Da das Klarträumen für mich vor allem ein Medium zu höherer Entscheidungs-, Handlungs- und Ausdrucksfreiheit darstellt, interessieren mich auch neuere Theorien zum selbstbestimmten Handeln. Immer mehr Kritiker aus verschiedensten Fachbereichen monieren ja, dass die Menschen äußerlich immer freier, aber innerlich immer unfreier werden.
Hier mal ein Auszüge aus einem Onlinetext von zwei der führenden deutschen Forscher auf dem Gebiet der Gehirn- und Motivationsforschung.
Mich würde (neben Kommentaren zum Text) interessieren, ob manche von euch sagen würden, dass das Klarträumen sie mehr zu sich selbst geführt hat und wie sich das äußert.
(Text aufgrund der Länge geteilt)
Auszüge aus „Das Selbst, das Gehirn und der freie Wille“
http://www.llv.li/rss/pdf-llv-asd-kuhl_060307.pdf
Prof. Gerald Hüther (Uni Göttingen) & Prof. Julius Kuhl (Uni Osnabrück)
„Wer das Selbstsystem kennen lernen möchte, das an der Steuerung von selbstkongruentem Verhalten beteiligt ist, sollte sich zunächst allerdings die anderen Formen der Verhaltenssteuerung vor Augen führen.
Vier Wege der Verhaltensbahnung sind Folgenden dargestellt. Diese vier Wege sind im Grunde schon in der intuitiven Alltagserfahrung unterscheidbar.
• Verhalten kann durch Gewohnheiten bestimmt werden. Das ist z. B. der Fall, wenn Menschen das tun, was man tut, d. h. wenn sie sich nach allgemeinen Regeln, nach der Mode oder nach sozialen Stereotypen richten. Zu dieser Form der Verhaltenssteuerung zählen wohl auch viele der von Taylor (2005) erwähnten, medial vermittelten Stile, die sich in der Marke der Turnschuhe oder sonstiger Accessoires des Trägers oder der Trägerin ausdrücken. Gewohnheitshandeln kann unabhängig davon funktionieren, ob das Verhalten mit Lust oder Unlust verbunden ist (viele Menschen putzen sich z. B. morgens die Zähne, ganz unabhängig davon, wie viel Lust sie gerade dazu haben).
• Verhalten kann aber auch ganz stark von dem Anreiz bestimmter Objekte gesteuert werden. Beide Formen der Verhaltenssteuerung haben gemeinsam, dass sie eher reiz- (also fremd-) als „selbst-gesteuert“ sind. Es nimmt deshalb nicht Wunder, dass sie bis heute der bevorzugte Gegenstand der behavioristisch geprägten Ansätze sind. Diese Ansätze lassen verhaltenserklärende Konstrukte nur zu, wenn sie sich auf direkt Messbares beziehen.
• Eine dritte Form der Verhaltenssteuerung ist die Kontrolle durch das auf einzelne Zwecke fokussierende, planende Ich, z. B. wenn man sich ganz bewusst vornimmt, seine Schuhe zu putzen (was zur Erhöhung der Umsetzungschancen gerade dann wichtig ist, wenn man dazu keine gesteigerte Lust und auch keine festen Gewohnheiten ausgebildet hat). Diese Form der zielgerichteten Verhaltenssteuerung nimmt in der gegenwärtigen experimentellen (kognitivistischen) Motivations- und Sozialpsychologie den größten Raum ein. (…)
• Es gibt nun noch eine vierte Form der Verhaltensbahnung, die in der willenspsychologischen Diskussion immer wieder vergessen wird. Dieses Vergessen lässt sich darauf zurückführen, dass die Quelle dieser vierten Form der Verhaltensbahnung unbewusst ist, obwohl sie ausschnittsweise bewusst werden kann. Die unbewusste vierte Quelle der Handlungssteuerung ist das, was wir mit dem Begriff des Selbst bezeichnen. Was damit genau gemeint ist, kann hier nicht ausführlich behandelt werden (Koole & Kuhl, 2003; Kuhl, 2001). Es reicht aber für den aktuellen Zusammenhang zu sagen, dass das Selbst ein System ist, das einen Überblick über eine große Zahl von Lebenserfahrungen simultan zur Verfügung stellt („Selbstmodell“), so dass die „selbst-bestimmte“ Handlungsbahnung eine große Zahl von Bedürfnissen, Gefühlen, Werten (eigenen und fremden), Handlungsmöglichkeiten, antizipierten Folgen usw. berücksichtigt.
