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Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?

RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#16
25.01.2011, 20:40
Was aber, wenn mann Nahtodeserfahrungen hatte ohne kurz vorm Tod gestanden zu haben oder krank, bei funktionierendem Gehirn nicht ansprechbar gewesen zu sein.

Vor jetzt schon über einem halben Jahr hatte ich in regelmäßigen Abständen Todeserfahrungen, Traumähnlich z.B. beim Fahrradfahren:
Habe ein kleines Buch über meine damalige "Spirituelle Krise" geschrieben. Etwas poetisch, vielleicht übertrieben, aber da hier auch andere Bewusstseinsforscher unterwegs sind wäre es interessant zu wissen ob es jemanden mit ähnlichen Erfahrungen gibt?

Damals fuhr ich auf meinem Fahrrad, kam gerade aus einer Vorlesung, wollte nur noch heim, essen, lesen, schlafen. Hinter mir das Geräusch eines Lastwagens. Und schon war es geschehen, ich spürte mich stürzen, schmerzhaft zerfleddernd kullernd die Straße entlang schlittern, mein Fahrrad zog über mich hinweg, wie ein Schwarm verketteter Gänse, laut kreischend, leuchtend, blitzend, braun weiß blau: fleckig. Ein stählerner flügelloser vogelschwarm Vogel, vor blauem Himmel. Dann wurde ich erfasst, zuerst meine Beine, empfindungsloses barbarisches Blattgedrückt werden, dann spürte ich einen leichten Druck, ein massiges Pressen. Etwas hatte die ausgeprägte Rundung meines Hinterkopfs erreicht, ein kurzes Reißen an meinen ungepflegten Haaren, Einleitung für ein schnell verstummtes Knacken. Es wurde hell, grelles Licht blitzte vor meinen Augen, mein Bewusstsein schmatzte auseinander, wie ein verklebter, schlierenziehender, Klettverschluss, ich wusste das war`s! Tod! Vorbei! undurchdringbare schwärze löste nichts sagende, würzige Erkenntnis ab, ein dunkler matschiger Teich, auf sonnenbeschienen, glühenden, asphaltgewordenem Sonnenschein.
So schnell wie es begonnen hatte war es wieder vorbei. Ich saß auf meinem alten eiernden Kläpper, trat in die Pedale, die Welt drehte sich wankend um meinen Kopf, ich konnte gerade noch einem parkenden Auto ausweichen und schon zog mit lautem Getöse ein gelbbeiger Planwagen mit tschechischem Kennzeichen an mir vorbei und hüllte mich in eine rußige, himmelverdunkelnde, übelriechende Staubwolke.
Von da an wurde der Tod zu meinem ständigen Begleiter. Ähnliche Erfahrungen folgten, ich stürzte aus Fenstern, über die Bordsteinkante auf hartes Pflaster, wurde erschlagen erschossen und verunglückte im Auto meiner Mutter. Es wurde Routine. Ich hörte Geräusche sah Situationen, fühlte sie in mir aufsteigen, langsam wirbelnd, wie Nebel an einem kalten Herbstmorgen. Dicht, feucht undurchdringlich, vereinnahmten mich die Bilder, doch nie mehr war ich so erstaunt am Leben zu sein, nie mehr so erschüttert über die Vorstellung nur eine langsam zerplatzende Seifenblase im Schaumbad Gottes zu sein.


Jedenfalls war das der Anfang einer intensiven Auseinandersetzung mit meiner Sterblichkeit und deren Bedeutung für mein Leben. Wie auch bei realen Nahtodeserfahrungen hat sich meine Haltung dadurch radikal verändert.

