nicht still, damit ihr verstehen könnt. Es ist nicht Stille, es es ist die Selbstwerdung. Werde du Selbst. Lebe das was dich glücklich macht. Folge deinem Herzen. Und wenn dir die ganze Welt sagt, das was du leben möchtest geht nicht, dann glaube niemandem. 

Erleuchtung hat auch nichts der Erlangung von Siddhis zu tun. Sehr häufig verwechseln wir das. Siddhis kann man als Frucht der Freude auf seinem Weg finden, aber man sollte sich nicht dadurch verwirren lassen, wenn man keine hat. Möglichweise findet man besondere Fähigkeiten auf seinem Weg. Vielleicht auch nicht. Je nach Interessenlage würde ich sagen. Man lernt laufen, indem man läuft. Genauso lernt man Siddhis oder auch nicht. Man tut ja immer das wozu man hingezogen fühlt. Warum man sich hingezogen fühlt, dazu fallen mir unendlich viele Möglichkeiten ein. 
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RE: Ego Tod
#4
20.04.2021, 03:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.04.2021, 04:04 von ichbinmehr.)
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Die Logik ist leer.
Aber ich hebe sie wieder auf.

Ist das so richtig?


Ich kann sie nicht nicht aufheben.
Wenn ich sie nicht aufheben würde,
theoretisch, ...



was wäre dann?



Dann gäbe keinen Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit.
Nichts ist wirklich. Nichts ist logisch. Das scheint nur so, solange du es als konstant erfährst.
Was aber wenn, du etwas unlogisches präsentiert bekommst?
Etwas was gar nicht sein kann. Was wenn das Leben dir sowas vor die Nase hält?



Bei mir war es gerade ein Bild. Jemand behauptet es gemalt zu haben, ich habe es jedoch gemalt. Mein Verstand ist an der Sache gerade voll gecrashed.
Da denkst du wirst irre.

Mit Irre kenne ich mich ja schon aus. Deshalb habe ich für solche Momente, schon die passende Erklärung gefunden.
Der buddhistische Lehrer Chögyam Trungpa beschreibt den verrückten Moment, in welchem sich unser gewohntes logisches Denken auflöst und wir mit Staunen auf eine neue Offenheit bzgl. der Möglichkeiten einer erweiterten Realität schauen.
Wie sogar der Himmel dir auf den Kopf fallen kann, erklärt er mit folgenden Worten:
   

Zitat:Vgl. Chögyam Trungpa, Weltliche Erleuchtung, 2009, S. 225,226,226

Maha Ati ist das letzte Stadium des tantrischen Pfades, und beschreibt das Erleben völliger Offenheit.

Auf der Stufe von Maha-Ati werden diese kleinen Spielchen, die wir im Alltag spielen, um uns selbst zu verbessern oder zu unterhalten, nicht mehr als irgendetwas angesehen – doch gleichzeitig sind sie alles, aber viel unermesslicher als wir uns das jemals hätten vorstellen können. Es ist so, als wären wir gerade dabei, etwas alltägliches zu erschaffen, und plötzlich wird der ganze Himmel zu einem riesigen Pfannkuchen und fällt uns auf den Kopf.

Eine neue Dimension der Überraschung ist aufgetaucht, die wir bislang niemals für möglich gehalten hätten, die wir nie erwartet hätten. Wir hätten nie gedacht, dass uns der Himmel auf den Kopf fallen kann.

Es gibt eine Kindergeschichte (zb. Alice im Wunderland) darüber, dass der Himmel herunter fällt aber wir glauben natürlich nicht, dass so etwas wirklich geschehen könnte.

Der Himmel verwandelt sich in einen blauen Pfannkuchen und fällt uns auf den Kopf – niemand glaubt so etwas. Aber in der Maha-Ati Erfahrung geschieht das tatsächlich.

Das ist eine neue Dimension des Schocks, eine neue Dimension der Logik.

Es ist so als rechneten wir verzweifelt an einer Mathematikaufgabe in unserem Schulheft herum, und plötzlich dämmert uns ein völlig neuer Ansatz, der unser gewohntes Denken zum Stillstand kommen lässt.

Wenn uns der riesige Pfannkuchen auf den Kopf fällt, fällt er allen auf den Kopf. Du kannst noch nicht mal zu deinem Nachbarn laufen und sagen: „Mir ist ein Pfannkuchen auf den Kopf gefallen. Was soll ich tun?“

    Du kannst nirgendwohin ausweichen.

Es ist ein kosmischer Pfannkuchen, der überall auf die gesamte Oberfläche der Erde fällt. Du kannst nicht fliehen – das ist der springende Punkt.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr nicht begreift was ich sage. Tatsächlich ist es möglich, dass ihr kein Wort davon versteht. Ihr könnt es euch nicht im geringsten vorstellen. Aber es kann tatsächlich Situationen geben, die jenseits eurer Logik sind, jenseits eures Denksystems. Das ist keineswegs unmöglich, ja – es ist sogar höchst wahrscheinlich.

Die frühen Yanas sprechen davon, dass dir der Teppich unter den Füßen weggezogen wird. Das ist etwas, was wir leicht verstehen können. Wenn der Vermieter dich aus der Wohnung wirft, wird dir offensichtlich der Teppich unter den Füßen weggezogen. Das können wir handhaben – wir stellen fest, dass wir immer noch mit der Welt umgehen können.

Aber im Ati sprechen wir davon, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt. Niemand denkt an diese Möglichkeit. Das ist ein völlig anderer Ansatz.

Im Maha Ati sprechen wir nicht davon, Boden zu gewinnen oder zu verlieren, oder davon wie man sich niederlässt und sich zurecht findet. Es geht viel mehr darum wie man Kopffreiheit entwickeln kann.

