Re: sehnsucht, einsamkeit, angst
01.11.2006, 22:51
Depremierend. Eigendlich hätte ich den Text vorher speichern sollen. Mein Posting war 400kB zu lang und dann auch sofort weg... ich versuchts jetzt mit ner Schnellantwort
Das Problem liegt dadrin, dass man meint, sich im bestehenden eingliedern zu müssen. Man meint´dann aber , dass man nicht passt. Nur weil man keine Anschlussstelle findet, heisst das aber nicht, dass es keine gibt.
Wer Mit einem Puzzlestück verzweifelt die Ränder des bestehenden Puzzles absucht, der vergisst, dass es auch noch Lücken gibt, wo noch kein Stück liegt. Man muss den Anschluss dann eben selber bauen.
Da muss man unterscheiden zwischen den Puzzlestücken, die an bestehende angegliedert werden, und denjenigen, die ein neues "großes" Puzzlestück eröffnen.
Die wenigsten Menschen sind Erfinder oder große Philosophen. Die meisten gliedern sich den passensten bestehenden Verhältnissen an. Wem das nicht passt, der bleibt einsam oder der eröffnet seine eigene Ideologie, seine eigene Welt. Sie wollen nicht spielen sondern Spiele erfinden. Neu ist gut, alt ist langweilig. Es ist eben alt und man weiss schon alles und man erkennt die schwächen des bestehenden. Man will es verbessern.
Natürlich gibt es da bestrebungen Anderer, das zu verhindern. Deswegen ist man ja einsam. Der Erfinder ist oft sensibel, tolerant, empathisch: versteht die Anderen, auch wenn er nicht mit ihnen übereinstimmt.
Alle großen Erfinder, Philosophen, etc. waren Revolutionäre. Sie haben neues erschaffen oder erkannt, was zu ihrer Zeit nicht akzeptiert wurde, bzw. nur von den wenigsten.
Sie könnten auch werweiss was tun, um aus ihrer Einsamkeit zu fliehen. Da sie oft über den Horizont ihrer Mitmenschen blicken können, könnten sie sie manipulieren, Macht ausüben, etc. (siehe zB deutsche Geschichte)
Viele wollen und machen das nicht. Aber auch so müssen sie nicht einsam bleiben. Die Prämisse ist aber, dass man sich nicht vor negativen Sanktionen seitens der Mitmenschen fürchtet. Ausgelscht werden, etc. Wer sich selbst treu bleibt, da ist es fast schon egal wie man ist, hauptsache man ist irgendjemand. Das hat nicht mitr Ehre zu tun. Man soll sich nur nicht verstellen. Bleib so, wie du bist. Ehrllich zu dir selbst und zu deinen Mitmenschen. Dann wirst du immer Menschen finden, die das achten, akzeptieren und die sogar nachlaufen.
Denn eines können die wenigsten: Eigene moralische Ideale entwickeln und ihnen entgegen aller Widerstände, jedoch realistisch und nicht fanatisch, treu bleiben. Sei kein Märthyrer, aber auch kein Lügner. Es kommt weniger darauf an wer man ist, als dass man überhaupt jemand ist. Das wer kommt erst danach.
Uns so findet man auch die Menschen, die einer Freundschaft wert sind. Wer sich abwendet wenn man sich outet, auf den kann man verzichten, das ist Ausübung von Macht, darauf kann man gut verzichten, jedenfalls unter Freunden!
Sei du selbst, geh deinen Weg und suche nicht deinen Platz, sondern baue dir dein est selber. Es kommen Widerstände und Gegner. Neues ist immer unheimlich, weil es bestehendes, Sicheres in Frage stellt. Aber es werden die Richtigen zu dir kommen.
Gruß
deepminder