Kennt hier jemand sowas?
Am Ende bleibt nur Schlaf.
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#17
10.01.2013, 00:53
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#18
10.01.2013, 22:01
Nicht denken...Nachdenken!
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#19
11.01.2013, 14:35
Zitat:Tja - oder das. Es wäre doch aber sehr interessant, wie die Nahtoderfahreungen in anderen Kulturkreisen ablaufen. Denn wenn unsere Leute hier Jesus im Blick haben und die Leute in anderen Kulturkreisen ihre Gottheiten - dann würde jeder relativ objektiv sehen können, was für ein kulturell erzieherisch geprägter Schabernack die ganzen Religionen doch sind.

Darf ich mal ein hochinteressantes Thema beisteuern, das sogar wissenschaftlich belegt wurde - auch wenn es nur halb zu diesem Topic passt...

Es gibt immer wieder Fälle von Kindern, die - sobald sie sprechen lernen - behaupten, sie würden im falschen Haus wohnen, ihre Eltern wären gar nicht ihre Eltern, sie würden bestimmte Personen vermissen ....
Bei Überprüfung konnte oft festgestellt werden, dass sich diese Kinder an Details aus vergangen Leben erinnern. Viele Fakten konnten verifiziert werden.

Und jetzt noch der Bezug zum Zitat oben: In Kulturen, die an Wiedergeburt glauben, sind deutlich mehr solcher Fälle bekannt.

Spannend, oder ...?
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#20
11.01.2013, 15:44
Bevor jetzt wieder der Streit losgeht, weil du "wissenschaftlich belegt" geschrieben hast... kannst du genauer sagen, was wissenschaftlich belegt ist? Ich denke, wissenschaftlich belegt ist nur, dass es diese Erzählungen von Kindern gibt. Wenn es dann um die Überprüfung der Berichte geht, wirds schon fraglicher, inwiefern die noch wissenschaftlich wasserdicht sind. Und dass es sich um Erinnerungen an frühere Leben handelt ist ne Annahme, die man nicht als wissenschaftlich belegt bezeichnen kann. Womit ich das aber keinesfalls ausschliessen will.

Man darf bei solchen Phänomenen auch nie vergessen, dass es - setzen wir mal voraus, dass eine konventionelle Erklärung ausgeschlossen sei - sich auch um ASW-Phänomene handeln kann. An der Stelle wird es dann richtig knifflig, denn mit welchem Versuchsaufbau will man da unterscheiden? Wie will man wissenschaftlich beweisen, dass solche Erinnerungen wirklich Erinnerungen an frühere Leben dieses Individuums sind und nicht aus einer Art von kollektivem Unterbewussten stammende Eindrücke?
„I learned long ago, never to wrestle with a pig. You both get dirty, and besides, the pig likes it.“ - George Bernhard Shaw
„Do not feed the troll.“ - Internet
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#21
11.01.2013, 21:16
(11.01.2013, 15:44)ricky_ho schrieb: Wie will man wissenschaftlich beweisen, dass solche Erinnerungen wirklich Erinnerungen an frühere Leben dieses Individuums sind und nicht aus einer Art von kollektivem Unterbewussten stammende Eindrücke?

Stimmt, dies ist schwerlich verifizierbar. Nimmt jedoch nichts von dem was man aus dem auftretendem Phänomen schließen kann.
...und wenn ich mir die Verwunderung über ungewöhnliche Orte im Traum in mancher Traumerzählung hier im Forum ansehe bzw. aus meiner eigenen Traumerfahrung erinner, seh ich direkte Zusammenhänge zu dein orientierungslosen Kindern.
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#22
28.08.2013, 16:30 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2013, 16:31 von alloutofluck.)
Die Substanz DMT erklärt ziemlich viele der genannten Phänomene. Zum einen wird sie sowohl beim Tod als auch im Traum ausgeschüttet und ruft Konsum viele der im Eröffnungskommentar genannten Symptome hervor (außerkörperliche Erfahrungen, Halluzinationen, sehen von Mustern,...). Meiner Meinung nach ganz klar klar die gleiche chemische Ursache der Nahtoderfahrung, als auch des Traums.