Die „lichte Höhe“ und der Raum über uns ist das wichtige. Wir sind daran interessiert, wie der Raum uns eine Beziehung zur Wirklichkeit, zur Welt ermöglichen könnte.
    



Wie gehe ich damit um?
Ich habe rituell gesagt, dass ich gar nichts weiß. Gar nichts! Nichts!
Das ich demütig bin, weil alles was ich weiß, leer ist. Der Ganze Traum des Lebens ist leer. Alle denkbaren Konzepte sind leer. Alles Geschriebene ist leer. Der Gedanke dass hier etwas real ist, ist leer. Du Leser bist leer. Ich bin leer. Ich weiß nichts.
Ich sprach zu meinem Selbst und sagte, ich werde die Logik jetzt wieder aufheben, weil ich sie (noch)(hier) brauche. Weil ich sie wertschätze.
Weil ich in ihr lebe. Sie ist das Haus, das mich umgibt.
Ich habe aber gesehen was du mir zeigen willst, es gibt sie letztlich nicht. Es ist ein Zufall, ein Wunder, dass die Welt bisher so konstant auf mich wirkte. Daraus habe ich mir eine Idee geformt, als ob es Logik in echt gäbe. Emotional ergab sich daraus die Vorstellung, dass es Kontrolle gäbe.
Wir hängen an Logik, weil wir an Kontrolle hängen.
Wenn man ein Mensch ist, dem Logik wichtig, dann ist das ein Schock. Es ist eine Begegnung mit Kontrollverlust. In diesem Kontrollverlust stirbt das Ego.
Es ist nicht der erste Schock dieser Art. Ich hab den Punkt schon einmal durchquert. In der Kabbala heißt dieser Punkt Daath.
Deshalb kann ich jetzt damit umgehen. Ich sagte zu meinem Selbst: Ich brauche die Logik, denn ich lebe in ihr. Ohne Logik, kein Ich. Ohne Logik kein Leben. Ohne Logik bin ich Tod.
Mein Kronenchakra geht gerade auf.
Ohne Logik fallen alle Anhaftungen und sämtliche Konzepte weg.
Biologie. Chemie. Physik. Wissenschaft. Materie. Schwerkraft. Zeit. Mensch sein. Puff.
Du kannst eine Apfel 5000 mal fallen lassen und er fällt 5000 mal zu Boden. Aber was wenn er beim 5001sten Mal schwebt. Was bringt dir da deine Statistik?
So kann es sein, dass wenn die Idee wegfällt, dass diese Konzepte die wir uns bilden wahr sind. Ich bin nur noch ein Nichts ist, welches ins Nichts schaut, was es selbst ist. Leere die Leere schaut.
Hinter dem Schockgefühl, hinter der Abwehr alles zu verlieren (die bei mir nicht mehr so groß ist) taucht Freiheit auf. Die Leere nehme ich als positive Gefühlsqualität war. Das habe ich auch einem Klaren Licht Traum, meinem Einzigen den ich je hatte, zu verdanken.
Durch den Traum konnte ich mich ohne Angst als Leere erfahren. Der Traum hat mir sehr geholfen, die Leere die ich bin, auch im Wachbewusstsein annehmen zu können, ohne Angst. Durch diesen einen Traum, wusste ich immer, im Notfall endet alles dort. Dort war es friedlich und Sicher.
Ohne Logik, befinden wir uns im Traumzustand.
Aber ich bin doch gerade Wach.
Denkst du, sagt das Selbst. Ich würde sagen du träumst.
Wenn dir Unlogik passiert, was macht das mit dir?
Koltrollverlust.
Ja.
Was hat sich geändert?
Hast du etwas verloren?
Nein, nur Anhaftungen an Konzepte.
UND
Ja. Das Gefühl, dass hier etwas echt ist.
Ich weiß das schon länger, weil ich diese Schwelle schon mehrmals überquert habe, aber es hat sich gerade emotional nochmal vertieft.
Die Logik die vorher auch da war, ist immer noch da. Ich kann sie benutzen. Aber ich glaube nicht mehr dass sie letztlich wahr ist. Es ist nichts verloren gegangen. So wie ich das im vorigen Post, bzgl. der Persönlichkeitsanteile beschrieben habe.
Da war ein Bruch in der Logik, der es möglich macht, dass auch traumlogische, ja magische Dinge passieren können. Jetzt wo die Logik diese Dinge nicht mehr ausschießen kann, weil die Logik nicht konstant ist, ist alles möglich. Nicht nur theoretisch. Ich fühle es.
Du musst dir aber nicht gleich ein magisches Chaos erzeugen welches dich überflutet, nur weil es jetzt geht. Haha. Nein, den Fehler mache ich nicht nochmal.
Damals konnte ich die Magie nicht annehmen, weil ich zu viele unbewusste Baustellen hatte. Trauma und Schatten. All das kam dann in magischer Form, in überflutender Weise auf mich zu.
Deshalb kann es sein, dass man erstmal sein Ich aufräumen muss, bevor man den Moment, wo das Ich seine Logik verliert, sicher durchschreiten kann. Solange das Ich nicht aufgeräumt ist, wird man in den Zustand wo alles möglich ist, nicht ganz reingelassen, oder direkt wieder rausgeworfen und dann sagt man vielleicht da ist nichts, oder man wird verrückt oder man dissoziiert, oder oder...
Mich erinnert das Gefühl an die wenigen Male wo ich Salvia Divinorum konsumiert habe. Damit ist auch so ein Kontrollverlust einher gegangen. Das hatte mir damals wahnsinnige Angst gemacht. Danach habe ich alle Drogenexperimente beendet. Das war so 2003. Der Pflanzengeist sagte zu mir, komm wieder wenn du weißt was du suchst. Ich war nicht reif dafür.  Der Pflanzengeist beschütze mich, indem er mir Angst machte und mir riet, die Finger von solchen Sachen zu lassen. Meine Persönlichkeit war nicht reif, um mir die Erfahrung zu geben. Aber die Salvia Pflanze die ich jetzt auch bin, sagte mir gerade, dass hätte ich dir damals geben können. Aber wozu? Du hättest es nicht gut verkraftet. Ich habe dich beschützt, indem ich es dir nicht gab.
Manchmal braucht es mehre Anläufe. Ich habe viele Anläufe gebraucht. Ich musste zb erst nochmal in mein Ego zurück um da aufzuräumen. Deshalb fiel ich aus dem Zustand wieder raus.
Man sollte sich da keinen Standpunkt bilden, ob es gelingt (gelinkt) an dem Punkt wo das Denken aufhört, etwas zu finden. Wenn es gestern nicht geklappt hat, kann es morgen trotzdem klappen. Wenn du nichts weißt, weißt du nichts.
Es braucht den richtigen Moment, wo du alles beisammen hast. Erst dann wirst du durch das Tor gelassen. Macht doch Sinn oder? Ist doch Lieb vom Selbst oder? Warum sollte das Selbst einem eine Erfahrung geben, die einen nur verwirrt? Aber der Sinn ist auch leer. Die Frage ist, würde das für dich Sinn machen?
Es muss ein enormer Vorteil sein, das Nirvana (Klare Licht) im Traum zu finden, denn da hat man das Problem mit der Wachlogik nicht. Das Ego muss da keine Angst haben, weil einem die Logik wie ein Pfannkuchen auf den Kopf fällt, weil die Logik abhanden kommt.
Mich hat der eine Klare Licht TRaum den ich mal vor Jahren hatte, sehr beruhigt, so dass ich die Leere, die mir jetzt im Wachtraum passiert ist, annehmen konnte, ohne Angst zu haben. DIE Happy. Die Leere ist, wenn du dich ganz einlässt ein gutes Gefühl. Das wusste ich schon. Das hat geholfen loszulassen. Wenn man weiß was einen erwartet, kann man leichter loslassen. Das Klare Licht im Traum zu finden, scheint eine super Sache zu sein, für das Erwachen.
Und außerdem ist ja trotzdem noch alles da. Wen interessiert ob die Welt letztlich echt ist?
Hier ist ein Traum, indem ich lebe. Ob ich nun wirklich lebe, Tod bin oder eine Illusion, die mit anderen Illusionen redet. Es ist schön hier zu sein.
Ich bin gespannt was das jetzt wieder verändert? Morgen ist ein neuer Tag, an dem ich ganz viele leere Worte darüber schreiben kann. Wird etwas anders sein? Ich bin gespannt. Ich werde es erforschen. Ich gehe jetzt ins Bett. Ich bin schon gespannt was ich träume.
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RE: Ego Tod
#5
20.04.2021, 04:44 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.04.2021, 04:45 von ichbinmehr.)


