Zitat: Don Rinatos schrieb: Es erinnert mich an die Trübmacher von Joshua1007: „Obacht! Die effektivsten Trübmacher sind: Schule, Studium, Arbeit, Sex, die eigene Eitelkeit und der Wunsch in dieser Welt vorwärts zu kommen!“ Seltener Quatsch.
Nun ja, ich gebe zu meine Signatur ist plakativ und reisserisch und daher auch etwas unpräzise, sie richtet sich ohnehin an den unerfahrenen Klarträumer.
Schriebe ich aber Obacht, der schlimmste Trübmacher ist die Weltverhaftetheit, so würde niemand das verstehen. So ist das Don, wenn man eine Botschaft unter die Massen streuen will, man muss Worte finden, die andere verstehen. Das gelingt dir leider hin und wieder auch nicht.
Es aber als Quatsch abzutun, offfenbart dann doch, dass sie dich irgendwo getroffen haben muss. Das sollte sie auch.
Hast du dich vielleicht dabei erwischt, dass die Arbeit dich zu sehr mitgenommen hat und du nicht mehr so viel Zeit hattest im Forum mitzuarbeiten? Gingen andere Dinge vor? Das hatte vielleicht auf deine Klarträume keinen Einfluss und dennoch hat es dich trüb gemacht.
Ich bin - und das nur zur Vertiefung - Anhänger meiner eigenen Widerstandstherorie. Demnach ist der Klartraum ein nicht vorgesehener Zustand, jedenfalls nicht der als "normal" zu definierende und es ist ferner erwünscht den Zustand der Trübheit zu erhalten und ggf. wieder herzustellen. Trübheit erzeugt im Wachleben Weltverhaftetheit und sichert, dass wir uns den täglichen Wahnsinn und das Leiden in dieser Welt überhaupt dauerhaft antuen. Beim Träumen stellt es sicher, dass wir an den Dingen die dort geschehen nicht zweifeln und auch alptraumhafte Situationen über uns ergehen lassen müssen. Dem Gegenüber steht der Klartraum und das kritische Bewusstsein. Wobei man unterscheiden muss zwischen frühen und späten Klarträumen. Je später ein Klartraum im Verlaufe der Nacht, um so weniger Widerstand wird diesem entgegengebracht. Ursache für die Widerstände kann sein, dass es im Klartraum mit verhältnismäßig geringem Aufwand - so man die Fertigkeiten erlernt hat - möglich ist, den Spuren des eigenen Bewusstsein zu folgen. Es ergibt sich ein Erkenntnisgewinn, der anderswo mit ungleich größerem Aufwand erlangt wird, zum Beispiel im Budhissmus oder der fortgeschrittenen Meditation. Dies ist schlicht und ergreifend einfach nicht fair.
Beachtet werden muss auch, dass die von uns gezogene Trennung zwischen Wach - und Schlafwelt die Realitäten auf den Kopf stellt. Einerseits erleben wir die Wachwelt als das Wichtigere von beidem und vergessen, dass wir schon Anhand der Energiebilanz ablesen können, dass das alles nicht so einfach sein kann. Während wir also ohne großen Aufwand schlafen können, und im Schlaf sogar für die Lebenserhaltung deutlich weniger Energie benötigen als im Wachen, kann die Herausforderung wach bleiben zu müssen sehr unangenehm sein. Wie wichtig der geordnete Schlaf ist, zeigt sich auch in dem Umstand, dass sein Fehlen ähnlich wie dem von Wasser nach wenigen Tagen zum beobachtbaren "Tode" führt. Nicht zu vergessen, wir kommen in diese Welt, öffnen die Augen und gehen in den allermeisten Fällen wenn sie für immer geschlossen werden.
Was immer hinter allem steckt, es scheint so, als würden Prioriäten gesetzt, hinsichtlich dessen , was es gilt abzuwehren.
In der niedrigsten Stufe sind die allermeisten Träumer ohnehin trüb und allein die Überwindung der Trübheit erfordert regelmäßig einen nicht unerheblichen Aufwand an Energie. Ich unterstelle ein voreingestelltes Programm zum Erhalt der Trübheit im Traum und im Wachen. Niemand erzeugt die Aktion besonderer Instanzen solange er das Klarträumen im banalen Bereich ausführt.
Man kann es handwerklich lernen und umsetzen.
Doch es gibt Menschen, die das Thema so ernst nehmen, dass sie in Bereiche vordringen, in denen man eigentlich eben niemals klar sein sollte: unmitttelbar nach dem Einschlafen zum Beispiel. Dort sind Eintrübungsstrategien allgegenwärtig und wenn ich mal die Zeit finde, vollende ich den entsprechenden Artikel auch. Hält man sich nur lang genug in diesen "Bereichen" auf, agiert und interagiert dort, lernt man jene Traumfiguren kennen, die die Buddhisten als Meditationsverhinderer bezeichnen. Vielleicht sind es sogar die "Wärter Nirvanas". Solchen Träumern, auch denen die abseits des Banalen Träumen oder es auch nur willendlich versuchen wollen, tritt man entschieden und Abwehrend über Trauminhalte entgegen.
Ich sprach bereits von der tatsächlichen Nähe zwischen Wach -und Schlafwelt. Besonders deutlich wird das auch, wenn man einfach die Augen schliesst. Sofort steigen die hypnagogen Bilder auf. Du nennst es die immerwährende Verbinung zum ontologischen Strom, für andere ist es die Direktverbindung zu den alles verbindenen Server. Gemeint ist bei der Unterschiedlichkeit der Bilder doch immer dasselbe.
Aber auch die e.g. Hindernisse und Traumfiguren kann man überwinden. Der eine passt seine Strategie der jeweiligen Trübmachreaktion an, ein anderer, zu denen du dich selbst zählst hat eine Stufe erreicht, bei dem er auf solcherlei Technikkram nicht mehr angewiesen ist.
Das ist genau der Punkt an dem diese Herrn, das mag esoterisch klingen, ist aber Teil meines Weltbildes auch bereit sind, ein ultmia ratio durchzuziehen. Wenn der Typ schon so klar ist, ist das seine Sache, aber wir werden ihn so stark einspannen, dass er zumindestens als Multiplikator regelmäßig ausfällt.
Und so ist das für dich "eingespannt" sein vielleicht nicht primär trübe, doch es verhindert zuverlässig deinen Einfluss auf andere. Und so schliesst sich der Kreis. All die Punkte die sich in meiner Signatur befinden sind Trübmacher, sowohl im Traum, als auch ausserhalb und sei es in der krassesten Form, dem Behindern oder Stören der Multiplikation des Gedankens.
Das musste mal raus.
"Das Geistige ist für mich fundamental, und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es keine Materie gibt, sondern nur Geist." Prof. Hans-Peter Dürr, Physiker (R.I.P. 1929 - 2014)