EDIT: Sorry, hab erst jetzt gesehen dass hier seit über einem halben Jahr nichts mehr geschrieben wurde embarrassed
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#23
28.08.2013, 16:46 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2013, 16:51 von ricky_ho.)
Macht doch nix big

Korrelation ist etwas anderes als eine Ursache. Wenn im Traum DMT ausgeschüttet wird, heisst das also noch nicht, dass diese Ausschüttung die "Ursache" der Erfahrungen im Traum wäre. Es wäre ja z.B. auch denkbar, dass das DMT im Gehirn einfach Änderungen verursacht, die dann dazu führen, dass sich seine Wahrnehmung verändert, ohne dass das DMT selbst jetzt die Ursache des Inhaltes dieser veränderten Wahrnehmung ist.

Ich denke, die Tatsache, dass z.B. Träume sich doch recht deutlich von DMT-Erfahrungen unterscheiden können, weisst doch darauf hin, dass es nicht so einfach ist.

Bei Nahtoderfahrungen ist der Knackpunkt, ob diese zu einem Zeitpunkt stattfanden, zu dem im Gehirn gar nichts mehr ging. Viele, wie z.B. der oben genannte Pim van Lommel, meinen, dass sie genau dies ihren Untersuchungen entnehmen können. Wenn das so ist, kann logischerweise kein vor dem Ende aller Aktivitäten im Gehirn stattfindender chemischer Prozess die Erfahrungen erklären.

Ich hab zwar so meine Zweifel, ob die Studien von van Lommel oder anderen wirklich zweifelsfrei belegen können, dass die Erfahrungen in der Zeitspanne von wenigen Minuten auftraten, als das Gehirn der Patienten keine Aktivität mehr aufwies. Aber so klar ist die Situation wohl nicht.

Letztendlich weiss man auch nicht wirklich, "woher" die Visionen unter DMT-Einfluss, die seltsame inhaltliche Übereinstimmungen aufweisen, eigentlich kommen, bzw. was sie bedeuten, oder welchen Zweck genau das körpereigene DMT eigentlich erfüllt. Ich empfehle dazu das Buch "DMT - Das Molekül des Bewusstseins: Zur Biologie von Nahtod-Erfahrungen und mystischen Erlebnissen".

edit: das Buch von van Lommel empfehle ich aber auch allen an Nahtoderfahrungen interessierten big
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#24
31.08.2013, 06:18
Soweit mir bekannt sagen die neusten neurowissenschaftlichen Studien aus, dass Träumen ohne DMT unmöglich ist.

Von meiner Seite aus sind das natürlich nur Spekulationen big . Finde die Verknüpfung zwischen irgendwelchen Substanzen und der Wahrnehmung jedoch hochinteressant.

Dass die gleiche Substanz unterschiedliche Wirkungen haben kann ist kein Geheimnis. Je nach Konzentration und "Zusatzmitteln".
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RE: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
#25
09.09.2013, 16:59
(31.08.2013, 06:18)alloutofluck schrieb: Soweit mir bekannt sagen die neusten neurowissenschaftlichen Studien aus, dass Träumen ohne DMT unmöglich ist.

Das kann ja sein, wäre aber noch meilenweit entfernt von:

alloutofluck schrieb:Die Substanz DMT erklärt ziemlich viele der genannten Phänomene.

Ich denke, derartige notwendige Bedingungen für mentale Phänomene auf der neurophysiologischen Ebene hat man schon jede Menge gefunden. Das Problem sind aber die hinreichenden.

Man kann da wieder das altbekannte Radio-Beispiel bringen: Ich habe festgestellt, dass es notwendig ist, mein Radio anzuschalten und zu einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Frequenz zu stellen, um die Nachrichten zu hören. Also erklärt die Elektronik in meinem Radio, wovon die da in den Nachrichten reden. Ich muss es nur noch genauer untersuchen.
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