Rio Reiser Cover - Stiller Raum
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RE: Ego Tod
#6
21.04.2021, 16:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.04.2021, 11:31 von ichbinmehr.)
Fortsetzung des Tarot Thread. Es ging um die Karte Der Tod. Außerdem kam das Thema Synchronizitäten auf.
Es passiert hier ganz gut rein, weil das Ego im Erleben einer Synchronizität sterben kann. Es ging um Rupert Sheldrake Morphisches Feld. Hier gehts jetzt weiter. Das ist aber immer noch eine dualistische Sicht auf das Phänomen. Es könnte auch mit dem Beobachtereffekt im Zusammenhang stehen.

EINklang

Ich glaube dass ich (Höheres Bewusstsein) den Einklang von persönlichem ich und Umwelt erzeuge. Nur habe ich nicht immer einer Verbindung zu diesem Höheren Bewusstsein. Ich bemerke (meist) nicht, dass ich den ganzen LebensTRAUM aus einer höheren Warte steuere. Innerhalb dieses Traumes, nehme ich mich getrennt als lebend war, als individuelles Ich und als äußere Umwelt.

Je nach (Lebens)Spiel stehe ich mit der Umwelt im Einklang oder auch nicht. Manchmal gibt es einen unechten Einklang. Dann muss man vielleicht erstmal authentisch werden und diesen falschen Einklang dazu einmal zerstören. Mitunter wird dann die Disharmonie mit der Umwelt erst nocheinmal stärker. Aber das sind im Grunde Heilungsschmerzen. Erstverschlimmerung.

Aus der dualistischen Sicht gesehen: Ich glaube dass wenn das persönliche ich sich ganz lebt (Individuation) dass das dann durch die Umwelt gespiegelt wird. So fallen Ich und Umwelt synchronistisch zusammen.

Synchronizitäten geschen mir, wenn ich mich gut lebe, wenn ich viel Energie habe, wenn ich meinem Herzen folge. Wenn mein Bewusstsein erweitert ist. Auf niedrigem Bewusstseinsniveau, wo ich gegen mich selbst lebe, oder aber unecht lebe zb aus Überanpassung, erfahre ich fast keine Synchronizitäten.

Anders ausgedrückt, wenn meine Selbstzweifel zunehmend aufhören und sich somit meine Inneren Konflikte immer mehr erlösen, erfahre ich eine zunehmend harmonische Umwelt, die mit mir im Einklang steht. Dann geschehen Synchronizitäten.