Hier mal ein Auszüge aus einem Onlinetext von zwei der führenden deutschen Forscher auf dem Gebiet der Gehirn- und Motivationsforschung.
Mich würde (neben Kommentaren zum Text) interessieren, ob manche von euch sagen würden, dass das Klarträumen sie mehr zu sich selbst geführt hat und wie sich das äußert.
(Text aufgrund der Länge geteilt)
Auszüge aus „Das Selbst, das Gehirn und der freie Wille“
http://www.llv.li/rss/pdf-llv-asd-kuhl_060307.pdf
Prof. Gerald Hüther (Uni Göttingen) & Prof. Julius Kuhl (Uni Osnabrück)
„Wer das Selbstsystem kennen lernen möchte, das an der Steuerung von selbstkongruentem Verhalten beteiligt ist, sollte sich zunächst allerdings die anderen Formen der Verhaltenssteuerung vor Augen führen.
Vier Wege der Verhaltensbahnung sind Folgenden dargestellt. Diese vier Wege sind im Grunde schon in der intuitiven Alltagserfahrung unterscheidbar.
• Verhalten kann durch Gewohnheiten bestimmt werden. Das ist z. B. der Fall, wenn Menschen das tun, was man tut, d. h. wenn sie sich nach allgemeinen Regeln, nach der Mode oder nach sozialen Stereotypen richten. Zu dieser Form der Verhaltenssteuerung zählen wohl auch viele der von Taylor (2005) erwähnten, medial vermittelten Stile, die sich in der Marke der Turnschuhe oder sonstiger Accessoires des Trägers oder der Trägerin ausdrücken. Gewohnheitshandeln kann unabhängig davon funktionieren, ob das Verhalten mit Lust oder Unlust verbunden ist (viele Menschen putzen sich z. B. morgens die Zähne, ganz unabhängig davon, wie viel Lust sie gerade dazu haben).
• Verhalten kann aber auch ganz stark von dem Anreiz bestimmter Objekte gesteuert werden. Beide Formen der Verhaltenssteuerung haben gemeinsam, dass sie eher reiz- (also fremd-) als „selbst-gesteuert“ sind. Es nimmt deshalb nicht Wunder, dass sie bis heute der bevorzugte Gegenstand der behavioristisch geprägten Ansätze sind. Diese Ansätze lassen verhaltenserklärende Konstrukte nur zu, wenn sie sich auf direkt Messbares beziehen.
• Eine dritte Form der Verhaltenssteuerung ist die Kontrolle durch das auf einzelne Zwecke fokussierende, planende Ich, z. B. wenn man sich ganz bewusst vornimmt, seine Schuhe zu putzen (was zur Erhöhung der Umsetzungschancen gerade dann wichtig ist, wenn man dazu keine gesteigerte Lust und auch keine festen Gewohnheiten ausgebildet hat). Diese Form der zielgerichteten Verhaltenssteuerung nimmt in der gegenwärtigen experimentellen (kognitivistischen) Motivations- und Sozialpsychologie den größten Raum ein. (…)
• Es gibt nun noch eine vierte Form der Verhaltensbahnung, die in der willenspsychologischen Diskussion immer wieder vergessen wird. Dieses Vergessen lässt sich darauf zurückführen, dass die Quelle dieser vierten Form der Verhaltensbahnung unbewusst ist, obwohl sie ausschnittsweise bewusst werden kann. Die unbewusste vierte Quelle der Handlungssteuerung ist das, was wir mit dem Begriff des Selbst bezeichnen. Was damit genau gemeint ist, kann hier nicht ausführlich behandelt werden (Koole & Kuhl, 2003; Kuhl, 2001). Es reicht aber für den aktuellen Zusammenhang zu sagen, dass das Selbst ein System ist, das einen Überblick über eine große Zahl von Lebenserfahrungen simultan zur Verfügung stellt („Selbstmodell“), so dass die „selbst-bestimmte“ Handlungsbahnung eine große Zahl von Bedürfnissen, Gefühlen, Werten (eigenen und fremden), Handlungsmöglichkeiten, antizipierten Folgen usw. berücksichtigt.
Kein Himmel - keine Erde
aber immer noch
fallen Schneeflocken
Hashin
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Hashin