Gefühl der Unwirklichkeit

[Jami]

Weil es meines Erachtens keinen Sinn macht, dass das Gefühl durch kritisches Bewusstsein erzeugt wird. Wenn du das schon hattest, dann dürftest du eigentlich verstehen, was ich meine.
Kritische Aufmerksamkeit schön und gut, aber die führt nur zu dem Bemerken, dass man gerade träumt (oder eben nicht) und dieses Klarwerdegefühl, das der Derealisation sehr ähnlich ist, das setzt ja nicht einfach so ein, nur weil du ein bisschen realitätsparanoid bist.

Die von mir aufgezählten Gründe waren nicht vollständig, Vitamin B-mangel wäre ein weiterer, fällt mir gerade ein.

[Solomon]

Heute hatte ich dieses Gefühl wieder, habe ich vergessen, zu erwähnen.

Ich bekomme es eigentlich immer, wenn ich mit Freunden abhänge.

Ich denke, dass man beim kritischen Bewusstsein nicht auf die Gefühle achten soll. Ich meine, dass ist bloß dazu da, damit man sich kritisch der Realität gegenüber stellt. Es kann zu so einem Gefühl kommen, muss es aber nicht. So denke ich.

[Zitrom]

Hm, aber Jami, als Auslöser ist das kritische Bewusstsein sicherlich ein entscheidender Faktor. Wenn Du an leichtem Realitätsverlust leidest, wird dieses vermutlich konkret dann deutlich, sobald man sich bewusst fragt, ob dies wirklich die Realität ist. Dass die Ursache wo anders liegt, mag sein, aber als Auslöser sollte ein RC wohl nicht ganz abwegig sein.

[Jami]

Nein, weil nur durch die bewusste Frage nicht der Realitätsverlust eingeleitet wird (außer du bist gerade im Traum).
Meine Erfahrung seit den Anfangstagen meiner Klarträumerei ist, dass RCs im Traum aus diesem Derealisationsgefühl entstehen und dann nur noch Bestätigung bringen. Die Klarheit setzt immer direkt davor ein. Ich kann mich nicht erinnern, jemals durch einen RC klargeworden zu sein. Umgekehrt erinnere ich aber ungezählte Situationen, in denen der RC trotz Traum nicht zu Klarheit führte, weil das Gefühl nicht einsetzte. Ich glaube auch nicht, dass das am kritischen Bewusstsein lag. Die Bezeichnung finde ich längst nicht mehr passend für das, was ich damit eigentlich meine.
Das andauernde kritische Hinterfragen ist bei mir nicht das, was zu häufigerer oder stärkerer Klarheit führt.
Es ist die fokussierte Aufmerksamkeit im Moment, die man im Wachleben übt. Als richte sich der Pfeil der Aufmerksamkeit ganz plötzlich direkt auf das eigene Bewusstsein. Diese Beschreibung hat P.D. Ouspensky gebracht, finde ich sehr treffend. Durch diese Richtung entsteht anfangs fast zwangsläufig ein Bewusstwerden über die Situation, über etwaige logische Unstimmigkeiten und dergleichen.
Aber im Grunde genommen kommt es nur auf das Gefühl an, welches sich während eines Derealisationserlebens/beim Klarwerden in einem Traum deutlich von demjenigen unterscheidet, das eintritt wenn man sich im Wachleben so aufs sich selbst richtet.