Auch dann wenn ich im Außen nicht unbeding angepasst lebe, kann ich dennoch einen perfekten Einklang fühlen, wenn ich über der Dualität stehe. Wenn ich zb systemkritisch bin, dann kann ich dennoch wahrnehmen, dass das System mich als seinen Schattenspiegel hervorgebracht hat. Das ist dann ein Einklang der über der äußeren Auseinandersetzungen steht (Form), die gleichzeitig weiter bestehen können.

Es geht also um einen Art Frieden mit dem Unfrieden. Mir ist das im Tarot Thread bei der Karte Rad des Schicksals sehr stark aufgefallen, denn da stand ich zum ersten Mal bewusst im Einklang, trotz meiner chronischen Systemkritik. Da ist es mir geschehen. Da stand ich plötzlich dadrüber. Ich fühle mich, wie das Puzzleteil, das immer gefehlt hat. Jedes Puzzleteil, jedes Individuum ist anders. Niemand wird kommen und dein Puzzleteil würdigen, aber wenn du dich würdigst, obwohl du anders bis als alle anderen Menschen, dann kannst du erkennen, dass dein Puzzleteil perfekt in das Gesamtgefüge passt. Du darfst nur nicht erwarten, dass dir jemand im Außen das Gefühl gibt, richtig zu sein. Du musst die Liebe, die Wertschätzung, die Annerkennung für sich selbst finden. Allein. Nehme das Alleinsein an. Egal was die ganze Welt über dich denken oder sagen mag. An dem Tag wo ich meinen Text zum Rad des Schicksaals schrieb, empfand ich angekommen sein, unabhängig von der Reaktion der Umwelt.

Und umgekehrt, wenn ich sehr freiheitsliebend bin, dann ist das System das vielleicht starr, regide und konservativ ist, mein Schattenspiegel. Dann fehlt dem Freiheitskämpfer in mir, vielleicht die Würdigung für das Regressive, Beständige, für die Grenzen und die Dogmen. Ohne diesen Rahmen, der mein Spielfeld begrenz, könnte ich ja gar nicht ich selbst (individuelles ich) sein. Wie könnte ich denn ein Rebell sein, wenn es keine starren System gäbe? Und wo in mir, gibt es diese starren Systeme? Bin ich dass nicht auch? Wo in mir? Ich will das sehen! Es ist ja nicht so, dass man das immer so leicht erkennt, aber wenn man es erkennen will, mit echter Hingabe, weil Wahrheit wichtiger ist, als das Selbstbild, dann wird sich dieser Selbstanteil auch zeigen. Dann wird sich nach und nach, das Selbstbild auflösen.

Wenn die ganzen Schatten erlöst sind, kann man sich selbst in allen Erscheinungen erkennen. Irgendwo fällt dann der Kampf immer mehr weg und dann fällt das Ego weg, weil es dann nicht mehr gebraucht wird. Weil dann alles erkannt ist. Alle Aspekte des Selbst. So erkläre ich mir das in meiner Logik.

Aber das Leben lebt sich eben nicht systematisch. Man kann das evtl nur in einem größeren zeitlichen Bezug erkennen. Im konkreten Leben, geht es oft drei Schritte vor und zwei zurück. Mir geht das so. Ein Bein steht im Tod und das andere Bein steht im Leben und muss mit Situationen umgehen. Gleichzeitig. Das ist im Grunde perfekt, denn so bin ich alles. Ich bin lieber alles, als nur Tod. Leben und Tod. Vielleicht gibt es auch Zeiten, wo man sich den ein oder anderen Aspekt sehr genau anschaut. Mich begleitet gerade ein Satz den Aura zu mir gesagt hat: Es gibt Yin und Yang Zeiten.

Ich glaube man kann das Erfahren von Synchronizität und Einklang auch bewusst erzeugen, indem man sich selbst ganz annimmt. Einklang wird durch die Selbstannahme erzeugt. Wenn individuelles Ich und Umwelt im Einklang stehen, dann fällt die Identifikation mit dem persönlichen Ich weg. Dann braucht man das Persönliche Ich nicht, weil Innen und Außen ja im Einklang stehen. Dann kann man ja loslassen. Dann gibts nichts zu tun. Dann ensteht Gleichmut, der über der Ebene der Dualität steht. Dann erkennst du dich selbst im Außen.

Auf der Ebene der Chakren soll das das Thema des Kehlkopfchakras ausdrücken, welches ja auch für den Raum steht und natürlich für den Traum. Dann löst sich die Welt auf, der Reale Raum wird zum Traum. Real ist das Leben wenn du mit deinem Ich identifiziert bist. Die Realität wird zum Traum, wenn das Ich zumindest mal wackelt.

Ich brauche das Ich, wenn ich im Widerstand mit der Umwelt bin. Ich brauche diese Spiegelung, die Reibung mit dem Anderen, dem Andersartigen, um mich selbst in meiner nondualen Ganzheit zu erkennen. Ich brauche die Trennung von Ich um Umwelt, um mein ich zu entwickeln und um das Höhere Selbst welches ich bin, zu erkennen.

Um zu erkennen, dass mein Höheres Selbst im Falle der Systemkritik, sowohl das erstarrte Sytem, als auch der Systemkritiker ist. Nach der Erkenntnis kann man seine Rolle ruhig weiter spielen, aber man nimmt sie weniger ernst. Oder man gibt die Rolle auf, weil die einen vielleicht gar nicht glücklich macht. Man ist dann Frei zu wählen. Das ist für mich der Ego Tod, der aber nicht gleich alle Persönlichkeitsanteile gleichzeitig betreffen muss. Es kann sein, dass einige Identifikationen stehen bleiben und andere wegfallen. Bei mir ist das so. Es passiert langsam. Immer wieder bröckelt ein Stück meines Selbstbildes weg, und macht Platz für eine größere Weite. Manchmal fühlt sich das recht normal an, wie Entwicklung halt, aber manchmal verliere ich ganze Brocken auf einmal. Dann fühlt es sich mystisch an.

Aus meiner Sicht macht es deshalb Sinn, mit der freud- und leidvollen Spiegelung der Umwelt zu Arbeiten. Alles als Projektion zu betrachten, weil das ein Weg ist die Ganzheit, den Einklang die Synchronizität zu finden. Manchmal muss man seinen Weg als Individuum aber auch erst noch ein Stück gehen, um einmal sagen zu können, jetzt bin ich ich selbst. Und solange das noch Priorität hat, kann es sein, dass man von der Projektion die man auf die Umwelt hat, noch gar nichts wissen will. Gerade dann wenn Selbstwerdungsprozesse nicht gemacht werden konnten, haben die Priorität.

Manchmal macht es Sinn ganz in die Widerstände reinzugehen, sie einmal ganz zu leben, ohne etwas zurückzuhalten. Ja auszurasten zum Wohle aller Wesen. Nicht Gut sein zum Wohler aller Wesen. Auszurasten zum Wohle aller Wesen. Viele spirituelle Egos, versuchen das zu vermeiden, und klammern sich genau damit ans eigene Ego. Dabei kann das ganz wichtig sein, um die eigenen Anhaftungen zu verarbeiten. Aber hier gibt es wieder Prioritäten, die im interaglen Modell erläuert werden. Wenn man seinen Agressionen freien Lauf lässt, bevor man gelernt hat sich sozial anzupassen (blau), bevor man eine edle Ethik entwickelt hat (grün), dann passt das nicht, weil wiedere in Teil der Ganzheit fehlen würde. 

Ja anzuecken, um alle Emotionen auszulösen, um sie zu verarbeiten, um die Widerstände aufzulösen. Um sich zu trösten, wo immer Trost gefehlt hat. Manchmal muss man alte Wunden von denen man sich wünsct, man hätte sie nicht, die man Jharelang verdräng hat, erstmal aufreissen, um ganz liebevoll ein Pflaster drauf zu kleben und dem Inneren Kind zu sagen, es wird alles gut und ich hab dich lieb. Manchmal haben wir ganz viel Anpassung über unsere Wunden gelegt und deshalb wirkt es zwar so, als ob wir mit der Umwelt gut leben können, aber wenn du und die Umwelt nicht eins sind, dann ist es noch kein echter Einklang. Es kann dann so wirken, dass du mit der Umwelt klar kommst, aber wenn du nicht authentisch bist, dass ist das ein falcshre EInklang und du merkst es daran, dass du dich getrennt von deiner Umwelt fühlst.

Manchmal müssen wir auch zum Täter werden, damit wir unseren Tätern vergeben können. Manchmal muss man sich das Böse Kostüm, die Selbstanteile die man immer von sich gewiesen hat, weil man ds nie sein wollte, einmal ganz anziehen, es würdigen, um es gehen zulassen. Denn du bist ja alles.

Und weil man das aus meiner Ansicht gar nicht so pauschal sagen kann, ob ich jetzt im Einklang bin oder nicht, kann das variieren, von der Erfahrung, "mein Ich ist gerade gestorben" bis hin zu "ich bin wieder da".

Es kann aber auch sein, dass ich das mit dem Ego Tod so sehe, weil ich noch nicht Tod genug bin? Ich glaube aber dieser Gedanke erzeugt neue Anhaftungen der Unvollkommenheit, dabei bin ich ja schon immer das Vollkommene gewesen, eben auch in meiner menschlichen Unvollkommenheit. Wahre Vollkommenheit beinhaltet die Unvollkommenheit. Wahre Perfektion bedeutet, die Perfektion des Fehlers zu sehen.

Wann soll man denn Tod genug sein, wenn man doch gleichzeit das grenzenlose ist? Das Ich ist ja genauso grenzenlos, wie die Leere. Und gleichzeitig ist es begrenzt durch seine Form. Durch die begrenzte Form wird das Selbst erfahrbar. Wir werden uns unserer Selbstbewusst.

Momentan sind wir zwar begrenzt, aber ich weiß ja nicht, was ich mit meinem Ich morgen erlebe. Ich sehe mein Ich deshalb nicht einzig als begrenzt. Auch wenn ich jetzt Grenzen habe, die ich nicht überwinden kann, dann kann doch morgen alles anders sein.

Das konkret zu erfahren, habe ich mir mit meiner Erforschung von Bewusstsseinszuständen erarbeitet. Es ist eien Sache über Form = Leerheit. Leerheit = Form zu philosophieren, oder es konkret zu erfahren. Ich glaube man muss es konkret erfahren, indem man mystische Erlebnisse hat, die die Vorstellung der eigenen Begrenzung aufheben.

Alle haben gesagt, ob es Shared Dreams gibt, das weiß man nicht, es ist unwahrscheinlich. Dann habe ich es selbst geprüft, voller Hingabe an die unwahrscheinliche Idee, dass es Möglich sein könnte, denn es war damals für mich selbst unwahrscheinlich. Ich habe in dieser Aktion der Hingabe erlaubt, dass all meine Überzeugungen falsch sein könnten. Ich habe meine Selbstbild, mein Weltbild hergeschenkt, und wusste nicht was ich zurück bekomme. Es hat fast 2 Jahre gedauert, bis ich meine Antwort hatte. Die war dann zu meinem eigenen Erstaunen postiv, überwältigend. So ein Erlebnis braucht man, wo das eigene Weltbild derart zertrümmert wird, dass man der Begrenztheit des eigenen Ichs nicht mehr glaubt. Ich habe dadurch gelernt, niemanden mehr zu glauben. Ich glaube nur noch dem was ich selbst als Wahr erkannt habe. Das ist immer wieder eine Prüfung für mich. Ich grenze mich immer noch gegen Autoritäten ab, zb durch diesen Text hier, indem ich meine übernommenden mystischen Vorstellungen, aber auch meine übernommenen wissenschaftlichen Vorstellungen, abstreife und zulasse, dass nur noch ich selbst übrig bleibe, ohne all die Konzepte, die mir einst so viel Führung und Halt gegegen haben. Das haben sie. Ich ehre sie. Aber ich möchte frei sein.

Gerade dann wenn ich Menschen oder Konzepte faszinierend finde, ihnen eine Autorität geben, muss ich es trotzdem nochmal alles selbst zu prüfen. Alles. Ich muss bereit sein alles was mir lieb ist, abzulegen. Es herzuschenken. Und wenn dir das dann genommen wird und erkennst, dass nichts von dem was du wusstest echt war, dann kann es sein dass du denkst, jetzt bin ich gestorben. Aber dann, kannst du alles was dir lieb ist, wieder aufheben, weiter benutzen. Nur weisst du dann, dass es nicht wahr ist. Es ist nur eine Idee, an die du dich angeheftet hattest, vielleicht weil sie dir Halt gegeben hat.

Deshalb ist mein Ich für mich nicht begrenzt. Auch wenn ich das temporär so erlebe, in einer begrenzten Form fest zu stecken. Natürlich bin ich auch geprägt von all den begrenzenden Konzepten meines Selbst. Und ich unterliege ihne auch. Ich erkenne die Grenzen auch an. Das habe ich gelernt, als ich erkannte, wie sehr ich verletzt wurde, als ich noch keine Grenzen hatte. Seitdem würdige ich Grenzen. Und gleichzeitig stellen ich Grenzen in Frage. Sowohl als auch. Ich brauche nicht zwingend den Sprung in das Nichts, um das Formlose das ich bin zu erfahren, weil ich das Formlose auch in der Form sehe, die ich als Mensch bin. Das liegt daran dass ich alles in Frage stelle. Ich sehe das Potential im Menschen. Ich sehe das grenzenlose im Ich. Für mich ist alles möglich, wnen auch nicht unbedingt jetzt. Deshalb mag ich den Satz von Jesus der sagte: Ich und der Vater sind eins. Das kann man aber nur so erfahren, wenn man das Ich gleichwertig als begrenzt (Form) und grenzenlos (Leere) würdigt, wie die Erleuchtung, die auch beides ist, weil in der Leere das Sein wieder auftaucht.

Und deshalb, weiß ich nicht, was der Ego Tod sein soll? Der Begriff Ego Tod macht doch nur Sinn, wenn ich von einem begrenzen Menschenbild ausgehe, wo ich in KOnzepten von Anfang und Ende denke. Das Konzept macht für mich Sinn, wenn ich den Ego Tod durch eine mystische Perspektive betrachte, in der ich keine Erklärungsmodelle für mein Erleben habe.

Ich bin schöpferisch und kann Erklärungsmodelle selbst kreieren. Ich brauche dazu keine äußere Autorität. Ich erforsche selbstständig, mit den Mitteln die mir zur Verfügung stehen und bringe meine Erkenntnisse  zum Ausdruck so naiv ich es eben kann. Die Naivität ist dabei kein Fehler. Sie ist der Schlüssel dazu. Mehr braucht man nicht, um schöpferisch zu sein. Manchmal steht einem ein zu hoher Anspruch im Weg, schöpferisch zu sein.

Das Schöpferische beginnt in Ken Wilbers Integralen Modell auf der Ebene von Orange, aber es braucht auch auf jedenfall die Ebene von Grün dazu, und vielleicht auch noch gelb, um das Mystische das Unsagbare zu versprachlichen.

Es ist wichtig, dass wir unsere Sprache dafür selbst schöpfen. Wenn du glaubst, du musst erst darauf warten, dass  Wissenschaftler oder Heilge Gurus dir ein Erklärungsmodell reichen, dass du dann benutzen darfst, fehlt dir der Glaube an dich, dass du aus dir Selbst schöpfen darfst. Jeder darf Schöpfen. Naiv. Ich gebe dir hiermit die Erlaubnis selbsg zu schöpfen, selbst zu forschen, selbst zum Ausdruck zu bringen. Manche Egos sind zu stolz, zu sehr mit dem Mangel identifiziert oder zu sehr an Konzepte verhaftet, dass sie sich dieses schöpferische Potential, das in ihnen liegt verbieten. Perfektionismus kann dazu führen, dass du dir Mühe gibtst, aber wenn du etwas blockierst, weil es perfekt sein muss, dann blockierst du deine Entwicklung. (Dazu fällt mir gerade meine Gitarre ein, die mal wieder hervorholen sollte.)

Beim Erwachen geht es darum alle äußeren Autorität aufzugeben, weil du sie in dir selbst findest. Dazu muss dre Kampf gegen die äußeren Authoritäten zu Ende gekämpft und dann aufgegeben werden, indem du siehst dass du das immer schon alles bist. Aufgeben kann man meist erst etwas as man gelebt hat. Deshalb kann man auch nichts einfach so loslassen.
Du kannst ja mal versuchen, jetzt einfach alles loszulassen. Ich freue mich für dich wenn es dir gelingt. Falls nicht musst du dich wohl selbst leben, dh. erstmal annehmen, ganz mit allem was da in dir so schlummert, auch das was man nicht haben will, weil es einmal zurückgewiesen wurde. Hole es bewusst hervor und schaue es dir an.

Das Integrale Modell ist für mich meine Bastion gegen mystische Dogmen, die behaupten, dass Erleuchtung nicht zu erklären sei. Im Mittelalter hat es ganz viel Sinn gemacht, dass Mystiker ihre Wahrheit als Geheimwissen gehütet haben. Es macht immer dann Sinn, wenn man durch eine echte Gefahr bedroht wird. Man kann in Deutschland nicht das gleiche sagen, wie im Iran. Man kann im Detuschland 2021 nicht das gleiche sagen wie 1940. Man muss deshalb gut abwägen was man wo sagt. Wie hoch ist das Risiko für mich? Aber mal ehrlich oft haben wir doch Angst über unsere Gefühle zu reden, weil sich iemand die Blöße geben will, sich ganz nackt zu zeigen. Das dann doch zu tun, ist ein Risiko, jemand könnte dich nicht mehr mögen. Ach du hast also Angst dass wir dich nicht mehr lieb haben. Verstehe ich. Hatte ich auch.

Diese Angst muss man sich angucken, wenn man erwachen will. Das heisst ja nicht dass du von heute auf morgen nackt durch die Welt renne sollst aber, solange du dein authentisches Selbst zurück hälst, um nicht zurück gewiesen zu werden, weist du dich selbst zurück. Ich habe viele Jahre gebraucht um mich zu öffen. Man kann jeden Tag einen kleinen Schritt machen. Irgendwann, fällt die Angst dann weg. Es ist ein Übungsweg. Ich bin auch keinesfalls überall so offen. Mit meinem Arbeitgeber spreche ich anders. Da spiele ich eine Rolle. Wenn ich im Iran in den Urlaub fahren würde, dann würde ich mich auch anpassen. Aber wir leben hier doch mittlerweile in einer Gesellschaft, die genug anerkannte KOnzepte hat, die den emotionalen Selbstausdruck als Kompetenz betrachtet. Unsere Eltern hatten eben unrecht, wenn sie uns zurück gewiesen haben mit unseren Emotionen. Blöd ist wenn man das ganze leben eine Rolle spielt, dann lebt doch ziemlich begrenzt.

Viele mystische Konzepte beruhen auf Gegegenheiten in denen es keine Meingsfreiheit gab. Seltsamerweise drücken sich viele spirituelle Menschen noch über mystische Konzepte aus, obwohkl wir doch in einer aufgeklärten Welt leben. Wie kommt das?

Geheimwissen und Stille ensteht meiner Meinung immer da, wo ein Mensch seinen Entwicklungsweg noch nicht bewusst begleiten und versprachlichen kann. Wenn ein Eckart Tolle sagt, du findest das Erwachen im Jetzt, dann sehe ich an Hand seiner Formuliereung seine emotionale Selbstentfremdung, denn er kann nicht verständlich beschreiben, wie er den Schritt in sein Jetzt gemacht hat. Das kann am Bildungsgrad (keine Konzepte) oder aber am Grad der emotionalen Integraton liegen. Man muss ich das genaz genau anguckeln. Bei Eckart Tolle kann ich da ja nur an Hand seiner Bücher und Vorträge grob abschätzen, dennoch zeigt seine Ausdrucksweise, sehr viel über sein Mem. Ich sehe seinen Schatten sofort.

Ich habe auch gar nichts gegen Eckart Tolle. Ich bin mir sicher er hat genug Fürsprecher die seine Arbeit zutiefst würdigen. Ich möchte an dem Beispiel nur etwas erklären, nämlich die Spaltung zwischen mystischen spirituellen Wegen und einer Aufgeklärten Sichtweise, die die Versprachlichung des Mystischen schafft. Ich würde behauopten, wenn du ein paar psychologische Konzepte hast, und gelernt hast mit deinen Emotionen umzugehen, und diese zum Ausdruck zu bringen, dann, kannst du mystische Erlebnisse genauso erzählen, wie alltägliche Erlebnisse.

Auf dem Integralen Weg, versteht man die Erleuchtung prozesshaft und kann sie auch verbal beschreiben, zumindest soweit wie man den Weg selbst gegangen ist. Sicherlich wird die Sprache an einem Punkt enden müssen, weil uns dann die Worte ausgehen werden. Aber wir können viel mehr darüber sagen, als geh in die Stille. Sit down and shut up, sagte ein Freund der Zen praktiziert. Was soll ich dem Antworten. Ich praktiziere Integrale Philosophie. Ich erforsche, wie weit ich da mit meiner Sprache kommen werde. Mich begeistert genau das. Ich will gar nicht stil sein. Das ist dein Weg, aber nicht meiner. Ich finde sie haben beide ihre Berechtigung.

Ich bin auch gar nicht gegen die Stille und das mystische Geheimnis. Das kann ja auch sehr schön sein. Aber ich nehme immer wieder war, dass Leute zu mir kommen, und mir sagen, ich solle die ganzen Gedanken bzgl des Erwachens an den Nagel hängen. Ich begegne sogar Menschen die mich in meine So sein entwerten, weil sie glauben sie stehen mit ihrer heiligen Stille über dem Gedanken, über dem Wort.

Das möchte ich dekonstruieren, weil ich das als nicht wahr erkannt habe. Es ist gleichgültig, ob Stille oder nicht, aber jeder hat seinen Weg. Es ist nicht weise zu denken Stille sein ist weiser, als Wall of Text. Es ist gleich gültig. Form ist Leere. Leere ist Form. Oft ist das eine Anhaftung an den eigenen Weg. Ich weiß dass mein Weg leer ist, hier ist niemand der Niemandem etwas erzählen kann. Hier ist Niemand den ich wecken kann. Aber es ist mein Spiel. Punkt.

Ich habe auch mal erlebt, dass ich wirklich ganz tot war, in einer spirituellen Erfahrung. Da sah ich, dass mein Ich nur eine Illusion war und ich war ganz frei davon Steffi zusein. Das würde ich mir gere noch genauer angucken. Dann werde ich zurück auf die Erde gehen und es beschreiben. Aber dann hatte sich das Ego nach ein paar Tagen wieder restauriert. Deshalb weiß ich letztlich nicht, ob es den entgültigen Ego Tod gibt. Viele sagen das. Aber ich stelle das so lange in Frage, bis ich das selbst so erlebt habe. Es gibt auf jedenfall die Erfahrung Tod zu sein. Aber ist das etwas zwingend endgültiges?

Und selbst wenn du dann ganz im Tod sein, verweilst, und dann... ? Bleibst dann da ewig, oder wirst du nochmal einen Traum leben? Bist du dann das Ewige das sich neu vereinzelt? Es ist doch ganz egal wie wir das erfahren, ob in einem Leben oder in mehreren Leben. Reinkarnation. Das sind alles nur Konzepte. Auch denn Buddhisten darf man nicht einfach alles glauben. Glaube niemandem! NIEMANDEM! Glaube nur das was du selbst erkannt hast. Ich sage nicht dass es keine Reinkarnation gibt. Das kann man sicher so erleben. Aber man sollte nicht glauben, dass das etwas ändert. Bardo kannst du auch hier und jetzt haben.

Gleichzeitig habe ich auch das Bedürfniss Momente in denen initiatorische Bewussteins Prozesse passieren, in denen Identifikationen mit Selbstanteilen wegfallen, sprachlich auszudrücken. Ich glaube das liegt auch stark am Mem, ob man etwas als Tod bezeichnet oder als Entwicklungsprozess, als Transformation, als Metamorphose, als Wandlung.

Ich bin was das Spirituelle an geht, von einer mystischen Sprache geprägt worden, gegen die ich mich hier wohl gerade abgrenze. Und vielleicht gibt es ja auch andere, die ebenfalls von mystischen Konzepten geprägt sind, die ihre Perspektive durch meine Dekonstruktion erweitern mögen.

Obwohl ich mich gegen den Determinismus der mystischen Sprache abgrenze, fehlen mir noch bessere Worte. Vielleicht kommen die ja noch. Das die mystische Sprache so deterministisch ist, das liegt am Mem. Das blaue Mem, ist die Ebene des Absolutismus, der Grenzen und Dogmen. In den nächst höheren Mems, wird der Determinismus der blauen Stufe durch den selbstständigen Schöpfergeist abgelöst. Manchmal halten uns alte Denkkonzepte fest, und behindern unsere Selbstständigkeit oder unsere Kreativität, sie behindern uns in neuen Dimensionen zu denken.

Ich glaube aber auch, dass ich so häufig Synchronizitäten erlebe, weil ich diese Denkart Dinge symbolisch wahrzunehmen sehr lange über die Traumanalyse geübt habe. So fällt es mir vermutlich sehr leicht Synchronizitäten in meinem Alltag zu entdecken. Ich mag das Gefühl, Situtionen einen höheren Sinn inn zu geben. Das ist für mich oft Erkenntnisreich und es fühlt sich erfüllend an, weil es mich mit der Ganzheit verbindet.

Dann kreiere ich aus meinem selbstständigen Schöpfergeist den Einklang selbst. Der Einklang kommt dann nicht von Außen (göttliche Fügung, Höheres Selbst). Der Einklang kommt aus meinem Selbst, das was ich als Ich bezeichne. Indem Moment erkenne ich, dass: Ich und der Vater eins sind.

Deshalb ist das Ich und das Höhere Selbst eins.

Ich bin Gott und Sohn.

Ich erfahre das nicht konstant. Im nächsten Moment sind sie wieder unseins, zb dann wenn mich etwas triggert. Dann arbeite ich mit dem Trigger, um den Einklang wieder nahe zu kommen. Ich nehme das auch so wahr, wie Ken Wilber das mit den Bewusstseinszuständen und Bewusstsseinsstufen beschreibtt.

Einen Bewusstseins Zustand den kann ich kurzzeitig erfahren. Eine Stufe erreicht zu haben, bedeutet etwas konstantes erreicht zu haben, was nicht mehr verloren geht. Auf der Stufe auf der ich mich befinde, ich schätze mal gelb mit Tendenz zu turkis, muss ich mein Erleben rational begreifen. Ich muss das tun um ich selbst zu sein. Es gehört zu meinem Individuationsprozess. 

Ein Mensch der sich hauptsächlich auf der auf der mystischen (blauen Ebene verortet) hat gar kein Bedürfnis dazu. Der ist dann auch Zufrieden, mit sei Still oder kom ins Jetzt. Für mich ist es jedoch ein Bedürfnis das was Erleuchtung ist zu verstehen und es auch sprachlich zum Ausdruck zu bringen, denn erst dann kann ich sagen, ich habe mich selbst gefunden. Und weil ich ICH (individuell es Ich) und meine Umwelt eins bin, erlebe ich das zum Ausdruck bringen meiner Selbsterkenntnis (nach Außen) als Einklang, der den Kreis erst schließt.

Und ich glaube um den Kreis ganz zu schließen und alles zu heilen, halte ich ihn offen und mache diesen seltsamen Spagat zwischen Leben (Ich bezogenheit) und Tod (Grenzenlosigkeit).
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RE: Ego Tod
#7
22.04.2021, 17:39


Kaptn Peng - Sockosophie
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